Safer Spaces : zwischen Schutz und Zwang : über Identitätskonstruktionen durch "Wallpaper of Heteronormativity"
Schutzräume (Safer Spaces) gehen auf eine historische Tradition der fremdbestimmten Zwangsisolierungen ausgewählter Subjekte zurück. Ausschlaggebend für die Konstruktion von Devianz sind heteronormative Gesellschaftsordnungen, die sich besonders auf Frauen, Queers und Crips auswirken, und sie zur Anpassung drängen. Im Rahmen dieser Masterarbeit werden verschiedenste Safer Spaces hinsichtlich ihrer identitätskonstruierenden Macht dargestellt und jeweils zwischen selbst- und fremdbestimmten Räumen unterschieden, die jedoch nicht wertend gegenübergestellt, sondern vielmehr als widersprüchliche und brüchige Ordnungsstrukturen gefasst werden. Mithilfe theoretischer Fundamente der Queer Studies und Disability Studies werden historische Diskurse rund um Safer Spaces in ihren unerwarteten Verschmelzungen analysiert, die nicht als entweder "gut" oder "schlecht" gelesen werden können: Wann bieten Safer Spaces Schutz, wie werden sie zum Zwang und was passiert dazwischen? Wie wirken sich aktuell stark präsente Self-Care Strategien auf Diskurse zu Schutzräumen aus? Warum stehen Frauen, Queers und Crips seit jeher im Fokus von Schutzraumkonstruktionen? Und wie wirkt sich dieser Umstand auf Identitätspolitiken aus? Mithilfe interdisziplinärer Zugänge wird ein Überblick zu Safer Spaces mit Rücksicht auf Heteronormativitäten gegeben, der mit einer queercrip Perspektive mit dem vermeintlich "Anderen" als Ausgangspunkt auftritt und damit ein politischer Beitrag zur Sichtbarkeit von Minderheiten und wenig etablierten Theorien darlegt. ; Safer Spaces are part of a historical tradition of nonautonomous forced isolation of selected subjects. Heteronormative social orders are the main reason behind the construction of deviance, which has a particularly strong impact on women, queers and crips. Especially people with these backgrounds are expected and forced to adjust.In this master thesis, Safer Spaces are presented as an identity constructing power. It distinguishes between autonomous and nonautonomous spaces, which are not compared to be judged but to highlight their contradictory and fragile nature as social structures. With a theoretical basis consisting of queer studies and disability studies, historical discourses surrounding Safer Spaces are analyzed, but rated neither "good" nor "bad".When do Safer Spaces offer protection, when do they become compulsory and what happens between the two extremes? What impact does the current trend of self-care have on discourses on Safer Spaces? Why is the construction of Safer Spaces mostly focusing on women, queers and crips? Also, how does all of this affect identity politics?This thesis provides an overview on the topic of Safer Spaces, using interdisciplinary approaches and considering heteronormativities. By using a queercrip perspective and the socially considered "other" as a vantage point, it contributes to the representation of minority groups and highlights lesser known theories. ; Karina Stefan MA ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Text teilweise in englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)5574918