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Der in den letzten Jahren stark gestiegene Nationalismus ist einer der gefährlichsten destabilisierenden Faktoren innerhalb der ehemaligen Sowjetrepubliken. In ihrem Bericht reflektiert die Autorin zunächst die Entwicklung des Nationalismusverständnisses und den Terminus selbst. Sie hebt auf die vier wesentlichen Indikatoren des Nationalismus ab - den Nationalstolz, das Vertrauen in die nationale Armee, die Bereitschaft, im Kriegsfall für das Land zu kämpfen und das Vertrauen bzw. Mißtrauen gegenüber den Nachbarstaaten. In Bezug auf diese Faktoren wurden Umfragen unter der Bevölkerung durchgeführt, die ein differenziertes Bild des russischen Nationalismus - auch im Vergleich mit anderen westlichen Staaten - ergeben. (BIOst-Rgl)

Nationalismus und Regionalismus stellen nach Ansicht des Autors die wesentlichen Herausforderungen für die demokratische Entwicklung in den zentralasiatischen Staaten dar. Der Verfasser beleuchtet den Transformationsprozeß in diesen Staaten unter dem Aspekt der Modernisierung und analysiert die Entwicklung des Verhältnisses von traditionellen und modernisierenden Elementen in diesen Gesellschaften. Als Ergebnis bildet sich eine Synthese von Paternalismus und Etatismus einerseits und Demokratismus andererseits sowie eine Synthese von Nationalismus und Regionalismus heraus, die die Entwicklung in diesen Staaten maßgeblich bestimmen. (BIOst-Mrk)

Der Verfasser hebt die nach dem Zusammenbruch der UdSSR veränderte geostrategische Lage des Gebiets Krasnodar hervor und gibt einen Überblick über die politische Entwicklung in den Jahren 1991 bis 1996. Die durch einen aggressiven Nationalismus geprägte Haltung des Gouverneurs im Kubangebiet, Nikolaj Kondratenko, wird einer kritischen Betrachtung unterzogen und mit der politisch entgegengestzten Position des Bürgermeisters von Krasnodar, Valerij Samojlenko, verglichen. (BIOst-Mrk)

Der Autor hebt generell hervor, daß die ideologische Unbestimmtheit der politischen Plattform Vladimir Putins im Hinblick auf die dadurch ermöglichte Flexibilität beim politischen Mamnövrieren ihre Vorzüge hat. Er stimmt der Ansicht des wirtschaftlichen Beraters Vladimir Mau zu, der die Position Putins als "liberalen Nationalismus" charakterisiert hat. Abschließend nimmt er eine Einschätzung der politischen Position Putins auf dem Hintergrund der in der Duma vertretenen Fraktionen vor. (BIOst- Mrk)

Durch die vorliegende Analyse wird die Situation der russischen Bevölkerung in den baltischen Staaten der ehemaligen Sowjetunion nach deren Zerfall dargestellt, die durch Mißachtung der internationalen Normen für die grundlegenden Menschenrechte gekennzeichnet ist. Besonders in Estland und Litauen wird der Nationalismus staatlich gestützt, was sich in der Aberkennung staatsbürgerlicher Rechte ausdrückt. Nach den drei Staaten jeweils untergliedert erörtert der Beitrag die kommunalpolitische Lage der russischen Gemeinden, und geht daneben auch auf die Situation der Streitkräfte und die rechtlich bislang relativ gesicherte Lage der pensionierten russischen Militärangehörigen ein. (BIOst-Rgl)

Die Wende in Osteuropa 1989 hatte hinsichtlich des Aufkommens nationaler Werte und Ideen so unvorhergesehene Folgen, daß der Autor von einer Wiedergeburt des Nationalismus sprechen kann. Bereits im Vorfeld, d.h. in der sozialistischen Ära hat das System die Umstände für die Entstehung der Ethnokratie begünstigt. Der vorliegende Beitrag enthält Reflexionen zur Entwicklung nationalistischer Ideen, zu den Charakteristika der Ethnokratie sowie zu den nationalistischen Tendenzen in den ehemaligen Sowjetrepubliken insbesondere nach dem Augustputsch 1991. Der Verfasser vertritt jedoch die optimistische Ansicht, daß eine Ethnokratie derzeitiger Form kaum eine Zukunft haben dürfte, weil sie im Widerspruch zu den globalen integrativen Tendenzen steht. (BIOst-Rgl)