Der Transformationsprozess in Ostmitteleuropa: Stärkung der Mikroebene angesagt
In: Ifo-Studien zur Osteuropa- und Transformationsforschung 22
Lit.
In: Ifo-Studien zur Osteuropa- und Transformationsforschung 22
Lit.
In: Zerfall der Öffentlichkeit?, S. 168-186
Vor dem Hintergrund der Diskussion um einen medienbedingten "Zerfall der Öffentlichkeit" wird die These aufgestellt, dass die Vielzahl an Nachrichtenmedien nicht zwangsläufig mit thematischer Vielfalt einhergehen und zur Zersplitterung des Publikums in lauter Teilöffentlichkeiten führen muss. Ein Systematisierungsmodell für mediale Differenzierung auf verschiedenen Analyseebenen wird vorgestellt. Das Spannungsverhältnis zwischen thematischer Vielfalt und thematischen Brennpunkten (Fokussierung) wird verdeutlicht. An zwei Beispielen, der Fernsehberichterstattung über den "zweiten Golfkrieg" 1998 und den Thematisierungsprozessen in Fernsehnachrichten 1999 werden einige empirische Befunde von Inhaltsanalysen wiedergegeben. Insgesamt wird deutlich, dass Nachrichtenthemen auf der Mikroebene ein spezifisches labiles Gleichgewicht halten zwischen Fokussierung und Differenzierung, aber keine Rückschlüsse zulassen auf die Makroebene des Mediensystems. So lässt sich die Eingangsthese nicht pauschal bestätigen, sondern muss für den Einzelfall präzisiert werden. (BB)
In: Der Sozialstaat zwischen "Markt" und "Hedonismus"?, S. 446-464
Ausgangspunkt ist das am 1.1.1998 in Kraft getretene Sozialgesetzbuch (SGB) III, das auch die Frage der Norm- und Sanktionsverschärfungen im Bereich Arbeitsverwaltung behandelt. Speziell die Mesoebene, d.h. Arbeitsverwaltung als Verwaltungssystem, und die Mikroebene, d.h. Beziehungen zwischen den Mitarbeitern der Arbeitsämtern und den Arbeitslosen, werden untersucht. Anhand vorgefundener Studien wird gefragt, wie der einzelne Arbeitsvermittler die Norm- und Sanktionsverschärfungen im Bereich des Arbeitsrechts konkret umsetzt. Eine Typologie des Arbeitsvermittlerverhaltens als "Makler", "Sozialarbeiter", "Bürokrat" und "Berater" wird vorgelegt. Auf dieser Grundlage wurden in einer empirischen Untersuchung 1998 und 1999 insgesamt 158 studentische angehende Arbeitsvermittler befragt, wie sie das Verhalten der von ihnen beobachteten Arbeitsvermittler erleben und typisieren und wie sich sich als Vermittlertyp selbst einschätzen. Die Widersprüche zwischen den einzelnen Vermittlertypen geben die Widersprüche in der Organisation wieder. In Hinblick auf die Norm- und Sanktionsverschärfungen im SGB III werden die konkreten Handlungsspielräume und Verhaltensweisen untersucht. Dabei werden die Anpassungsleistungen der Akteure an situative Ungewißheiten auf der Verwaltungsebene als "Mikrorationalitäten" behandelt. Bezüglich dieser "Mikrorationalitäten" zeigen sich das Fehlen jeglicher Transparenz und Forschungsbedarf. (prf)
In: Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien der Philipp-Franz-von-Siebold-Stiftung Bd. 30
In: Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien Band 30
In: Der Sozialstaat zwischen “Markt” und “Hedonismus”?, S. 446-464
In: Integration und Medien, S. 148-167
Die vorliegende Studie liefert ausgehend von vier Forschungsfragen erste empirische Anhaltspunkte dafür, in welchem Ausmaß Vielfalt bzw. Fokussierung in deutschen und internationalen Fernsehnachrichten anzutreffen sind. Die Ergebnisse beruhen auf einer Reanalyse von Daten einer Studie von 1999 zu Hauptnachrichtensendungen aus acht europäischen Staaten und den USA, die aufgezeichnet und mit Hilfe einer standardisierten Inhaltsanalyse untersucht wurden. Mit Blick auf die Dynamik des Prozesses zwischen verschiedenen Medienanbietern sind insbesondere zwei Arten von Relationen zwischen den medialen Quellen von Interesse, und zwar zum einen die Exklusivität, wenn über einen Anlass nur von einem Medium berichtet wird, und zum anderen die Fokussierung als zeitgleiche Publikation. Die Forschungsfragen der Studie lauten dementsprechend: (1) Welcher Grad von Fokussierung bzw. Vielfalt kennzeichnet die Behandlung aktueller Berichtsanlässe in deutschen Fernsehnachrichten? (2) Wie groß sind die Überschneidungen zwischen den einzelnen Nachrichtensendungen? (3) Wie groß ist der Anteil an Exklusivberichterstattung und wodurch ist diese inhaltlich gekennzeichnet? (4) Wie stellen sich diese Kennzahlen im internationalen Vergleich dar? (ICI2)
In: Lebensstile im sozialstrukturellen Kontext, S. 105-127
Japanese urban planning (toshi keikaku) historically took place as a "top-down process" from administration to citizens. Because of the influence of Western countries, however, and the strengthening of democracy, since the 1960s the Japanese understanding of urban planning has changed to become a "bottom-up process" called machizukuri. Field investigations (scientific observation, questionnaires and interviews) in two wards of Tokyo, Suginami and Setagaya, analyse and categorize the great variety of citizens' participation projects in Japan. In a comparison between the two planning cultures, the main difference can be seen in the fact that participation in Germany is still legally very restricted and aims at results, whereas most Japanese machizukuri projects take place on a self-generated basis, and the learning process and conviviality are often just as if not more important than results. To realize an effective cooperation between all actors in urban planning, in both Germany and Japan, further changes and improvements in participation possibilities are necessary. The administration has to share competence, and citizens have to take more responsibility instead of relying on their traditional comfortable role as consumers. The final chapter makes some proposals, regarding the way in which each country can and should learn from the positive experiences of the other.
BASE
In: Society and biography: interrelationships between social structure, institutions and the life course, S. 51-65
In: Partnerschaft und Familiengründung: Ergebnisse der dritten Welle des Familien-Survey, S. 189-217
Der Beitrag will deskriptive Evidenzen über die Heterogenität von familialen Lebensformsequenzen auf Makro- und Mikroebene anhand der Daten des Familiensurveys 2000 liefern. Der Familiensurvey 2000 besteht aus zwei Teilen: einer Panelbefragung von 2.002 Personen und einer neuen Stichprobe (replikativer Survey) von 8.091 Befragten. Die Auswertung der Daten bestätigt die Zunahme der Heterogenität der partnerschaftlichen Lebensformen - also auch eine Pluralisierung - in Westdeutschland.Dies gilt sowohl für die Makroebene(Pluralisierung der Sozialstruktur), wie auch für die Mikroebene (Pluralisierung der Partnerschaftsverläufe). Es gibt zwar milieuspezifische Unterschiede (Land-Stadt, Bildung), aber in allen Milieus ist es zu einer Pluralisierung gekommen. Insgesamt zeigt sich ein eher stetiger Anstieg, ein abrupter Sprung in der Pluralisierung kann nicht beobachtet werden. (ICA2)
In: Journal für Entwicklungspolitik, Band 11, Heft 2, S. 167-177
ISSN: 0258-2384
"Angesichts der geringen Erfolge Integrierter Ländlicher Entwicklungsprogramme (IRDs) wurden immer wieder Fragen nach den notwendigen Veränderungen gestellt. Es wird davon ausgegangen, daß multisektorale Ansätze nötig sind, um den Teufelskreis der Armut auf dem Lande zu durchbrechen. Um die Zahl der Mißerfolge von IRD-Projekten zu verringern, ist es von entscheidender Bedeutung, 'capacity-building' für ländliche Entwicklung auf der Makro-, Meso- und der Mikroebene voranzutreiben. Auf der Makroebene müssen die politischen, gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Wirksamwerden von armutsbekämpfenden Maßnahmen geschaffen werden. Auf der Mesoebene sind die spezifischen organisatorischen und institutionellen Maßnahmen zu setzen und auf der Mikroebene ist ein wirksames Management der sozialen, technischen und organisatorischen Neuerungen einzusetzen. Diese drei Ebenen sind untereinander eng verbunden und der ausgewogene Aufbau von entsprechenden Fähigkeiten ist auf allen drei Ebenen notwendig. Eine programmorientierte interaktive Zusammenarbeit muß die isolierten, projektzentrierten Interventionen ablösen. Neben der zentralen Verwaltung und den lokalen politischen Strukturen sind Selbsthilfeorganisationen der ländlichen Bevölkerung als Partner heranzuziehen." (Autorenreferat)
In: Leitbilder der Büro- und Verwaltungsorganisation, S. 173-187
Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Technikfolgenabschätzung und -bewertung (TA) als ein allgemeines Planungsinstrument im Unternehmen. Die innerbetriebliche Technikbewertung setzt nicht nur eine Operationalisierung und Präzisierung der strategischen Unternehmensziele in den einzelnen Tätigkeitsbereichen voraus, sondern erfordert zur allgemeinen Konsens- und Willensbildung auch eine Schnittstelle zu Politik und Gesellschaft. Der Autor stellt die Bedeutung von Leitbildern als normative Vorgaben bzw. von technischen Richtlinien als einer Mikroebene der Technikbewertung heraus. Er geht ferner auf den Entstehungszusammenhang der TA-Richtlinie innerhalb des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ein und wirft die Frage nach der technischen Normung als einer modernen Form der 'Standesethik' auf. Die Richtlinienarbeit in der Technikbewertung sollte über die Ingenieurwissenschaften hinaus mehr interessenpluralistisch und sozialwissenschaftlich ausgerichtet werden. (ICI)