Der Band versammelt aktuelle Perspektiven in der Kunst- und Kulturvermittlung. Die Beiträge liefern differenzierte Einblicke in neue Praxisformen auf dem Gebiet der Vermittlungsarbeit. Das Augenmerk richtet sich sowohl auf das Museum als Ort der Wertschätzung und Tradierung kultureller Güter als auch auf einzelne Projekte und Kontexte der bildenden Kunst, in denen die Vermittlungspraxis zentrales Anliegen ist. Dabei werden vermeintliche Selbstverständlichkeiten kultureller Institutionen kritisch hinterfragt und alternative wie auch von der Kunst inspirierte Vermittlungsansätze aufgezeigt.
Die Arbeit "Kunst im öffentlichen Raum oder Kunst als öffentliches Ärgernis" beschäftigt sich mit dem öffentlichen Raum und der Kunst in ihm in Österreich und im Speziellen in Graz bzw. in der Steiermark. Zunächst wird die Kunst im öffentlichen Raum in ihrer historischen Entwicklung und mit Bezug auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen untersucht, wobei Spannungsfelder des Öffentlichkeitsbegriffs deutlich werden: Der "Idealbegriff" von Öffentlichkeit als Ort des Austausches, der Kommunikation oder als politisches Korrektiv widerspricht dem "Realbegriff" von Öffentlichkeit. Tatsächlich wird der öffentliche Raum von den Strukturbedingungen beeinflusst bzw. negiert, indem ihn Sanktionen und Beschränkungen kennzeichnen. In weiterer Folge stehen die mehr oder weniger freiwilligen RezpientInnen von Kunst im öffentlichen Raum im Fokus: Wie gehen diese mit den Objekten um? Wie werden die Werke wahrgenommen und was "bewirken" sie im sogenannten öffentlichen Raum? Besonderes Augenmerk wird dabei auf Skandale gerichtet, die Kunst im öffentlichen Raum auslöst. Bei diesem Rezeptionsvorgang wird die Kunst im öffentlichen Raum zum öffentlichen Ärgernis. Dabei handelt es sich um einen vielschichtigen Prozess, wie gezeigt werden kann. Zusammengefasst ist der Skandal an sich immer eine Normüberschreitung, wobei die Reaktion der RezipientInnen bzw. die Skandalisierung nicht vorhersehbar ist. Ein wichtiger Faktor ist auch der mediale Umgang mit der Kunst im öffentlichen Raum, denn gerade im medialen Bereich werden Skandalprozesse verwendet oder sogar konstruiert, um unter anderem eine potentielle Auflagensteigerung zu erzielen. ; This thesis "Art in Public Space or Art as Public Nuisance" concentrates on public space, art in public space in Austria and especially in Graz, respectively in Styria. Starting with the history of art in public space and continued with the social context and tensions inside: the "idealised concept" of public ? as a area of communication, exchange and as a political corrective ? is contradicted by the ?actual concept? of the public. Actually, public space is influenced and negated by structures which are marked by sanctions and constraints. Furthermore, this thesis focusses on the recipients of art in public space: How are they treating the objects? How are the artworks perceived and which effects do they have in the so-called public space? Attention is turned on scandals which are caused by art in public space. In this particular way of reception art in public space becomes a public nuisance. As is shown in this thesis, this is a complex process. To summarise, the scandal is always a form of overstepping a norm but the reaction of the recipients and the level of the scandal cannot be predicted beforehand. Another important factor is the role of media and their way of dealing with art in public space. It is pointed out that the media for example uses or even constructs scandals to potentially increase in circulation. ; vorgelegt von Claudia Maria Gröss ; Zsfassung dt. und engl. ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2014 ; (VLID)239691
Kunst und Politik? Was lange Zeit kein Thema mehr war, hat mit dem Ende des 20. Jhds. eine neue, verwirrende Brisanz bekommen. Mit Auflösung der großen Machtblöcke, der forcierten Globalisierung und der digitalen Vernetzung sind Konjunkturen des Politischen in der Kunst zu beobachten, die sich nicht mehr eindeutig zuordnen lassen. "Links" und "rechts", "avantgardistisch" und "konservativ" haben sich als Etiketten verbraucht. Selbst die lange Zeit gültige Gegenübersetzung von "kritisch" und "affirmativ" funktioniert nicht mehr. "Kritik" scheint selbstverständlich geworden, und die "Affirmation" und das "Rühmen" werden als Formen der Kritik gefeiert. Was genau das aber für einzelne künstlerische und politische Projekte heißt und für ihre Orientierung jenseits einfacher Frontstellungen bedeutet, das ist die Frage, die sich dieses Jahrbuch stellt. Dabei wird ästhetische Praxis nicht nur als Gegenstand der Kulturwissenschaften verstanden: Sie gehört im Kern zur kulturwissenschaftlichen Methodik. Vorgeführt wird das in Fallstudien aus den Bereichen Theater, Film, Kunst, Literatur, Musik und Populäre Kultur. Dazu gibt es aktuelle Forschungsberichte und Rezensionen zu Neuerscheinungen, in denen über den wissenschaftlichen Erkenntniswert der Kunst und den ästhetischen Mehrwert der Wissenschaften nachgedacht wird. Mit Beiträgen von: Hanns-Josef Ortheil, Annett Gröschner, Georg Bertram, Hajo Kurzenberger, Nicole Grothe, Florian Kessler, Peter Marx u.a.
Es wird ein kritischer Überblick über die Lage der Kunst und Kultur in der Bundesrepublik gegeben. Dazu werden die vorherrschenden Strömungen in Malerei, Plastik und Ästhetik allgemein als unkünstlerische Entwicklungen betrachtet. Als entscheidende Ursache für die grundlegende Fehlentwicklung in der Kunst wird die in der Folge der Französischen Revolution praktizierte Vernichtung der alten kulturtragenden Klassen, Hof, Adel, Geistlichkeit und Großbürgertum angesehen. In Graphik, Malerei und Plastik werden Entwicklungen beobachtet, die sich den herrschenden modernistischen Kunstrichtungen entgegenstellen; dazu werden die Werke vieler Künstler erläutert. Der Verfasser plädiert gegen ein Aufgehen der verschiedenen nationalen Künste in einer Weltkultur und erhofft sich eine Ausprägung der Eigenart deutscher Kunst auch in der Zukunft. (HA)
Dieser Band ist kein Loblied auf die Homosexualität. Es ist eine wissenschaftliche Studie des Professors für Kunstgeschichte James Smalls, der an der berühmten Universität von Maryland, Baltimore, lehrt. Der Autor bringt die besondere Sensibilität in Bezug auf die Kreativität der Homosexuellen in den Vordergrund, indem er die gängigen Klischees umgeht und das Thema vom soziologischen Blickwinkel aus angeht. Dank seiner reichen und faszinierenden Bildauswahl und genauen Themenanalyse zeigt der Autor von Homosexualität in der Kunst den Beitrag auf, den die Homosexualität in der Entwickl
Kann Kunst Ökologie? Ökologische Fragen sind allgegenwärtig in der heutigen Kunst. Themen wie Klimawandel und Biosphäre bestimmen das Ausstellungsgeschehen. Recycling als künstlerische Methode, die Vermeidung umweltschädlicher Materialien und die Versöhnung von Kunst und Natur sind in der jungen Generation immer präsent. Wir erleben einen tiefen Wandel. Wie die Kunstgeschichte zeigt, kann Kunst sensibilisieren und neue Naturverhältnisse entwickeln. Wie war dies in der Renaissance, bei Leonardo da Vinci, der Romantik, im Impressionismus, in der frühen Moderne des 20. Jahrhunderts und der Land Art der 1970er Jahre? Und: Kann Kunst helfen, den Planeten zu reparieren? Den Text begleiten etwa fünfzig wesentliche Werke zu diesen Fragestellungen aus Vergangenheit und Gegenwart