In: Geschichte für heute: Zeitschrift für historisch-politische Bildung : Zeitschrift des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands, Band 10, Heft 3, S. 18-25
In: Freie Lehrerstimme: größte pädagogische Zeitschrift Österreichs - gegründet 1895 ; [Österreichs Zeitschrift für Pädagogik und Politik], Band 89, Heft 2, S. 11-12
Main description: Alfons Labisch, Florian Tennstedt, Gesundheitsamt oder Amt für Volksgesundheit? Zur Entwicklung des öffentlichen Gesundheitsdienstes seit 1933 Adelheit Gräfin zu Castell Rüdenhausen, Kommunale Gesundheitspolitik in der Zwischenkriegszeit. Sozialhygiene am Beispiel Gelsenkirchens Paul Weindling, "Mustergau" Thüringen. Rassenhygiene zwischen Ideologie und Machtpolitik Fridolf Kudlin, Fürsorge und Rigorismus. Überlegungen zur ärztlichen Normalität im Dritten Reich Ulrich Knödler, Von der Reform zum Raubbau. Arbeitsmedizin, Leistungsmedizin, Kontrollmedizin Benno Müller-Hill, Selektion. Die Wissenschaft von der biologischen Auslese des Menschen durch Menschen Willi Dreßen, Volker Rieß, Ausbeutung und Vernichtung. Gesundheitspolitik im Generalgouvernement Ekkehart Guth, Militärärzte und Sanitätsdienst im Dritten Reich. Ein Überblick Hans Ludwig Siemen, Reform und Radikalisierung. Veränderungen der Psychiatrie in der Weltwirtschaftskrise Achim Thom, Kriegsopfer der Psychiatrie. Das Beispiel der Heil- und Pflegeanstalten Sachsen Bernd Walter, Anstaltsleben als Schicksal. Die nationalsozialistische Erb- und Rassenpflege an Psychiatriepatienten Kurt Nowak, Widerstand, Zustimmung, Hinnahme. Das Verhalten der Bevölkerung zur "Euthanasie" Ralf Seidel, Thorsten Sueße, Werkzeuge der Vernichtung. Zum Verhalten von Verwaltungsbeamten und Ärzten bei der "Euthanasie" Dirk Blasius, Die "Maskerade des Bösen". Psychiatrische Forschung in der NS-Zeit Klaus Dörner, Psychiatrie und soziale Frage. Plädoyer für eine erweiterte Psychiatrie-Geschichtsschreibung Hans-Walter Schmuhl, Sterilisation, "Euthanasie", "Endlösung". Erbgesundheitspoliktik unter den Bedingungen charismatischer Herrschaft
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Der folgende Text ist zuerst in dem Band »Freiburg im Nationalsozialismus«, herausgegeben von Peter Kalchthaler und Tilmann von Stockhausen erschienen. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Rombach-Verlags, Freiburg und des Autors. Im Herbst 1933 fand im Colombischlössle auf Initiative von NS-Oberbürgermeister Franz Kerber eine »Freiburger Bauausstellung« statt. Der seit 1925 agierende Chef des Hochbauamtes, Joseph Schlippe, hielt zu diesem Anlass eine programmatische Rede zur »hiesigen Baugesinnung in der gegenwärtigen Hoch-Zeit der geistigen Erneuerung und Wiederbesinnung Deutschlands« und gab über die Weimarer Moderne ein vernichtendes Urteil ab: Anderwärts hat man sowohl seitens der freien Architekten wie auch seitens der Bauverwaltungen in den verflossenen 14 Jahren nur allzu willig jeder modischen Sensation nachgegeben und den ganzen Hexensabath mitgemacht, der vom wilden Expressionismus und ›Glasscherbenstil‹ über die Hochhausseuche eines mißverstandenen Amerikanismus zu der öden ›Neusachlichkeit‹ geführt hat.« Nicht aber hier, wo »keiner der Freiburger Architekten etwaige baubolschewistische Sünden schamhaft zu verstecken nötig hatte.
Der »neue Geist« des Nationalsozialismus fiel in Hockenheim auf fruchtbaren Boden. Schon früh ließen sich Männer und Frauen von den nationalsozialistischen Ideen vereinnahmen, doch es gab auch Widerstand. Im Zuge der Gleichschaltung gaben alle demokratisch gewählten Gemeinderäte ihre Mandate zurück. Für die Jugend baute die Stadt ein Jungvolkheim. Große Sonnenwendfeiern fanden nach germanischer Sitte statt. Ein NS-Zensor wachte über die Presseberichte der Zeitungen. Im Heldenkeller misshandelten die Ortsnazis Andersdenkende. Jüdische Familien wurden aufgefordert, Hockenheim zu verlassen. Die bereits publizierten Werke über das Dritte Reich verharmlosen das Ausmaß der Gräueltaten, welche Hockenheimer ihren Mitmenschen angetan haben.