In dem Beitrag untersuche ich Elternschaft im Kontext der Sorgekrise, in der Zeit und Räume für Selbst- und Fürsorge zerstört werden. In autoethnographischer Form gehe ich den Widersprüchen von Elternschaft und Erwerbstätigkeit nach. Ich setze die erfahrene (Un-)Vereinbarkeit in Zusammenhang mit neoliberalen Transformationen von Elternschaft, die als Ergebnis einer Kooption feministischer Forderungen begriffen werden können und die zu Tendenzen von Retraditionalisierung und Modernisierung führen. So eröffnen sich für manche neue Freiheiten in Bezug auf die Organisation von Re/Produktionstätigkeiten - wie das von mir mitunter gelebte "female breadwinner und male caregiver"-Modell. Gleichzeitig verschärfen neoliberale Privatisierung und Individualisierung die Sorgekrise, die insbesondere von Frauen* und Sorgebedürftigen ausgetragen wird. Mein besonderes Interesse gilt der Frage, inwiefern die Sorgekrise Möglichkeiten eröffnet, Sorgeverantwortung anders zu organisieren und emanzipatorische Praxen der Sorge zu befördern.
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Janet Conway is a Professor of Sociology at Brock University, Canada. Her research focuses on global justice, transnational feminisms and indigenous activisms. From May to July 2022 she was a research...
Neoliberalismus ist ein oft gebrauchter Begriff, dem es vielfach an klarer Definition mangelt. Dieser Lücke begegnet der Beitrag durch eine theoriegeschichtliche Herangehensweise. Er rekonstruiert seine Gründungsgeschichte, die Stationen der Dominanzgewinnung und gibt Einblick in theoretische Ansätze. Auf dieser Grundlage werden die Charakteristika des Neoliberalismus als einer organisierten ideengeschichtlichen und politischen Bewegung herausgearbeitet. Ziel des Beitrags ist es, zu einer klareren Begriffsverwendung und zur Unterscheidung zwischen Neoliberalismus und Liberalismus, die oftmals als synonym betrachtet werden, beizutragen. Im Ergebnis wird der Neoliberalismus als transnational vernetzte, interdisziplinäre Bewegung deutlich. Die Vertreter des Denkkollektivs formulieren eine Vielfalt an Lehrsätzen, die auf gemeinsam geteilten Grundüberzeugungen basieren und die weit über den Bereich der Wirtschaft hinausgehen. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur Überwindung neoliberaler Dominanz, für die uns die Entstehungsgeschichte möglicherweise Ansatzpunkte liefert.
Neoliberalismus ist ein oft gebrauchter Begriff, dem es vielfach an klarer Definition mangelt. Dieser Lücke begegnet der Beitrag durch eine theoriegeschichtliche Herangehensweise. Er rekonstruiert seine Gründungsgeschichte, die Stationen der Dominanzgewinnung und gibt Einblick in theoretische Ansätze. Auf dieser Grundlage werden die Charakteristika des Neoliberalismus als einer organisierten ideengeschichtlichen und politischen Bewegung herausgearbeitet. Ziel des Beitrags ist es, zu einer klareren Begriffsverwendung und zur Unterscheidung zwischen Neoliberalismus und Liberalismus, die oftmals als synonym betrachtet werden, beizutragen. Im Ergebnis wird der Neoliberalismus als transnational vernetzte, interdisziplinäre Bewegung deutlich. Die VertreterInnen des Denkkollektivs formulieren eine Vielfalt an Lehrsätzen, die auf gemeinsam geteilten Grundüberzeugungen basieren und die weit über den Bereich der Wirtschaft hinausgehen. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur Überwindung neoliberaler Dominanz, für die uns die Entstehungsgeschichte möglicherweise Ansatzpunkte liefert.
'In dem Beitrag wird untersucht, ob fremdenfeindliche und neoliberale Ideologien, die in den vergangenen Nationalratswahlen noch eine wichtige Rolle spielten, auch nach den letzten Wahlen (2002) noch attraktiv sind. Anhand repräsentativer Befragungen wird gezeigt, wie sich die Einstellungen der AnhängerInnen der österreichischen Parteien zwischen 1998 und 2003 verändert haben. Die Ergebnisse zeigen, dass die beiden Dimensionen Fremdenfeindlichkeit und Neoliberalismus zu beiden Zeitpunkten erheblich korrelieren. Ausländerfeindlichkeit hat in der Bevölkerung zwischen den beiden Beobachtungszeitpunkten zwar nur unwesentlich abgenommen, die Attraktivität neoliberaler Maßnahmen und Ideen hat jedoch stark an Boden verloren. 1998 waren die AnhängerInnen der beiden rechten Lager in der Einstellungsdimension Neoliberalismus nahe beisammen, auch SPÖ-AnhängerInnen, fühlten sich, wenn auch nicht im selben Ausmaß, von einer neoliberalen Ideologie angesprochen. 2003 rücken aber sowohl SPÖ- als auch ÖVP-AnhängerInnen von neoliberalen Haltungen ab, nur die FPÖ-SympathisantInnen (2003 rund auf die Hälfte reduziert) halten diesen Standpunkt aufrecht. Die Gewinnformel aus 'Ausländerfeindlichkeitplus neoliberale Politik' war also zu Ende der 90er Jahre durchaus erfolgreich, hat aber inzwischen an Anziehungskraft verloren. 1998 waren noch rund ein Drittel der ArbeiterInnen sowohl fremdenfeindlich als auch neoliberal eingestellt, 2003 geht dieser Anteil auf ein Fünftel zurück.' (Autorenreferat)
"Im Verlaufe des Globalisierungsprozesses und der damit verbundenen tief greifenden Umstrukturierung unserer sozioökonomischen und politischen Systeme haben die Weltgesellschaft und ihre Teilsegmente in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten Entwicklungspfade eingeschlagen, die von vielen kritischen Autoren wohl zu Recht als bedenklich oder gar gefährlich eingeschätzt werden. Zu diesen Entwicklungstendenzen zählen die dramatische Zunahme sozialer und regionaler Disparitäten, die radikale Emanzipation der Geldwirtschaft von der Realökonomie, die auf allen Maßstabsebenen (global, regional und lokal) wirksam werdende Entdemokratisierung bedeutsamer Entscheidungen, die Krise der Arbeit, die Erosion der Menschenrechte und der sozialen Netzwerke sowie nicht zuletzt die Verschärfung so genannter Umweltprobleme. Der Autor unternimmt den Versuch, einige der wichtigsten ideologischen Hintergründe und Rahmenbedingungen für derartige Entwicklungstendenzen zu skizzieren und exemplarisch zu belegen. Als wichtige Determinanten der angesprochenen Prozesse werden auf der Steuerungsebene der Werthaltungen und Ideologien der Neoliberalismus und die normative Dominanz der neoklassischen Ökonomie identifiziert. In der Folge wird gezeigt, dass die auf der Grundlage derartiger Werthaltungen in Gang gesetzte Entwicklungsdynamik durch bestimmte Rahmenbedingungen, die aus den aktuellen Strukturen der politischen Ökonomie ableitbar sind, sehr erheblich verstärkt, verfestigt und geradezu potenziert wird. Zugespitzt auf eine politikökonomische These, lassen sich diese Rahmenbedingungen wie folgt umschreiben: 'Politiker agieren nicht, um Probleme zu lösen. Die primäre Intentionalität ihres Handelns liegt in der Produktion politischer Güter zweiter Ordnung. Zu den wichtigsten politischen Gütern dieser Kategorie zählen Wählerstimmen, Budgetverfügbarkeit, Nutzen für das eigene Klientel und Macht.' Aus dieser Maxime politischen Handelns resultieren in Kombination mit den aktuell wirksamen generellen Werthaltungen, Ideologien und Doktrinen die eingangs angesprochenen gefährlichen Entwicklungspfade unserer Gesellschaftssysteme. Zur Lösung dieser Problemlagen wird immer wieder auf die Notwendigkeit einer generellen Ethikdiskussion und der Implementierung zivilgesellschaftlicher Regelungssysteme im Sinne des GovernanceKonzepts verwiesen. Im letzten Abschnitt werden einige Argumente besprochen, vor deren Hintergrund derartige Lösungsvorschläge eher skeptisch beurteilt werden müssen." (Autorenreferat)
Im vorliegenden Artikel werden Theoriefragmente des Neoliberalismus mit Annahmen und Forderungen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung kontrastiert. In einem ersten Schritt werden Inhalte der UN-Konvention dargestellt. Danach wird der Neoliberalismus anhand seiner theoretischen und seiner politischen Dimension charakterisiert. Im letzten Teil des Beitrags werden sowohl auf philosophisch-theoretischer als auch auf strukturell-praktischer Ebene Widersprüche und Unvereinbarkeiten zwischen neoliberalen und menschen-rechtsbezogenen Positionen herausgearbeitet. Besonderes Augenmerk wird auf die Sozialphilosophie Friedrich August von Hayeks und die zunehmende "Ökonomisierung" des sozialen Dienstleistungssektors gelegt.
Im vorliegenden Artikel werden Theoriefragmente des Neoliberalismus mit Annahmen und Forderungen der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung kontrastiert. In einem ersten Schritt werden Inhalte der UN-Konvention dargestellt. Danach wird der Neoliberalismus anhand seiner theoretischen und seiner politischen Dimension charakterisiert. Im letzten Teil des Beitrags werden sowohl auf philosophisch-theoretischer als auch auf strukturell-praktischer Ebene Widersprüche und Unvereinbarkeiten zwischen neoliberalen und menschenrechtsbezogenen Positionen herausgearbeitet. Besonderes Augenmerk wird auf die Sozialphilosophie Friedrich August von Hayeks und die zunehmende »Ökonomisierung« des sozialen Dienstleistungssektors gelegt.
Der Artikel untersucht kollektives Interessenhandeln in der (Klein-)Kinderbetreuung in Deutschland und Österreich. Mit der Polanyi'schen Figur der Doppelbewegung werden die Dynamiken der aktuellen Aushandlungen im Feld der Sorge und Sorgearbeit aufeinander bezogen und analytisch gefasst. Die Bewegung in Form einer (Quasi-)Vermarktlichung steht im Spannungsverhältnis zum ausgeprägten Berufsethos der ErzieherInnen, um das sie durch Proteste (Österreich) und Streiks (Deutschland) kämpfen.
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Katja Diefenbach, Jule Govrin, Ruth Sonderegger und Pablo Valdivia haben für den 27. Juni im Rahmen von diffrakt eine Veranstaltung zu feministischen Perspektiven auf Schulden, Austerität und autoritären Neoliberalismus organisiert. Anschließend an einen Vortrag von Lucí Cavallero und Verónica Gago, in dem diese auf Basis konkreter Erfahrungen und Praktiken aus Lateinamerika und anderen Teilen der […]