In: Deutscher Bundestag. Drucksachen, Band 11, S. 1-252
Durch das Rentenreformgesetz sollen die Auswirkungen aus dem sich ändernden Altersaufbau der Bevölkerung durch gemeinsame Lastentragung von Rentnern, Beitragszahlern und Bund bewältigt werden. Die Reform soll im bestehenden System durchgeführt werden. Vorgesehen sind ein Selbstregulierungsmechanismus von Bundeszuschuß, Beitragssatz und Rentenanpassung, die Neuordnung der beitragsfreien Zeiten, der Ausbau familienbezogener Elemente (z.B. Verlängerung der Kindererziehungszeit) und eine Änderung der Mindestbewertung bestimmter Pflichtbeitragszeiten. Im Hinblick auf eine Flexibilisierung und Verlängerung der Lebensarbeitszeit soll die Möglichkeit eingeräumt werden, Altersrenten als Teilrenten in Anspruch zu nehmen oder die Inanspruchnahme hinauszuschieben. Ferner soll die Rentenaltersgrenze ab 2001 schrittweise auf 65 Jahre angehoben werden. (IAB)
Die Problematik der Altersvorsorge und der Vorruhestandsfinanzierung ist aufgrund der angespannten Situation der Sozialversicherungssysteme sowie der demographischen Überalterung der Gesellschaft ein Dauerthema in den Medien. Mit dem Auslaufen der Altersteilzeit und der beschlossenen Verlängerung der Regellebensarbeitszeit (Rente mit 67) spitzt sich die Finanzierungsproblematik des (Vor-)Ruhestandes weiter zu. Viele Menschen können oder wollen nicht bis 67 arbeiten und sind deshalb gut beraten, den möglichen Vorruhestand rechtzeitig zu finanzieren. Lebensarbeitszeitkontenmodelle bieten zukunftsweisende und ausgesprochen flexible Lösungsansätze, die gleichermassen für die Arbeitnehmer wie auch für die Arbeitgeber interessant sind. Denn neben der Flexibilisierung der Lebensarbeitszeit bieten betriebliche Lebensarbeitszeitkonten eine ergänzende Alternative zu betrieblichen Altersvorsorgekonzepten und somit eine kostengünstigen Möglichkeit zur Finanzierung des (Vor-)Ruhestandes.
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Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit gilt als »Zauberformel« für die Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels. Entgegen dieser Win-Win-Win-Situation für den Sozialstaat, die Betriebe und die Versicherten befasst sich diese Studie mit der These, dass das Ziel der Verlängerung der Lebensarbeitszeit und die Absicherung des Lebensstandards im Alter nicht für alle Versicherten realistisch ist. Die empirische Studie zeigt, wie die rentenrechtlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte und die Arbeitsmarktreformen zu Lasten der Versicherten gehen. Die steigende soziale Ungleichheit wird durch staatliche Vorschriften verursacht und gleichzeitig überlässt der Staat die Verteilung der Chancen auf einen »wohlverdienten Ruhestand« zunehmend den Tarifpartnern und dem Markt. Die aktuellen Reformpläne bergen dennoch die Aussicht, gleichermaßen eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit und eine Erhöhung der Erwerbsbeteiligung Älterer zu erreichen. »Well-Deserved Retirement for Everyone – an Illusion?« The prolonging of working life seems to be a »magic formula« for coping with demographic change. The study shows how pension policies and labour market reforms shape and amplify individual pension gaps. Along with an increasing social inequality caused by state regulations, the responsibility for an old age pension that preserves the standard of living and a well-deserved retirement is shifted from the state towards employers and employees as wells as towards the market. Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit gilt als »Zauberformel«, um den Folgen des demographischen Wandels entgegenzutreten. Die Studie zeigt, wie die rentenrechtlichen Entwicklungen der letzten zwei Jahrzehnte und die Arbeitsmarktreformen zu Lasten der Versicherten gehen. Die steigende soziale Ungleichheit wird durch staatliche Vorschriften verursacht und gleichzeitig überlässt der Staat die Verteilung der Chancen auf einen »wohlverdienten Ruhestand« zunehmend den Tarifpartnern und dem Markt. Judith Czepek ist akademische Rätin an der Georg-August-Universität in Göttingen. Nach dem Studium der Soziologie und VWL in Marburg, Frankfurt und Heidelberg war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im interdisziplinären Projekt »Perspectives of Ageing« am Marsilius-Kolleg der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und am Lehrstuhl für Global Institutional Development tätig. 2015 wurde sie am Max-Weber-Institut für Soziologie in Heidelberg promoviert. Von 2014 bis 2017 war sie am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg als Expertin für Fragen des Fachkräftebedarfs, für rentenpolitische Fragestellungen und die Beschäftigungschancen älterer Arbeitnehmer zuständig.
Vereinbarkeit meint oft nur eine bessere Organisation der Fremdbetreuung, doch wenn Familie kaum mehr gelebt wird, geht Eltern eine unwiederbringliche Dimension an Lebenserfahrung verloren. Lebensarbeitszeit sollte umverteilt, längere Erziehungszeiten mit späterem Renteneintritt ausgeglichen werden. (2)
In: Informationen für die Frau: Informationsdienst des Deutschen Frauenrates - Lobby der Frauen - Bundesvereinigung Deutscher Frauenverbände und Frauengruppen Gemischter Verbände e.V. (DF), Band 29, S. 7-12
Der Beitrag zeigt theoretisch mögliche wie auch bereits hier oder in anderen Ländern praktizierte Alternativen zur Standardarbeitszeit (und zwar bezogen auf die tägliche, wöchentliche, jährliche sowie Lebensarbeitszeit) auf und geht auch auf die Hindernisse ein, die einer größeren Flexibilität der hierzulande üblichen Arbeitszeitstrukturen entgegenstehen, ein. (IAB)
Der Verfasser stellt zunächst die Grundzüge der 'wirtschaftspolitichen Strategien' des Sachverständigenrates und der Bundesregierung für 1983 dar. In beiden Fällen liegt der Schwerpunkt auf einer angebotsorientierten Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik. Die Bundesregierung betont besonders die Notwendigkeit 'individueller Verantwortlichkeit und Leistung' und die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Es werden dann Stellungnahmen der Privatwirtschaft und der SPD-Opposition im Bundestag dokumentiert. Abschließend kommen in der Kontroverse um 'beschäftigungspolitische Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung' der DGB-Vorsitzende Breit und der Präsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände Esser zu Fragen der Verkürzung der Wochen- und Lebensarbeitszeit zu Wort. (WZ)
"Zunächst wird der Versuch unternommen, die zeit als kostbaren "Rohstoff" oder als ressource wiederzuentdecken und in einen ökonomischen und ökologischen Zusammenhang zu stellen. Dabei werden objektive und subjektive Zeitzwänge sichtbar. Sie und insbesondere die quantitativen und qualitativen Eckwerte des Arbeitszeitsystems als einem Schlüsselsystem der zeitökonomie führen dann zu den für dieses Ordnungsfgeflüge maßgeblichen Strukturprinzipien - wie Uniformität, Gleichzeitigkeit, Fremdbestimmung, Ritualisierung und Tabuisierung.; Diese werden in Beziehung gesetzt zu einer Fülle von Herausforderung auf den verschiedenen Ebenen und der damit in Verbindung gebrachten drei Problemlösungsstrategien: 1. die Strategie des Status quo, 2. die Strategie des vorsichtig abgewandelten Status quo und 3. die Strategie der Arbeitszeitflexibilisierung als der zukunftsträchtigste Weg einer Neuordnung der Arbeitszeitökonomie. Es wird eine Auswahl vonAnsätzen zur Arbeitszeitflexibilisierung vorgestellt, die einen Einblick in die große Vielfalt an Alternativen zur konventionellen Arbeitszeitregelung von der Wochen- bis zur Lebensarbeitszeit vermittelt. Abschließend werden verschiedene Konsequenzen im Zuge einer arbeitszeitökonomischen Umorientierung mit mehr individuellen Wahlmöglichkeiten diskutiert - angefangen vom notwendigen Bewußtseinswandel bis zu flankierenden Hilfestellungen für alle jene, die mithelfen können, den Prozeß der Arbeitszeitflexibilisierung zügig und zum Wohle ihrer Adressaten und der Gesellschaft voranzutreiben." (Autorenreferat)
"Die Ende des 18./ Anfang des 19. Jahrhunderts geschaffene gesetzliche Rentenversicherung bietet heute für etwa 80 Prozent der Erwerbstätigen die wesentliche Absicherung für das Alter oder die Invalidität. Die Rentenreform von 1957 hat mit der Anpassung der Renten an die Einkommensentwicklung zu einer erheblichen Verbesserung der Stellung der Rentner im Einkommensgefüge geführt. Die finanzielle Situation der sich im Umlageverfahren finanzierenden Rentenversicherung ist mittelfristig bis zum Ende 1990 gesichert; sie würde aber danach bei Beibehaltung des derzeitigen Rechts aufgrund der sich abzeichnenden Änderungen in der Altersstruktur unserer Bevölkerung zunehmend defizitär. Deshalb ist eine Strukturreform unumgänglich. Ziel der Strukturreform ist eine angemessene Verteilung der sich aus den demographischen Veränderungen ergebenden Mehrbelastungen für Rentner, Beitragszahler und Bund. Dazu soll einerseits die Rentenformel geändert werden, um den Rentenzuwachs zu verlangsamen und ein weiteres Ansteigen des Nettorentenniveaus zu verhindern. Andererseits sollen die Beitragszahler und der Bund durch eine Neuorientierung des Bundeszuschusses stärker belastet werden. Langfristig wird eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit und dementsprechend eine Verkürzung der Rentenlaufzeiten angestrebt. Im Zuge der Strukturreform soll außerdem das Rentenrecht einfacher und transparenter ausgestaltet und die Anrechnung und Bewertung der beitragslosen und beitragsgeminderten Zeiten mit dem Ziel größerer Beitragsgerechtigkeit neu geordnet werden." (Autorenreferat)
Die Wirtschaft im Wandel -- Die Konsequenzen des demografischen Wandels -- Checklisten zur Erkennung altersstruktureller Probleme -- Demografische Analyse -- Arbeitsplatzanalyse -- Arbeitsfähigkeit -- Betriebliche Gesundheitsförderung -- Gestaltung der Lebensarbeitszeit -- Weiterbildung älterer Beschäftigter -- Intergenerativer Wissenstransfer -- Rekrutierungsstrategien und Mitarbeiterbindung -- Unternehmens- und Führungskultur -- Zur praktischen Umsetzung des Generation Resource Managements.
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Hauptbeschreibung Andrea Moser untersucht in der vorliegenden Publikation die Bandbreite möglicher Controlling-Aspekte, welche sich bei langfristigen Arbeitszeitkonten ergeben. Neben der Analyse der Abbildungsmethodik von Arbeitszeitkonten liegt ein Schwerpunkt in der Untersuchung einer zielentsprechenden Steuerung von Mitarbeitern mit Arbeitszeitkonten. Ausgehend von der Kennzeichnung der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung als Principal-Agent-Verhältnis, werden Lösungsansätze zur Herstellung eines Interessenausgleichs in Form einer Ergebnisbeteiligung des Arbeitnehmers (etwa mit einem betriebs- und situationsspezifisch auszugestaltenden anreizkompatiblen Entlohnungsfaktor) sowie Ansätze zur Verminderung einer bestehenden Informationsasymmetrie (z. B. durch Schwellenwerte in Form von Zeitstunden, ggf. ergänzt um Ampelkonten) erarbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Analyse der Abbildung mehrperiodiger Arbeitszeitkonten im externen Rechnungswesen nach den Vorschriften des HGB (einschließlich den Änderungen durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz), nach deutschem Steuerrecht sowie nach IFRS. Hier erläutert die Autorin anhand zahlreicher Beispiele die bei langfristigen Arbeitszeitkonten zum Ansatz kommende Rückstellung und deren Bewertung. Inhaltsverzeichnis Inhaltsübersicht: A. Arbeitszeitflexibilisierung mit Arbeitszeitkonten als Wettbewerbsfaktor? - B. Arbeitszeitmodelle als Instrument zur Flexibilisierung der Arbeitszeit - C. Methodische Ansatzpunkte zur Abbildung mehrperiodiger Arbeitszeitkonten - D. Ansätze zur Sicherstellung der Erfüllung der Steuerungsfunktion bei mehrperiodigen Arbeitszeitkonten - E. Besonderheiten bei der Abbildung mehrperiodiger Arbeitszeitkonten im externen Rechnungswesen - F. Beispielfälle zur Abbildung mehrperiodiger Arbeitszeitkonten im externen Rechnungswesen - G. Analyse der Erfolgs- und
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