Überlegungen zur Entstehung der RAF: Faktoren und Ausgangsbedingungen
In: Die RAF und die Justiz: Nachwirkungen des "Deutschen Herbstes", S. 15-33
Der Verfasser zeigt die Ausgangsbedingungen und damit eher die objektive Seite der Entstehung der RAF. Er macht dabei insbesondere deutlich, wie sich seit der Kaufhausbrandstiftung vom April 1968, für die u. a. Andreas Baader und Gudrun Ensslin verurteilt wurden, eine gewisse Dynamik in der Gruppe wie in den gesellschaftlichen Reaktionen entwickelte. Als weitere für die Entstehung der RAF wichtige Zusammenhänge werden die Geschichte der 68er-Bewegung, die "Trigger"-Funktion der Erschießung Benno Ohnesorgs, der linke Terrorismus in der Bundesrepublik mit seinem überdurchschnittlich hohen Bildungsniveau und getragen von den "entlaufenen Kindern der Bourgeosie" und die Bedeutung der nationalsozialistischen Vergangenheitsbewältigung genannt. Die Attacken der RAF können auch, so die Schlussfolgerung des Verfassers, als Angriff auf den Gründungsmythos der Bundesrepublik verstanden werden. (ICE2)