Seit März 1985 ist Michail Gorbacev neuer Parteichef der KPdSU. Er stammt aus dem nördlichen Kaukasus aus bäuerlicher Familie, studierte Jura und Agrarökonomie. Eine steile Parteikarriere führte ihn seit 1955 über hohe Funktionen in der Partei im Sektor Landwirtschaft, Mitgliedschaften in ZK und Politbüro an die Spitze der Partei. Die Resonanz westlicher Politiker auf seine Persönlichkeit war bislang sehr positiv. (BIOst-Rsg)
Der Beitrag untersucht einen Aspekt der "dynamischen Armutsforschung": die Entfaltung und Veränderung sozialer Ausgrenzung im Lebenslauf. Dem Autor geht es dabei darum, Sozialstruktur als Prozeß zu fassen, d.h. um die Verzeitlichung der Armut oder um Armutsphasen. Er stützt sich dabei auf eine Annahme bzw. Entdeckung von Rowntree in "Poverty - A Study of town life" (1901): Die Individuen können nicht fest einer sozialen Kategorie zugeordnet werden; es muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß sich ihre Zugehörigkeit im Laufe des Lebens verändert. Diese Grundeinsicht wird in drei Schritten erläutert:(1) Was ist unter sozialer Ausgrenzung zu verstehen? (2) Wie sieht Ausgrenzung im Lebenslauf heute empirisch aus? (3) Was ist daraus für die Sozialstruktur und die Sozialpolitik zu folgern? Das Konzept wird an einigen Daten zum Betroffensein von Armut im West- und Ostdeutschland für die Jahre 1990 bis 1995 illustriert. (pre)
Der Beitrag ist als ein Plädoyer für eine lebenslauforientierte Beschäftigungs-, Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik im Kontext einer Zunahme atypischer Beschäftigungsverhältnisse und von Forderungen nach einer Balance zwischen Flexibilität und sozialer Sicherung zu verstehen. Er beschäftigt sich mit der Gruppe der selbständig Beschäftigten, die in der Debatte um eine erwerbsbiografische Konzeptualisierung der sozialen Lebenslaufpolitik bisher eher eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Der Beitrag konzentriert sich auf sogenannte "kleine" Existenzgründungen und die dahinter stehenden Gründerpersonen. Ziel ist die Darstellung von Gründungsaktivitäten in Deutschland und der Bedeutung und Verortung gründerischer Tätigkeit im Lebenslauf. Die Verfasserin plädiert für eine stärkere Berücksichtigung lebenslaufbezogener Besonderheiten bei Existenzgründern und Existengründerinnen und für die Unterstützung von Gründungswilligen. Letztlich sollte eine Existenzgründung als eine erwerbsbiografische Option für alle Lebensphasen ermöglicht werden. (IAB)
In der neueren Sozialstruktur- und Ungleichheitsforschung werden unter dem Begriff Lebenslagen eher bislang selten beobachtete Bestrebungen von Lebensläufen "jenseits von Klasse und Schicht" beobachtet, die neue Zugänge zu offensichtlich komplexeren und vielschichtigeren Mustern sozialer Ungleichheit in den zeitgenössischen Gesellschaften führen. Es werden neue Unsicherheiten als eine weitere Dimension sozialer Ungleichheit festgestellt, die mit der fortschreitenden Individualisierung innerhalb der Gesellschaftsstrukturen an Gewicht gewinnen. Hinzu kommt, daß angesichts der größeren Vielfalt von Lebenslaufmustern und biografischen Entwürfen auch die subjektiven Unterschiede mit unsicheren Situationen umzugehen, immer mehr in den Vordergrund rücken. Diese Bewältigungskomptenzen sind wiederum auch ungleich verteilt, womit die Herkunft aus unterschiedlichen sozialen Milieus angesichts individualisierter Lebenslaufmuster ihre Bedeutung erhält. (prk).
In der neueren Sozialstruktur- und Ungleichheitsforschung werden unter dem Begriff Lebenslagen eher bislang selten beobachtete Bestrebungen von Lebensläufen "jenseits von Klasse und Schicht" beobachtet, die neue Zugänge zu offensichtlich komplexeren und vielschichtigeren Mustern sozialer Ungleichheit in den zeitgenössischen Gesellschaften führen. Es werden neue Unsicherheiten als eine weitere Dimension sozialer Ungleichheit festgestellt, die mit der fortschreitenden Individualisierung innerhalb der Gesellschaftsstrukturen an Gewicht gewinnen. Hinzu kommt, daß angesichts der größeren Vielfalt von Lebenslaufmustern und biografischen Entwürfen auch die subjektiven Unterschiede mit unsicheren Situationen umzugehen, immer mehr in den Vordergrund rücken. Diese Bewältigungskomptenzen sind wiederum auch ungleich verteilt, womit die Herkunft aus unterschiedlichen sozialen Milieus angesichts individualisierter Lebenslaufmuster ihre Bedeutung erhält. (prk)
Auf der Basis vorliegender Literatur, vor allem aus dem angelsächsischen Bereich, wird die Frage aufgeworfen ob es gerechtfertigt ist, die Lebensmitte als eine eigenständige Phase im Lebenslauf zu betrachten, und, wenn ja, worin diese Eigenständigkeit bestehen könnte. Insgesamt wird eine positive Antwort gegeben. Nach der Diskussion der bisherigen Thematisierungen der Lebensmitte wird gezeigt, daß es typische Problemlagen gibt, vor die sich der einzelne in der Lebensmitte gestellt sieht und deren gemeinsamer Nenner in der Diskrepanz zwischen Aspiration und Realität liegt. Die Lebensmitte läßt sich mit einem zentralen gesellschaftlichen Strukturproblem in Verbindung bringen, nämlich mit der Diskrepanz zwischen Gleichheitsnormen und faktischer Ungleichheit. Nach der Erläuterung der historischen Entwicklung dieser Problemlagen und ihrer sozialen Verteilung wird versucht, den Stellenwert der Lebensmitte im Lebenslauf zu bestimmen. Abschließend werden die möglichen Formen der Bewältigung der Lebensmitte und deren Folgen für den weiteren Alternsprozeß erörtert. (GB)
Dynamische Sozialstrukturanalysen und Strukturerfahrungen -- Standardisierung, Differenzierung, Individualisierung — Lebensverläufe und Biographien im Wandel -- Gesellschaftlicher Wandel, Kohortenungleichheit und Lebensverläufe -- Zur Differenzierung von Berufsverläufen. Ein mehrdimensionaler Kohortenvergleich -- Mobilität, Verlaufsvielfalt und Individualisierung -- Lebenslauf, Biographie und Lebensführung -- Stabilität, Wandel und "Optionalität" Vom Nutzen der Panelmethode für dynamische Sozialstrukturanalysen -- Geschlecht, Familie, Sozialpolitik — Mechanismen der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit -- Prozessuale Ungleichheit Geschlecht und Institutionenverknüpfungen im Lebenslauf -- Familiale Vermittlung sozialer Ungleichheit Vernachlässigte Probleme in alter und neuer Ungleichheitsforschung -- Die sozialpolitische Bilanzierung von Lebensläufen -- Diskontinuitäten, Brüche, Neubildungen — Transformationsprozesse in Ostdeutschland -- Erwerbsbiographische Diskontinuitäten in West- und Ostdeutschland Eine Systematisierung ungleichheitsrelevanter Deutungsmuster -- Biographische Ressourcen und sozialer Wandel -- Zwänge und Chancen Zur Konstitution beruflicher Selbständigkeit in den neuen Bundesländern -- Autorenverzeichnis.
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Zur Aneignung von Raum im Lebensverlauf -- 1. Zur Vernachlässigung der räumlichen Dimension in der Soziologie des Lebenslaufes UlftriHtrlyn -- 2. Zur sozialen Dimension des Raumes -- 3. Raumerfahrungen im Lebensverlauf -- 4. Raumerfahrung und lebensgeschichtliche Kontinuität -- 5. Retrospektive Lebenslaufanalysen als Methode -- I. Gruppenspezifische Raumerfahrungen -- Organisation des Lebensraums bei Großstadtkindern — Einheitlichkeit oder Verinselung? -- Soziale Folgen der Segregation alter Menschen in der Stadt -- Vom Leben auf der Straße — Raumprobleme und Raumerfahrungen von Nichtseßhaften — -- Lebenszyklus, Arbeitslosigkeit und Hauseigentum -- II. Formen räumlicher Mobilität -- Regionale Herkunft und Lebensverlauf -- Wohnungsmarkt und Lebenszyklus -- Aktionsräume von Stadtbewohnern verschiedener Lebensphasen -- III. Raumbewältigung in Neubausiedlungen -- Die Neubausiedlung als Station in der Wohnkarriere -- Initiativenarbeit im Lebenslauf von Frauen einer Neubausiedlung -- Über die Autorin und die Autoren.
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