Kulturgeschichte und -theorie
In: European Studies – Interkulturelle Kommunikation und Kulturvergleich
In: European Studies – Interkulturelle Kommunikation und Kulturvergleich
In: Kultur zwischen Nationalstaatlichkeit und Migration
In: Werte und Wertewandel in westlichen Gesellschaften: Resultate und Perspektiven der Sozialwissenschaften, S. 191-206
Der Beitrag untersucht die Tauglichkeit der Wertwandel-Theorie als soziologische Großtheorie, als Theorie langfristigen sozialen Wandels und als Theorie der Kulturgeschichte. Der Erklärungsstärke der Wertewandeltheorie als Theorie des "gegenwärtigen Zeitalters", des Wertewandels der Nachkriegszeit, steht ihre Erklärungsschwäche als Theorie der Kulturgeschichte gegenüber. In diesem Bereich sind institutionalistische, ökonomische und psychologische Ansätze stärker entwickelt. Die Frage nach der kausalen Rolle von Werten bei epochalen Transformationen und grundlegenden historischen Entwicklungsschritten bleibt bis heute weitgehend unbeantwortet. (ICH)
In: Vertrauen durch Partizipation, S. 21-52
In: Mit Deutschland um die Welt, S. 1-25
In: Frankfurter Aufklärung: politische Kulturen einer Stadt, S. 257-263
Der Autor konstatiert, daß sich aus historisches Perspektive ein einheitliches, klar umrissenes intellektuelles oder kulturpolitisches Phänomen unter der Bezeichnung "Frankfurter Aufklärung" nur schwer ausmachen läßt. Daran anknüpfend fügt er Überlegungen zur Kulturgeschichte und zur Kulturgegenwart der Stadt an. Er setzt sich mit dem Begriff der "Kultur" auseinander und geht u.a. ein auf die ethnischen Minderheiten und ihre kulturelle Struktur. Er setzt sich mit der Bedeutung von "populärer Kultur" auseinander und skizziert die Bedeutung "autochthoner" Kultur, die die Stadt historisch geprägt hat. Er setzt sich kritisch mit dem Kulturanspruch in Architektur, Wissenschaft und Kunst auseinander bzw. mit den impliziten Elementen einer "Frankfurter Aufklärung", die Unterschiede zu bisherigen Bedeutungen aufweisen. So geht es der Kunst nicht um das gesellschaftspolitische Anliegen einer aufgeklärten Massengesellschaft, sondern um das Kunstwerk an sich. Überlegungen zur Kulturpolitik in Frankfurt, etwa zum Anspruch "Kunst für alle" oder zur "Erfindung der Museumsdidaktik" schließen den Beitrag ab. (rk)
In: Welt ohne Wasser: Geschichte und Zukunft eines knappen Gutes, S. 11-27
Der Autor befasst sich in seinem Beitrag mit der Kulturgeschichte des Wassers als lebensschenkende und lebenserhaltende Kraft. Er beschäftigt sich dabei sowohl mit christlichen als auch mit muslimischen und jüdischen rituellen Brauchtümern im Zusammenhang mit dem Wasser. Er stellt fest, dass es seit Menschengedenken bei der Nutzung des Wassers neben der Fruchtbarmachung, Reinigung und Heilung in den Hochkulturen immer auch um körperliche und seelische Erquickung und Beruhigung ging. Der Autor konstatiert, dass die zunehmende Verschmutzung des Grundwassers durch Industrieabwässer viele Jahre in den westlichen Ländern verharmlost und auch von den christlichen Kirchen wenig artikuliert wurde. Als Pendant zu der heilenden Wirkung des Wassers betrachtet der Autor die reißende zerstörerische Eigenschaft des Wassers, die die Welt in Form von Tsunamis und Sturmfluten überschwemmt. (ICB)
In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland: eine Bestandsaufnahme, S. 99-115
Interdisziplinäre Forschungen zur Gewaltbereitschaft und zum Töten im Krieg sind nicht neu; dass sie in den letzten Jahren aber eine besondere Konjunktur haben, steht in einem deutlichen Zusammenhang mit den Entwicklungen der Gegenwart: Die Wiederkehr der kriegerischen Gewalt in Europa nach dem Ende des Kalten Krieges in einer Form, die sich gerade nicht an den angeblich lebensschonenden "chirurgischen Eingriffen" moderner Waffentechnologie orientiert, sondern direkte face-to-face Gewalt in allen Variationen der Grausamkeit zeitigt. Der vorliegende Beitrag sucht - durch eine "Rekonstruktion der Geschichte aus anthropologischem Interesse" - Antworten auf diese Fragen nach der historischen und kulturellen Bedingtheit von elementaren Antrieben und Verhaltensweisen von Menschen, wie Angst und Vertrauen, Schwäche und Macht, nach religiösen und pseudoreligiösen Rückbindungen, nach Sicherheit und Risiko, Begrenzung und Grenzüberschreitung. Dies sind Themen, die in das Interessengebiet anderer geschichtswissenschaftlicher Ansätze wie der Mentalitätengeschichte und ganz allgemein der neueren Ansätzen der Kulturgeschichte fallen. Diese neueren, alternativen Zugänge sind auch für die Friedens- und Konfliktforschung von Bedeutung: Die kulturgeschichtliche beziehungsweise historisch-anthropologische Perspektive kann zu jenem Teilbereich von Friedensforschung beitragen, der sich mit dem Menschen als Täter und Opfer gesellschaftlich legitimierten Gewalthandelns sowie mit den Möglichkeiten gewaltfreier Konfliktlösungen beschäftigt. (ICA2)
In: Kulturelle Identität und sozialer Wandel in Osteuropa: das Beispiel Polen, S. 19-36
Der Beitrag untersucht, wie sich die Transformationen der postkommunistischen Gesellschaften Mittel- und Osteuropas im Rahmen der alten Traditionen Osteuropas und des Konflikts zwischen neuen "Denkmodellen" und den "autochtonen" Kulturen erklären und verstehen lassen. Der Autor analysiert dazu die Beziehungen zwischen nationalkultureller Selbstreflexion und den als universell geltenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Standards der modernen westlichen Industriegesellschaften. Dabei bringt er noch einmal die Rolle des offiziellen marxistischen Diskurses und Gegendiskurses in Erinnerung und stellt dar, wie das gleiche Problem in Form einer Spannung zwischen der Globalisierung gesellschaftlicher und kultureller Verhältnisse und der Restabilisierung der einzelnen Nationalkulturen wieder auftaucht. (pre)
In: Kulturpolitik in Deutschland, S. 22-33
In: Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland, S. 99-115
In: Werte und Wertewandel in westlichen Gesellschaften, S. 191-206
In: Beiträge zur Kulturgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung: 1848-1918, S. 9-42
Der Autor gibt einen Überblick über die Kulturgeschichte der deutschen Arbeiterbewegung vor dem Ersten Weltkrieg. Nach einer Bestimmung des benutzten Kulturbegriffs und einer Darstellung der Kulturarbeit der Arbeiterorganisationen in verschiedenen historischen Phasen, widmet er sich der Konzeption Bruno Willes und Franz Mehrings. Schließlich werden die Vorschläge für ein neues Bildungskonzept und für eine proletarische Kunst, wie sie nach der Jahrhundertwende von mehreren Sozialdemokraten vorgebracht wurden, analysiert. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß die Entwicklung und Verbreitung eigener kultureller Ansätze der deutschen Arbeiterbewegung in den Jahren vor 1914 mehr oder weniger stark vernachlässigt wurde. (WJ)
In: Mythos Demokratie