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Kultursoziologie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 70, Heft 3, S. 503-505
ISSN: 1861-891X
Zum Neubeginn der Kultursoziologie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31, Heft 3, S. 393-398
ISSN: 0023-2653
Der Aufsatz leitet das Schwerpunktthema des Heftes, Kultursoziologie, ein, dessen Arbeiten auf den beiden Tagungen eines kultursoziologischen Arbeitskreises im Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung zurückgehen. Das Programm dieser Tagungen erhob nicht den Anspruch, eine systematische Kultursoziologie (KS) zu entwickeln, sondern Raum und Probleme einer KS in Perspektiven, Ansätzen und Einzelproblemen zu markieren. Die KS will versuchen, innerhalb der Soziologie die Kulturwirklichkeit stärker zur Geltung zu bringen und die isolierte Betrachtungsweise einzelner Kultursektoren aufzuheben, wie sie von den "Bindestrich-Soziologien" betrieben wird. Das Bezugssystem der KS ist nicht ein geschlossenes Ganzes, sondern eine Vielfalt von Bereichen, Ebenen, Kräften, Aspekten und Einrichtungen, die sich teils verflechten und überschneiden, teils verdrängen. Diese Vielschichtigkeit übersteigt den Bereich des Sozialen und kann deshalb von der Sozialwissenschaft nur interdisziplinär mit anderen Wissenschaften erschlossen werden, vornehmlich mit der Historie. Durch die Einführung der Dimension Kultur in die Gesellschaftswissenschaften wird notwendig erneut die Diskussion aufgerollt, inwiefern soziales Handeln ausschließlich durch soziale Bedingungen determiniert sei. Eine entsprechende Korrektur hat in der Entwicklungsländerforschung durch die Einbeziehung autochthoner Traditionen bereits begonnen. Die KS will keine Dominanz der Kultur unterstellen, verwirft aber auch ein Konzept, das von der Dominanz der sozialen Struktur ausgeht. Sie versteht sich als Wirklichkeitswissenschaft, die Struktur und Kultur als Komplemente auffaßt, um Gesellschaften in ihrer historischen und kulturellen Eigenart wie in ihrer strukturellen Allgemeinheit zu begreifen. Sie versteht sich als Erfahrungswissenschaft, die methodisch über das Instrumentarium der empirischen Sozialforschung hinaus interdisziplinär verfahren will. Die KS ist Ausdruck einer gegenwärtigen Tendenz in Wissenschaft, Öffentlichkeit und sozialem Leben, sich kulturellen Wirklichkeiten und Wertfragen zuzuwenden, die weder durch Pragmatismus und Ausklammerung politisch stillgelegt, noch durch rationale Diskurse bewältigt werden können. (HM)
Die Aufgaben der Kultursoziologie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31, Heft 3, S. 399-421
ISSN: 0023-2653
Die bisherige Soziologie hat unter Abstrahierung ihrer kultürlichen Dimension die Gesellschaft gleichgesetzt mit ihrer Struktur. Struktur und Kultur sind aber nur analytisch trennbar. Neben der sozialen Bedingtheit der Kultur will die Kultursoziologie (KS) vor allem die kulturelle Bedingtheit und Bedeutung des sozialen Geschehens hervorheben. Die Kultur äußert sich auf diachronischer wie synchronischer Ebene in disparaten und vielschichtigen Erscheinungsformen. Um einen Bezugspunkt für ihren Zusammenhang zu finden, entwirft der Verfasser im 1. Abschnitt einen typologischen Rahmen. Kultur konstituiert sich nicht nur in den symbolischen Bedeutungen von Handlung, sondern in der Handlung und deren Gegenständen selbst; die Gesellschaft ist der Ort, wo die Kulturfähigkeit des Menschen sich verwirklicht; entsprechend der sozialen Differenzierung treten auch in der Kulturentwicklung qualitative Sprünge auf; auf einer bestimmten Entwicklungsstufe gewinnt die Kultur über eigene Institutionen und Objektivationen eine vom sozialen unterscheidbare Eigenständigkeit. Der 2. Abschnitt geht auf die Geschichte der Trennung von Kultur und sozialen Tatbeständen ein. Anfangs verstand sich die Sozialwissenschaft als Kulturwissenschaft. Im 19. Jhd. verengte sich der Gesellschaftsbegriff auf einen typisch sozialen Bereich, führte zur Reduktion auf das sozial Erklärbare, wenngleich es nie eine explizite und grundsätzliche Absage an die gesellschaftliche Bedeutung der Kultur gegeben hat. Der Verfasser geht auf die verschiedenen Ansätze einer Rückbesinnung auf Kultursysteme ein. Der 3. Abschnitt führt als Gründe für die Ausblendung der Kultur aus der Soziologie das methodische Konzept einer empirischen und systematischen Wissenschaft an, das sich leichter an strukturellen als an kulturellen Tatsachen festmachen läßt. Kultur sperrt sich gegen das Konzept einer Gesetzeswissenschaft. Weiter führten praktische Zwänge, Interessen, Pflichten und die Professionalisierung des Faches zu einer institutionellen Ausklammerung der Kultur. Der 4. Abschnitt geht auf den Aufstieg und Niedergang des Kulturbegriffes vom 19. -20. Jhd. in der wissenschaftlichen Forschung wie im außerwissenschaftlichen Bereich ein. Der Verfasser bestimmt diesen Wechsel in der Bedeutung der Kultur als Ausdruck eines Kulturwandels. Aufgabe der KS ist es, das Kulturverständnis aus seiner Randständigkeit wieder zu befreien, es weiter zu entwickeln und die Frage der Konstitution der heutigen Gesellschaft als Kultur zu stellen. Im 5. Abschnitt erörtert der Verfasser die praktische Bedeutung der KS. Jede Gesellschaft hat Schwierigkeiten, die sich nur kulturell lösen lassen. Der Verfasser verweist auf die Entwicklungsländerproblematik, auf das Gastarbeiterproblem und den Terrorismus, deren Ursache er als wesentlich kulturell bestimmt. Erst ein Konzept, das Gesellschaft wieder als Kultur sichtbar werden läßt, eröffnet neue Erkenntnisse für Veränderungen und gesellschaftliche Tatsachen, die durch das strukturelle Raster traditioneller Soziologie durchfallen. Weiter kann nur die KS die Frage nach Werten und Wertentwicklungen stellen. (HM)
Kulturgeschichte Als Kultursoziologie
In: International affairs
ISSN: 1468-2346
Die Aufgaben der Kultursoziologie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31
ISSN: 0023-2653
Kulturgeschichte als Kultursoziologie
In: International affairs, Band 15, Heft 4, S. 577
ISSN: 1468-2346
Kulturgeschichte als Kultursoziologie
In: Zeitschrift für Sozialforschung, Band 5, Heft 3, S. 422-424
Zum Neubeginn der Kultursoziologie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31
ISSN: 0023-2653
Kultursoziologie: zur Begriffsgeschichte der Disziplin
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31, Heft 3, S. 422-449
ISSN: 0023-2653
Der Aufsatz ist ein begriffsgeschichtlicher Beitrag zu den in Wissenschaft und alltäglicher Sprache vielschichtig und widersprüchlich gehandhabten Begriffen Kultur, Zivilisation und Alltag. Die Darstellung verfolgt zunächst diese drei semantischen Entwicklungslinien: 1. In der Begriffsgeschichte Kultur beginnt der Verfasser mit der Kulturauffassung der antiken Klassik. Der sprachliche und konzeptionelle Durchbruch des Begriffes Kultur im deutschen Sprachraum gelingt der Aufklärung. Er ist verknüpft mit politisch emanzipatorischen Hoffnungen. Der Anspruch dieses Kulturbegriffs konnte aber nicht gesamtgesellschaftlich, sondern nur sektoral in der bürgerlichen Kultur eingelöst werden. Damit änderte sich im 19. Jhd. der Blickwinkel von der Kulturkritik zur Gesellschaftskritik. Kultur wird hinsichtlich ihrer klassentrennenden und herrschaftsstabilisierenden Funktion durchleuchtet; die ehedem wegweisende Kulturidee sinkt in den neuen revolutionären Konzeptionen und in der bürgerlichen Kulturpraxis ab zu einer machtpolitisch gefärbten Folgekategorie. 2. Der Begriff Zivilisation wird bestimmt als Ausdruck des sozialhierarchischen Standesbewußtsein der Kultureigner, als Mittel zur differenzierenden Wertzuschreibung. Die Entwicklung des Begriffs wird verfolgt von den Römern übers Mittelalter bis zu den französischen Aufklärern. Im Begriff der Zivilisation als Gestaltungsmacht wird ein naturnotwendiges Prinzip gesehen, dem sich alles außerhalb der bürgerlichen Herrschaftssphäre zu unterwerfen habe. Deutsche Theoretiker blieben angesichts der mangelnden Vermittlung von Theorie und Praxis im Zivilisationsprozeß dem zivilisatorischen Fortschrittsoptimismus gegenüber skeptisch. Mit Marx und Engels wird der herrschaftsverdächtige Zivilisationsbegriff zu einer Ablehnungskategorie. 3. Das semantische Feld des Wortes Alltag wird aus dem Griechischen und Lateinischen übers Frühneuhochdeutsche bis ins Hochdeutsch der Neuzeit verfolgt. Diese Semantik wird derjenigen von Kultur und Zivilisation im 18. und 19. Jhd. gegenübergestellt. Für die Aufklärer war Alltag ein Ablehnungsbegriff, ein Sprachmittel zur Beschreibung der kulturlosen und niederen sozialen Realität. Im 19. Jhd. wandelten sich die der Alltagssemantik zugehörenden Worte aus dem Status von Ablehnungsbegriffen zu Modifikationsbegriffen, die auch auf die bürgerliche Kultur gerichtet sind. Unter dem Druck der soziokulturellen Verhältnisse, in denen eine restaurative Kultur und Zivilisation eine sozial gerechte Alltagskultur verhinderte, fand die systematische Forschung in der Alltag genannten Realität ihr vorrangiges Betätigungsfeld. Im abschließenden 4. Abschnitt werden unter dem Aspekt der Kategorien Kultur, Zivilisation und Alltag die kultursozialen Traditionen bei Max Weber und Georg Simmel erörtert. (HM)
Kulturanthropologie und Kultursoziologie: ein Vergleich
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, S. 75-91
ISSN: 0023-2653
Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart
In: Neue soziale Bewegungen: Forschungsjournal, Heft 2, S. 110-117
ISSN: 0933-9361
Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 45, Heft 4, S. 778-780
ISSN: 0023-2653
Weber, Simmel und die Kultursoziologie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 39, Heft 2, S. 255-277
ISSN: 0023-2653
Max Weber und Georg Simmel begannen ihre lange und wichtige Verbindung nicht später als in der Mitte der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts. Beide entstammen dem intellektuellen Leben der oberen Mittelklasse in Berlin, wenn auch mit verschiedenen Ausgangspunkten: protestantische politische und moralische Kultur für Weber; die jüdische Erfahrung und die neue ästhetische Kultur des Modernismus für Simmel. Ungeachtet dieses Kontrasts sind Weber und Simmel grundsätzlich aufeinander zu beziehen, weil sie das Interesse an den Problemen der modernen Kultur teilten. Der historische Nachweis zeigt, daß sich dieses Interesse um die Bewertung von Nietzsches Bedeutung und um eine Kritik des "Psychologismus" entwickelte. Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie, die zu gründen beide 1909 halfen, wurde dann zu einer wichtigen, wenn auch kurzen, Episode in dem Versuch, die Ziele der Soziologie als Kulturwissenschaft zu klären. Ihre Beziehung (und die Marianne Webers) zu der Debatte über die Aussichten für eine einzigartige "weibliche Kultur" illustrieren einen vernachlässigten Aspekt des kulturellen Problems. Ungeachtet ihrer unterschiedlichen Soziologien werfen Weber und Simmel eine ähnliche Frage über das "Schicksal unserer Zeit" auf, nämlich über die Natur des menschlichen Erlebens im "Zeitalter der subjektivistischen Kultur", und es ist diese Frage, die ihr Werk weiterhin bedeutend macht. (RWÜbers.)
Kultursoziologie - Zur Begriffsgeschichte der Disziplin
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 31
ISSN: 0023-2653