In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Forschungsgruppe Public Health, Band 2006-306
"Der politische, gesellschaftliche und mediale Umgang mit Lebensmittelkrisen, insbesondere mit der BSE-Krise, dokumentiert eindruckvoll, dass die bisher praktizierten Formen der Ernährungskommunikation gescheitert sind, und zeigt auf, dass eine neue Kommunikationsstrategie erforderlich ist. Um zu einer solchen zu gelangen, wurde im Rahmen des BMBF-Forschungsprojekts 'Ernährungswende' ein Workshop zu dieser Thematik durchgeführt. Eingeladen ihre jeweiligen Sichtweisen von einer gelungenen Ernährungskommunikation darzulegen, waren die wichtigsten Akteure in diesem Gebiet: Verbraucherorganisationen, Interessenvertreter der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie etc. Eingeleitet wurde der Workshop von FachwissenschaftlerInnen, welche die bisherigen Formen der Ernährungskommunikation aus der Sicht ihrer Fachdisziplin - Geschichtswissenschaft, Pädagogik, Medienwissenschaft etc. - kritisch beleuchteten. Die Beiträge sind in diesem Discussion Paper dokumentiert. Diese Bestandsaufnahme bildete die Basis für eine Synopse, in der das Profil der öffentlichen Ernährungskommunikation charakterisiert und offene Fragen identifiziert werden: Wann und wie dauerhaft soll Ernährungskommunikation stattfinden? Wie umfassend wird hierbei Öffentlichkeit verstanden und erwünscht? Existiert der 'mündige Verbraucher' und wie kann sein Ernährungshandeln erfasst und reflexiv eingebunden werden?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rolf Rosenbrock: Vorwort (5-8); Eva Barlösius, Daniela Schiek: Das Profil öffentlicher Ernährungskommunikation - eine Synopse (9-20). I. Ernährungskommunikation aus der Sicht der Wissenschaft - Regine Rehaag, Frank Waskow: Rahmenbedingungen von Ernährungskommunikation (21-38); Uwe Spiekermann: Warum scheitert die Ernährungskommunikation? Eine Antwort aus kulturwissenschaftlicher Perspektive (39-50); Barbara Methfessel: Information - Belehrung - Begleitung. Ernährungskommunikation in Bildung und Beratung (51-60); Patrick Rössler: Ernährung im (Zerr-)Spiegel der Medienberichterstattung? Einige Befunde zur Ernährungskommunikation aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht (61-70); Barbara Hänsli: Prozess zwischen Angebot und Nachfrage: Ernährungskommunikation aus publizistikwissenschaftlicher Perspektive (71-78). II. Ernährungs- und Verbraucherpolitik aus der Sicht der Akteure - Renate Künast: Risikowahrnehmung und Konsumenten (79-82); Margret Büning Fesel: Ernährungskommunikation aus Sicht der Verbraucherinformation (83-90); Clara Meynen: Ernährungskommunikation aus Sicht der Verbraucherverbände (91-94); Barbara F. Hohl, Matthias Wolfschmidt: Vertretung der Verbraucherinteressen (95-100). III. Ernährungsmarkt und Marketing - Anton Blöth: Ernährungskommunikation aus Sicht der Landwirtschaft sowie des Deutschen Bauernverbandes (101-104); Matthias Horst: Ernährungskommunikation aus Sicht der Deutschen Ernährungsindustrie (105-110); Jürgen Baums: Ernährungskommunikation und Marketing (111-117).
"Es reicht nicht aus, Skandale nur als überindividuelle Diskursstrukturen und mediale Makrophänomene gesellschaftlicher Kommunikation zu fassen, vielmehr müssen konkrete methodische Prinzipien für die Beschreibung einer Praxis der Skandalinszenierung in bestimmten Medien erschlossen werden. Das zentrale Anliegen dieses Beitrags besteht darin, in mikrosoziologischer Perspektive zu analysieren, wie und durch welche konkreten Handlungen ein Ereignis als Skandal inszeniert wird. Skandal lässt sich hier als Frame auffassen, den die Fernsehproduzent/ innen bevorzugen, weil sie damit bestimmte kommunikative Aufgaben lösen können. Anhand der Einzelallanalyse des Videomittschnitts einer Fernsehsendung wird gezeigt, wie ein privater Fall durch das Skandal-Framing zu einem öffentlichen Ereignis gemacht wird." (Autorenreferat)
In der Vergangenheit waren Verbraucher wiederholt mit Lebensmittelskandalen wie beispielsweise den Ereignissen um BSE (Bovine spongiforme Enzephalopathie) oder EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) konfrontiert. Lebensmittelskandale können neben gesundheitlichen Risiken auch zu enormen wirtschaftlichen Verlusten führen, insbesondere durch Nachfragerückgänge für die betroffenen Produkte. Die Erforschung der teilweise stark heterogenen Verbraucherreaktionen ermöglicht eine gezieltere Kommunikation von gesundheitlichen Risiken. Insbesondere die Tatsache, dass sich das primär über die Medien kommunizierte Risiko sehr unterschiedlich auf das individuelle Nachfrageverhalten der Verbraucher auswirken kann, wurde in der bisherigen Literatur jedoch sowohl inhaltlich als auch methodisch unzureichend berücksichtigt. Die zentralen Forschungsfragen dieser Dissertation sind einerseits die Bedeutung der Verbraucherheterogenität bei der Analyse des Nachfrageverhaltens im Falle eines Lebensmittelskandals. Andererseits sollen die zentralen Determinanten für die heterogenen Nachfragereaktionen, einschließlich ihrer möglichen Interdependenzen, identifiziert werden. Als Fallbeispiel dient der deutsche Dioxinskandal, der aus der Feststellung erhöhter Dioxinwerte bei Schweine- und Geflügelfleisch im Januar 2011 resultierte. Als Datengrundlage wurde ein Teil des GfK-Frischepanels genutzt, welches Informationen über das Einkaufsverhalten von 16 023 registrierten Haushalten für die Jahre 2010 und 2011 beinhaltet. Zusätzlich sind Informationen über soziodemographische Merkmale sowie Befragungsdaten, die Rückschlüsse auf Verbrauchereinstellungen geben sollen, im Datensatz enthalten. Im ersten Artikel dieser Dissertation wurde zunächst ein Überblick über die vielfältigen wirtschaftlichen Folgen des Dioxinskandals gegeben. Hierfür wurden Auswirkungen des Dioxinskandals auf die Erzeugerpreise, die Exporte sowie Nachfragerückgänge der deutschen Verbraucher für die betroffenen Fleischprodukte untersucht. Der zweite Artikel fokussiert sich auf methodische Weiterentwicklungen der in der Literatur verwendeten Nachfragemodelle bei Lebensmittelskandalen, um die Verbraucherheterogenität explizit zu berücksichtigen. Ökonometrische Nachfrageanalysen für die am häufigsten konsumierten Schweine- und Geflügelfleischprodukte (Kotelett, Hähnchenfilet) zeigten, dass die Berücksichtigung der Verbraucherheterogenität essentiell ist. Zudem wurden die Medienberichterstattung über den Dioxinskandal und langfristige Konsumgewohnheiten für die betroffenen Produkte als zentrale Determinanten für die Nachfragereaktionen identifiziert. Die Medienberichterstattung hatte dabei einen negativen Einfluss auf das Nachfrageverhalten nach den betroffenen Produkten, wurde jedoch durch den starken positiven Effekt der Konsumgewohnheiten teilweise kompensiert. Im dritten Artikel wurden die Nachfragereaktionen und insbesondere die Konsumgewohnheiten für Schweine- und Geflügelfleisch insgesamt näher untersucht. Hierfür wurden die Einzelprodukte aggregiert und Nachfrageanalysen jeweils für Schweine- und Geflügelfleisch durchgeführt, um die durchschnittliche Wirkung von Konsumgewohnheiten während des Dioxinskandals adäquat zu berücksichtigen. Auch hier wurde deutlich, dass im Verlauf des Dioxinskandals langfristige Konsumgewohnheiten einen positiven Einfluss auf das Nachfrageverhalten hatten. Im Gegensatz zum vorherigen Artikel zeigten die Ergebnisse, dass die Medienberichterstattung lediglich auf die Geflügelfleischnachfrage negative Auswirkungen hatte. Folglich wurden die im zweiten Artikel identifizierten negativen Auswirkungen der Medienberichterstattung auf die Nachfrage nach dem bedeutendsten Schweinefleischprodukt (Kotelett) durch den positiven Effekt der Konsumgewohnheiten der anderen Schweinefleischprodukte kompensiert. Dies verdeutlicht die zentrale Rolle von Konsumgewohnheiten und die stark produktabhängigen Verbraucherreaktionen bei Lebensmittelskandalen. Schließlich wurden im vierten Artikel die Befragungsdaten der GfK genutzt, um über eine Faktoranalyse grundlegende Einstellungen der Haushalte zu ermitteln. Diese wurden zusammen mit dem Mediennutzungsverhalten durch eine Clusteranalyse zur Segmentierung der Haushalte genutzt. Ziel dieses Artikels war es, noch fundiertere Aussagen über die wesentlichen Hintergründe der häufig sehr unterschiedlichen Nachfragereaktionen von Verbrauchern bei Lebensmittelskandalen zu treffen. Es wurde deutlich, dass während des Dioxinskandals insbesondere Unterschiede in der Risikowahrnehmung, dem Risikoverhalten, den Vertrauenseigenschaften und der Medienaffinität eine wichtige Rolle gespielt haben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Stärke des Medieneffekts und die Nachfragereaktionen für die identifizierten Verbrauchergruppen in Abhängigkeit der erwähnten Einstellungen sehr unterschiedlich ausgeprägt waren. Bei allen Verbrauchergruppen hatten langfristige Konsumgewohnheiten für die betroffenen Produkte einen starken positiven Einfluss auf das Nachfrageverhalten und kompensierten den negativen Einfluss der Skandalberichterstattung. Zudem wurde deutlich, dass sehr starre Konsumgewohnheiten den Einfluss der zwischen den Verbrauchergruppen unterschiedlich ausgeprägten Einstellungen auf die Nachfragereaktionen ausgeglichen haben. Die veröffentlichten Artikel liefern somit wichtige Erkenntnisse zur Beantwortung der aufgeführten Forschungsfragen. Das aus der vorliegenden Dissertation resultierende bessere Verständnis der wesentlichen Ursachen für die unterschiedlichen Nachfragereaktionen und deren Wechselwirkungen ermöglicht die Ausgestaltung von Risikokommunikationsinstrumenten, entlang der individuellen Einstellungen und des individuellen Informationsverhaltens der Verbraucher bei Lebensmittelskandalen. Diese Erkenntnisse ermöglichen es politischen Entscheidungsträgern, die tatsächlichen Gesundheitsrisiken der betroffenen Produkte transparenter und gezielter zu kommunizieren, um damit bei zukünftigen Lebensmittelskandalen die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu reduzieren. ; Over the last decade, consumers have experienced a multitude of food scandals such as the BSE scandal or the EHEC scandal. In addition to adverse health effects, food scandals can lead to severe economic losses in the marketplace, particularly resulting from reduced consumer demand for the affected products. In order to avoid potential adverse health and economic effects of food scandals a better understanding for the underlying determinants behind heterogeneous behavioural responses is necessary to facilitate the implementation of adequate risk communication strategies. It seems reasonable to postulate that consumers may vary in their response to a food scandal depending on the individual's perceived risk determined by information gathered through the media; an issue that remains understudied in the literature. Hence, one main research question of this dissertation is to investigate the importance and the impact of consumer heterogeneity on demand behaviour in the aftermath of food scandals. The second central objective is the identification and detailed analysis of relevant determinants behind differences in realized risk-mitigating outcomes. To answer these research questions, the German dioxin scandal is used as a case study. The dioxin scandal marks a failure in the meat supply chain that resulted in critical concentrations of the toxic chemical dioxin in poultry and pork meat in January 2011. The analyses employ detailed household-level retail scanner data collected by the GfK Consumer Scan panel for 16 023 households spanning pre- and post-scandal periods for the 2011 dioxin scandal. For all participating households' socio-demographic information and supplementary survey data that elicits household respondent's attitudes and information behaviour are available. The first article of this dissertation provides an overview of the manifold economic shocks and losses along food supply chains in the wake of the dioxin scandal. For this purpose the impact of the German dioxin scandal on producer prices, exports as well as the shifts in consumption patterns for the affected products were examined. The second article focuses on methodical improvements of existing demand models in the literature to demonstrate the importance of accounting for household heterogeneity when analysing behavioural responses in the course of food scandals. The empirical results support our hypothesis that the panel structure, i.e. household heterogeneity, does play an important role in explaining patterns of consumption for the most frequently consumed fresh meat products (pork chops, chicken filet) affected by the Dioxin scandal. The media coverage of the health safety risks associated with this food scandal as well as consumption habits were identified as essential and interdependent factors to explain household's mitigating behaviours to minimise risk exposure. The results show that media coverage about the dioxin scandal exerted a negative influence on the purchase behaviour for the affected products. The long-term consumptions habits had a strong positive influence for both products and compensated the influence of media coverage resulting in the minor adjustments in the demand for both products. The third article investigated the demand reactions for pork and poultry altogether, particularly focusing on the role of consumption habits for the aggregated product categories. The results suggest that long-term consumption habits exerted a strong positive influence for pork and poultry. However, in contrast to the previous article (Article (2)) the media coverage had no significant effect on pork demand. This indicates that the demand of most of the other pork products were not affected by the scandal and that the corresponding habit persistence compensated the negative media's effect on pork chops demand. These findings further illustrate the importance of consumption habits for the demand reactions in the course of food scandals. In the fourth article, the supplementary survey data is used to perform a factor analysis in order to identify and consolidate underlying structures in response patterns into fewer factors. The cluster analysis employed combinations of extracted factors and respondent's stated media usage pattern to generate different groups of households. The objective of this study is to investigate the impact of heterogeneity in relevant psychological and behavioural characteristics on purchase behaviour to provide a deeper and more detailed understanding of the relevant determinants behind heterogeneous demand reactions in the aftermath of food scandals. The results indicate significant variations in household's media induced risk mitigation behaviour subject to differences in consumer risk perceptions, risk and trust attitudes and media usage behaviour. We found strong evidence of habit persistence across all household clusters that may have acted as a risk-reliever able to at last partly compensated negative media effects on choice and consumption decisions for affected products. Further the results of the fourth article of this dissertation show that the stronger the habits for the affected products the more muted and similar households reacted to media coverage independent of cluster membership. This clearly emphasise the important role consumption habits play in explaining household risk mitigation responses during periods of food scandals. Overall, the published articles and their empirical results provide important answers to the central research questions of this dissertation. A better understanding of the relevant behavioural and attitudinal determinants behind differences in individuals' realized risk-mitigating outcomes hold important implications for policy makers. The results in this dissertation suggest that policy makers should consider more carefully household heterogeneity as an important driver of consumption choices as to increase the efficacy of public communication during periods of food safety scares. This may enable decision-makers to develop more targeted risk communication strategies, which that account of the heterogeneous information needs and resulting risk mitigation behaviours of different consumer segments in order to reduce the adverse health effects and economic outcomes of food scandals in the future.
In der Dissertation untersucht die Autorin anhand zweier politisch-medialer Konflitfälle - der Cicero-Affäre und dem BND-Skandal -, inwieweit sich das Verhältnis zwischen Politik und Medien in der Bundesrepublik Deutschland seit den Anschlägen auf das World Trade Center in New York 2001 und im Zuge der Terrorismusbekämpfung verändert hat. ; The author analysis, how the relationship between the systems media und politics in Germany has changed since September 11th. Therefore she focuses on two conflicts, the so called cicero-affair and the bnd-scandal, with the fight against terrorism as crisis background.
Skandale machen Normverletzungen in großem Stil sichtbar, produzieren öffentliche Empörung über ein vermeintliches Fehlverhalten und lassen im Verstoß die Regeln der diskursiven und performativen Praxis sichtbar werden. Skandale entgrenzen Diskurse. So kann ein privates zu einem öffentlichen Ereignis werden oder eine künstlerische Provokation zu einem Politikum. Dabei scheint das, was als skandalträchtig gilt, historisch und nicht zuletzt auch medial bedingt: Erst im Verstoß gegen ein jeweils gültiges Tabu und im Rahmen massenmedialer Verbreitung kann sich ein Skandal voll entfalten, überhaupt erst zu einem Skandal werden. Die Beiträge des Bandes nähern sich mittels quantitativer und qualitativer Methoden dem Phänomen des 'modernen Skandals'. Ausgehend von Fallanalysen werden Überlegungen zur Rekurrenz der Strukturen und Ökonomien, der Strategien und Mechanismen von Skandalen in Politik, Medien und Kunst angestellt. Aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen und mittels unterschiedlicher methodischer Ansätze ermöglichen die Beiträge so auch eine Weiterentwicklung der theoretischen Beschreibung von Skandalisierungsprozessen.
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Der Skandal ist ein stets wiederkehrendes Phänomen, das die Gesellschaft und die Forschung gleichermaßen bewegt und beschäftigt. Obgleich seine Existenz eine massenmediale Verbreitung vorausSetzt, wurde die Frage nach den Medienspezifika von Skandalberichterstattungen bislang fast vollständig übergangen. Die vorliegende Arbeit sucht diese Leerstelle zu füllen, indem sie die Aufbereitung von Skandalen in diversen Kanälen auf die jeweils wesensimmanenten Darstellungsstrategien untersucht und in einem zweiten Schritt die Bedeutung von Skandalen für das System der Massenmedien dargelegt. Als Hauptgegenstand der Analyse dient dabei die im April 2013 beginnende Causa Hoeneß. Ausgehend von Luhmanns systemtheoretischen Überlegungen zur Kommunikation der Massenmedien wird die entsprechende Berichterstattung in 'Spiegel Online' sowie mehreren öffentlich-rechtlichen Polit-Talks analysiert. Dabei zeigt sich, dass die medienspezifischen Darstellungs- und Narrativierungsmodi - allen Differenzen zum Trotz - sich zu übergreifenden Skandalisierungslogiken verdichten lassen, die eine stete FortSetzung der Kommunikation ermöglichen. Der Skandal wird somit zum Systemstabilisator. Petja Posor studierte Theater- und Medienwissenschaft sowie English and American Studies an der Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 2014 arbeitet er als Account Manager in einer Werbe- und Marketingagentur.
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Kofi Anan's second term as UN General Secretary was severely strained by American media attacks over the Oil-for-Food Program, a program that was itself a compromise to help alleviate the socio-economic impact of indefinite & severe sanctions against Iraq on the general population. While the US tolerated smuggling with Turkey & Jordan, it was only when Syria became more involved & after the geopolitical context changed after the Iraq invasion that almost obsessive reports by some conservative media in the US evoked a "scandal" that was completely exaggerated & concealed the considerable success of the program. The final report of the Volcker-Commission, condensed into a book, reveals how little of the alleged scandal can actually be blamed on the UN, despite severe failures in the program that stemmed largely from UN political controls & motives & a too ambitious program. Adapted from the source document.
Looking at the scandal about corruption in the European Commission, Meyer analyzes the work of journalists in Brussels & concludes that surveillance of political responsibilities can be achieved by a multinational press. This hints toward better opportunities for a European public sphere. However, there are several obstacles for public debates in synchronized media reporting. Especially the organizations of media & journalists should make bigger efforts to cope with the Europeanization of politics. 17 References. Adapted from the source document.
Der Fall Sigrid Maurer polarisierte 2018 durch die prekären Umstände der Gesetzeslage in Österreich zum Thema Hass im Netz. Die vorliegende Arbeit fokussiert sich auf die mediale Berichterstattung in ausgewählten Online-Publikationen österreichischer Medien zum Fall nach dem Schuldspruch von Sigrid Maurer am 9. Oktober 2018. Die Relevanz der Geschlechterforschung, interdisziplinäre Theorieansätze zur hegemonialen Männlichkeit, sowie ein Abriss zum Thema sexualisierter Gewalt werden im ersten Teil der Arbeit dargestellt. Weiteres werden die sozialen Medien als neue Art der Kommunikationsprozesse beleuchtet und deren Gesetzeslage in Österreich skizziert. Die Machtwirkung von sozialen Medien stellt kein neu diskutiertes Phänomen dar, erweist sich aber als moderne Problematik innerhalb der österreichischen Gesellschaft, für die es noch keine rechtliche Grundlage gibt. Soziale Medien verfolgen nicht wie traditionelle Medien eine einseitige Informationsweitergabe, sondern erlauben vielmehr direkte Kommunikation und Interaktion der einzelnen Nutzer*innen. Traditionelle Medien müssen aber im Zeichen des digitalen Zeitalters auch über diese neue Form der Interaktion und deren Missstände berichten. Die Arbeit analysiert im empirischen Teil die mediale Online-Berichterstattung über den Schuldspruch von Sigrid Maurer mit der wissenschaftlichen Methodik der kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger. Durch den Schuldspruch und der Täter*in-Opfer-Umkehr im Prozess entwickelte sich die Causa zu einem Medienskandal, der das öffentliche Interesse am Geschehen aufrechterhielt. Es stellt sich die Frage, wie Maurer in der Online-Berichterstattung von "DERSTANDARD online", "Die Presse online" und "Kurier.at" dargestellt wird. Die Erwartung, dass Sigrid Maurers Aktionen gegen Hass im Netz in ausgewählten Online-Publikationen österreichischer Zeitungen zustimmend kommentiert und sie nicht als Täterin dargestellt wurde, konnte im Laufe dieser Arbeit bestätigt werden. ; The scandal about the Sigrid Maurer case polarized in 2018 due to the precarious circumstances of the legal situation in Austria regarding hate on the Internet. The present work focuses on media coverage in selected online publications by Austrian media on the case after Sigrid Maurer's guilty verdict on October 9, 2018. The relevance of gender research, interdisciplinary theoretical approaches to hegemonic masculinity, as well as an outline of the topic of sexualized violence are discussed in the first part of the work. Furthermore, the social media are examined as a new type of communication processes and their legal situation in Austria is outlined. The power effect of social media is not a newly discussed phenomenon, but it turns out to be a modern problem within Austrian society, for which there is still no legal basis. Social media do not pursue unilateral information transfer like traditional media but rather allow direct communication and interaction of the individual users. Traditional media, however, must also report on this new form of interaction and its abuses in the face of the digital age. For this purpose, the work analyzes in the empirical part the media online reporting on Sigrid Maurer's guilty verdict using the scientific methodology of critical discourse analysis according to Siegfried Jäger. As a result of the guilty verdict and the reversal of the victim blaming in the process, the cause developed into a media scandal that maintained public interest in what was happening. The question arises as to how Maurer is represented in the online reporting by "DERSTANDARD online", "Die Presse online" and "Kurier.at". The expectations that Sigrid Maurer was supported in selected online publications of Austrian newspapers could be confirmed in the course of this work and after the summary of the results. ; vorgelegt von Melanie Köppel, BA ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020 ; (VLID)4795369
The parliamentary committee of inquiry is very often seen as nothing more than an instrument of the opposition to scandalize the government and the majority in parliament. The relationship between political actors and the media plays a central role when it comes to scandals being utilized as instruments and mechanisms of social control since it is only via the broad public that an issue becomes a scandal. The analysis focuses on the print media coverage of all investigations by the Bundestag's committees of inquiry from 1990 to 2011. Most of these committees were indeed used as an instrument for scandalizing the government's majority. Nevertheless, there are also cases which show the course of atypical scandals, since the scandalized persons themselves tried to use the committee as a forum for reasons of self-defense. Necessary preconditions for a "successful" creation of scandals are always the prominence of the witnesses and the publicity of hearings. Adapted from the source document.
Die Dreyfus-Affäre (1894-1906) hat bis in die Gegenwart hinein nichts an ihrer Anziehungs-kraft auf Politik, Populärkultur und Wissenschaft verloren. Der zu Unrecht verurteilte jüdi-sche Hauptmann Alfred Dreyfus sorgte für den ersten großen, von den Medien getragenen, politischen Skandal in der Dritten Französischen Republik. Diese Diplomarbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, der medialen Auseinandersetzung in der zeitgenössischen deutschsprachigen Wiener Presse für den "explosiven" Zeitraum der Affäre von 1897 bis 1899 nachzuspüren. Ausgewählt wurden dabei drei in ihrer Reichweite relevante und politisch divergierende Zeitungen, nämlich die liberale "Neue Freie Presse", die sozialdemokratische "Arbeiter-Zeitung" und die klerikale "Reichpost". Das allgemeine Erkenntnisinteresse wird dabei von einem kulturwissenschaftlichen Forschungsdesign unter-stütz, nämlich der Verbindung des Framing-Ansatzes mit der linguistischen Diskursanalyse.Die Diplomarbeit beschreibt den historischen Kontext der Affäre selbst und die notwendigen ideologischen und politischen Rahmenbedingungen für ihre Rezeption in Österreich-Ungarn. Der medialen Rezeption der Affäre in den ausgesuchten Medien, ist ein konziser Überblick über die jeweiligen Zeitungshistoriografien vorangestellt. Kernstück der Arbeit ist die theo-riegestützte Benennung, Beschreibung und Analyse ausgewählter Frames, die einen tieferen Einblick in die jeweiligen Diskurse ermöglichen. Die Arbeit versucht die Affäre Dreyfus im Spiegel der Wiener Presse mit interdisziplinären Mitteln nachzuzeichnen und zu analysieren. ; Up until today it appears that the Dreyfus Affair (1894-1906) has lost none of its attraction to politics, popular culture and humanities. The case of the innocent accused Jewish Captain Alfred Dreyfus was one of the greatest media scandals in history.This thesis attempts to analyze the medial contest in the German language Viennese press for the most explosive era of the affair, the years from 1897 to 1899. The media were selected according to publicity and political attitude. Therefore the liberal "Neue Freie Presse", the social-democratic "Arbeiter-Zeitung" and the conservative "Reichspost" were chosen as sources. However, the main interest focuses on an interdisciplinary approach, namely the connection between discourse analysis and political framing. First the thesis describes the historical context and surrounding conditions of the affair and its reception in Austria-Hungary. Second, each newspaper itself and the coverage will be described. At last a detailed frame-analysis gives us a deeper insight of the specific contemporary discourses. This thesis proves an innovative framing approach for a historical view. ; vorgelegt von Anton Karaiskos ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2017 ; (VLID)1973903
Auch wenn der Untertitel etwas anderes suggeriert: Es handelt sich hierbei um kein "Handbuch" im klassischen Sinne, das dem Leser etwa systematisch Instrumente und Strategien des investigativen Journalismus' vermittelt. Wie bereits beim Vorgängerband "Leidenschaft: Recherche" (BA 11/99) wurden einmal mehr Beispiele aus der Praxis gesammelt und in diesem Band zusammengefast. Den rund 2 Dutzend Erfahrungsberichten sind nur 3 einführende Beiträge bzw. Interviews vorangestellt, die Art und Umfang der journalistischen Recherche in Deutschland beleuchten. Bei den folgenden Berichten aus der Praxis weren zum einen Reportagen beschrieben, die bundesweit für großes Aufsehen sorgten, z.B. diverse Parteispendenaffären (CDU, FDP), Betrug im Gesundheitswesen (falsche Honorarabrechnungen, minderwertige Zahnprothesen) oder gefährliche Medikamente (Bayer Lipobay). Zudem bekommt man Einblicke in die Recherchearbeit bei spezielleren Themen (z.B. die Arbeit von Weinkritikern) oder bestimmte Recherchetechniken (z.B. Internet). - Dort möglich, wo der Vorgänger auf Interesse stieß. Ansonsten nicht zwingend. (3)
The revelations of the US whistleblower Edward Snowden. The resignation from the office of President Christian Wulff. The 'Arab Spring' in North Africa and the Middle East. In all these cases, the media played a key role as a medium of reporting, as a producer of public, as control of the mighty, as a means of scandal. Adapted from the source document.