Entsprechend der Daten einer turnusmäßigen Veröffentlichung der Kultusministerkonferenz betrug im Jahr 2010 der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigungen knapp 42% an der Gesamtpopulation aller Lernenden mit erhöhtem Förderbedarf. Nur knapp ein Viertel von ihnen wurde an einer Regelschule unterrichtet [...]. Aus der Zusammenschau von Problemen und Möglichkeiten der Diagnose von Lernbeeinträchtigungen werden Konzepte und Anforderungen deutlich, die eine inklusive Unterrichtung mit sich bringen. Diese Betrachtung unter dem Aspekt der Lernschwierigkeit führt zu der Überzeugung, dass Lernenden trotz festgestelltem Förderbedarf eine ihren Bedürfnissen entsprechende Lernumgebung bereitet werden kann. (DIPF/Orig.).
Das Buch liefert zu den Schlüsselbegriffen der Pädagogik bei Lernschwierigkeiten und Verhaltensproblemen grundlegende Information aus erziehungswissenschaftlicher Sicht. Inhaltlich konzentriert sich das Buch auf die Themen, die für Studierende der beiden Fächer und für die dem Studium folgenden Tätigkeitsbereiche relevant sind. Es werden repräsentative und aktuell handlungsleitende Begriffe behandelt, die die Quintessenz der pädagogischen Theoriebildung und Praxisreflexion erläutern und klären. Der Band bietet so insgesamt eine Einführung in das "wissenschaftliche Grundvokabular" der beiden Fächer. Das Handlexikon reagiert auf die immer wieder geäußerte Klage über die uneinheitliche begriffliche Ausgangslage der Fächer.
Psychologisches Wissen liefert für die Arbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten (sogenannter geistiger Behinderung) wichtige Grundlagen, sowohl für das Verständnis als auch für die Begleitung dieser Klientel. Es stellt sich jedoch die Frage, wie dieses Wissen im Alltag gezielt anzuwenden ist. Das Buch schafft hier Abhilfe: Anhand konkreter Fallbeispiele werden psychologische Grundlagen anschaulich erklärt und für die Arbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten nutzbar gemacht. Das Buch lädt seine Leser*innen dazu ein, sich mit Erkenntnissen der Psychologie in Bezug auf die Behindertenarbeit auseinanderzusetzen und damit die Professionalität des eigenen Handelns zu erweitern.
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Konstitutionelle Ansprüche und reale Umsetzung der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen klaffen in Indien weit auseinander. Hiervon sind Menschen mit Lernschwierigkeiten besonders betroffen. Welche Hürden stehen der praktischen Umsetzung der Rechte auf lokaler Ebene im Weg? Die Ethnologin Anna-Lena Wolf forschte im Frühjahr 2011 zur Situation von Menschen mit Lernschwierigkeiten im nordindischen Varanasi. Sie fand, dass die fortwährende Stigmatisierung von Menschen mit Lernschwierigkeiten die Verwirklichung ihrer Menschenrechte verhindert. Gründe dafür sieht sie darin, dass abwertende Einstellungen gegenüber Menschen mit Lernschwierigkeiten häufig als berechtigt und normal empfunden werden.
Im Artikel 29 des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen wurde festgelegt, dass Menschen mit Behinderungen dieselben politischen Rechte wie Menschen ohne Behinderungen und die Möglichkeit diese gleichberechtigt auszuüben, haben. Die vorliegende Masterarbeit wird im Hinblick auf dieses Recht feststellen, inwiefern Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Steiermark politisch partizipieren. Insbesonde-re wird der Unterschied im Wahlverhalten zwischen Menschen mit und ohne Lern-schwierigkeiten analysiert.Das Untersuchungsdesign besteht aus einem quantitativen Verfahren. Es wurden 274 Menschen mit Lernschwierigkeiten und 219 Menschen ohne Behinderungen mittels Fra-gebogen untersucht. Die Ergebnisse der quantitativen Daten wurden mittels U-Tests und Chi-Quadrat-Tests im SPSS-Programm berechnet.Die Ergebnisse zeigen, dass die Wahlbeteiligung bei Menschen mit Lernschwierigkeiten geringer als bei Menschen ohne Behinderungen ist, aber in keinem signifikanten Zu-sammenhang zur Barrierefreiheit der Wahllokale steht. Dennoch benötigen viele Men-schen mit Lernschwierigkeiten Hilfe beim Wahlvorgang. Die politische Aktivität ist bei den befragten Menschen mit Lernschwierigkeiten höher als bei Menschen ohne Behin-derungen. Allerdings engagieren sich Menschen mit Lernschwierigkeiten politisch vor-wiegend innerhalb der Behindertenhilfe, zum Beispiel im Rahmen von Selbstvertretun-gen. Die Resultate machen deutlich, dass der Wunsch nach politischer Teilhabe bei Menschen mit Lernschwierigkeiten vorhanden ist. Daher ist es von großer Bedeutung, Barrieren abzubauen und Wege zu einer inklusiveren Politik zu finden. ; The article 29 of the Convention on the Rights of persons with disabilities (CRPD) has been established to support people with disabilities to have the same rights and opportu-nities in political and public processes than people without disabilities.On behalf of this right, this master thesis was developed to figure out, how people with disabilities are participating in political issues. Particularly, this paper analyzes the dif-ferences in voting behavior of people with and without learning disabilities in Styria.The design of the research was a quantitative method. 274 people with learning disabili-ties and 219 people without disabilities were taking part of the survey.The results of the quantitative data were calculated by U-test and chi-square-test in the SPSS program.The results have shown that the voter turnout is lower in people with people with learn-ing disabilities than in people without disabilities. But the voter turnout not significantly related to the accessibility of the polling stations. Nevertheless, it turned out that many people with learning difficulties need support during the electoral process.In this survey people with learning disability had a higher political activity than people without disabilities. However, people with learning disabilities, employed in facilities for people with disabilities, are mainly participating in the context of self-advocacy. The results make clear, that there is a desire for political participation in people with learning disabilities. Therefore, removing barriers and finding ways to more inclusive politics is very important. ; vorgelegt von Lena Anna Fuchsberger, BA ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)2945848
Erstmals thematisiert Meike Nieß die Rolle und Perspektive von Beteiligten in Partizipationsprozessen, indem beispielhaft die Interessenvertretung von Menschen mit Lernschwierigkeiten in den Blick genommen wird. Durch die Auseinandersetzung mit dem Partizipationsbegriff aus handlungstheoretischer Sicht gelingt der Autorin die Analyse der Bedingungen, die zur aktiven Nutzung von Beteiligungsmöglichkeiten beitragen. Diese untersucht sie empirisch anhand einer qualitativen Interviewstudie mit Interessenvertretern aus Wohnbeiräten, Werkstatträten und Selbsthilfegruppen. Der Inhalt Interessenvertretung: Begrifflichkeit, rechtliche Grundlagen und Empirie Partizipation: Systematisierung, ungleiche Beteiligung und Behinderung Handlungstheoretischer Zugang zu Partizipation Bedeutsamkeit von und Zugänge zu Interessenvertretung Die Zielgruppen Wissenschaftler, Lehrende und Studierende der Behindertenpädagogik, der Sozialen Arbeit sowie der Disability Studies Praktiker der Behindertenhilfe Die Autorin Meike Nieß studierte Sonderschullehramt an der Universität Hamburg und Disability Studies an der University of Leeds. Sie promovierte an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Instituts für Menschenrechte
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Intro -- Danksagung -- Inhaltsverzeichnis -- Abkürzungsverzeichnis -- Tabellen- und Abbildungsverzeichnis -- 1 Einleitung -- 1.1 Problemaufriss, Zielsetzung und Fragestellung -- 1.2 Aufbau und Vorgehen -- 1.3 Zum Personenkreis 'Menschen mit Lernschwierigkeiten' -- 2 Beteiligung in Interessenvertretungszusammenschlüssen -- 2.1 Terminologische Präzisierung -- 2.1.1 Selbstvertretung -- 2.1.2 Interessenvertretung -- 2.1.3 Mitbestimmung und Mitwirkung -- 2.1.4 Selbsthilfe -- 2.1.5 Zusammenfassung -- 2.2 Gesetzliche Grundlagen -- 2.2.1 Werkstätten-Mitwirkungsverordnung -- 2.2.2 Wohn- und Betreuungsvertragsgesetz und Mitwirkungsregelungen auf Länderebene -- 2.2.3 Reichweite und Relevanz der Mitwirkungsregelungen -- 2.3 Erkenntnisse zur Umsetzung von Interessenvertretung -- 2.3.1 Strukturmerkmale und Aktivitäten -- 2.3.1.1 Bereich WfbM -- 2.3.1.2 Bereich Wohneinrichtungen -- 2.3.1.3 Bereich People-First-Gruppen -- 2.3.2 Unterstützung von Interessenvertretung -- 2.3.3 Interessenvertreter_innen im Fokus -- 2.3.4 Zusammenfassung -- 2.4 Zur Notwendigkeit einer theoretischen Einbettung von Interessenvertretung -- 3 Partizipation -- 3.1 Zum Begriff der Partizipation -- 3.2 Ansätze zur Systematisierung von Partizipation -- 3.2.1 Instrumentelles und normatives Partizipationsverständnis -- 3.2.2 Dimensionen und Formen von Partizipation -- 3.2.3 Stufenmodelle von Partizipation -- 3.2.4 Zusammenfassung -- 3.3 Partizipation als Leitbegriff im Kontext von Behinderung -- 3.3.1 ICF -- 3.3.2 UN-BRK -- 3.3.3 SGB IX -- 3.3.4 Zusammenfassung -- 3.4 Ungleiche Partizipation und ihre Einflussfaktoren -- 3.4.1 Empirische Erkenntnisse zur Beteiligung behinderter Menschen -- 3.4.2 Einflussfaktoren auf Partizipation -- 4 Handlungstheoretischer Zugang zu Partizipation -- 4.1 Partizipation als Relation und Transformationsprozess.
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In a participatory research project with women with learning difficulties, the author has researched questions relating to self-determination and self-determination and presents the results here. Through the active involvement of women with learning difficulties, their view of the contents, methods and results of the research is reflected in the jointly planned project. Die Autorin hat in einem partizipativen Forschungsprojekt mit Frauen mit Lernschwierigkeiten Fragen im Zusammenhang von Fremd- und Selbstbestimmung beforscht und präsentiert hier die Ergebnisse. Durch das aktive Einbeziehen der Frauen mit Lernschwierigkeiten spiegelt sich deren Sichtweise zu Inhalten, Methoden und Ergebnissen der Forschung in dem gemeinsam geplanten Projekt wider.
Die Autorin hat in einem partizipativen Forschungsprojekt mit Frauen mit Lernschwierigkeiten Fragen im Zusammenhang von Fremd- und Selbstbestimmung beforscht und präsentiert hier die Ergebnisse. Durch das aktive Einbeziehen der Frauen mit Lernschwierigkeiten spiegelt sich deren Sichtweise zu Inhalten, Methoden und Ergebnissen der Forschung in dem gemeinsam geplanten Projekt wider.