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Im Zuge der Technisierung der Welt wurden Mensch und Technik lange Zeit als zwei selbstverständlich voneinander abgetrennte, verschiedene Bereiche wahrgenommen. Dieses Selbstverständnis ist in den letzten Jahrzehnten fraglich geworden. Das Bedürfnis und die zahlreichen Versuche, die Abgrenzungen zwischen Mensch und Technik zu beschreiben und zu bestimmen, weichen zunehmend der Einsicht, dass die Beziehungen sehr viel komplexer sind als zahlreiche Grenzziehungen glaubten. Die säuberliche Trennung von technischem Artefakt auf der einen und dem menschlichen Körper auf der anderen Seite erweist sich - so die These der Autorin - zunehmend als Illusion, denn längst haben technische Geräte Eingang in den menschlichen Körper gefunden. Mit dem medizinischen Fortschritt und der Miniaturisierung der Technik sind Sonden, Herzschrittmacher, Nägel, Schrauben, Prothesen, bald womöglich auch neuronale Mikrochips in den menschlichen Körper eingedrungen. Damit wird der Mensch zum "Mischwesen", ein Hybridorganismus aus biologischem Gewebe und Elektronik, der sich nicht mehr eindeutig dem Bereich Natur oder dem Bereich Kultur/Gesellschaft zuordnen lässt. Der Beitrag diskutiert die Grenzproblematik in dreifacher Weise: Erstens geht es um imaginäre oder bestehende Grenzziehungen zwischen Mensch und Technik. Gibt es Kriterien, anhand derer eine menschliche Substanz von einem technischen Kern unterschieden werden kann? Zweitens stellt sich die Frage, ob der Zeitpunkt bestimmt werden kann, an dem eine solche Grenze überschritten wurde. Drittens wird das Problem der Grenzen des technischen Fortschritts berührt. (ICA2)