Erstmals im deutschen Sprachraum diskutiert dieses Buch den Stand, die Erträge und die Chancen einer zunehmend wichtigen Teildisziplin der Geschichtswissenschaften. Der Band schafft neue Grundlagen für eine moderne Militärgeschichtsschreibung. Er bündelt wichtige Ansätze und Themenbereiche zu einer Gesamtübersicht und entwickelt neue Perspektiven für die konzeptionelle Erweiterung der Militärgeschichte.
Krieg und Militär sind die beiden Hauptkomponenten der Militärgeschichte. Das Feld umfasst Forschungen zu militärischen Konflikten, zur sozialen Gruppe und Großorganisation Militär ebenso wie zu den Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen Krieg und Militär auf der einen und der jeweiligen gesellschaftlichen Verfasstheit auf der anderen Seite. Jörg Echternkamp zeichnet in seinem Beitrag den thematischen und methodischen Wandel nach, der seit den 1990er-Jahren immer häufiger dazu führt, dass die Militärgeschichte ihren Blick vom Schlachtfeld auf die Kriegsgesellschaften richtet. Er beschreibt die wichtigsten Debatten und plädiert dafür, Militärgeschichte als zeithistorische Aufklärung zu verstehen.
Überblick über die Geschichte des Militärwesens seit der Antike bis heute mit Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Der Autor ist Professor an der Humboldtuniversität Berlin und betont den Zusammenhang mit der allgemeinen Geschichte.
Von der bäuerlichen Siedlung am Tiber zum mächtigen Imperium Romanum - die Expansion Roms ist spektakulär. Dabei spielte die Durchschlagskraft und Organisation des Heerwesens die entscheidende Rolle. Aber die Legionen eroberten nicht nur ein gigantisches Reich, sie verbreiteten auch die lateinische Kultur und Sprache. Eduard Nemeth und Florin Fodorean, Experten für römische Militärgeschichte, zeichnen auf Basis des neuesten Forschungstandes die Entwicklungen des römischen Militärs vom Bürgerheer der römischen Frühzeit bis zum "barbarisierten" Militär der Spätantike nach. Neben Organisation und Struktur der Armee analysieren sie Militärstrategien ebenso wie große Siege und schmachvolle Niederlagen und bietet damit eine kompakte Einführung in die römische Militärgeschichte.
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Inge Wernet, Dieter Wernet: Die Belagerung von Sevastopol – Ceáacmonoëú (1854-1856) (Winfried Baumgart) Stefan Wendt: Höhe 41. Krieg und Kriegsspiele an der Kieler Förde im 19. und 20. Jahrhundert (Christian Ostersehlte) Jochen Lehnhardt: Die Waffen-SS. Geburt einer Legende. Himmlers Krieger in der NS-Propaganda (Ludger Tewes) Wilfried von Bredow: Die Geschichte der Bundeswehr (Christian Ostersehlte) Hans-Georg Ehrhardt (Hg.): Krieg im 21. Jahrhundert. Konzepte, Akteure, Herausforderungen (Dieter Senghaas)
Nathanael Huwiler: De Pace – De Bello. Eine völkerrechtshistorische Typologie der europäischen Kriege und Frieden zwischen 1648 und 1815 (Markus Henkel) Martin Bossenbroek: Tod am Kap. Geschichte des Burenkrieges (Michael Fröhlich) Michael Hörter, Diego Voigt (Hg.): Verdun 1916. Eine Schlacht verändert die Welt (Ludger Tewes) Niklas Napp: Die deutschen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg (Jürgen W. Schmidt) Robert Gerwarth: Die Besiegten. Das blutige Erbe des Ersten Weltkriegs (Christian Hacke) Georg von Witzleben: "Wenn es gegen den Satan Hitler geht …" Erwin von Witzleben im Widerstand (Heinrich Walle) Klaus Froh: Die 1. MSD der NVA. Zur Geschichte der 1. mot. Schützendivision (1956-1990) (Jürgen W. Schmidt) Peter Joachim Lapp: Grenzbrigade Küste. DDR-Grenzsicherung zur See (Christian Ostersehlte) Moritz Pöllath: Eine Rolle für die NATO out-of-area? Das Bündnis in der Phase der Dekolonisierung (1949-1961) (Herbert Elzer) Carsten Barth, Oliver Schaal: Deutschland dienen. Im Einsatz – Soldaten erzählen (Matthias Glasow)
Kriege und Kriegswesen sind im Mittelalter konstitutiv für Herrschaft und Königtum. Eine übersichtliche Einführung ins europäische Mittelalter, seine militärischen und sozialen Strukturen und deren Veränderungen bis ins 15. Jahrhundert. Rezension: Militärische Kämpfe und Kriege sind im Mittelalter konstitutiv für die Schaffung von Herrschaft und Königtum. Darum ist Militärgeschichte kein Nebenthema, sondern steht im Zentrum des Wissens über die Entwicklung der Gesellschaft, ihrer Ökonomie und sozialen Organisation. Der Autor lehrt als Prof. für Mittelalter und Frühe Neuzeit an der Uni Chemnitz. Er legt hier einen handlichen Überblick über das europäische Mittelalter und seine Militärgeschichte von den frühen Anfängen der Merowinger-Zeit (5. Jh.) bis zum Beginn der Neuzeit im 15. Jh. vor. In 11 Kapiteln schildert er zum einen die allmählichen Veränderungen in Herrschaft und Gesellschaft bis zur Einführung des Schiesspulvers. Zum anderen beschreibt er die wichtigsten Grossereignisse wie die Kreuzzüge und den "Hundertjährigen Krieg". Er schreibt weitgehend verständlich und setzt kein grosses Vorwissen voraus. Daneben macht er immer den aktuellen Forschungsstand deutlich und zeigt, was man aufgrund der Quellenlage noch nicht wissen kann. - Eine gelungene Einführung für das Mittelalter. Passt gut zu R.-D. Müller: "Militärgeschichte" (2009). (2-3 S)
Militärhistorische Forschung basiert immer noch weitgehend auf schriftlichen Quellen. Es existieren aber zahlreiche andere Zugänge wie etwa Objekte, Bild- oder Tonquellen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann. Der Band zur Jahrestagung 2021 der Schweizerischen Vereinigung für Militärgeschichte und Militärwissenschaften nimmt die Vielfalt der Quellen in den Fokus und zeigt auf, wo Chancen für die militärhistorische Forschung auch in Bezug auf die Interdisziplinarität liegen können.