Der Mythos der Monroe-Doktrin
In: Probleme amerikanischer Außenpolitik 6
In: Probleme amerikanischer Außenpolitik 6
In: Nordisk tidsskrift for international ret, Band 20, Heft 1, S. 105-113
ISSN: 1875-2934, 1571-8107
In: GIGA Focus Lateinamerika, Band 3
Während der damalige US-Außenminister Tillerson im Februar 2018 noch die Monroe-Doktrin beschworen hatte, um Lateinamerika vor der wachsenden Präsenz Chinas zu warnen, verzichtete Donald Trump im April als erster US-Präsident auf eine Teilnahme am seit dem Jahr 1994 all drei Jahre stattfindenden Gipfel der Amerikas. Die US-Politik gegenüber Lateinamerika schwankt zwischen dem Rückfall in alte Verhaltensweisen und Nichtbeachtung. Sie ist vor allem innenpolitisch begründet.
Lateinamerika hat keine hohe Priorität in der US-Außenpolitik. Dies bedeutet aber nicht, dass die USA keine Interessen in Lateinamerika verteidigen.
Die US-Lateinamerikapolitik ist weitgehend innenpolitisch bestimmt, und umfasst Politikfelder der sogenannten "intermestic politics", die Innen- mit Außenpolitik verknüpft, wie Migration und Drogenhandel.
Hinzu kommen Handelsfragen. Mit ihrem Leitmotiv des "America first" übt die US-Regierung auch auf Lateinamerika und vor allem auf Mexiko handelspolitischen Druck aus.
Lateinamerika reagiert auf die US-Herausforderungen uneins. Es gibt keine Präsidenten, die eine Führungsrolle übernehmen und eine gemeinsame Position gegenüber den USA entwickeln könnten. Viele lateinamerikanische Regionalorganisationen sind paralysiert.
Die sich verschärfenden Auseinandersetzungen zwischen den USA und China könnten auf Lateinamerika übergreifen, nachdem der ehemalige Außenminister Tillerson jüngst die Monroe-Doktrin beschworen hat und Chinas Präsenz in Lateinamerika in der Nationalen Sicherheitsstrategie vom Dezember 2017 als Bedrohung eingestuft wurde.
In den Beziehungen mit den USA sieht sich Lateinamerika vielen Unwägbarkeiten und wachsendem Druck ausgesetzt. Es besteht das Risiko, dass Lateinamerika in die Konfliktlinien zwischen China und den USA gerät. Europa scheint zurzeit keine vermittelnde Rolle spielen zu können. Die lateinamerikanischen Regionalorganisationen müssen dringend reformiert und wieder handlungsfähig werden. Andernfalls droht Lateinamerika ein Rückfall in alte Abhängigkeitsmuster.
In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte
Main description: Die Berufung auf das amerikanische Vorbild der Monroe-Doktrin zur Abschirmung nationalsozialistischer Aggressionspolitik und Gewaltherrschaft in Europa spielte in der Diplomatie des Dritten Reiches und in der gleichzeitigen Theorie zur Rechtfertigung eines deutschen Großraumes eine zentrale Bedeutung. Durch einen exakten analytischen Vergleich arbeitet Gruchmann die fundamentalen Unterschiede zwischen den Grundlagen der Monroe-Doktrin und der nationalsozialistischen Großraumpolitik heraus. Der Autor gibt einen prägnanten Überblick über die Politik der so genannten nationalsozialistischen Neuordnung in Europa und die Stellung, die den einzelnen im Zweiten Weltkrieg unterworfenen Ländern und den verbündeten Satellitenstaaten darin zugedacht war. Er verbindet damit eine eingehende Auseinandersetzung mit der "völkerrechtlichen Großraumordnung" des Staats- und Völkerrechtlers Carl Schmitt, die diese Hegemonialpolitik opportunistisch zu rechtfertigen suchte. -- Die nationalsozialistische Fehldeutung der Monroe-Doktrin macht das grundsätzliche Missverständnis amerikanischer Außenpolitik sichtbar. Ein wesentlicher Grund dafür, dass Hitler schließlich unwillentlich selbst das Eingreifen der USA in Europa provozierte, das er unter Berufung auf die Monroe-Doktrin zu verhindern suchte.
In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte v.4
Die Berufung auf das amerikanische Vorbild der Monroe-Doktrin zur Abschirmung nationalsozialistischer Aggressionspolitik und Gewaltherrschaft in Europa spielte in der Diplomatie des Dritten Reiches und in der gleichzeitigen Theorie zur Rechtfertigung eines deutschen Großraumes eine zentrale Bedeutung. Durch einen exakten analytischen Vergleich arbeitet Gruchmann die fundamentalen Unterschiede zwischen den Grundlagen der Monroe-Doktrin und der nationalsozialistischen Großraumpolitik heraus. Der Autor gibt einen prägnanten Überblick über die Politik der so genannten nationalsozialistischen Neuor
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 43, Heft 1, S. 59-90
ISSN: 2366-4185
Die Monroe-Doktrin stellt für die lateinamerikanischen Staaten ein prägendes Trauma dar, das ihre Haltung zum Ukraine-Krieg, bei dem sie sich sowohl von Russland als auch von den westlichen Staaten abgrenzen, als auch ihre Rolle als neutralisierende und stabilisierende Macht im internationalen System entscheidend beeinflusst. Seit Beginn des Ukraine-Krieges unterscheidet sich die Bewertung des Krieges durch die meisten lateinamerikanischen Regierungen in wichtigen Punkten von denen der westlichen Staaten. Einerseits verurteilen alle lateinamerikanischen Staaten die kriegerische Intervention Russlands in der Ukraine, andrerseits vertreten sie in der Frage der Sanktionen, der Kriegsursachen, der Schuldfrage und der Beendigungsszenarien eigenständige, vom "Westen" divergierende Positionen. Im Artikel greife ich der Frage auf, wie die Erfahrungen Lateinamerikas mit der Monroe-Doktrin dessen eigenständige Haltung zum Ukraine-Krieg, seine Äquidistanz-Position im neuen Spannungsverhältnis der Großmächte und das Frieden fördernde Potenzial im sich neu formierenden internationalen System beeinflusst hat. Theoretisch setzte ich mich kritisch mit imperialismus- und entwicklungsstrategischen Ansätzen auseinander.
In: International affairs, Band 39, Heft 1, S. 105-105
ISSN: 1468-2346
In: SWP-Studie, Band S 33
'Laut Zeitplan werden 34 Staaten des amerikanischen Kontinents im Januar 2005 ein Freihandelsabkommen unterzeichnen. Mit einer Wirtschaftsleistung von 13 Billionen Dollar und 820 Millionen Konsumenten wäre die Area de Libre Comercio de las Americas (ALCA) der größte Handelsblock der Welt. Die Verhandlungen werden zwar fortgesetzt, es wachsen jedoch die Zweifel darüber, wann das Projekt verwirklicht wird und ob überhaupt jemals eine Freihandelszone von Feuerland bis Alaska entsteht. Gegen eine rasche Einigung sprechen die schwierigen Verhandlungen zwischen den USA und Brasilien, die sich seit November 2002 den Vorsitz des ALCA-Prozesses teilen. Die politische Essenz der ALCA wäre eine Neuordnung der Beziehungen zwischen Brasilien und den USA als Führungsmächte in Nord- und Südamerika, die wirtschaftliche die Zusammenführung der beiden Handelsblöcke MERCOSUR und NAFTA. Für Lateinamerika wären mit der ALCA zwar wirtschaftliche Vorteile verbunden, aber auch Risiken wie wachsende Armut und eine kulturelle 'Nordamerikanisierung'. Den Europäern vermittelt das ALCA-Projekt die Botschaft der Monroe-Doktrin, sich aus Lateinamerika herauszuhalten. Dies gilt vor allem für den MERCOSUR, dem bedeutendsten Partner der EU. Um eine 'Ent-Europäisierung' Südamerikas zu verhindern, sollte die EU noch vor der Verwirklichung der ALCA ein Assoziationsabkommen mit dem MERCOSUR unterzeichnen. Diese Studie bewertet anhand der Verhandlungspositionen der beteiligten Länder die Realisierungschance einer ALCA, ihre möglichen Auswirkungen und wägt verschiedene Szenarien gegeneinander ab. Denkbar wären zwei Ergebnisse: Entweder konkurrierende Handelsblöcke auf dem amerikanischen und dem europäischen Kontinent oder die Anbindung Südamerikas an die EU und ein erweiterter nordamerikanischer Raum unter Führung der USA.' (Autorenreferat)
Laut Zeitplan werden 34 Staaten des amerikanischen Kontinents im Januar 2005 ein Freihandelsabkommen unterzeichnen. Mit einer Wirtschaftsleistung von 13 Billionen Dollar und 820 Millionen Konsumenten wäre die Área de Libre Comercio de las Américas (ALCA) der größte Handelsblock der Welt. Die Verhandlungen werden zwar fortgesetzt, es wachsen jedoch die Zweifel darüber, wann das Projekt verwirklicht wird und ob überhaupt jemals eine Freihandelszone von Feuerland bis Alaska entsteht. Gegen eine rasche Einigung sprechen die schwierigen Verhandlungen zwischen den USA und Brasilien, die sich seit November 2002 den Vorsitz des ALCA-Prozesses teilen. Die politische Essenz der ALCA wäre eine Neuordnung der Beziehungen zwischen Brasilien und den USA als Führungsmächte in Nord- und Südamerika, die wirtschaftliche die Zusammenführung der beiden Handelsblöcke MERCOSUR und NAFTA. Für Lateinamerika wären mit der ALCA zwar wirtschaftliche Vorteile verbunden, aber auch Risiken wie wachsende Armut und eine kulturelle "Nordamerikanisierung". Den Europäern vermittelt das ALCA-Projekt die Botschaft der Monroe-Doktrin, sich aus Lateinamerika herauszuhalten. Dies gilt vor allem für den MERCOSUR, dem bedeutendsten Partner der EU. Um eine "Ent-Europäisierung" Südamerikas zu verhindern, sollte die EU noch vor der Verwirklichung der ALCA ein Assoziationsabkommen mit dem MERCOSUR unterzeichnen. Diese Studie bewertet anhand der Verhandlungspositionen der beteiligten Länder die Realisierungschance einer ALCA, ihre möglichen Auswirkungen und wägt verschiedene Szenarien gegeneinander ab. Denkbar wären zwei Ergebnisse: Entweder konkurrierende Handelsblöcke auf dem amerikanischen und dem europäischen Kontinent oder die Anbindung Südamerikas an die EU und ein erweiterter nordamerikanischer Raum unter Führung der USA. (SWP-Studie / SWP)
BASE
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 24, Heft 30/31, S. 1-17
ISSN: 0479-611X
In: Solitäre und Netzwerker: Akteure des kulturpolitischen Konservatismus nach 1945 in den Westzonen Deutschlands, S. 209-228
Den Begriff des Großraums führte Carl Schmitt in den späten dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts in die politische Diskussion ein. Er wandte sich spezifisch gegen eine unrealistische Außenpolitik, die für sich in Anspruch nimmt, politisch und militärisch zu intervenieren, um eine internationale Friedensordnung zu sichern. Die Konzeption eines politischen Großraums bietet Schmitt zufolge dagegen die Möglichkeit, ein mehr oder weniger friedliches Nebeneinander der Völker zu garantieren gerade dadurch, dass auf normative Gesichtspunkte verzichtet wird und entsprechend eine Diskriminierung des politischen Gegners nicht möglich ist. Der vorliegende Essay untersucht Carl Schmitts Großraumkonzeption, die in der jüngsten Diskussion der politischen Theorie überraschend wieder eine Rolle gespielt hat. Der Autor versucht, die Großraumkonzeption in ihrem ursprünglichen Kontext zu rekonstruieren und dabei ihrer primären Zielsetzung treu zu bleiben - in Übereinstimmung mit Schmitts Postulat des konkreten Denkens, das Theoreme aus besonderen geschichtlichen Bedingungen ableiten will. Der Aufsatz verfolgt zunächst den Zusammenhang von Schmitts Theorie mit der deutschen Außenpolitik der Jahre 1939 bis 1941, wendet sich dann Schmitts Verständnis der amerikanischen Monroe-Doktrin (1823) zu, um die Intention des Großraumbegriffs zu erörtern. Dabei tritt die Rivalität zwischen der amerikanischen und der deutschen Konzeption deutlich in den Vordergrund. (ICA2)
In: Osteuropa, Band 44, Heft 10, S. A537-A542
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Osteuropa, Band 44, Heft 10
ISSN: 0030-6428, 0030-6428
In: Untersuchungen zur Auswärtigen Politik 5
World Affairs Online
In: Kuba unter Castro — Das Dilemma der dreifachen Blockade, S. 181-235