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Auf dem Hintergrund der teilweise kolonialen Geschichte Malis schildert der Verfasser zunächst die historische Entwicklung der Gewerkschaften. Im weiteren werden deren Größe, Struktur sowie deren Organisationsgrad und Repräsentativität erläutert. Ein weiterer Abschnitt ist der gewerkschaftlichen Ideologie und Programmatik sowie den Gewerkschaften und den betrieblichen Vertretungsorganen gewidmet. Abschliessend werden die Beziehungen der Gewerkschaften zu Partei und Staat und den Arbeitgebern dargestellt, als letztes werden die gewerkschaftlichen Arbeitsschwerpunkte genannt. Der Verfasser berücksichtigt vor allem die Rolle der Gewerkschaften in innenpolitischen Auseinandersetzungen. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des Gewerkschaftsbundes. (KS)

Der Beitrag enthält einen persönlichen Erfahrungsbericht über die Stadtplanung in Mali. Dazu werden Planungsprogrammatik und -praxis beschrieben, und es wird eine kritische Einschätzung der Leistungsfähigkeit dieses politischen Bereichs vorgenommen. Es wird verdeutlicht, daß die Planungsstruktur im wesentlichen auf die großen Städte beschränkt ist, während auf dem Land das traditionelle Verteilungsverfahren vorherrscht, so daß in den Stadtrandgebieten große Konflikte entstehen. Grundstücksverteilung und Ausstattung der Baugebiete unterliegen theoretisch der Chancengleichheit, werden aber in der Praxis sehr differenziert durchgeführt. Die hier detailliert untersuchte Planungsorganisation reflektiert nach den Erlebnissen der Verfasserin den genannten Widerspruch zwischen Theorie und Praxis in der Stadtplanung. Als eine Ursache für die Planungsfehler und -mängel wird die geringe Ausstattung der Organe mit politischen und sachlichen bzw. personellen Mitteln betrachtet. (HA)

"Im Unterschied zu den Diskussionen in westlichen Staaten wird bei der Diskussion über Dezentralisierung in Mali die Notwendigkeit unterstrichen, die Bevölkerung besser in staatliche Strukturen zu integrieren, um die Kluft zwischen Staat und ländlicher Bevölkerung zu überwinden. Diese Kluft kennzeichnet 'Bauernstaaten'. In den nördlichen Regionen des Landes, die besonders vom Tuareg-Konflikt betroffen sind, haben die Debatten einen anderen Charakter. Hier wird Dezentralisierung als politisches Ergebnis der Tuareg-Rebellion betrachtet. Es wird gezeigt, wie die lokalen Akteure in einer der Nordregionen des Landes - die 'Stammesführer', die 'alten' und die 'neuen' Staatsbediensteten - auf den Dezentralisierungsprozeß antworten. Mit Hilfe bestimmter Strategien nutzen sie die Dezentralisierung für ihre eigenen Ziele. Der Aufsatz analysiert diese Strategien und diskutiert sie im allgemeineren Zusammenhang des Konzepts der 'lokalen Arena'." (Autorenreferat)