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Die Ära Bach in Böhmen: sozialgeschichtliche Studien zum Neoabsolutismus 1849 - 1859
In: Veröffentlichungen des Collegium Carolinum 26
Österreichs Neugestaltung: Verfassungspolitik und Verwaltungsreform im österreichischen Neoabsolutismus unter Alexander Bach 1849 - 1859
In: Studien zur Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie Bd. 34
Katholizismus, katholische Konservative und Christlich-soziale Österreichs im 19. Jahrhundert
In: Christliche Demokratie in Europa: Grundlagen und Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert, S. 113-128
Im ersten Teil des Beitrages werden die Entwicklungstendenzen der katholischen Kirche in Österreich in der Phase des Absolutismus, im Jahre 1848, in der Zeit des Neoabsolutismus, wie des Liberalismus vorgestellt. Dann wendet sich der Beitrag den politischen Gruppierungen der Katholiken zu, die sich erst mit dem Parteigesetz von 1867 bilden konnten, und verfolgt deren jeweilige Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg. Dabei bescheinigt der Autor den christlichen Parteien - 1911 sind es allein 7 - keinen maßgeblichen Einfluß, zumal sie sich nicht zu einer gemeinsamen Linie und gemeinsamen Vorgehen einigen können. Zudem verlaufen ihre Entwicklungen in den einzelnen Ländern höchst unterschiedlich. (BL)
Liberalismus in Österreich zwischen Revolution und Großer Depression
In: Liberalismus im 19. Jahrhundert: Deutschland im europäischen Vergleich, S. 136-160
Der Vortrag untersucht Politik und Bedeutung des Liberalismus im nachrevolutionären Österreich-Ungarn vor dem Hintergrund der allgemeinen Entwicklung des Liberalismus in Mitteleuropa nach 1848. Aufbauend auf seinen Forschungen zum österreichischen Neoabsolutismus skizziert der Verfasser zunächst den Gang der Innenpolitik in der Donaumonarchie zwischen 1849 und 1879, wobei sich das Interesse auf die Verfassungs- und die Wirtschaftspolitik konzentriert. Im Anschluß wird das"soziale und ideologische Profil" der verschiedenen Strömungen analysiert. Ihnen gemeinsam war zum einen, daß sie sich vornehmlich aus dem deutschen Bildungsbürgertum sowie dem Großgrundbesitz rekrutierten. Auf der anderen Seite verfolgten alle Liberalen eine "anationale" Politik mit Schwergewicht auf Verfassungs- und Kulturfragen, der eine stark zentralistische Staatsidee zugrunde lag, wodurch sie noch weniger als die deutschen Liberalen geneigt waren, das innenpolitische Primat von Krone und zentralistischer Verwaltung in Frage zu stellen. Diese schwächliche Politik läßt sich auf die starke Tradition des Josefinismus, den heterogenen nationalen Charakter des Habsburgerstaates und die damit verbundene schmale soziale Basis des Liberalismus zurückführen. (JF)
Die wirtschaftliche Entwicklung Cisleithaniens vor dem Ersten Weltkrieg
In: Arbeiterbewegung in Österreich und Ungarn bis 1914: Referate des österreichisch-ungarischen Historikersymposiums in Graz vom 5. bis 9. September 1986, S. 91-123
Auf der Basis von publizierten Daten und Statistiken wird versucht, Tendenzen der Wirtschaftsentwicklung zu vermitteln. Ausgehend von einem Wachstumsrückstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts aufgrund des verzögerten Beginns der Industrialisierung wurde für die letzten Jahrzehnte vor dem Ersten Weltkrieg eine beeindruckende Dynamik im Wachstumsprozeß des industriellen Sektors und des Transportwesens ermittelt. Die Diskussion der Besonderheiten und Hindernisse der industriellen Revolution verdeutlichte die wachstumsfördernden Wirkungen der wirtschaftspolitischen Maßnahmen und institutionellen Änderungen des Neoabsolutismus: 1848 leitete eine Phase industriefreundlicher und liberaler Reformen von oben ein, die langfristig wachstumsfördernd wirkte. Im weiteren wurde der Eisenbahnbau als Motor der Industrialisierung beschrieben, die Wiener Großbanken als Finanzzentrum der Monarchie ausgewiesen und die Rolle des Staates in der cisleithanischen Volkswirtschaft charakterisiert. Abschließend wurden Großmachtpolitik und Rüstung als Hemmnis der wirtschaftlichen Entwicklung ausgemacht und außer Zweifel gestellt, daß in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg ein militärisch-industrieller Komplex im Entstehen begriffen war. (HRS)
Multikultureller Werte-Relativismus und Werte-Verlust: Demokratie zwischen Werte-Beliebigkeit und pluralistischem Werte-Konsens
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 52/53, S. 27-36
ISSN: 0479-611X
"Der westliche Universalismus war historisch ein Anspruch auf eine universelle Geltung westlicher Werte. Mit der 'Entwestlichung' der Welt - parallel zur zunehmenden Globalisierung - gehen zumal die Europäer, besonders aber die Deutschen, zum Gegenextrem über: Sie geben ihren Universalismus auf und führen an dessen Stelle den Kultur-Relativismus als einen Werte-Relativismus ein. Die Konsequenz ist das Fehlen von Werte-Verbindlichkeiten und eine Werte-Krise. Besonders wirkt diese Krise in Gesellschaften, in denen massive Zuwanderung stattfindet. Zu den westlichen Werten gehören vor allem Demokratie, Säkularität, Bürger- und Menschenrechte, Migranten aus vormodernen Kulturen weisen diese Werte ab und bekommen hierbei Zuspruch von europäischen, ihre eigenen Werte relativierenden oder verleugnenden Multikulturalisten. Solche überdehnte Toleranz, verbunden mit der Preisgabe eigener Überzeugungen, stößt nach aller Erfahrung bei den Migranten nicht auf Achtung, sondern auf Verachtung. In diesem Essay wird deutlich gemacht, daß die Kritik am Multikulturalismus sich nicht gegen eine verantwortungsvoll gesteuerte Migration, sondern gegen einen Werte-Verlust im Zeichen einer kulturellen Selbstverleugnung richtet. Mit anderen Worten: Es geht hier nicht um eine 'Festung Europa', sondern um den inneren Frieden auf diesem Kontinent. Es wird ein Kulturpluralismus befürwortet, in dessen Rahmen Einheimische und Migranten parallel zur Vielfalt jeweils eigener Werte einen Konsens über eine Leitkultur als Quelle von Werte-Verbindlichkeit anerkennen. Gelingt dies nicht, dann ist der innere Frieden in Gefahr. Ohne einen solchen Werte-Konsens sollte man sich in Europa auf ethnische Konflikte zwischen dem Werte-Neoabsolutismus der Zuwanderer aus vormodernen Kulturen und dem Werte-Relativismus der Aufnahmeländer einstellen. Aus der amerikanischen Diskussion über die Gefahren des 'Disuniting of America', vor allem der Ethnisierung sozialer Konflikte - und noch von vielem mehr -, könnten Europäer von den negativen Erfahrungen Amerikas lernen. Etwa ab welcher Quantität die Probleme der Zuwanderer zu einem - dann nicht mehr lösbaren -Problem von Staat und Gesellschaft werden." (Autorenreferat)