Keinen beschäftigt Witold Gombrowicz (1904-1969) im deutschsprachigen Raum so sehr wie die deutsche Presse. Im Zeitraum von 1960-2005 erscheinen zu seinem Werk insgesamt 283 literaturkritische Artikel in überregionalen Zeitungen und Zeitschriften wie Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Der Tagesspiegel, Die Welt, Die Zeit, Akzente, Christ und Welt, Der Monat und Theater heute sowie in regionalen wie Göttinger Tageblatt, Kölner Stadtanzeiger, Rheinische Nachrichten, Saarbrücker Zeitung, Salzburger Nachrichten, Stuttgarter Zeitung und Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Zu Gombrowiczs Erstlingsroman Ferdydurke liegen 16 Artikel vor, zu den Tagebüchern 14, zu Pornographie 17, zu Trans-Atlantik 9, zu Kosmos 7, zu den Besessenen 8, zu dem Theaterstück Yvonne, die Burgunderprinzessin 130, zu Die Trauung 54 und zu der Operette 28. Die vorliegende Arbeit zielt auf die vollständige Wiedergabe des Rezeptionsprozesses von Gombrowicz im Bereich der deutschsprachigen Literaturkritik ab. Nach einem Exkurs in die literaturwissenschaftliche Forschung wird eine sorgfältige, themenorientierte Auswertung der literaturkritischen Artikel über die Prosawerke vorgenommen, die in den 60er Jahren im Neskeverlag und in den 80ern im Hanserverlag erschienen sind. Anschließend werden in chronologischer Reihenfolge die Theateraufführungen zu Yvonne, Die Trauung und Operette aus der Sicht der Kritik betrachtet. Das literatur- und theaterkritische Material ist um die Beiträge zu Gombrowiczs Aufenthalt in Berlin 1963 und zu den Feierlichkeiten anlässlich des 100. Geburtstages des Autors im Jahre 2004 ergänzt. Die Arbeit berücksichtigt ebenso die brisanten zeitgenössischen ästhetisch-politischen Debatten um das Werk in Polen wie in Deutschland. Die Untersuchungen, angelehnt an das theoretische Gerüst Roman Ingardens, decken nicht zuletzt wegen der polarisierenden Wandlungsfähigkeit der Protagonistin die brisantesten Konkretisationen zu Yvonne auf. Die Figur zeichnet sich zum einen durch hartnäckige Stummheit und Unbeweglichkeit aus, zum anderen durch aggressive Handlungsfähigkeit. Konstant bleibt, dass sie als Unruhefaktor aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird. Sinnträger der Trauung ist der heimkehrende Soldat Henrik und sein Gegenspieler, der Säufer. Während Henrik durch die Legitimation seiner Liebesbeziehung zum Mädchen Mania die Wiederherstellung einer heilen Welt anstrebt, durchkreuzt der Säufer, der den Krieg nicht vergessen machen will, alle seine Pläne. Albertinchen in Operette hat mittels seiner Nacktheit einen Utopieentwurf auszuführen, der auf die ideologiefreie Zukunft im Zeichen der ewigen Unmündigkeit setzt. Der Erfolg jeder Inszenierung hängt von der Realisierung jenes Utopiebildes ab. Die Rezeption aller drei Theaterstücke ist im Gegensatz zu den Prosawerken von den jeweils aktuell obwaltenden sozio-kulturellen Normen stark beeinflusst. Während im Theater an erster Stelle die Zentralfigur interessiert, die eine Idee zu verkörpern hat, erheben sich in der Prosa die Leitideen über ihre Verkörperungsinstanzen und bleiben im Vordergrund. In Ferdydurke wie in Pornographie herrscht die Idee der Unreife über das semantische Handlungsgefüge, in Trans-Atlantik die Idee der kritischen Stellungnahme zu Polen, in Kosmos die Liebe zum Detail und im Tagebuch wie in den anderen autobiographischen Schriften die Egomanie. Während Gombrowiczs Prosa im Spiegel der deutschsprachigen Literaturkritik als ein Werk der verkörperten Ideen erscheint, zielt das aufgeführte Drama auf die ideelle Verkörperung hin. ; No one is as concerned about Witold Gombrowicz (1904-1969) in the German-speaking area as the German press. In the period ranging from 1960-2005 altogether 283 works of fiction were published in nationwide newspapers and magazines like Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Der Tagesspiegel, Die Welt, Die Zeit, Akzente, Christ und Welt, Der Monat and Theater heute, as well as in regional ones like Göttinger Tageblatt, Kölner Stadtanzeiger, Rheinische Nachrichten, Saarbrücker Zeitung, Salzburger Nachrichten, Stuttgarter Zeitung and Westdeutsche Allgemeine Zeitung. About Gombrowicz s firstling novel Ferdydurke there are 16 articles at hand, about his Tagebücher 14, 17 about Pornographie, 9 about Trans-Atlantik, 7 about Kosmos, 8 about the Besessenen, 130 about his play Yvonne, die Burgunderprinzessin, 54 about Die Trauung and 28 about the Operette. The paper in hand aims at the complete rendering of the reception process about Gombrowicz in the German-speaking literary criticism. An excursus into the study of literature will be followed by an attentive themes orientated analysis of the literary censorious appraisal of the prose, which was published in the Neskeverlag in the 1960s and the Hanserverlag in the 1980s. Afterwards the performances of Yvonne, Die Trauung and Operette will be viewed from a critical point of view and in a chronological order. The literature and theatre critical material is amended by the contributions round Gombrowicz s abidance in Berlin 1963 and on the occasion of the author s 100th birthday in 2004. The paper also bears in mind the explosive contemporary aesthetical-political debates regarding the works in Poland as well as in Germany. The examinations, abutted on Roman Ingarden s theoretical scaffolding, detect not only due to the polarizing mutability of the protagonist the most explosive concretisations about Yvonne. The character distinguishes due to its insistent muteness and immobility, as well as through its aggressive disability to act. The only ceaseless thing is that it is excluded from society due to being a disturbing element. The cores of the story are the homecoming soldier Henrik and his opponent the barfly. While Henrik tries to achieve a reconstitution of the ideal world by legitimating his mistress relationship to the girl Mania, the barfly tries to expel the war of his mind by disturbing all of his plans. Albertichen in Operette tries to perform a utopian concept through its nakedness, which places emphasis on an ideology free future concerning an eternal immaturity. The success of every staging is dependent on the realisation of this utopian concept. The reception of all three plays is, in contrast to the prose, strongly influenced by the current sociocultural norms. While in theatre the main interest lies on the main character, which has to embody an idea, in prose the guiding ideas arise above their materializations and remain in the foreground. In Ferdydurke as well as in Pornographie the idea of immaturity obtains above the semantic structure, in Trans-Atlantik the idea of the critical statement concerning Poland, in Kosmos the affection for the detail and in Tagebuch as well as in the other autobiographical works the egomania. While according to the German-speaking literary criticism Gombrowicz s prose seems to be a work of manifested ideas, the performed drama aims more at the ideational embodiment.
The monograph explores, by means of a diachronic overview, the ways in which historical dramas in Czech literature changed between the outset of the Czech national rebirth and the Republic of Czechoslovakia between the wars. The investigation is based on the fundamental notion that allegorical structures in historical dramas refer to the time at which a given work is created. A general overview on theoretical and historical aspect of Historical Drama leads into the study.
The papers in this volume show the presence of Gottfried Keller, the literary father figure of Swiss literature, in the texts of the Swiss authors from 1960ies, such as Otto F. Walter, Hugo Loetscher, Adolf Muschg, and Urs Widmer. Although these authors work in the democratic tradition of Switzerland and have an almost identificatory relationship to Keller, their role in the changed political life of the 20th century is completely different from that of their great literary model. The volume also contains studies on other Swiss literary classics, such as Robert Walser and Meinrad Inglin, as well as later authors, such as Max Frisch and Friedrich Dürrenmatt, Erica Pedretti, Thomas Hürlimann, Silvio Blatter, Peter Stamm, and Gertrud Leutenegger.
Frontmatter -- Inhalt -- Vorwort -- »Trotz Emigration ungestörter Betrieb?« -- »Mich persönlich würmt deren erfolg am meisten« -- »Finanzmänner im neuen Feld« -- »Israels fleißige Jeckes« -- Technologietransfer und Regionalentwicklung -- Immigrant Entrepreneurs -- Liberale Kapseln -- »Emigrationsgewinnler«? -- Inoffizielle Gehälter und »Persilscheine -- Die Bereitstellung der ökonomischen Basis für Exil und Emigration in Ostasien während des Zweiten Weltkrieges durch jüdische Hilfsorganisationen -- Im Lager (über-)leben -- »Man muss gute Nerven haben, um Metro auszuhalten.« -- Alma S. Wittlin (1899-1992) -- Die Vergessenen -- Was kostet Exil? -- Rezensionen -- Kurzbiografien der Autorinnen und Autoren
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Begriffe wie Flucht, (Zwangs-)Migration, Vertreibung, Asyl oder Diaspora beschreiben Phänomene, die auch von der Exilforschung verhandelt werden. Der Band versammelt interdisziplinäre Beiträge, die ihren Gemeinsamkeiten, aber auch den mit ihnen aufgerufenen unterschiedlichen Konnotationen und Kontexten nachspüren. Anliegen ist, für die Implikationen von Begriffen und Narrativen zu sensibilisieren und Dialoge zwischen Disziplinen anzuregen
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Dieses Buch problematisiert "die Sophistik" als Gegenstand der Philosophiegeschichte und stellt die These auf, "die Sophistik" sei das Resultat einer philosophischen Operation. Anhand der kritischen Diskussion relevanter Texte von Platon und Aristoteles wird versucht, eine eigentümliche sophistische λόγος-Form zu rekonstruieren. Der Konflikt zwischen Sophistik und Philosophie wird als ein Konflikt zwischen einer parametrischen und einer strategischen Rationalitätsform dargestellt. Fernando Oreja (Madrid, 1966) lebt in Berlin, ist promovierter Philosoph und Philosophiehistoriker mit Schwerpunkt Antike und arbeitet haupt- und freiberuflich als technischer Übersetzer für die Sprachen Deutsch und Spanisch.
Frontmatter -- Inhalts - Verzeichnis -- Eine Stimme aus der Fremde -- Vorbemerkung -- Line Stimme aus der Fremde -- Kandidaten-Rede gehalten zu Mainz 1868 -- Vorbemerkung -- Anlage. Auszug aus der "Bolks-Zeitung" vom März 1860 -- Vertrauliche Briefe aus dem Zoll-Parlament -- Vorbemerkung -- Herrn Dr. Arnold Rüge in Drlghkon -- 1868. I.—VI. -- 1869. L— V. -- 1870. I—IV. -- Die fünf Milliarden -- Vorwort -- Zur Embryologie des Bankgesetzes -- Vorbemerkung -- Zur Geburt des Bankgesetzes -- Vorbemerkung -- Die Entthronung eines Weltherrschers -- Vorbemerkung. (Zu den zwei folgenden Abschnitten.) -- Das Gold der Zukunft -- Vorwort
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Frontmatter -- Inhalt -- I. Einleitung -- II. Die Pascal-Biographie der Schwester -- III. Die erste bedeutende Pascal-Kritik Pierre Bayle -- IV. Der Anti-Pascal der Aufklärung Voltaire -- V. Die Doppelseitigkeit des Pascal-Bildes Vauvenargues -- VI. Pascal-Kritik im Geiste Voltaires Condorcet und André Chénier -- VII. Die Idealisierung Pascals durch die Romantik Chateaubriand -- VIII. Pascal der Skeptiker und Weltmann Victor Cousin -- IX. Pascal als Repräsentant von Port-Royal Sainte-Beuve -- X. Pascal-Ferne und Pascal-Renaissance Renan - Taine - Huysmans - Bourget - Suarès -- XI. Pascal-Verehrung und Pascal-Verurteilung Barrés und Maurras, Péguy und Claudel, Mauriac und Valéry -- XII. Schlußbetrachtung -- Literaturverzeichnis
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Frontmatter -- VORWORT -- Inhalt des ersten Teils -- Erstes Kapitel. Kindheits- und Knabenjahre -- Zweites Kapitel. Die Studienzeit -- Drittes Kapitel. Das Leben Jesu -- Viertes Kapitel. Schicksale des Verfassers und des Buchs von 1835-1839 -- Backmatter
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext: