"Von Dienstboten zu Hausgehilfen" : eine rechtshistorische Darstellung der Gesetzgebung in der Steiermark von 1857 bis zum Ende der Ersten Republik
Die Arbeit in der Hauswirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftssektor und seit Jahrhunderten eine der wichtigsten und ältesten Formen der Beschäftigung für Millionen Menschen weltweit. Das Verhältnis zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer war stets ein wesentliches Element der Gesellschaft eines Staates und dessen Gesetzgebung. Sowohl landwirtschaftliche als auch hauswirtschaftliche Arbeitskräfte wurden lange Zeit von der Gesetzgebung stiefmütterlich behandelt und wirtschaftlich vernachlässigt. Die vorliegende Diplomarbeit beschreibt die mühsame Entwicklung der Gesetzgebung auf dem Gebiet der Dienstboten bzw in späterer Folge Hausgehilfen in der Steiermark beginnend in der Zeit des Neoabsolutismus 1857 bis zur Selbstausschaltung des Parlamentes 1933 und dem Beginn des Austrofaschismus. Es werden die Reaktion des Landesgesetzgebers und ab 1918 auch des Bundesgesetzgebers auf Bedürfnisse und Probleme einer an den Rand gedrängten Berufsgruppe, der vornehmlich Frauen angehören, und die daraus resultierenden normativen Fortschritte aufgezeigt. Dabei wird auf die privatrechtliche Stellung dieser Berufsgruppe sowie auf den sozialrechtlichen Werdegang Bezug genommen. Als Grundlage dieser rechtshistorischen Aufarbeitung dienen die parlamentarischen Dokumente, wie Stenographische Protokolle, Initiativanträge, Regierungsvorlagen, Ausschussberichte und die einschlägigen Gesetzblätter. ; Domestic labour has always been of significance for a society and it has been one of the most important and oldest forms of employment for millions of people for centuries. The different relations between employer and employee are essential elements of a countrys society and its legislation. Both rural and domestic workers were treated unfairly and they were economically neglected by legislation since ever. The present thesis is about the troublesome evolution of legislation of domestic servants in Styria from the time of Neoabsolutism in 1857 until the "self-elimination" of the parliament in 1933 and the beginning of Austrofascism. It shows the development of local legislation and as of 1918 also of the federal legislation which responded to the needs and problems of a suppressed professional group, primarily represented by women, and the resulting normative progress. The focus here is on the private legal status as well as on the development of social law of this group of employees. To elaborate this historical revision, parliamentary documents are used, such as government bills, stenographic protocols of the national council and the federal state parliament, committee reports as well as the relevant law gazettes. ; vorgelegt von Kathrin Freudelsperger ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2016 ; (VLID)1344629