Nicht rechts, nicht links - aber radikal: Libertarianism diesseits und jenseits des Atlantiks
In: Deutsche Kontroversen: Festschrift für Eckhard Jesse, S. 127-140
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In: Deutsche Kontroversen: Festschrift für Eckhard Jesse, S. 127-140
In dem vorliegenden Beitrag rekonstruiere ich die linkslibertaristische Kritik des Rechts zu vererben, die Hillel Steiner ausgearbeitet hat, und prüfe, ob diese Kritik zufriedenstellend ist. Ich komme zu dem Ergebnis, dass Steiner in dem von ihm angelegten rechtstheoretischen Rahmen die von vielen Philosophen und Rechtswissenschaftlern angenommene rechtliche Gleichartigkeit des Vererbens und des Verschenkens mit überzeugenden Argumenten in Frage stellt, seinerseits aber das Recht zu vererben mit einer Theorie kritisiert, die gerechtigkeitstheoretische und sozialtheoretische Bedenken hervorruft. Wie ich abschließend darlege, geben die erzielten Untersuchungsergebnisse Aufschluss über das ontologische Profil des Rechts zu vererben und die Eigentümlichkeit dieser Art der Eigentumsübertragung; sie eignen sich deshalb als Ausgangspunkt einer philosophischen Theorie des Erbrechts. ; In this paper I analyse Hillel Steiners left-libertarian critique of the right to bequeath. I explain why, given his theory of rights, Steiner is correct to question what many political philosophers and legal scholars take for granted: namely, that bequeathing and donating are essentially the same thing from a legal point of view. Nevertheless, I argue that Steiners critique of the right to bequeath ultimately fails to achieve its goals since it is founded upon a theory of justice that is problematic and offers an explanation of legal phenomena that is unconvincing. The paper concludes by reflecting on the ontological profile of the right to bequeath and the peculiarity of this type of transfer of ownership and so prepares the groundwork for a philosophical theory of inheritance law. ; (VLID)2670191
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In: Quellen und Studien zur Philosophie Band 120
In: Philosophische Abhandlungen Band 112
In: Wissenschaft im Tectum Verlag
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 45, Heft 3, S. 395-413
ISSN: 0032-3470
In 2000, Wolfgang Kersting presented a much acknowledged outline of a liberal welfare state philosophy within the debate on libertarianism & egalitarianism. Kersting, who used to sympathize with John Rawls's theory of justice, based his approach on a 'naturalism of merits,' which he polemically distinguishes from all egalitarian forms of political liberalism. This article deals with Kersting's path from John Rawls's Theory of Justice (1971), via Robert Nozick's Anarchy, State, and Utopia (1974), to his present conception of a minimal welfare state. It is pointed out that Kersting's conception is appropriate neither to the complexity of modern societies nor to the basic normative standards of the classical political liberalism. 23 References. Adapted from the source document.
In: Studien zur Sozialwissenschaft 63
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 53, Heft 1, S. 3-25
ISSN: 0044-3360
Equality of all citizens is disputed not only in political practice, but also in political theory. Not only libertarians challenge the principle of equality if it is understood substantially, but also the new non-egalitarians, who assume that equality is of no instrinsic value and that all aspects which may speak for equality should better be subsumed under other principles like sufficiency and inclusion. This article defends equality as equality of individual liberty -- hence a defense of liberty and equality -- against libertarianism (II) and communism (III), but, more importantly, against the new non-egalitarians (IV); it explains the intrinsic value of equality (V) and liberty (VI), gives a deontological account of freedom and equality (VII) and ends with remarks on how to balance freedom and liberty (VIII). Adapted from the source document.
In der gesamten Neuzeit war Freiheit ein Schlüsselbegriff für das Selbstverständnis Europas und Deutschlands. Doch was galt hierzulande zu welchen Zeiten als ""Freiheit""? Wie und von wem wurden in Deutschland seit der Frühaufklärung Freiheitsvorstellungen formuliert, diskutiert oder auch machtpolitisch vereinnahmt? Anhand ausgewählter Texte aus vier Jahrhunderten verdeutlicht dieses Buch, dass sich Freiheitsvorstellungen in Deutschland wandelten. Der Begriff blieb jedoch stets eine zentrale politische Kategorie, um das Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft zu verhandeln. Immer bewegte er
In: Staatsverständnisse Band 116
In: Nomos eLibrary
In: Politikwissenschaft
Robert Nozicks "Anarchy, State, and Utopia" zählt zu den wichtigsten modernen Ansätzen eines Gesellschaftsvertrags im 20. Jahrhundert. Nozick verteidigt einen Minimalstaat, der sich auf den Schutz privater Eigentumsrechte beschränkt, gegen anarchistische und wohlfahrtsstaatliche Argumente. Die radikale Beschränkung auf die Kernfunktionen des Staates haben eine ungeheure Ressonanz in der politischen Philosophie und angrenzenden Fachgebieten nach sich gezogen.Neben einer kritischen Rekonstruktion von Nozicks Argumenten stellen die Autoren Bezüge zwischen Nozicks Ansatz und anderen vertragstheoretischen, libertären, ordoliberalen und paternalistischen Auffassungen des Staates her. Ein modernes Staatsverständnis muss die gestiegene Individualität und Heterogenität von Gesellschaften berücksichtigen. Der Minimalstaat versucht zu zeigen, dass in begrenztem Umfang staatliche Koordination und Kooperation legitim sein kann, selbst wenn einzig individuelle natürliche Rechte anerkannt werden.Mit Beiträgen vonHartmut Kliemt, Hardy Bouillon, Bodo Knoll, Andreas Koenig, Fabian Wendt, Rolf W. Puster, Jörg A. Winter, Walter Reese-Schäfer, Dagmar Schulze Heuling, Jan Schnellenbach
Diese Arbeit setzt sich intensiv mit einer Vision der Verteilungsgerechtigkeit im 21. Jahrhundert auseinander: Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE). Die idealtheoretische Konzeption schlägt vor, ein moderates Einkommen an jedes Mitglied einer Gesellschaft ohne Bedürftigkeitsprüfung und ohne Erwartung einer Gegenleistung zur Verfügung zu stellen. Kapitel 1 behandelt den historischen Hintergrund und mögliche Auswirkungen auf den heutigen Sozialstaat. Kapitel 2 widmet sich konkreten Überlegungen bezüglich der Zusammensetzung, den Gründen für die Einführung einer solchen Maßnahme, der Finanzierung und der Bedeutung des BGE für eine Gesellschaft. Kapitel 3 stellt den Versuch dar, eine philosophische Begründung anhand folgender Begriffe, sowie traditionellen politischen Konzeptionen und der daraus abgeleiteten Argumente zu leisten: Gerechtigkeit (Rawls), Gemeinwohl aus der Sicht des Kommunitarismus (Sandel, MacIntyre, Walzer, Taylor) & Freiheit bzw. Linkslibertarismus (van Parijs). Die ausgewählten Argumente werden mittels interner und externer Kritik auf ihre Validität geprüft und diskutiert. Kapitel 4 beschäftigt sich mit metatheoretischen Ansätzen und relevanten Ergänzungen. So wird die politische Einordnung der Konzeption des BGE im Bereich des liberalen Egalitarismus aufgestellt und ein neuer Forschungsansatz präsentiert: Ein globales bedingungsloses Grundeinkommen (GBGE), finanziert durch eine Besteuerung der natürliche Ressourcen. ; This paper discusses a vision concerning the subject of distributive justice in the 21st Century: An Unconditional Basic Income (UBI). This conception of Ideal Theory proposes that every member of a society should receive a Basic Income without means tests and the expectation of reciprocity. Chapter 1 shows some historical background of the idea of a Basic Income and potential impacts on todays welfare state. Chapter 2 is devoted to the constitution and relevant reasons for its introduction, as well as funding and significance of a Basic Income in a society. Chapter 3 attempts to develop a philosophical justification using the following terms, traditional philosophical conceptions and the arguments derived thereof, such as Justice (Rawls), public welfare from the viewpoint of Communitarianism (Sandel, MacIntyre, Walzer, Taylor), Liberty and Left-Libertarianism (van Parijs). The validity of these selected arguments are tested and discussed via internal and external critique. Finally, chapter 4 addresses some metaethical approaches and relevant complements to this matter. In this section the conception of a Basic Income is positioned in the political ideology of liberal egalitarianism. In addition, a potential new research approach is presented: A Global Unconditional Basic Income (GUBI), which could be financed by taxation of natural resources. ; eingereicht von Christian Blasge ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassungen in dt. und in engl. Sprache ; Graz, Univ., Diss., 2015 ; OeBB ; (VLID)501625
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Die Dissertationsschrift untersucht die im Februar 2014 gegründete Junge Alternative für Deutschland – Landesverband Nordrhein-Westfalen (JA NRW). Die JA NRW ist seit Juni 2014 offizielle Parteijugendorganisation der Alternative für Deutschland Nordrhein-Westfalen (AfD NRW). Die Dissertation analysiert die Mittel und Wege der Profilbildung dieser noch jungen parteinahen Jugendorganisation. Die Grounded Theory ist der für diese Arbeit zentrale Forschungsansatz. Es handelt sich um eine induktive Untersuchung, die theoretische Vorannahmen kritisch reflektiert und versucht, aus dem eigenen empirischen Material Schlüsse zu ziehen. Während des Feldaufenthalts des Verfassers (Herbst 2014-Sommer 2016) kamen die sozialwissenschaftlichen Methoden teilnehmende Beobachtung, Leitfaden-Interview, Dokumenten- sowie elektronische Prozessanalyse zum Einsatz. Der Verfasser beforschte die entstehende und sich entwickelnde JA NRW, ihre inhaltlich-programmatischen Schwerpunkte und ihre Strategien. Die Arbeit nimmt zudem eine ideologiekritische Perspektive ein, analysiert das Verhältnis der JA NRW zu ihrer Mutterpartei und fokussiert auf politische Freund- und Feindschaften der Jugendorganisation. Die JA NRW polemisiert gegen die etablierten Parteien, kritisiert die Einwanderung Geflüchteter, warnt vor dem politisch linken Spektrum, hinterfragt die Europäische Union, problematisiert eine sich vermeintlich islamisierende bundesdeutsche Gesellschaft und schürt Ressentiments hinsichtlich feministischer und/oder Gender-Mainstreaming-orientierter Ansätze. Sie dehnt das Framing der politischen Rechten aus, indem sie es an junge Zielgruppen heranträgt. Dies soll – aus JA-NRW-Sicht – den diskursiven Einfluss linksliberaler Spektren delegitimieren und zurückdrängen. Innerhalb der JA NRW herrscht jedoch ein Dissens, der sich u. a. an folgenden Fragen entzündet: wie realistisch ist der von führenden JA-NRW-Mitgliedern vertretene Rechtslibertärismus, der für radikale Privatisierungen eintritt? Wie legitim ist eine (offizielle) Nähe der Organisation zu bestimmten Strömungen des außerparlamentarischen rechten Spektrums? Konfliktpotenzial entsteht auch hinsichtlich der Frage einer möglichen Cannabis-Legalisierung. Die JA NRW bietet ihren Mitgliedern eine soziokulturelle Nische – basierend auf einem starken Wir-Gefühl, das nicht zuletzt aus dem gemeinsamen affirmativen Verhältnis zur AfD resultiert. JA-NRW-Gliederungen unternehmen Ausflüge, treiben gemeinsam Sport, richten Stammtische aus und besuchen AfD-Veranstaltungen. Aus Sicht ihrer Mitglieder spielt die JA NRW die Rolle eines weltanschaulichen Refugiums, in dem Inhalte geäußert werden können, die in anderen (links geprägten) Umfeldern auf Kritik stoßen. Innerhalb der JA NRW sind Äußerungen, die der Political Correctness widersprechen, sanktionsfreier möglich. Die JA NRW nutzt zahlreiche Kommunikationsmedien, um sich im rechten Protestspektrum zu verankern. Der Kommunikationsstil der JA NRW ist provokant, polarisierend, personalisierend, mitunter insinuativ. Vereinzelt arbeitet die Jugendorganisation mit argumentativen Retorsionen, um politische GegnerInnen zu Reaktionen zu reizen. JA-NRW-Gliederungen greifen auf Facebook, Twitter, YouTube, eine eigene Website und auf eine eigene App zurück. Sie nimmt die Affinität junger Menschen zu sozialen Netzwerken auf und macht sich deren Dynamiken versiert zunutze. Die JA NRW organisiert Veranstaltungen mit prominenten und polarisierenden Gästen, z. B. Hamed Abdel-Samad, Nigel Farage oder Akif Pirinçci. Sie schult ihre jungen Mitglieder und vermittelt der AfD junge, sprachfähige (Neu-)Mitglieder, die in Parteifunktionen hereinwachsen. Die JA NRW möchte als Teil einer rechten Kulturrevolution das westlich-liberale Gesellschaftsmodell radikal umgestalten. ; The dissertation examines the Junge Alternative für Deutschland – Landesverband Nordrhein-Westfalen (JA NRW) which was established in February 2014. Since June 2014, the JA NRW is the official youth organization of the Alternative für Deutschland Nordrhein-Westfalen (AfD NRW). The dissertation analyses how the JA NRW (as a relatively new party's youth organization) forms its political profile. The Grounded Theory is the scientific approach which is central to this dissertation. This work is an inductive analysis which critically reflects upon already existing theoretical assumptions. It tries to conclude from the empirical research conducted by the author. Participating observation, interviews and the investigation of relevant (online) documents were used as the central scientific methods by the author, who conducted research from automn 2014 to summer 2016. The dissertation throws light on the founding and development of the JA NRW, and examines both its focal points and its strategies. The work also describes its subject from a point of view which is critical of ideology. The relationship between the JA NRW and its mother party (AfD) was regarded, too. In addition, the dissertation focusses on the JA NRW's political friends and foes. The JA NRW inveighs against the established parties, criticizes the immigration of refugees, warns about the Left and an alleged islamization, questions the European Union, and mocks at feminist approaches supporting gender mainstreaming. The youth organization tries to spread the Right's political interpretations of current societal circumstance. Especially, it aims at influencing young people. All in all, the JA NRW tries to force back the discursive impact of left-wing liberals. Still there is dissent within the organization which is fuelled by several contentious issues: how realistic is the right-wing libertarianism many JA NRW members support? How legitimate is the proximity between the youth organization and certain factions of the Right? The legalization of cannabis is also a point at issue. The JA NRW offers its members a sociocultural niche based on a collective spirit. JA NRW chapters go hiking, jointly do sport, establish groups of regulars, and commonly attend AfD events. From its members point of view, the JA NRW is a common ground for attitudes and opinions which would be harshly criticized in other environments (especially in those that are rather dominated by the Left). Within the JA NRW, it is possible to debate issues in a way that defies political correctness. The JA NRW uses different mediums in order to establish itself in current right-wing protests. Its style of communication is provocative, polarizing, personalizing and often insinuating. Forcing political opponents to reactions is one of the JA NRW's main goals. JA NRW chapters use Facebook, Twitter, YouTube, an app and a website. The youth organization takes up young peoples affinity to social media and benefits from its dynamism. The JA NRW organizes events inviting polarizing and prominent guests (such as Hamed Abdel-Samad, Nigel Farage or Akif Pirinçci). It trains its young members, supplying the AfD eloquent party loyalists eager for growing into important positions. As a part of a right-wing cultural revolution, the JA NRW works on a total transformation of the Western societal model.
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