Gender studies werden hier vor allem in Bezug auf die Literaturwissenschaft dargestellt und im politischen Kontext der zweiten Frauenbewegung und Frauenforschung verortet. Mit Beispielen aus Deutschland und Polen werden ihre Methoden, Forschungsbereiche, Forschungsergebnisse und Entwicklungstendenzen besprochen. Diese Reflexionen bauen auf der These auf, dass 'gender' eine wissenschaftliche Tatsache im Sinne Ludwik Flecks ist und gleichzeitig eine wissenschaftliche Analysekategorie, die die meisten Wissenschaftsdisziplinen auf die Bedeutung der Differenz hin öffnet. ; Posited in the context of Second-Wave-Feminism and Women Studies, in this text, Gender Studies are introduced with reference to literary sciences. Methods, fields of research, results and new tendencies are discussed by means of examples from Germany and Poland. All these reflections are based on the assumption – inspired by Ludwik Fleck – that 'gender' is both a scientific fact and an analytical category which could customise most of scientific disciplines to the relevance of difference. ; Gender studies przedstawiam tu nie tylko w związku z literaturoznawstwem, ale także podejmuję próbę umiejscowienia ich w kontekście politycznym drugiej fali ruchu kobiecego oraz w kontekście badań kobiecych i w nauce w ogóle. Na przykładach z Niemiec i z Polski omawiam metody gender studies, ich zakresy badawcze, wyniki badań literaturoznawczych oraz perspektywy rozwoju. Refleksje te rozwijam zgodnie z tezą, według której 'gender' jest faktem naukowym w znaczeniu Ludwika Flecka i jednocześnie kategorią analityczną, która otwiera większość dyscyplin naukowych na znaczenie różnicy.
Gender studies werden hier vor allem in Bezug auf die Literaturwissenschaft dargestellt und im politischen Kontext der zweiten Frauenbewegung und Frauenforschung verortet. Mit Beispielen aus Deutschland und Polen werden ihre Methoden, Forschungsbereiche, Forschungsergebnisse und Entwicklungstendenzen besprochen. Diese Reflexionen bauen auf der These auf, dass 'gender' eine wissenschaftliche Tatsache im Sinne Ludwik Flecks ist und gleichzeitig eine wissenschaftliche Analysekategorie, die die meisten Wissenschaftsdisziplinen auf die Bedeutung der Differenz hin öffnet. ; Posited in the context of Second-Wave-Feminism and Women Studies, in this text, Gender Studies are introduced with reference to literary sciences. Methods, fields of research, results and new tendencies are discussed by means of examples from Germany and Poland. All these reflections are based on the assumption – inspired by Ludwik Fleck – that 'gender' is both a scientific fact and an analytical category which could customise most of scientific disciplines to the relevance of difference. ; Gender studies przedstawiam tu nie tylko w związku z literaturoznawstwem, ale także podejmuję próbę umiejscowienia ich w kontekście politycznym drugiej fali ruchu kobiecego oraz w kontekście badań kobiecych i w nauce w ogóle. Na przykładach z Niemiec i z Polski omawiam metody gender studies, ich zakresy badawcze, wyniki badań literaturoznawczych oraz perspektywy rozwoju. Refleksje te rozwijam zgodnie z tezą, według której 'gender' jest faktem naukowym w znaczeniu Ludwika Flecka i jednocześnie kategorią analityczną, która otwiera większość dyscyplin naukowych na znaczenie różnicy.
Das Kanonproblem gehört zu den Themen, die seit den letzten dreißig Jahren unvermindert aktuell waren, wenn sich auch die Perspektiven von Jahrzehnt zu Jahrzehnt grundlegend geändert haben. Es lassen sich mindestens drei Schwerpunkte des Interesses an diesem Thema ausmachen, die, auch wenn sie sich nicht gänzlich ausschließen, eine deutliche Verlagerung des Problembewußtseins markieren. In den 70er Jahren stand der Bildungs-Kanon auf dem Prüfstand, der an Schulen und Hochschulen die Geltung traditioneller Texte und Werte unverändert fortschrieb. Gegen diesen mehr oder weniger emphatischen Traditionalismus richtete sich ein ikonoklastischer Impuls, der seine Energien aus einem veränderten Geschichts- und Gesellschaftsbewußtsein bezog. Einerseits führte die Anerkennung der faschistischen deutschen Vergangenheit Ende der 60er Jahre durch die Nachkriegsgeneration zu grundsätzlichen Fragen an eine kontaminierte Tradition; andererseits führte die expansive Bildungspolitik der 60er und 70er Jahre zu einer Umstürzung der Bildungspläne. Auf die ikonoklastische Phase folgte in den 5Oer Jahren die klassizistische Phase.
Die Beiträge der KIT-Ringvorlesung Technikfiktionen und Technikdiskurse aus dem Jahr 2009 reflektieren das gleichermaßen komplexe, komplizierte wie doch auch fruchtbare Verhältnis von Literatur, Kultur und Technik vornehmlich aus der Position und Perspektive der Geistes- und Sozialwissenschaften (bzw. Kulturwissenschaften). Sie behandeln aus literatur-, kultur- und medienwissenschaftlicher sowie technikhistorischer Perspektive Themen aus einem Zeitraum von gut achthundert Jahren. ; Simone Finkele, Burkhardt Krause: Vorwort Simone Finkele, Burkhardt Krause: Automaten (und ihre Konstruktion) in hochmittelalterlicher Dichtung Marie-Hélène Adam: Wissenschaft im Wandel. Technik, Natur und Mensch bei Leonardo da Vinci Gudrun Loster-Schneider: "[I]n der tiefen Camera obscura der Erinnerung". Technifizierte Ego-Nostalgie in Friederike Bruns Autobiographie WAHRHEIT AUS MORGENTRÄUMEN (1824) Uwe Japp: Technikentwürfe in Romanen des 20. Jahrhunderts Andreas Böhn: Technik- und Wissenschaftsdiskurse in Frank Schätzings DER SCHWARM Ralph Pordzik: Die Befreiung des anthropozentrischen Denkens. Der Mensch und das 'Andere' der Technik im angloamerikanischen utopischen Roman Claudia Pinkas: Mind Game Movies. Gedankenspiele und Medientechnikdiskurse im zeitgenössischen Film Armin Grunwald: Visionen und Fiktionen: Neue Formen gegenwärtiger Technikdebatten? Stefan Scherer: Kulturzeitschriften und ihre Textsorten zur Popularisierung von Technikwissen Kurt Möser: Technische Zukunftskriege vor dem Großen Krieg
Sowie der Heldenkult nicht länger die privilegierte Rezeption des 'heroischen' Werkes darstellt, wird er auf Politik umgestellt und dieser die Aufgabe zugewiesen, das Werk des Kulturheros gleichsam zu vollenden. Heldenpolitik kann aber niemals friedliche Politik sein. Claude Haas geht der Grundspannung zwischen 'kultischer' und 'politischer' Perspektivierung des Kulturheros im Folgenden am Beispiel jener Formation nach, die den Kulturheros in vielerlei Hinsicht in den Mittepunkt ihrer geistigen Bemühungen stellte und die seinen wirkmächtigsten Sympathisanten in der deutschen Tradition überhaupt bilden dürfte: an dem Kreis von Wissenschaftlern und Intellektuellen, sie sich in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts um den Dichter Stefan George herum gruppierten. Dabei ist es nicht der Kult um George selbst, den Claude Haas in den Blick bringen will, sondern zentrale wissenschaftliche Schriften aus seinem näheren Umfeld, die die Vorstellung des Kulturheros am differenziertesten - wie auch am problematischsten - entfalten. Diese sind nicht zuletzt insofern von Interesse, als sie der wissenschaftlichen Darstellung als solcher kultische Aufgaben zuweisen und sie die Wissenschaft implizit als eine Art Praktik zur Erschaffung des Kulturheros einsetzen. Dabei kann der wissenschaftliche Diskurs die Konturen sowohl eines privilegierten und exklusiven als auch die eines lediglich als vorläufig begriffenen Kultes annehmen, der nicht seinen eigenen Endzweck darstellt, sondern der in die große politische Tat einzumünden hat. Ein besonderes Gewicht kommt hier dem immanenten Anhänger des Kulturheros zu, denn dieser avanciert in der Konzeption der Figur selbst zur strukturgebenden Größe. An ihm zeigt sich erst, wo genau der Kulturheros zu sich selbst kommt - in der Kirche der Wissenschaft oder auf den Schlachtfeldern der Politik. Über die Analyse des Anhängers wird folglich der Frage nachzugehen sein, ob der Kulturheros eher als säkularer Gott (Heiland) oder als sakraler Herrscher (Führer) beschworen wird.
Im Folgenden möchte ich den Vorschlag machen, 'Kontext' als strengen Differenz- und Zuordnungsbegriff aufzugeben, ohne auf das grundlegende Konzept eines materiell, funktional und institutionell und damit in seiner Realitätsqualität Anderen eines Textes, das wiederum auch andere Texte sein oder solche provozieren können, zu verzichten. Aus dieser Perspektive bilden die materiellen Grundlagen von Texten einen wesentlichen Ausgangspunkt literaturwissenschaftlichen Arbeitens. Die Materialität eines Textes ist in dieser Auffassung ihre (sprachliche) Form wie auch ihre paradigmatische und syntagmatische Gebundenheit an andere Formen, Diskurse und Praktiken. Sie ist daher stets offen, in Bewegung und auf unterschiedlichen Realitätsebenen bzw. in unterschiedlichen Realitätsqualitäten aktiv und funktional wirksam. Aus diesem Grund ist die Frage nach der permanenten Verschiebung und Aufhebung von Grenzen und Zuordnungen, veränderten Praktiken und Prozessen der Produktion und Rezeption strikt notwendig. So konnte der New Historicism mit seinen genauen Lektüren zeigen, dass sich die Grenzen zwischen den epistemologischen, politischen, religiösen und formalen Diskursen ebenso wie die Materialitäten der verschiedenartigen, literarischen und nicht-literarischen Texte stets verschieben. Im Anschließenden lässt sich anhand eines Beispiels zeigen, dass solche "Tauschgeschäfte" in Texten selbst angelegt sind und eine Differenz von Literatur und Nicht-Literatur besonders seit dem 19. Jahrhundert in Frage gestellt und vielfach auch aufgehoben wird. [.] Diese Überlegungen möchte ich in einem ersten Schritt anhand liminaler Formationen aus der langen Jahrhundertwende um 1900 beschreiben und damit auf ein spezifisches historisches Textkorpus zurückzugreifen, das erst anhand der Text-Kontext-Frage umfassend erkenn- und beobachtbar wird. Ein reformulierter und aktualisierbarer Ästhetikbegriff, der sich aus dem Textmaterial exemplarisch erarbeiten lässt, fungiert dabei als konzeptuelle Grundlage für weitere Überlegungen zum theoretischen und methodologischen Umgang mit (literarischen) Texten.
Die Metapher vom Eisernen Vorhang beherrscht unsere Wahrnehmung des Kalten Kriegs bis heute. Doch welchen Einfluss hatte die Trennung zwischen Ost und West auf die sozial- und kulturhistorische Selbsterforschung Europas in der zeitgenössischen Geschichts- und Literaturwissenschaft? Barbara Picht macht das Ost-West-Paradigma selbst zum Untersuchungsgegenstand der Wissenschaftsgeschichte, anstatt es zu übernehmen. Sie analysiert signifikante kulturelle Selbstentwürfe im Europa des Kalten Krieges mit einem Schwerpunkt auf Geschichte und Literatur. Am Beispiel des Werkes von Fernand Braudel und Robert Minder (Frankreich), Werner Conze und Ernst Robert Curtius (BRD), Walter Markov und Werner Krauss (DDR) und Oskar Halecki und Czesław Miłosz (Polen bzw. US-amerikanisches Exil) zeigt sie, dass die "Interpreten Europas" der bipolaren Logik der Systemkonfrontation nicht gehorchten. Die "institutionelle Macht" des Kalten Krieges war sehr wohl zu spüren, doch vom beherrschenden Bild des 'iron curtain' muss man sich lösen, geht es um die Geschichte der europäischen Geistes- und Kulturwissenschaften im Systemkonflikt.
Das Volk als Kernbegriff jeder Demokratie ist eine historisch gewachsene und politisch veränderbare Größe. Langfristig ist die Entwicklung der Demokratie durch eine Ausweitung der Zugehörigkeit zum Volk gekennzeichnet - Volk als Summe der zur politischen Beteiligung berechtigten Bürgerinnen und Bürger. Diese vor allem durch (auf Rasse, Geschlecht und Religion bezogene) Diskriminierungsverbote und durch Migration bestimmte Entwicklung ruft Protestbewegungen hervor - den aktuellen Populismus. Populistische Bewegungen und Parteien neigen dazu, Volk als natürlich vorgegeben und nicht als historisch konstruiert zu sehen. ; The People, the core concept of any democracy, has been historically developed and was always open to political redefinition. In the history of democracy, the long term trend was characterized by a process of permanent widening, of enlarging the People. The understanding of the People, understood as the sum of all citizens invited to participate in the political process, has been significantly changed due to the end of discrimination (regarding race, gender and religion) and migration. This trend has provoked protest: populism. Populist movements and parties tend to define People as naturally given, not as historically constructed. ; Version of record
Gender Mainstreaming and Diversity Management have long been discussed in university politics. However, the implementation of gender equality and diversity concepts are still based on gender binary and non-holistic approaches and are often restrained to improve human resources. This article aims at showing how Gender Mainstreaming and Diversity Management can firstly benefit from a queer-feminist input and secondly, how these perspectives can be integrated not only into the administration of students and employees, but foremost at the content level of curricula and research, especially with teaching students. Focussing on (Romance) literary and cultural studies, the paper didacticizes and reflects on the role of literature classes for promoting gender-reflective and discrimination-critical teaching. The presentation and analysis of a seminar on "(New) Orders of Love in French and Italian Literature" will serve as an example.
Die Aufsätze befassen sich mit Vorstellungen von Glück, Zufall, Vorsehung primär an Beispielen primär der mittelalterlichen und neuzeitlichen Literatur, aber auch philosophischer, ethnologischer, kulturgeschichtlicher Quellen. Die grundlegende Frage, an denen sie sich orientieren, ist die nach den Wirkungen einer 'Macht' bzw. Instanzen, die - abseits identifizierbarer kausaler Kräfte - in persönliche, ebenso historisch-politische Prozesse einwirken oder das Handeln literarischer Figuren ...
1. Njemački humanizam, kao i reformacija, protureformacija te katolička ob-nova kontekst su u kojem se otvara poseban kulturno-povijesni pogled na Marka Marulića. Istražujemo što je omogućilo uspjeh Marulićevih spisa u njemačkim zemljama. Pritom se ispostavlja da su ti spisi poticali na kršćanski život ne samo katoličku nego i evangeličku stranu, ukoliko ih ne bi prisvojila protureformacija. 2. Širom Europe osobit su ugled postigli Evanđelistar i Institucija, i to naročito u doba reformacije, protureformacije i vjerskih podjela. Marulić je pisao suočen s opasnošću od Turaka i vođen željom za obnovom praktičnog kršćanskog života. Njegov je rad, očito, odgovarao potrebama u slično apokaliptičnom ozračju nemirnoga 16. stoljeća u Svetom Rimskom Carstvu Njemačkoga Naroda. Po završetku Tridesetogodišnjeg rata i nakon Westfalskog mira 1648, interes za Marulićeve spise u njemačkim se zemljama smanjuje. 3. Dva su glavna Marulićeva spisa osobito često tiskana u dva njemačka carska grada: u Kölnu, središtu protureformacije, i u Augsburgu (odnosno Dillingenu), središtu reformacije. Izdanja iz Kölna i Dillingena, osobito Evanđelistar iz 1529. i prijevod De institutione iz 1583, proširila su se diljem Carstva, kako potvrđuju brojni sačuvani primjerci u njemačkim knjižnicama. Zanimanje za latinske tekstove Evanđelistara i Institucije na vrhuncu je prije Tridentskog koncila, dok je nakon njega poseban uspjeh doživio prijevod Institucije na njemački. 4. U Kölnu se zanimanje za Marulića pojačalo u doba zaoštravanja reformacijskih sukoba 1529. i u doba pokušaja reformacije 1543. Njegov Evanđelistar poslužio je tada kao prvi odgovor katoličke strane na reformacijske spise, kao kompenzacija i protuteža za npr. Priručnu knjižicu evangeličkog građanina (Des Evangelischen Bürgers Handbüchlein). Razlikovanje katoličke obnove, koja se kao pokret javila još prije reformacije, i protureformacije, kao izraza borbene samosvijesti Katoličke crkve, navodi nas da Marulićeve spise svrstamo u onu katoličku reformističku struju koja porijeklo vuče još iz srednjovjekovne religioznosti i često se označava pojmom devotio moderna. Marulić je po tome blizak duhu obnove jedinstvene Crkve kakav vlada u samostanu Kölnskih kartuzijanaca, a do izražaja dolazi u brojnim njihovim tiskanim djelima. 5. Evanđelistar se najintenzivnije širio tijekom sukoba u početnoj fazi reformacije, kad je Katolička crkva tek počinjala mobilizirati vlastiti reformski potencijal. Nasuprot tomu, prijevodi Institucije preuzeli su vodstvo u godinama nakon Tridentskoga koncila, kao jedan od izraza tim koncilom nadahnutih napora Katoličke crkve. Izdanja prijevoda Institucije u Augsburškoj biskupiji valja promatrati u kontekstu općih zalaganja – kako s katoličke tako i s evangeličke strane – da se suzbiju raširene negativnosti, da se okonča opadanje vjerskoga života i stane na kraj sektaštvu. 6. Prisutnost spisa splitskog humanista može usmjeriti proučavateljski pogled, koji redovno ostaje prikovan za sukob reformacije i protureformacije, na ponešto drugačije strujanje tog slojevitog doba, onkraj najglasnijih antagonizama. To se strujanje javilo još prije reformacije, a zalagalo se za pročišćenje i obnovu praktičnoga kršćanskog života. Reformacija, kao kompleks društveno-političko-vjerskih dinamika, potaknuta je osobito prijelazom sa »sakralno-zadružnog samorazumijevanja kasnosrednjo¬vjekovnoga grada« kao »corpus Christianum u malom« na magistrate carskih gradova i njihovo autoritativno upravljanje. Reakcija je bila povratak na srednjovjekovne oblike društvenog uređenja, ponovno uspostavljanje grada kao vjerske zajednice. Tekstovi splitskog humanista, premda katolički orijentirani, ovakvom su procesu dubinski odgovarali i obilježili ga svojim doprinosom. Predstoji, stoga, zacijelo plodonosan, premda i zahtjevan, zadatak dubljega istraživanja prisutnosti Marka Marulića i njegova utjecaja. Valjalo bi pritom uzeti u obzir – koliko je to još moguće rekonstruirati – okolnosti odabira Marulićevih spisa, naklade i distribuciju pojedinih izdanja, profil čitalačke publike i ustanova te odjeke Marulića u drugim tekstovima i sl. ; Die Erforschung des Zeitalters von katholischer Reform, Reformation, Gegenreformation und Konfessionalisierung nimmt die Schriften von Marko Marulić bisher kaum wahr, obwohl einige von ihnen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation des 16. Jahrhunderts überaus erfolgreich waren. Der folgende Artikel betrachtet die historischen Kontexte, in denen das Evangelistarium und De institutione in den deutschen Ländern, speziell in Köln und Augsburg / Dillingen nachgefragt und instrumentalisiert wurden. Ihre Präsenz rückt einen Aspekt jenseits der Antagonismen in den Vordergrund. Es ist der Reformimpuls des Zeitalters zur Erneuerung der christlichen Lebenspraxis, wie er z. B. auch die Kölner Kartause beseelte, der eine gemeinsame Basis hätte bilden können, wenn sich nicht die sozialen und politischen Machtkämpfe in den Vordergrund geschoben hätten. Der Humanist aus Split trägt dazu bei, die vielen Schichten des Zeitalters vollständiger wahrzunehmen.
In den Einzelphilologien hat die feministische bzw. gender-orientierte Literaturwissenschaft längst Fuß gefaßt (auch wenn sie auch dort mitnichten wissenschaftlicher Standard für alle ist). Warum also ist die Komparatistik - nicht nur, aber ganz besonders in Deutschland - im Vergleich zu vielen anderen Kulturwissenschaften in dieser Hinsicht so konservativ, obwohl sie doch das Selbstbild hat, weltoffen, progressiv und als Literaturwissenschaft auch politisch relevant zu sein? Welche Berührungspunkte gibt es zwischen feministischer Literaturwissenschaft bzw. 'Gender/Queer Studies' einerseits und der Komparatistik andererseits? Welche Konsequenzen hätte die Berücksichtigung von Gender als zentrale Analysekategorie (vgl. Hof 1995) in Theorie und Praxis des Faches Komparatistik?
Das Internet gilt als globales und demokratisches Massenmedium, doch auch die Probleme, die es mit sich bringt, sind deutlich genug und immer wieder Gegenstand kritischer Reflexion. Für die Literatur und die Literaturwissenschaft lassen sich drei Möglichkeiten unterscheiden, das Internet als Medium zu nutzen: (1) Literatur im Netz, also literarische Texte, die im Internet veröffentlicht werden, separat oder in Literaturmagazinen; (2) Literaturrecherche im Netz, das sind Seiten, die Orientierung über Literatur anbieten; (3) das Netz als 'Literatur', das sind fiktionale Angebote, etwa literarische Texte im Hypertext. Der Beitrag diskutiert an Beispielen, wie diese Möglichkeiten ausgestaltet werden und welche Probleme durch die Nutzung entstehen können. ; The internet is regarded to be a global and democratic mass media, but there are also many problems, which are discussed widely and continuously. For literature and the study of literature we can identify three possible categories to use the internet for their specific purposes: (1) Literature on the internet, this means fictional texts published online, e.g. in special magazines; (2) research on literature: web pages for more and better orientation, e.g. on authors and fictional texts; (3) the internet as literature – e.g. hypertext as fiction. The article investigates examples of doing and researching German literature online. ; Internet es un medio de comunicación global y democrático, aunque lleva consigo problemas bastante claros y que, continuamente, son objeto de reflexión crítica. Existen tres posibilidades de utilizar Internet como medio de comunicación dentro del ámbito de la literatura y de la crítica literaria: 1. Literatura en la red, es decir, textos literarios que son publicados en línea, de modo independiente o en revistas especializadas. 2. Investigación sobre la literatura en la red, esto es, páginas que ofrecen orientación sobre literatura. 3. La red como 'literatura', es decir, por ejemplo, hipertexto como ficción. El artículo analiza ejemplos de cómo se configuran estas posibilidades y de qué problemas pueden surgir al acceder a literatura on-line.
Der vorliegende Band ist eine neue thematisch orientierte Zusammenstellung von Hillis Millers jüngeren Arbeiten, die alle um die eine Frage kreisen: warum und wozu Literaturwissenschaft, oder im erweiterten Sinne 'Kulturwissenschaft' - im Zeitalter der elektronischen Medien und der vorwiegend nachgefragten technologischen Berufe der heutigen Zeit weder in der Geschäftswelt noch in der persönlichen Entwicklung? Diese Frage ist nicht ganz neu, hat viele Facetten und erfordert differenzierte Antworten, die vom politischen und kulturellen Klima einer Gesellschaft abhängen.
Statt die fruchtlosen Debatten über die Erweiterung oder Ergänzung ihres Aufgabenbereichs fortzusetzen, sollte sich die Vergleichende Literaturwissenschaft auf die Zeit ihrer Entstehung besinnen, da sie sich (vor allem in Frankreich) parallel zur Philosophie und den Sozialwissenschaften entwickelte. Emile Durkheims Einladung an Gustave Lanson, einen Vortrag zum Thema 'L'Histoire littéraire et la sociologie' (1904) an der Ecole des Hautes Etudes zu halten, hatte damals eine symbolische Bedeutung, die heute im sozialwissenschaftlichen Kontext aktualisiert werden könnte. Denn nur eine Vergleichende Literaturwissenschaft, die Anschluß an die sozialwissenschaftlichen Debatten der Vergangenheit und der Gegenwart sucht, kann hoffen, eine theoretische Dynamik zu entfalten, die sie für ihre Gesprächspartner in den Sozialwissenschaften interessant werden läßt. Zu diesen Gesprächspartnern gehören vor allem die anderen Komparatistiken, die von Philologen bisher kaum beachtet wurden: die Vergleichende Soziologie, Semiotik, Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Rechtswissenschaft. Von ihnen, ihren Problemen und Lösungsvorschlägen, kann die literarische Komparatistik einiges lernen. Zugleich kann sie in bestimmten Fällen den Sozialwissenschaftlern helfen, ihre Probleme zu lösen und neue Probleme zu erkennen.