Japanese urban planning (toshi keikaku) historically took place as a "top-down process" from administration to citizens. Because of the influence of Western countries, however, and the strengthening of democracy, since the 1960s the Japanese understanding of urban planning has changed to become a "bottom-up process" called machizukuri. Field investigations (scientific observation, questionnaires and interviews) in two wards of Tokyo, Suginami and Setagaya, analyse and categorize the great variety of citizens' participation projects in Japan. In a comparison between the two planning cultures, the main difference can be seen in the fact that participation in Germany is still legally very restricted and aims at results, whereas most Japanese machizukuri projects take place on a self-generated basis, and the learning process and conviviality are often just as if not more important than results. To realize an effective cooperation between all actors in urban planning, in both Germany and Japan, further changes and improvements in participation possibilities are necessary. The administration has to share competence, and citizens have to take more responsibility instead of relying on their traditional comfortable role as consumers. The final chapter makes some proposals, regarding the way in which each country can and should learn from the positive experiences of the other.
Die gradualistischen Wirtschaftsreformen bei der Transformation der Wirtschaftsordnung Chinas hatten sich als sehr erfolgreich erwiesen. Zwei Dekaden später schien Usbekistan mit seinem gradualistischen Vorgehen und dem Usbekischen Wachstumswunder diesem Modell zu folgen. Ein systematischer Vergleich der Reformen auf der Makro- und Mikroebene zeigt, dass die Transformationspfade beider Länder grundsätzlich unterschiedlich sind. Viele Reformelemente gleichen sich auf den ersten Blick, weil beide Länder den Übergang von einer Zentralverwaltungswirtschaft zu einer Marktwirtschaft zu bewältigen haben. Die Ausgestaltung auf der Mikroebene und die makroökonomischen Ergebnisse sind jedoch sehr verschieden. Während China unter Beibehaltung einer straffen politischen Kontrolle auf ein System von Anreizen, Dezentralisierung und Wettbewerb setzte, sind die Reformen in Usbekistan von administrativer Regulierung und mangelndem Rückgang der Staatstätigkeit gekennzeichnet. Dem grundsätzlichen Vertrauen der chinesischen Regierung in ein positives Wirken der Marktkräfte steht in Usbekistan ein offensichtliches Misstrauen des Staates gegenüber dem Markt und die Befürchtung eines Verlustes an Kontrolle gegenüber.
1\. Kapitel: Einleitung 2\. Kapitel: Zum theoretischen Ansatz der politischen Funktionalisierung von Wissenschaft in Zeiten wachsender Globalisierung 2.1. Theoretische Forschungsgrundlagen der Untersuchung 2.2. Ausführungen zum Thema der Verknüpfung von Wissenschaft, Politik und Ideologie 2.3. Historische Grundlagen und Theorien zur Wissenschaftspolitik in China 3\. Kapitel: Wissenschaftspolitische Strategien und Maßnahmen der Makroebene seit den 1990er Jahren 3.1. Chinesische Wissenschaftspolitik in den 1990er Jahren 3.2. Chinesische Wissenschaftspolitik ab 2000 3.3. Zusammenfassung der Tendenzen strategischer Maßnahmen 4\. Kapitel: Die Entwicklung in Zahlen — Chinesische Wissenschaftsindikatoren 4.1. Theorien zur Aussagekraft von Wissenschaftsindikatoren 4.2. Ereignisse und Meinungen im Kontext chinesischer Wissenschaftsindikatoren 4.3. Zusammenfassung der Entwicklungstrends in den chinesischen Wissenschaftstatistiken 5\. Kapitel: Analyse der wissenschaftspolitischen Praxis der Mikroebene 5.1. Strukturelle Transformationen auf der Mikroebene des Wissenschaftssystems 5.2. Die Entwicklung der 'scientific community' 5.3. Transformative Schnittstellenbereiche des Wissenschaftsfeldes 5.3.1. Akteure und Trends an der Schnittstelle Wissenschaft/Wirtschaft 5.3.2. Regionale Strukturdisparitäten 5.3.3. Schnittstellenbereich von nationaler und internationaler Wissenschaftspolitik 5.4. Fallbeispiele (Regionen – Institutionen – Fächer) 5.4.1. Fallstudie I: Die Entwicklung in den urbanen Zentren des entwickelten chinesischen Ostens Beijing und Shanghai 5.4.2. Fallstudie II: Regionenbezogene, strukturelle und fachpolitische Einblicke zu Xinjiang 5.4.3. Fallstudie III: Die Debatten von Chinas 'scientific community' zur Wissenschaftspolitik 5.5. Zusammenfassung der qualitativen Empirie chinesischer Wissenschaftspolitik auf der Mikroebene 6\. Kapitel: Zusammenfassung und Analyse der Ergebnisse 6.1. Die Empirie im Licht der Untersuchungsthesen und Forschungsgrundlagen 6.2. Schlussfolgerung 7\. Verwendete Literatur und ...
Kunststoffe, synthetische organische Polymere, die hauptsächlich aus Erdölderivaten hergestellt werden, sind zu einem grundlegenden Bestandteil der modernen Gesellschaft geworden. Seit Beginn der Massenproduktion von Kunststoffen um 1950 herum ist deren Herstellungsmenge dramatisch angestiegen: Allein im Jahr 2015 errichte sie 380 Millionen Tonnen und insgesamt wurden weltweit schätzungsweise 8,300 Mio. t bis zum Jahre 2017 produziert. Eigenschaften wie die kostengünstige Herstellung, die hohe Haltbarkeit, das geringe Gewicht und die Hydrophobie machen Kunststoff zu einem attraktiven Material. Ebenso machen diese ihn aber auch zu einem problematischen Abfallstoff, zumal bei der Produktion größtenteils Einwegverpackungen hergestellt werden. Die globale Kunststoff-Abfallwirtschaft konnte mit der stetig steigenden Produktion nicht Schritt halten, was dazu führte, dass bis 2017 schätzungsweise mehr als 4,900 Mio. t Kunststoffabfälle auf Deponien und in der Umwelt angehäuft wurden und bis 2025 voraussichtlich 11,000 Mio. t in der Umwelt anfallen werden. Unkontrollierte Vermüllung und Auswaschung von Kunststoffabfällen in die Umwelt haben Plastik zu einem allgegenwärtigen Schadstoff auf der ganzen Welt gemacht, wodurch die Sorgen bezüglich dessen schädlicher Auswirkungen auf die Ökosysteme zunehmend steigen. Die Bemühungen um die Vermeidung, Verringerung und Eindämmung des dringenden Kunststoffabfallproblems involvieren verschiedene Forschungsbereiche, die von einer angemessenen Politikgestaltung bis zur Entwicklung biobasierter Polymere reichen. Eine tragfähige Lösung des "plasticene"-Problems wird vermutlich die Zusammenarbeit mehrerer Bereiche erfordern. Mikrobenstämme, die in der Lage sind, Plastik als einzige Kohlenstoffquelle zu nutzen, wurden an einer Vielzahl von Orten gefunden, von natürlichen Meeres- und Landumgebungen bis hin zu städtischen Mülldeponien und Abwässern. Zudem konnte beobachtet werden, dass einige wirbellose Tiere Plastik kauen und aufnehmen können. Ein Screening ihres Darmmikrobioms zeigte neue Stämme, die in der Lage sind, Plastik zu besiedeln und sich davon zu ernähren. Obwohl bisher bereits mehrere Berichte über den mikrobiellen Kunststoffabbau veröffentlicht worden sind, weisen Reviews zu diesem Thema aber auf die nicht schlüssige Natur einiger experimenteller Ergebnisse hin; Ein vollständiger biologischer Abbau sei noch nicht erreicht worden. Dieses Review konzentriert sich auf bestehende Forschungsarbeiten, bezüglich des biologischen Abbaus von Kunststoff anhand von Insekten und aus deren Gastrointestinaltrakt isolierten mikrobiellen Stämmen und Enzymen. Durch das Verfassen einer narrativen Übersicht, unter der Verwendung relevanter Schlüsselwörter in verschiedenen Suchmaschinen und der Durchführung von Rückwärts- und Vorwärts-Referenzrecherchen in relevanten Publikationen, soll die vorliegende Arbeit die Rolle von Insekten und ihrem Darmmikrobiom beim biologischen Abbau von Kunststoffen untersuchen und schließlich ihr Potenzial als Biotechnologie für die Kunststoffabfallentsorgung diskutieren. Abschließend werden die aktuellen Grenzen sowie Wissenslücken diskutiert und Empfehlungen für zukünftige Forschung beschrieben. ; Plastics, synthetic organic polymers manufactured mainly from petrochemicals, have become a fundamental part of modern society. Since large-scale production of plastic started around 1950 it has increased dramatically reaching around 380 million metric tons per year in 2015 with an all-time total of 8,300 Mt estimated to have been produced across the globe by 2018. Some of the characteristics that make plastic an appealing material, such as low-cost fabrication, high durability, lightweight and hydrophobic nature, make it also a problematic waste, especially since most of the production is conceived for single-use packaging. Moreover, global plastic waste management has not been able to keep the pace with its ever-increasing production, resulting in more than 4,900 million tons of plastic waste estimated to have accumulated in landfills and natural environments by 2017 and 11,000 Mt projected to accumulate in the environment by 2025. Uncontrolled littering and leaching of plastic waste to the environment has made it a ubiquitous pollutant across the globe, raising concerns about harmful effects on ecological systems. Efforts on prevention, reduction and mitigation of the urgent plastic waste problem have promoted research of different fields, ranging from adequate policymaking to the development of bio-based polymers. A viable solution to the "plasticene" problem will presumably involve a collective action of multiple fields. Microbial strains capable of using plastic as a sole carbon resource have been found in a diversity of places, from natural marine and terrestrial environments to city landfills and wastewaters. Additionally, some invertebrates have been observed to chew and ingest plastic. Further screening of their gut microbiome has revealed new strains capable of colonizing and feeding on plastic. Nevertheless, although multiple reports of microbial plastic degradation have been published to this date, reviews on the subject point out the inconclusive nature of some experimental results and argue that complete biodegradation has not been proved yet. In particular, this review article focuses on existing research addressing plastic biodegrading using insects and related microbial strains and enzymes isolated from their gastrointestinal tract. By conducting a narrative review, using relevant keywords across multiple search engines and carrying out backward and forward reference searches on relevant publications, the present work aims to explore the role of insects and their gut microbiome in plastic biodegradation, ultimately discussing their potential as a biotechnology for plastic waste management. Finally, the limitations, knowledge gaps, and recommendations for future research are delineated. ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Innsbruck, Univ., Masterarb., 2020 ; (VLID)5514050
Seit dem Beginn der Öffnungspolitik besteht das Ziel der chinesischen Reformer darin, planwirtschaftliche Vorgaben durch eine indirekte Steuerung der Wirtschaft abzulösen. Diese Steuerung war bisher nicht erfolgreich, da die Institutionenauf der Mikroebene weiterhin ihre planwirtschaftliche Organisation beibehielten und folglich nicht auf makroökonomische Signale reagieren konnten.
Die Dissertation untersucht unternehmenspolitische Entscheidungen eines Chemie-Konzerns im 20. Jahrhunderts aus der Perspektive der Mikroebene. ; The historical study analyzes the corporate policy of an electrochemical company on the micro level. She chooses one location of the "Dr. Alexander Wacker Gesellschaft" to show the effects of economic and political framework conditions on corporate decisions.
Das Konzept der Evidence-based Medicine (EbM) ist ein international anerkanntes Verfahren, dass nach längerer Anlaufzeit inzwischen auch in Deutschland Anwendung findet. Notwendige Untersuchungen zur dauerhaften Implementierung der EbM in das deutsche Gesundheitssystem existieren bislang aber nicht. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Analysen der Rahmenbedingungen sowohl auf der Gesundheitssystemebene (Makroebene) als auch auf der Ebene der Leistungserbringung (Mikroebene) und die Entwicklung praxisnaher Umsetzungsempfehlungen für eine erfolgreiche Implementierung von EbM. Die Erfahrungen eines Projektes zur Einführung der EbM in den stationären Versorgungsalltag eines Krankenhauses der Allgemein- und Regelversorgung bilden den empirischen Kern der Arbeit. Mit einem einführenden Abschnitt, der den gewählten Themenkomplex in einem gesundheitsökonomischen Kontext skizziert, und der Schlussbetrachtung umfasst die Arbeit insgesamt sieben Abschnitte. Kapitel 2 erläutert das Konzept und die Funktionsweise der EbM; Kapitel 3 beleuchtet die für die Themenstellung relevanten Kontextfaktoren auf der Makro- und Mikroebene. Kapitel 4 umfasst die Bestandsaufnahme der bestehenden Rahmenbedingungen in gesundheitspolitischer und rechtlicher Hinsicht, die unter dem Stichwort Evidenced-based Health Care analysiert werden. Vor dem Hintergrund der vorhandenen Versorgungsdefizite in Deutschland erklärt dieses Kapitel zudem die Rolle der EbM in der Qualitätssicherung und bei der Organisation des Entwicklungsprozesses von Leitlinien sowie EbM-Empfehlungen in einem nationalen Gesundheitssystem. Kapitel 5 präsentiert ein von der Verfasserin als Projektleiterin verantwortetes, bundesweit einmaliges Modellprojekt zur Einführung der EbM in die Krankenhausversorgung, das Park-Klinik EbM-Projekt. Ausgehend von dem Konzept der Lernenden Organisation wird die Projektkonzeption mit den drei Implementierungsstrategien (Strukturaufbau, Klinikinterne Empfehlungen, EbM-Schnittstellengestaltung) vorgestellt und deren fünf Projektbausteine (EbM-Schulung, EbM-Recherche, Leitlinien-Kolloquium, EbM-Handlungsempfehlungen, EbM-Veranstaltungen) analysiert. Anknüpfend an die Erfahrungen aus dem Modellprojekt werden in Kapitel 6 Optimierungsansätze für den EbM-Einsatz auf der Mikroebene mit den Bereichen Krankenhausmanagement, Organisation und Benchmarking und auf der Makroebene mit den Aspekten rechtliche Vorgaben, Ressourcen und Leitlinien aufgezeigt. In dem Kontext spezifischer Bildungsmaßnahmen steht das von der Verfasserin entwickelte Konzept einer internet-basierten EbM-Qualifizierung, der EbM-@cademy, das zum Abschluss der Arbeit in Kapitel 7 kurz vorgestellt wird. Genehmigt: 07.07.2003 Gutachter: Prof. Dr. Christof Helberger
Gegenstand der Untersuchung sind individuelle und kollektive Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit im Ländervergleich. Inhalt: Erklärungsansätze - Makrosoziologische Ansätze - Mikrosoziologische Ansätze - Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit - Einstellungen im Zusammenhang von Makro- und Mikroebene Kulturelle Leitbilder und Wohlfahrtsregimes - Westdeutschland - Ostdeutschland - Großbritannien Arbeitsmarkt und Frauenerwerbsbeteiligung - Frauenerwerbsbeteiligung - Berufsstruktur im Vergleich Der Einstellungsindex zu Frauenerwerbstätigkeit - Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit - Einstellungsindex zu Frauenerwerbstätigkeit Variation der Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit - Modell der Binnenvariation - Länderanalyse: Westdeutschland, Ostdeutschland, Großbritannien - Länderspezifische Erklärungsmuster im Vergleich - Interstaatliche Variation der Einstellungen zu Frauenerwerbstätigkeit
Untersuchungen über Ausmaß und Wirkungen von Reformen im deutschen Forschungssystem sind meistens auf der Makroebene oder der Mesoebene angesiedelt. Betrachtungsgegenstand sind Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. In diesem Beitrag werden die Auswirkungen der Reformen auf den Forschungsprozess der Mikroebene, d.h. einzelner Forschungsgruppen, untersucht. Auf der Basis einer Studie in der Astrophysik, der Nanotechnologie und der Mikroökonomie ergeben sich zwei grundlegende Befunde. Erstens wird die Notwendigkeit einer weitgehenderen disziplinenspezifischen Differenzierung bei der Ausgestaltung der Reformmaßnahmen unterstrichen. Zweitens zeigt sich, dass Reformen zwar häufig auf der Makroebene eingeführt wurden, den Forschungsprozess auf der Mikroebene jedoch bisher nur partiell beeinflussen. Insbesondere auf der intraorganisationalen Ebene sind kaum Entwicklungen hin zur Ablösung des Modells der akademischen Selbstverwaltung zu verzeichnen, während der verschärfte Wettbewerb um externe Drittmittel Einfluss auf die Definition von Forschungslinien nehmen kann. Die Reformen werden oft als unausgewogen Jagenommen und manifestieren sich für die einzelnen Forscher in Form zunehmender Ressourcenknappheit, verschärftem Wettbewerb um Fördermittel und hohem administrativen Aufwand. Die vorherrschenden Koordinationsformen in der Forschung sind nach wie vor die akademische Selbstverwaltung sowie die eher informellen Governancemechanismen der intellektuellen Koordination durch Netzwerke und die Scientific Community. Forschungsgebiete und Kooperationen werden meistens aufgrund individueller Interessen gewählt und entstehen pfadabhängig. Allerdings lassen sich die Reformwirkungen und deren Effekte auf die Forschung erst langfristig abschätzen, da Latenzeffekte zu erwarten sind.
Das Immunsystem ist eine mächtige Institution. Ohne die Strategen der Abwehr würden wir rasch dem allgegenwärtigen Heer krank machender Mikroben zum Opfer fallen. Unfehlbar ist das Immunsystem jedoch nicht: Manchmal kann es sogar vorkommen, dass es seine Waffen gegen den eigenen Körper richtet. Schwere Krankheiten sind die Folge. Wie und warum es zu solchen "Autoimmunerkrankungen" kommt, ist noch weitgehend unbekannt. Wenn aber erst die molekularen Details verstanden sind, so die Hoffnung der Wissenschaftler, besteht die Chance auf eine bessere Therapie, womöglich sogar auf Heilung.
Mit der neuen "Orientierung auf Wirkung" von Planung bis Evaluierung bei Entwicklungsvorhaben hat sich die Entwicklungszusammenarbeit zum Ziel gesetzt, wirksamer und transparenter zu werden. Entsprechend sind auch Wirkungsanalysen hoch aktuell. Neben der Rechenschaftspflicht wird mit ihnen das Ziel verfolgt, aus den Ergebnissen entwicklungspolitischer Interventionen zu lernen, d.h. wenn möglich, "best practises" zu formulieren oder – wenn es sein muss – Fehler zu korrigieren.Im Zuge der Programm- und Budgetorientierung der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) findet Entwicklungspolitik tendenziell auf immer höher aggregierter Ebene statt. Mit der Ausrichtung der EZ auf die Millennium Development Goals (MDGs) werden jedoch gleichzeitig die erhofften Wirkungen vermehrt auf der Bevölkerungs- d.h. Mikroebene gesucht. Aufgrund der Interventionen auf der Makro- und Wirkungen auf der Mikroebene, wird die Zuordnungslücke zwischen bestimmten Interventionen und Wirkungen noch größer.Daher verstärkt sich tendenziell auch die Skepsis der Fachwelt gegenüber der Durchführbarkeit von Wirkungsanalysen. Mit der zunehmenden Orientierung der EZ auf Programm- und Budgethilfe wird die genaue Definition von Geberbeiträgen zu bestimmten Zielen zwar womöglich an Bedeutung verlieren, es bleibt jedoch weiterhin die Frage wichtig, welche Interventionen welche Wirksamkeit entfalten und warum sie dies tun. Daher werden Wirkungsanalysen und die hiermit verknüpften Schwierigkeiten auch dann Thema sein, wenn der Wandel der EZ in die erwartete Richtung erfolgt ist.In diesem Beitrag wird vertreten, dass Wirkungsanalysen heute und zukünftig machbar sind. Um die konzeptionelle Debatte einen Schritt weiterzubringen, werden nach einer Einführung vier provokante Thesen aufgestellt und erläutert. Es wird zudem ein Ansatz aufgezeigt, mit dem den methodischen Schwierigkeiten begegnet werden kann.
Seit Großunternehmen unter den Bedingungen sinkender Wachstumsraten und global erhöhter Renditeforderungen verstärkt Arbeitsplätze abbauen, avancieren Existenzgründungen und ihre Förderung auch in Deutschland zum Hoffnungsträger der Struktur- und Beschäftigungspolitik. Im Buch wird die zentrale Hypothese überprüft, dass die Existenzgründungsförderung in ihrer derzeitigen Ausgestaltung erstens nicht nachhaltig zu mehr Beschäftigung beiträgt und sie zweitens den wirtschaftlichen Strukturwandel bremst. Für den Fördereffekt von Existenzgründungshilfen ist neben der Mikroebene vor allem auch die Makroebene relevant. Dem langfristig positiven Beschäftigungseffekt in den geförderten Gründungen stehen Verdrängungseffekte bei anderen Unternehmen gegenüber.
Seit Großunternehmen unter den Bedingungen sinkender Wachstumsraten und global erhöhter Renditeforderungen verstärkt Arbeitsplätze abbauen, avancieren Existenzgründungen und ihre Förderung auch in Deutschland zum Hoffnungsträger der Struktur- und Beschäftigungspolitik. Im Buch wird die zentrale Hypothese überprüft, dass die Existenzgründungsförderung in ihrer derzeitigen Ausgestaltung erstens nicht nachhaltig zu mehr Beschäftigung beiträgt und sie zweitens den wirtschaftlichen Strukturwandel bremst. Für den Fördereffekt von Existenzgründungshilfen ist neben der Mikroebene vor allem auch die Makroebene relevant. Dem langfristig positiven Beschäftigungseffekt in den geförderten Gründungen stehen Verdrängungseffekte bei anderen Unternehmen gegenüber.
Gibt es bei der Umsetzung der schweizerischen Arbeitslosenpolitik Mechanismen, die Geschlechterungleichheiten verstärken? Wir blicken in einer kantonalen Fallstudie auf drei Ebenen: die rechtliche Makroebene, die institutionelle Mesoebene (RAV) und die Mikroebene der Beratung. Unsere Resultate zeigen, dass in der ALV explizit geschlechterblind reguliert wird und der Umgang mit der individuellen Situation der Klient*innen, z. B. Mutterschaft, an die Beratenden delegiert wird. In einer geschlechterstrukturierten Gesellschaft werden dadurch Geschlechterstereotypen (implizit) reproduziert. ; + ID der Publikation: hslu_77947 + Art des Beitrages: Wissenschaftliche Medien + Jahrgang: 25 + Sprache: Deutsch + Letzte Aktualisierung: 2020-06-10 13:49:08
Wie und warum werden Erzählungen in zeitgenössischen politischen Leserbriefen zur Argumentation verwendet? Um Antworten auf diese Frage zu gewinnen, untersuche ich gut 50 Leserbriefe aus Schweizer und deutschen Tageszeitungen, die alle einen Bezug zu COVID-19 haben. In allen Briefen wird argumentiert, indem erzählt wird. Es zeigt sich, dass die Narration in der Regel als Prämisse eines Arguments durch Induktion in einer Argumentation mit evaluativem Standpunkt fungiert. Eine solche Prämisse zu erzählen, hat für die Schreibenden den Vorteil, dass sie mit dem beispielhaften Geschehen sukzessive auch dessen Bewertung vermitteln können. Ein gesellschaftlich-kultureller Mehrwert solch narrativer Argumente durch Induktion lässt sich darin erkennen, dass sie in politischen Diskussionen auf unkomplizierte Weise die soziale Mikroebene mit der gesellschaftlichen Makroebene verbinden können.