Exilés, réfugiés, émigrés, immigrés: quelques tentatives de définition
In: Mitteilungsblatt des Instituts für Soziale Bewegungen, Heft 26, S. 65-87
"Das Flüchtlingsproblem bildet einen ganz zentralen Aspekt der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Es ist ein Resultat wachsender nationalistischer Strömungen sowie der Errichtung autoritärer und totalitärer Regierungen. Es hat vor allem seit Ende des Ersten Weltkrieges bis dahin ungeahnte Dimensionen angenommen. Den Mittelpunkt dieses allgemeinen, Millionen Personen betreffenden Phänomens bilden wichtige, spezifische Fragen des politischen Exils, die sich von jenen im 19. Jahrhundert sowie vorausgegangener Epochen unterscheiden. Der Unterschied zwischen Flüchtling, Exilant und Emigrant ist häufig nicht leicht zu beschreiben. Das zeigt z.B. die deutsche Emigration während der nationalsozialistischen Diktatur. Der Artikel untersucht solche begrifflichen Aspekte, wobei die jeweilige historische Entwicklung sowie die im Laufe des 20. Jahrhunderts eingetretenen Veränderungen nachgezeichnet werden. Vor allem wird gezeigt, wie sich zwischen dem Ersten Weltkrieg und dem Beginn der 1950er Jahre das in der Genfer Konvention von 1951 kodifizierte Flüchtlingsstatut in seiner Begrenztheit herausgebildet hat. Die Begriffe Flüchtling und Exilant, die für die Interpretation des 20. Jahrhunderts unabdingbar sind, bleiben problematisch." (Autorenreferat)