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"Das wachsende Interesse an den psychologischen und soziologischen Problemen der Schichtarbeit hat zu einer verstärkten Beschäftigung mit der Einstellung der Betroffenen zu dieser Arbeitsform durch Sozialwissenschaftler geführt. Dabei wurden bislang in der Regel meßtheoretisch unbefriedigende Indikatoren für diese Einstellung verwandt. In der vorliegenden Arbeit wird über die Entwicklung einer Einstellungsskala berichtet, die eine zuverlässige Messung der Einstellung zur Schichtarbeit erlaubt und valide erscheint." (Autorenreferat)

Bekanntlich können Schätzungen von kompensierenden Lohndifferentialen dadurch verzerrt werden, daß die Produktivität von Arbeitskräften nicht vollständig beobachtet werden kann. Die Autoren zeigen mit einer stochastischen Modellanalyse, daß diese Verzerrung sehr hoch sein kann. Vermutlich unterschätzen daher die meisten empirischen Studien den Umfang von kompensierenden Lohndifferentialen und die Bereitschaft von Arbeitskräften, Lohneinbußen in Kauf zu nehmen, wenn dafür die Arbeitstätigkeit mehr ihren Vorstellungen entspricht. (IAB2)

Die Autoren berichten über erste Analysen zu Interviewereinflüssen im Rahmen der DDR-Basisbefragung des Sozio-ökonomischen Panels 1990. Ausgehend von dem Umstand, daß in der Umfrageforschung eine mögliche Beeinflussung der Befragten durch den Interviewer grundsätzlich eine Rolle spielt, wird in diesem Beitrag der Frage nachgegangen, ob bei der SOEP-Basisbefragung über die üblichen Interviewereffekte hinaus, die durch das Geschlecht, das Alter und die soziale Stellung des Interviewers verursacht werden können, noch mit weiteren Effekten gerechnet werden muß. Zu diesen Effekten könnte gehören, daß Interviewer, die bereits in der alten DDR zum Interviewerstab gehörten, ein anderes Verhalten aufweisen als neu-rekrutierte Interviewer. Die Interviewereffekte können sich in zweierlei Hinsicht auswirken: unterschiedliche Erfolge bei der Teilnahmebereitschaft der angesprochenen Haushalte und Beeinflussung der Daten selbst. Anhand einer Variable, bei der eine starke Beeinflussung durch die persönliche Einstellung des Interviewers erwartet werden kann, wurde der Einfluß des Interviewers auf das Antwortverhalten geprüft. Die entsprechende SOEP-Frage war folgendermaßen formuliert: "Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie alles in allem mit der Demokratie, wie sie heute in der DDR besteht?" Bei den folgenden Analysen zeigte sich, daß das Eintrittsdatum in den Interviewerstab nicht relevant ist, es gibt jedoch durchaus Interviewereffekte, die vom Alter des Befragten und der Interviewer ausgehen. (ICF)

"Der Beitrag behandelt den Einsatz neuer Verfahren im Rahmen der Assessment-Center-Diagnostik, die unter dem Stichwort Umgang mit computersimulierten Szenarien einzuordnen sind. Durch die Manipulation der simulierten Welten am Draht werden sowohl diagnostische als auch pädagogische Ziele verfolgt." (Autorenreferat)

"Es wird über die Entwicklung von Versuchsplänen zur Kontrolle von Artefakten bei industriellen Feldexperimenten berichtet. Das Prinzip besteht darin, Störmöglichkeiten wie beispielsweise den Hawthorne-Effekt als eigene experimentelle Bedingung in den Versuchsplan einzuführen." (Autorenreferat)

"Das Sozialprodukt ist ein Ergebnis der Wirtschaftsstatistik. Es wird aus Erhebungen über Kosten und Erträge von Unternehmen gebildet und beschreibt in Tauschwerten das Ergebnis arbeitsteiliger Produktion. Im Aufsatz wird das Bemühen kritisiert, aus dieser Größe durch Zu- und Absetzungen einen Maßstab für den Umweltverbrauch zu machen. Es wird in Erinnerung gerufen, welche Axiome das System der Sozialproduktsberechnung tragen, und gezeigt, daß diese nicht verlassen werden können, ohne daß die gesamte volkswirtschaftliche Rechnung in Frage gestellt wird. Der Verfasser warnt davor, sich in einem wohlmeinenden Umweltinteresse auf subjektive Schätzungen einzulassen, weil dadurch Schätzungen aus entgegengesetztem Interesse in gleichem Maße und mit ungewissem Ergebnis Raum gegeben würde." (Autorenreferat, IAB-Doku)

"Da es kaum möglich ist, einen Gesamtindikator zu konstruieren, an dem sich die Veränderung der Wettbewerbsfähigkeit ablesen ließe, bleibt nur die sorgfältige Auswahl und Analyse einzelner Indikatoren. Diese sind jedoch vielfach unterschiedlich interpretierbar und deshalb auch leicht für bestimmte Interessen instrumentalisierbar. Dies soll hier an einigen relevanten Beispielen gezeigt werden. Dabei wird auch deutlich, daß der deutsche Standort zumindest bisher recht gut war und daher kein Grund zur Panik besteht. Dennoch gibt es Schwachstellen, die für Unternehmen und Wirtschaftspolitik eine Herausforderung sein sollten." (Autorenreferat, IAB-Doku)

"Da dem instrumentellen Operationalisieren von Werten mittels Tests und Fragenlisten immer auch mehr oder weniger trennscharfe begriffliche Definitionen zugrundeliegen, sei hier mittels der von Bridgman 'Papier-und-Bleistift-Operation' genannten Methode eine sprachliche Umschreibung von 'Werten' versucht. Die Anzahl der Definitionsversuche kann hier höchstns eine Nominaldefinition als Aufzählung der Bestandteile und Charakteristika von Werten ergeben, wie sie im weiten Bereich der Sozialwissenschaften sich finden lassen. Es kommt in dem Beitrag vor allem auf die Analyse der entscheidenden Operationen an, die eine wertende Person auszuführen hat, wenn sie eine Wertvorlage hinsichtlich eines Wertmaßstabes zu bewerten hat; hier setzt die eigentliche psychologische - auf Erleben und Verhalten abzielende - Operationalisierung von Werten an." (Autorenreferat)

Der Aufsatz versucht, durch den Entwurf einer 'faktorenanalytischen Theorie der Frage' eine Reihe von Regeln zur praktischen Frageformulierung aufzustellen. Es wird insbesondere untersucht, welche Einflußgrößen bei der Beantwortung einer Frage wirksam werden und wie sie meßtheoretisch behandelt werden können im Sinne einer Minimierung unerwünschter Fremdeinflüsse. Die tatsächlich gegebene Antwort wird hierzu als Ergebnis des Zusammenwirkens von Zieldimension, Fremddimension, und 'sozialer Wünschbarkeit' interpretiert. Die Theorie der Frage umfaßt außerdem das Problem der Treffgenauigkeit, der Befragung über 'Ersatzdimensionen' und der 'Ja-Sage-Tendenz'. Auf dieser Grundlage werden sieben Regeln zur Befragungstechnik formuliert. (WZ)

Das Konzept der Meinungsführer, nach dem Nachrichten von den Medien zuerst zu den Meinungsführern, dann von den Meinungsführern zu den weniger informierten und weniger engagierten Teilen der Bevölkerung fließen, wird in seiner historischen Entwicklung dargestellt. In fünf Punkten wird auf die Kritik an der theoretischen Fundierung und auf die empirischen Schwächen eingegangen, die zur Entwicklung einer neuen Meßmethode, der "Skala der Persönlichkeitsstärke" des Allensbacher Instituts führte. Das Verfahren, das zur Validierung der Skala verwandt wurde, wird beschrieben und bewertet: "Die Skala liefert uns ein empfindlicheres, besser validiertes und weiterentwickeltes Meßinstrument der persönlichen Beeinflußbarkeit und läßt eine Rückkehr zum Konzept der Meinungsführer angemessen erscheinen." (ICG)

"Durch systematische Verfahren zur Auswahl neuer Mitarbeiter, wie zum Beispiel biographische Fragebogen oder Interviews, versuchen Unternehmen auf die ihnen zur Verfügung stehenden personellen Leistungspotentiale zunehmend gezielt Einfluß zu nehmen. Dabei erfolgt - wenn überhaupt - eine Beurteilung des eingesetzten Verfahrens zumeist anhand seiner Fähigkeit, spätere Arbeitsleistungen von Bewerbern möglichst genau vorherzusagen, das heißt anhand seiner Vorhersagevalidität. Diese Erfolgsbestimmung weist jedoch keinen direkten Bezug zu traditionell in Unternehmen verwendeten ökonomischen Erfolgsgrößen (zum Beispiel Investitionskapitalwert) auf. Der Beitrag beschreibt daher einen Ansatz, der eine Abschätzung von Erfolgswirkungen unterschiedlicher Auswahlverfahren in monetär quantifizierter Form erlaubt. Ein solcher Ansatz macht nicht nur Bestimmungsgrößen der Erfolgseffekte von Auswahlverfahren transparent. Er ist zudem eine bisher kaum beachtete instrumentale Basis für ein planendes und nicht nur kostenorientiertes Personalcontrolling." (Autorenreferat)

Voraussetzung einer systematischen Personalbedarfsrechnung ist eine umfassende Organisationsanalyse. Erst dadurch lassen sich organisatorische Mängel aufdecken, Personalkosten senken und Weiterbildungsdefizite erkennen. Der Erfolg hängt allerdings wesentlich von der Motivation der Mitarbeiter/innen, der Transparenz des Verfahrens sowie der Zuverlässigkeit der verwendeten statitischen Modelle ab. (IAB)

Die Vorstellung eines Erhebungsinstrumentariums bzw. einer Technik der Datensammlung steht im Vordergrund. Dabei wird vor allem auf ihre Anwendungsproblematik Bezug genommen. Es wird ein Fragebogen mit auditiven Komponenten zur Erforschung von musikalischen Wahrnehmungen und Urteilen entwickelt und empirisch eingesetzt, mit dem ein wichtiger Teil der Freizeitkultur erschlossen, aber auch entsprechende Kompetenzen von Befragten ermittelt werden können. Erweiterungs- und Verfeinerungsmöglichkeiten der Befragungstechniken in der Freizeitforschung werden erläutert. Rezeptionsurteile jugendlicher Hörer dienen als Material für die empirische Klassifikation und die Abgrenzung von Popmusik. Dazu werden unterschiedliche Verfahren der Erfassung von Hörerurteilen angewandt und mit dem Datenreduktionsmodell der Faktorenanalyse verbunden. (HA)

Die Verfasser behandeln das Problem der "Repräsentativität unvollständig ausgeschöpfter Zufallsauswahlen" bei postalischen Befragungen. In Anlehnung an Modelle von T.A. Heberlein und R. Baumgartner, die zur Analyse des Rücklaufs bei postalischen Befragungen konstruiert wurden, untersuchen sie den Zusammenhang zwischen Repräsentativität, Rücklauf und rücklaufrelevanten Faktoren. Die vorliegenden Daten widerlegen die Hypothese, daß jene Variablen, die den Rücklauf postalischer Befragungen erklären, signifikant mit der Repräsentativität solcher Befragungen zusammenhängen. Im Falle des Einsatzes rücklaufverbessernder Maßnahmen ist "normalerweise" zwar mit einer Verbesserung des Rücklaufs selbst, nicht aber mit höherer Repräsentativität zu rechnen. (IB)