Während der COVID-19-Pandemie wurden vermehrt psychische Erkrankungen gemeldet, die besonders Jugendliche und junge Erwachsene betrafen. Folglich suchten diese verstärkt Unterstützung in den sozialen Medien, wo sie auf Posts von sogenannten Mental Health Influencer:innen (MHIs) trafen, die ihren Follower:innen Unterstützung (social support) bei der Bewältigung von mentalen Problemen anbieten. Der vorliegende Beitrag untersucht, wie MHIs Inhalte zu psychischen Erkrankungen auf Instagram präsentieren und welche Form von Unterstützung sie ihren Follower:innen anbieten. Um diese Fragen zu beantworten, wurde eine quantitative Inhaltsanalyse ausgewählter Instagram-Posts durchgeführt. Insgesamt wurden Beiträge von 40 Mental Health Influencer:innen ausgewählt. Die Inhaltsanalyse einer Zufallsstichprobe (n=268) zeigte, dass die meisten MHIs auf Bilder und nicht auf Videos setzen, wenn sie mentale Gesundheit thematisieren. Der Großteil der Posts enthielt Textpassagen, und wurde von MHIs dazu verwendet, um ihre Follower:innen entweder zu motivieren oder ihnen Informationen zu liefern. Die Ergebnisse zeigen, dass MHIs besonders auf Textelemente setzen um ihre Follower:innen zu unterstützen, obwohl Instagram eigentlich eine bildbasierte Plattform darstellt.
Am Beispiel einer Untersuchung mentaler kreditbezogener Strukturen von Konsumkreditnehmern wird eine neue Form sequentieller Kodierung vorgestellt. Diese Form der Kodierung basiert auf einer bewussten Auflösung von Widersprüchen in den Aussagen von Einzelpersonen. Ziel ist, durch diese Auflösung Aussagen auf Personenebene ohne Sinnverlust treffen zu können. Gleichzeitig vereinfacht die Reduktion der Codes auf Personenebene quantitative Zusatzanalysen und eine Kombination von quantitativen und qualitativen Daten.
Es wird informiert über eine qualitativ-inhaltsanalytische Einzelfallstudie, in welcher Gesprächsinhalte ausgewählter Transkriptionen der ambulanten Kurztherapie einer weiblichen Angstpatientin systematisch kodiert und therapieverlaufsbezogen ausgewertet wurden. Als Ergebnisse werden die Kategorien "Beziehung der Patientin zu ihrem Ehemann" und "Beziehung der Patientin zum Therapeuten" vorgestellt. Die Behandlung ermöglichte es der Patientin, ihre Unzufriedenheit mit der ehelichen Beziehung zu artikulieren und gleichzeitig an den Therapeuten libidinöse Wünsche zu richten.
Title Page -- Copyright -- Table of Contents -- Vorwort -- DER MENSCH ALS BEOBACHTER DES MENSCHEN -- Eine Frage der Definition -- Halluzinationen -- WAS WISSEN WIR? -- Die Komplexität der psychischen Welt -- Wie kommt der psychische Inhalt in die Neuronen? -- Das Gehirn in Worte fassen -- PSYCHOTHERAPIE IST FÜR DIE PSYCHE DA -- Das Gehirn ist wie ein Schwamm -- Psychische Stabilität vermitteln -- EMPATHIE UND BINDUNG -- Wer braucht die Compliance? -- Resilienz -- MENSCHLICHES HELFEN -- Einflüsterungen -- Ausgewählte Literatur -- Body
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Der vorliegende "Katalog konstruktiver Aspekte" ist zu verstehen als Teilergebnis zweier inhaltsanalytischer Fallstudien, bei denen die Frage im Vordergrund stand, wie Journalisten durch die Art ihrer Nachkriegsberichterstattung Aussöhnungsprozesse fördern bzw. ihren Lesern Peace-Building- und Demokratisierungsprozesse vermitteln können. Aus zwei unterschiedlichen Nachkriegsdiskursen wurden exemplarisch Artikel der Tagespresse ausgewählt und qualitativ untersucht: 1. die (west)deutsche Berichterstattung über Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg von 1946 bis 1970, 2. die deutsche Berichterstattung über Jugoslawien nach dem Ende der Regierung von Slobodan Milosevic von Oktober 2000 bis März 2002. Anhand von Beispieltexten und Gegenbeispielen werden vorhandene und bereits genutzte rhetorische Spielräume für einen an Frieden und Versöhnung orientierten Journalismus erläutert und in Form eines virtuellen Nachschlagewerks präsentiert. ; The present "catalogue of constructive aspects" is a partial result of two content analytical case studies on post-war coverage. The central question of the studies was how journalists - by their way of covering events - can support reconciliation processes and how they can impart peace building and democratisation processes to the audience. Representative articles from the day-to-day press coverage of two different post-war discourses were chosen for qualitative analysis: (1) the (Western)German coverage of France after World War II from 1946 until 1970, and (2) the German coverage of Yugoslavia after the end of the government of Slobodan Milosevic from October 2000 until March 2002. By means of examples and counterexamples, existing and already used rhetorical free rooms of a journalism oriented towards peace and reconciliation are illustrated and presented in form of a virtual reference-book.
Frontmatter -- PREFACE -- CONTENTS -- 1. FEMALE DESIGNS REFLECTED: An Introduction / Renoù, Marieke / Singer, Elly -- 2. LABOUR FORCE PARTICIPATION OF WOMEN IN A MALE-DOMINATED SOCIETY / Doorne-Huiskes, Anneke van -- 3. THE TRANSITION TO PARENTHOOD AND PARENTAL LEAVE FACILITIES / Andersen, Ingerlise -- 4. DUTCH WOMEN AND PROFESSIONAUSATION OF CHILDCARE / Singer, Elly -- 5. A BUILT ENVIRONMENT OF FEMALE DESIGN, OUT OF THE QUESTION? / Renoù, Marieke -- 6. FEMALE DESIGNS AND ADULT EDUCATION / Heiligers, Phil -- 7. DILEMMAS OF PARENT EDUCATION FOR SEXUAL EQUALITY / David, Miriam -- 8. GROUP 7152, A SUBCULTURE OF LESBIAN AND BISEXUAL WOMEN / Schreurs, Karlein -- 9. FEMALE DESIGNED MENTAL HEALTH CARE / Mens-Verhulst, Janneke van -- 10. SOME DESIGNS OF WOMEN'S STUDIES EDUCATIONAL PROGRAMS FOR DUTCH UNIVERSITIES: DILEMMAS AND PERSPECTIVES / Roos, Ank -- LIST OF CONTRIBUTORS
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Die Bedeutungsvielfalt der Erzählung "Der Sandmann" von E.T.A. Hoffmann wird in Beziehung zu die Komplexität jeweils reduzierenden historisch-psychologischen, diskursanalytischen und psychoanalytischen Interpretationen, insbesondere zur Lesart Freuds, gesetzt. Die konstitutionelle Vielfalt textueller Konstruktionen, auf die postmodernes Denken setzt, droht dabei verloren zu gehen. Es wird Konstruktionsprozessen psychologischer Konzepte, insbesondere dem der Subjektivität, nachgespürt. Außerdem wird, gegen Festlegungen ausschließlicher Lesarten, für eine nicht abschließbare, sich mit jedem Leser verändernde Zusammenhangsvielfalt plädiert.
Cover -- Title Page -- Copyright -- Table of Contents -- Body -- Einleitung -- ERSTER TEIL: ORIENTIERUNGEN -- 1. Landschaft und Natur -- 2. Mentalitäten und Identitäten -- 3. Die Wende zum Raum -- 4. Beschleunigung der Zeit -- 5. Die öffentliche (offizielle) Wahrnehmung der österreichischen Landschaft -- 5.1 Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Das »Kronprinzenwerk« -- 5.2 Neu-Österreich als Alpenrepublik -- 5.3 Versöhnung von Natur und Technik. Grüne Gedanken eines Nationalkonservativen im »Dritten Reich« -- 5.4 Vom »goldenen« zum »schwarzen« Landschaftsmythos (und zurück) -- 5.4.1 »Das Österreichbuch« von 1948 -- 5.4.2 Die Verkitschung der Landschaft im Heimatfilm -- 5.4.3 Die Verdüsterung der Landschaft im intellektuellen Diskurs seit den 1960er-Jahren -- 5.4.4 Facetten der Reallandschaft -- 5.4.5 Mentalitätswandel im 20. Jahrhundert -- 5.5 Vorsichtige Bilanz der öffentlichen Landschaftswahrnehmung -- 6. Tourismus : Erholung - Geschäft - Lebenschancen - Naturbelastung -- 6.1 Infrastrukturen -- 6.2 Österreichische Stereotype in der Werbung -- 6.3 Konjunkturen und Krisen -- 6.4 Volkssport Skifahren -- 6.5 Tourismuskritik und Einheimische -- 7. Vom Rand ins gesellschaftliche Zentrum. Naturschutz und Umweltbewegung -- 7.1 Im Kreise der Lebensreform um 1900 -- 7.2 Gesetze als Instrument des Naturschutzes -- 7.3 Untergangsszenarien -- 7.4 Das Anschwellen ökologischer Einstellungen -- 7.5 Zur österreichischen Öko-Bilanz -- ZWEITER TEIL: DIE BERGE. KONSTRUKTION UND REALE ERFAHRUNG -- 8. Gibt es die Alpen ? -- 8.1 Für und wider den Konstruktivismus -- 8.2 Konkrete Analysen der Alpen -- 8.3 Ökotypen in den Bergen -- 9. Mentale Alpenbilder -- 9.1 Was sich veränderte und was gleich blieb -- 9.2 Symbole und Gesten -- 9.3 Berge in den bildenden Künsten und im Film -- 9.3.1 Die Kraft des Positiven : Max Weiler.
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In the qualitative study of mental associations with the brand picture "Südtirol/Alto Adige" different images of the region among German speaking, Italian speaking and bilingually grown up South Tyroleans were analysed. The research interest was focused on the communalities and differences in these associations in order to identify potentially conflicting positions between the two major language groups in Südtirol/Alto Adige. In this paper the method is demonstrated which was used to display and investigate the emotional and cognitive contents of the images to Südtirol/Alto Adige from the point of view of different socio-cultural groups. Additionally selected results connected to the perception of the brand in the multilingual province Südtirol/Alto Adige are shown. Against the background of the outlined study the following questions are dealt with in this article: How is the special design of the brand picture perceived among the different socio-cultural groups in Alto Adige/Südtirol with respect to intercultural communication processes? Which meaning can be attributed to the historical heritage of the language groups in the analysis?
Ist Kyûdô Sport oder Bewegungskultur? Ist es ethisch-moralisch? Eine Freizeitbeschäftigung oder Askese? Kann man das Bogenschießen mit harmonischer Schönheit vergleichen? Die Wahrnehmungen zwischen Mystik, religiöser Prägung, Spiel und Sport sind der jeweiligen ideologischen Strömung der Zeit geschuldet. Die Autorin zeichnet dies anhand japanischer Kyûdô-Literatur nach. Von der Auflösung des Feudalsystems in Japan zu der "Modernisierung" nach westlichem Vorbild entwickelte sich Kyûdô zum Sport mit dem Ziel der Lebenspflege des Einzelnen. Im Zuge des aufflammenden Nationalismus wurden die vormodernen Werte wiederbelebt und Kyûdô diente fortan der körperlichen und mentalen Ertüchtigung des Volkes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kyûdô verboten, da es als Mittel einer selbstgefälligen Ideologie angesehen wurde. In der Nachkriegszeit erhielt es ein Image als friedvolle, demokratische und internationale Sportart. Es folgten weitere Stationen des Wandels, welche im Buch ebenfalls besprochen werden. All diese Veränderungen beeinflussten sowohl das Erscheinungsbild, als auch die Übungspraxis und die Lehrinhalte. Kyûdô schulte nicht nur den Körper. Es vermittelte eine Philosophie entsprechend dem Zeitgeist. Es ist zu erwarten, dass die tradierten Werte weitere Wandel erleben. Bestehende Werte werden gepflegt, modifiziert oder neu erfundene Werte kommen hinzu, je nachdem welche politischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren in welcher Art und Weise das Kyûdô-Verständnis beeinflussen. ; Change of values and self-portrayal in japanese Kyûdô from the Taishô period till present-day Is Kyûdô sport or culture of human motion? Is it ethical-moral? A pastime or asceticism? Can archery be compared to harmonious beauty? The perceptions between mysticism, religiousness, play and sport are owed to the respective ideological dynamics of the time. The author tackes these questions based on Japanese Kyûdô literature. Kyûdô developed from the dissolution of the Japanese feudal system to the "modernization" according to the Western model into a sport with the goal of taking care of the body and mind of the individual. In the course of the rising nationalism the pre-modern values were revived and Kyûdô served henceforth for the physical and mental training of the nation. After the Second World War, Kyûdô was banned because it was seen as an instrument of a self-satisfied ideology. In the post-war period it received an image of a peaceful, democratic and international sport. Further stages of change followed, which are also discussed in the book. All these changes influenced the appearance as well as the practice and the content of teaching. Kyûdô did not only train the body. It conveyed a philosophy according to the zeitgeist. The traditional values are expected to go through further change. Existing values are maintained, modified or newly invented values are added, depending on how different political, social and economic factors influence the Kyûdô-image.
Francisco Suárez (1548–1617) sieht es als Problem an, dass nach dem traditionellen Modell der Kunstproduktion der Gedanke immer nur als Vorkonzeption und damit auf sehr vermittelte Weise in das Kunstwerk eingeht. Entsprechend wäre auch die Analyse von geistigen Hervorbringungen immer ein Prozess, bei dem die Gedanken als etwas hinter dem Gesagten Liegendes rekonstruiert werden müssten. Suárez verwirft dieses auf Nachahmung beruhende Modell und verwendet die Unterscheidung zwischen dem Denkakt – verstanden als "Blick des Geistes" – und dem gedachten Inhalt, um ein ganz neues Modell zu entwickeln. Für ihn ist es die Aufmerksamkeit des Malers, die den Pinsel führt und die so dafür sorgt, dass eine anfangs noch leere formale Repräsentation sich anfüllt. Während die Innovation von Suárez zunächst keinen Widerhall findet, könnte sie ein Fundament sein für viel spätere Weisen, die Kunst aufzufassen, z. B. für die formalistische Schule der Kunstgeschichte oder für einen Künstler wie Paul Klee, der sagt: "Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar." Francisco Suárez (1548–1617) considers it to be problematic that, according to the traditional model of art production, thought only enters a piece of art obliquely, as preconception. Consequently, any analysis of mental creations would have to be a process whereby thoughts are reconstructed as something that lies behind that which is being said. Suárez rejects this imitation-based model and uses the distinction between act of thought – considered as "focus of the mind" – and the cognized content to develop a completely new model. For him, it is the artist's attention which guides the brush and which thus causes the initially empty representation to be filled.While Suárez's innovation hardly received any immediate reaction, it can be considered as a foundation for later approaches to art, e.g. for the formalistic school of art history or for an artist like Paul Klee, who says: "Art does not reproduce what is visible, but rather produces visibility".
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Frontmatter -- Acknowledgements -- Contents -- When a Man Is an Island: Introductory Remarks on Being Alone in Antiquity -- Part I: Times and Places -- "Are you lonesome tonight?" Nocturnal Solitude in Greek Culture -- Forms of Solitude and Isolation in the Face of Death in Ancient Greece -- Solitude, société et politique à Sparte -- Elite Solitude, Slavery, and Social Privilege at the Imperial Roman Villa -- O.Frange 773 as a Micro-Discourse on a Solitary Life in Western Thebes -- Part II: Individuals, Norms and Stereotypes -- Einsamkeit und Misanthropie des Weisen: Die Gestalt des Meeresgottes Proteus in Mythos und klassischer Literatur (Homer, Vergil, Ovid) -- Timon der Misanthrop, social distancing und die Gesellschaft Athens im 5. Jh. v.Chr. -- Being Unsociable in Classical Athens: A Very Bad Attitude Indeed -- Dionysius I and the Loneliness of Power (or, The Tyrant as Cyclops) -- Kallisthenes of Olynthos and the Twofold Image of "Being Alone" at Alexander's Court -- A View from the Garden: Contemplative Isolation and Constructive Sociability in Lucretius and in the Epicurean Tradition -- "Next to yourself, solitude is my best friend" (Cic. ad Att. 12.15 [252]): Cicero's Experience of Being Alone – A Case Study -- The Solitude of a Lifetime in Cicero's De Finibus 5 -- Alleinherrscher – Herrscher allein? Das Tiberiusbild in der Kaiserbiographie Suetons -- Fori strepitu remotus ruris otium celebravi: Paulinus von Nola balanciert zwischen Weltabgewandtheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs -- Part III: Gender, Emotions and Mental Conditions -- Bellerophon and Akhilleus: Self Destruction and World Destruction in the Iliad -- The Loneliness of a Marriage with Age Difference in Graeco-Roman Antiquity. Exploring the (Im)possibility of Writing Emotional History -- Das Motiv der Einsamkeit bzw. Verlassenheit in den ovidischen Heroidenbriefen -- Zu Ovids Vergleich zwischen seinen und Odysseus' Leiden (trist. 1,5) -- Exil, Isolation, Rufmord: Über die Einsamkeit einer Kaisertochter und ihr mediales Nachleben -- Pathologische Menschenflucht. Melancholische misanthropia in der kaiserzeitlichen und frühbyzantinischen Medizin -- List of Contributors -- Index
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Plurilinguismus oder "English only"? Als politische Institution, in der es nur sprachliche und kulturelle Minderheiten gibt und geben wird, folgt die Europäische Union einer plurilinguistischen Orientierung, womit ein erheblicher Bedarf an Sprach- und Kulturkenntnissen (und deren Erwerb) verbunden ist. Grosso modo umfasst die EU drei große indoeuropäische Sprachfamilien: die romanische, slawische und germanische. Innerhalb jeder dieser Sprachgruppen gibt es etymologisch bedingte Gemeinsamkeiten, die v.a. die Phonologie, Morphologie, Lexik und Syntax betreffen. Die Kenntnis dieser synchron erkennbaren gemeinsamen Elemente bzw. ihrer einzelsprachlich äquivalenten Varianten ermöglicht transferhaftes Lernen im Sinne der Interkomprehension in Sprachfamilien. Grundlage der romanischen Interkomprehension ist das "Vulgärlatein", dessen Spezifik v.a. gegenüber den heutigen Sprachen der Romania herausgestellt wird. Den lerntheoretischen Hintergrund der Interkomprehension bilden die Interlanguage-Hypothese, die Annahme mentaler Netzwerke sowie die verschiedenen Verarbeitungsstadien des interkomprehensiven Spracherwerbs: Spontangrammatik, Mehrsprachenspeicher und didaktischer Monitor. Zudem wird die Rolle mutter- und fremdsprachlicher Transferbasen sowie die der einzelnen Transferdomänen (Form, Inhalt, Funktion, Pragmatik, Didaktik) erläutert. Schwerpunkte der vorliegenden Arbeit bilden die Motivation und die einzelnen Verarbeitungsstadien beim interkomprehensiven Lesen, wobei dem sprachlichen Vorwissen der Lesenden besondere Bedeutung zukommt. Der vorgeschlagene Leitfaden für das erschließende Lesen umfasst drei Gesamtlektüren und berücksichtigt dabei sowohl sprachsystematische als auch textlinguistische Kriterien. Zur Illustration dient ein aktueller Text in Nissart, der auch verschiedenen Probanden vorgelegt wurde. Die Analyse ergab, dass ein globales Textverständnis durch die Kenntnis einer romanischen Sprache spontan gegeben ist, dieses Globalverständnis im Einzelnen jedoch deutlich differieren kann. Am Ende der Arbeit werden mit der Darstellung der strukturellen Besonderheiten des Rumänischen die Grenzen interkomprehensiven Leseverständnisses gezeigt, aber auch der erleichterte Einstieg in die Sprachproduktion dargelegt. ; Plurilinguism or "English only"? As a political institution consisting of linguistic and cultural minorities only, the European Union prefers plurilinguism creating a significant need for specific cultural and language knowledge (and acquisition). The EU is divided into three big Indoeuropean language families: the Romance, the Slavic and the German. Within each of them there are etymological based equivalences concerning e.g. phonological, morphological, lexical and syntactic characteristics. Knowing these synchronic discernible elements and their specific equivalences enables language acquisition by transfer-based learning. The basis of Romance intercomprehension is "Vulgarlatin", whose characteristics are compared to those of the modern romance languages. The theoretical background of intercomprehension is formed by the Interlanguage-Hypothesis, concepts of mental networks and several processes of intercomprehensive language-acquisition: spontaneous grammar, multilingual memory and didactic monitor. The role of transfer-bases (mother-tongue and foreign language(s)) and of each one of the transfer-domains (form, content, function, pragmatic, didactic) is explained. The focus in this paper is on motivation and the specific steps of the intercomprehensive reading process, whereby special emphasis is placed on the reader´s previous knowledge. The suggested guide to "reading by intellectual guessing" encompasses three readings and takes into consideration not only criteria of the language-system, but also those of textual linguistics. To illustrate the whole process, a contemporary text in Nissart is analysed. This text also was analysed by several test-persons. Result: By knowing one romance language a spontaneous global comprehension of another one is possible, but there can be significant differences in the details of this global comprehension. The paper concludes by using the structural characteristics of Romanian to illustrate the limits of spontaneous intercomprehensive reading comprehension on the one hand, but the facilitation of language production on the other.