Das Poster ist das Ergebnis der grafischen Dokumentation (Graphic Recording) der Eröffnungsveranstaltung der Ringvorlesung "Offenheit in der Wissenschaft. Open Science in der Praxis" am 14.10.2019 im Rahmen des allgemeinen Vorlesungswesens der Universität Hamburg. Referentinnen und Podiumsteilnehmerinnen waren Joanna Schmölz (Digitalstrategie, Senatskanzlei Hamburg) und Yvonne Zindel (Research Associate, Universität der Künste Berlin). Begrüßung: Stefan Thiemann (Universität Hamburg), Moderation: Andreas Möllenkamp (Universität Hamburg). Ringvorlesung "Offenheit in der Wissenschaft. Open Science in der Praxis" Die Open Science-Bewegung will die Potentiale der Digitalisierung nutzen, um die wissenschaftliche Arbeit und ihre Ergebnisse sowohl innerhalb der Wissenschaft als auch für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft einfacher zugänglich und nutzbar zu machen. Was bedeutet das für die wissenschaftliche Praxis? In dieser Ringvorlesung werden durch Impulsvorträge mit anschließender Diskussion Praxisbeispiele offener Wissenschaft vorgestellt und diskutiert. Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen beleuchten die rechtlichen, politischen und technischen Rahmenbedingungen und diskutieren Methoden und Erfahrungen mit offener Wissenschaft. Dazu gehören Fragen des freien Zugangs zu Publikationen (Open Access) ebenso wie zur Erhebung, Bereitstellung und Verbreitung von Forschungsdaten und Methoden. Eröffnungsveranstaltung "Openness: Grundwert oder Ideologie?" Mit der Öffnung der Wissenschaft sind weitgehende Erwartungen und Hoffnungen, aber auch Herausforderungen und Ängste verbunden. Versprechungen von einfacherer Zugänglichkeit, größerer Transparenz und besserer Nachnutzbarkeit stehen etwa einer Kritik an einer zunehmenden Quantifizierung und Ökonomisierung gegenüber. Gemeinsam mit den Referentinnen gehen wir der Frage nach, wie Wissenschaft, Kunst und Kultur die Chancen der Digitalisierung für eine nachhaltige, gemeinwohlorientierte Entwicklung nutzen können. Programm der Ringvorlesung Video-Mitschnitt der Eröffnungsveranstaltung
The book reviewed here contains a written form of Niklas LUHMANN's last lecture, delivered in winter term 1992/1993 at Bielefeld University, where he was professor for sociology from 1968 to 1993. A more comprehensive and systematic publication titled "Die Gesellschaft der Gesellschaft" was not published until 1997. In comparison to this and to other publications the present one provides an insight into the modality of the theoretical practice of LUHMANN. My review-essay follows up that point and reminds us that LUHMANN worked out his theory of society in view of a sociological problem he had conceived. He accused sociology of accumulating knowledge in a confusing way by empirical social research. His endeavour, in contrast, was to enable research within a consistent theoretical frame that was nevertheless open to expansive explorations. LUHMANN tries to achieve consistency through the reciprocal adjustment of his terms and his theoretical components, which should enable the construction of problems for comparison within global society. This means that his approach stays open for an empirical reality that remains to be explored because the theory of society does not deliver terms to categorize empirical reality. Instead, terms are conceptualized as distinctions with the function to construct problems that instruct observations and make them amenable to theorization.
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4038-4046
"Offenheit und Vergleichbarkeit sind wichtige Aspekte der empirischen Sozialforschung, wobei Offenheit vor allem mit qualitativen und Vergleichbarkeit üblicherweise eher mit quantitativen Forschungen in Verbindung gebracht wird. Im Rahmen des hier skizzierten Beitrags wird zunächst herausgearbeitet, dass Offenheit und Vergleichbarkeit für beide Forschungsrichtungen wichtig sind, aber jeweils unterschiedlich konzeptualisiert und umgesetzt werden. Diese Unterschiede sind dann von besonderer Bedeutung, wenn qualitative und quantitative Verfahren miteinander kombiniert und Ergebnisse aufeinander bezogen werden sollen. Abschließend werden daher einige Schlussfolgerungen für die Integration qualitativer und quantitativer Forschung skizziert." (Autorenreferat)
Was im Bereich der realen Dinge die Sharing Economy, ist für die digitale Welt die Vision der Openness: Bei diesem Konzept von Softwareanwendungen gelten Kooperation und Transparenz als höchste Werte. Im Fokus der Studie stehen die Felder Open Source, Open Government sowie die Blockchain-Technologie. Der jeweilige Diskurs dazu wird kultursemiotisch analysiert, um die Dynamiken und den Systemwandel zu erkennen, die durch Openness in Bezug auf Macht und Wissen vor einer Neuorientierung stehen. Der große Bogen reicht hier vom geschichtlichen Hintergrund und den Ursprüngen der Hackerbewegung über aktuelle konkrete Anwendungsmöglichkeiten - von Bankwesen, Software und Kultur - bis hin zum demokratischen Diskurs und zur Öffnung für neue Beteiligungsmöglichkeiten. Ohne Verständnis von Ansatz und Technik sind neue - gerade digitale - Optionen eine Blackbox, deren Potenzial entweder ungenutzt bleibt oder der mit Ablehnung und Ängsten begegnet wird. Umso wichtiger ist folglich eine wissenschaftliche Analyse, die nicht nur für ein Fachpublikum, sondern auch für die breitere Öffentlichkeit und nicht zuletzt die politische Ebene relevant ist. In der Debatte um Digitalisierung und ihre Ausrichtung zu Demokratie und Nachhaltigkeit ist ein Rekurs auf die Grundlagen ebenso wichtig wie eine ergebnisoffene Behandlung alternativer Wege, die nicht von bestehenden Machtstrukturen bestimmt werden.
Initiativen, die Transparenz, offenen und möglichst einfachen Zugang zu Informationen, etwa in Wissenschaft und Verwaltung fordern und herstellen, gewinnen rasant an Bedeutung und beginnen sich immer weiter zu differenzieren. Die Forderungen reichen von freiem (im Sinne von kostenlosem) Zugang zu Informationen bis hin zu offenem Zugang analog den Prinzipien der Open Source Community. Manche Initiativen und Phänomene fokussieren stärker auf Transparenz als auf Offenheit, wie z.B. die Whistleblower-Plattform Wikileaks, während wiederum andere (z.B. Open Government oder Open Access zu Forschungsdaten) die Forderungen nach Transparenz und Offenheit kombinieren oder sich an der Bereitstellung nicht-proprietärer Informationen versuchen (wie das Geodaten-Projekt OpenStreetMap oder die Open Metrics Konzepte im Wissenschaftskontext). Zwölf Autorinnen und Autoren aus Open Data Projekten und aus den Bereichen Open Access, Open Science, Journalismus und Recht beschreiben und analysieren die besagten und andere Open Initiatives, diskutieren deren Gemeinsamkeiten und Grenzen sowie radikale Offenheitskonzepte wie WikiLeaks und Anonymous. (HRK / Abstract übernommen)
Stadtplanungsprozesse bewegen sich im Wirkungsverhältnis sich ständig ändernder globaler, regionaler und lokaler Dynamiken. Prozesse daher aus der zeitlichen Perspektive zu betrachten, kann ein Schlüssel zum Verständnis dieser komplexen Sinnzusammenhänge sein. Obgleich in der Planungspraxis der Faktor Zeit noch vorwiegend ignoriert wird, experimentieren einige Ausnahmen wie beispielsweise 'Rapid Planning' oder 'Slow Urbanism' mit ihm. So werden Planungsprozesse entweder beschleunigt und vereinfacht oder gedehnt und offen gestaltet. Im Fokus dieses Essays steht die Untersuchung der langsamen, prozessoffenen Entwicklungen von Kreativquartieren in München und Hamburg. In beiden Fällen werden mithilfe der zeitlichen Dimension Pfadabhängigkeiten in der Aushandlung und Gestaltung städtischer Räume nachvollziehbar gemacht.
Open Access - so die wohl weithin akzeptierte Definition - bezeichnet die Forderung nach freiem Zugang zu wissenschaftlicher Literatur. Der Grad der Offenheit, den er verlangt, ist nur vage definiert und gemessen an anderen Open Initiatives eher gering: Die meisten Wissenschaftler dürften nicht mehr als entgeltfreie Nutzung wissenschaftlicher Texte darunter verstehen. Dennoch hielten mit Open Access Offenheit und Transparenz Einzug in der Wissenschaft. Vor allem Open-Access-Befürworter plädierten für offene Verfahren der Qualitätssicherung und der Qualitätsbewertung wissenschaftlicher Publikationen. Es ist nicht zuletzt ihnen zu verdanken, dass Open Review und Open Metrics sich im Wissenschaftsvokabular etabliert haben. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Konzepte von Open Access, Open Review und Open Metrics und misst sie an den Offenheitsansprüchen anderer Initiativen wie der Open Knowledge Foundation oder der Open Source Bewegung. (ICD2)
Im Rahmen der Reformdiskussion zur Integration der Sekundarstufe I ist vom "Deutschen Ausschuß" die Erwartung formuliert worden, daß durch eine stärkere Integration der Sekundarstufe I eine zu frühzeitige Festlegung der Bildungswege vermieden werden könne. Der "Deutsche Bildungsrat" hat mit der Einführung der Gesamtschule die Hoffnung auf größere Chancengleichheit verbunden. Hier wird über einen Ausschnitt aus den Konstanzer Vergleichsuntersuchungen (der Drei-Länder-Studie in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen) berichtet. Es werden die Ergebnisse zu den genannten Fragen aus dem Flächenversuch Wetzlar mitgeteilt, denen insofern eine besondere Bedeutung zukommt, als hier am ehesten davon ausgegangen werden kann, daß Gesamtschulen unter "Regelbedingungen" arbeiten. Es wird überprüft, ob sich die zentralen Erwartungen des "Deutschen Ausschusses" bzw. des "Deutschen Bildungsrats" durch die empirischen Ergebnisse stützen lassen. (DIPF/Orig.)
Ende der 1990er Jahre gewinnt in der Schweiz das integrationspolitische Reformkonzept der "Interkulturellen Öffnung der Verwaltung" an Bedeutung. Damit soll zum einen der Zugang der ausländischen Bevölkerung zu Dienstleistungen öffentlicher Einrichtungen verbessert, zum anderen der chancengleiche Zugang zu Arbeitsstellen im staatlichen Sektor gewährleistet werden. Unsere genealogische Analyse des Verwaltungsdiskurses zeigt, wie die institutionelle Logik der "Interkulturellen Öffnung" im Zeichen einer modernen Verwaltungsführung managerial adaptiert und in Verbindung mit Diversity Management produktiv gewendet wird. Die "Interkulturelle Öffnung" folgt nun einem pragmatischen Effizienzdenken und einer unternehmerischen Logik, um letztlich den Umgang mit einer ausländischen Kundschaft effektiver und effizienter zu gestalten. Die integrationspolitischen Ziele der Chancengleichheit und Antidiskriminierung geraten dabei in den Hintergrund.
Das Ziel dieses Promotionsvorhabens besteht darin die aktuelle Qualitätsdiskussion im Bildungsbereich aufzugreifen und auf Grundlage der aktuellen Lehrplanentwicklung einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung und -sicherung des Sportunterrichts zu leisten. Aus diesem Vorhaben sind die drei Publikationen dieser kumulativen Dissertation sowie sechs weitere Veröffentlichungen zu dieser Thematik im weiteren Sinne entstanden. Als zentrales Ergebnis der SPRINT-Lehrplananalyse ist festzuhalten, dass sich der auf der Zielebene formulierte Doppelauftrag eines Erziehenden Sportunterrichts in der neueren Lehrplanentwicklung offensichtlich durchgesetzt hat. Die Orientierung der Lehrplanarbeit an der aktuellen sportpädagogischen Diskussion ist sicherlich ein positiv zu bewertender Befund dieser Untersuchung. Allerdings birgt diese Entwicklung in der konkreten Umsetzung die Gefahr, dass der gemeinsam anerkannte Kern des Unterrichtsfaches "Sport" im Zuge einer solchen Öffnung zunehmend diffus zu werden droht. Aus diesem Grund sollte darüber nachgedacht werden, ob und auf welche Weise ein Rahmen geschaffen werden kann, der einen Identitätskern im Zuge der Öffnung des Faches sichert. Eine Möglichkeit, diesem Anliegen Rechnung zu tragen, wird in der Formulierung von Bildungsstandards vermutet, die ein zentrales Thema der v. a. seit TIMMS und PISA aufgekommenen bildungspolitischen Diskussion um die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der Schule sind. In der Fachdiskussion werden jedoch zunehmend auch Stimmen laut, die insbesondere vor einem einseitig outputorientierten Vorgehen warnen, das Bildung auf (sport-)motorische Fähig- und Fertigkeiten sowie sportspezifische Kenntnisse reduziere und die Prozessperspektive von Bildungssituationen aus den Augen verliere. Für die Sportpädagogik als Fachwissenschaft des Schulsports stellt sich mithin die komplexe Frage, ob bzw. wie Bildungsstandards für das Fach Sport derart formuliert werden können, dass sie sowohl der Tendenz zur Öffnung der Inhalte im Sinne von Bewegungsfeldern als auch dem Doppelauftrag der Integration von Bewegungsbildung und allgemeiner Bildung im Sportunterricht gerecht werden. Nach der Aufarbeitung der Diskussion um Bildungsstandards wird im nächsten Schritt dieses Promotionsvorhabens ein Konzept von Bildungsstandards entwickelt, das dem in der neuen Lehrplangeneration formulierten Doppelauftrag eines Erziehenden Sportunterrichts gerecht wird und zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts beiträgt. Hierzu werden Kriterien für die Erfassung der Qualität des Sportunterrichts entwickelt, die Bildung nicht auf einen (motorischen) Output reduzieren. Am Praxisfeld "Bewegen an Geräten" wird schließlich exemplarisch aufgezeigt, wie eine so verstandene pädagogische Qualität evaluiert werden kann. Bildungsstandards für den Sportunterricht definieren nach dem vorliegenden Ansatz neben Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler, Anforderungen an die Qualität des Unterrichts. Der in neueren Lehrplänen formulierte Doppelauftrag des Erziehenden Sportunterrichts fungiert hierbei als Außenkriterium für "guten Unterricht". Über die Formulierung von Bildungsstandards hinaus, muss überlegt werden, wie die Einhaltung dieser Standards evaluiert werden kann. Dies kann durch Kombination einer projektorientierten Evaluation mit einer Evaluation der Lerngelegenheit (opportunity to learn Evaluation) erfolgen. Bei der projektorientierten Evaluation wird erfasst, ob die definierten bewegungsfeldspezifischen Kompetenzen im Sinne motorischer Mindestanforderungen und bereichsspezifischer Kenntnisse sowie ergänzende Kriterien bei der Präsentation eines Projektes erfüllt werden. Die opportunity to learn Evaluation zielt auf die Qualität des Unterrichts und soll sicherstellen, dass der Unterricht die Möglichkeit dafür bereitstellt, dass sich die Schülerinnen und Schüler fachspezifisch weiterentwickeln können und dass dabei Schlüsselkompetenzen allgemeiner Bildung zum Tragen kommen. Am Institut für Sportwissenschaften der Universität Frankfurt wurde auf der skizzierten theoretischen Grundlage eine opportunity to learn Evaluation der Ausbildungskonzeption im Bewegungsfeld Bewegen an Geräten durchgeführt. Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens sowie ergänzender qualitativer Interviews wurde evaluiert, ob es gelingt, zentrale Erfahrungsinhalte dieses Bewegungsfeldes systematisch zu ermöglichen und ob es gelingt, diese Erfahrungsinhalte derart zu initiieren, dass dabei Selbstbestimmungs- und Teamfähigkeit zum Tragen kommen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Ausbildungskonzept beides ermöglicht. Mit dem in dieser Dissertation entwickelten Konzept von Bildungsstandards und den skizzierten Formen der Evaluation, erscheint es möglich, der Forderung nach Qualitätssicherung im Bildungsbereich nachzukommen, ohne dass dabei durch eine einseitige Orientierung am Lern-Output die Prozessperspektive von Erziehungssituationen aus den Augen verloren wird. ; Within the framework of the DSB-SPRINT-study a comparative analysis of the programmatic fundamentals of the state of physical education in Germany was executed on the curriculum level. The actual curriculum development shows an increasing orientation towards an "education-oriented teaching of sports". Considering this empirically proven development of the curriculum, which reflects actual sport pedagogical discussions, the author asks whether and how a context might be developed which can secure the heart of physical education in the process of diversification. The author discusses this problem with respect to the topic of educational standards. International comparative studies on academic performance (PISA, TIMMS) have also led to a focus on this topic in political and scientific discussions about quality assurance and quality development for German schools. In this context there are increasing warnings of a one-sided output-oriented procedure, which cannot capture essential sense-aspects of the educational task of schools. On the basis of this criticism the author develops an education-theoretical concept of "pedagogical quality" that, through a combination of the criteria of "usefulness" and "transformation", goes beyond a pure output-orientation. Taking into account the actual curriculum development and the current didactic discussion of an "education-oriented teaching of sports", the practical example of "moving on apparatus" is used to develop a pedagogical quality-based concept of educational standards and to show how these standards can be evaluated from the point of view of education theory.
Dieser Beitrag stellt die Frage nach dem angemessenen Verhältnis von Begriffs- und Theoriebildung in den wissenssoziologischen Methoden der Sozialforschung. Besonderes Augenmerk wird auf das Verhältnis von der Praxis der Logik (propositionales Sprechen) und der Logik der Praxis (performatives Handeln) gelenkt. Mit Blick auf die Ergebnisse des neurobiologischen Konstruktivismus wird gezeigt, dass Begriffe wie Handlung, Subjekt, Diskurs und Verstehen oftmals zu kurz greifen. Es wird für eine offene Theoriebildung in der wissenssoziologischen Forschung plädiert.
Als Völkerrechtssubjekt und wichtiger internationaler Akteur schließt die Europäische Union in zunehmendem Maße internationale Übereinkünfte mit Drittstaaten. Fraglich ist allerdings, in welchem Umfang sie sich durch derartige Übereinkünfte an internationalen Gerichtssystemen beteiligen darf. Der EuGH beurteilt die Unionsrechtskonformität diesbezüglicher Übereinkünfte vorrangig am Prinzip der Autonomie der Union, das er als ungeschriebenes Verfassungsprinzip versteht. Der Grundsatz der Völkerrechtsfreundlichkeit der Union, der sich ebenfalls aus der Unionsverfassung ableiten lässt, spielt für den Gerichtshof dabei augenscheinlich eine geringere Rolle. Der vorliegende Beitrag zeigt Hintergründe, Motive, Inhalte und Probleme des richterlich kreierten Autonomieschutzes auf. Er zeigt, welche Anforderungen internationale Gerichtssysteme, an denen sich die Union beteiligen will, erfüllen müssen, um als autonomiekonform zu gelten, fragt aber auch nach den Grenzen des unionalen Autonomieschutzes und fordert, einen Ermessensspielraum der Unionsorgane beim auswärtigen Handeln der Union zu respektieren. ; As a subject of international law and a major international actor, the European Union is increasingly concluding international agreements with third countries. However, it is questionable to what extent it may participate in international court systems through such agreements. The ECJ assesses the conformity of relevant agreements with Union law primarily on the basis of the principle of the Union's autonomy, which it understands as an unwritten constitutional principle. The principle of the Union's openness to international law, which can also be derived from the Union's constitution, apparently plays a lesser role for the Court of Justice. This article shows the background, motives, content and problems of the judicially created protection of autonomy. He shows which requirements international court systems in which the Union wants to participate must meet in order to be considered autonomy-compliant, but also asks ...
Spätestens seit der Veröffentlichung des Berichts "Unsere gemeinsame digitale Zukunft" des Wissenschaftlichen Beirats zu globalem Umweltfragen der deutschen Bundesregierung (2019) ist klar, dass die Themen Digitalität und Nachhaltigkeit nicht losgelöst voneinander thematisiert werden können. Gleichzeitig fehlen bislang hinreichende didaktische Materialien, wie diese Themen etwa im Schulkontext ab dem Primarstufenbereich bearbeitet werden können, ebenso wie Hinweise auf die Gestaltung von Entwicklungs- und Forschungsarbeiten an der Nahtstelle von Medienpädagogik, Schule, Digitalität und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das Projekt ÖHA! (2019-2021) der Pädagogischen Hochschule Wien hatte zum Ziel, multimediale Lehr/-Lernmaterialien in einem ko-konstruktiven Prozess mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren des Projekts zu erstellen. Der vorliegende Beitrag versteht sich als eine kritische Reflexion der Gestaltung des Projektes und insbesondere der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Beteiligten mit dem Ziel, auch für zukünftige Projekte in ähnlichen Kontexten und mit ähnlichen Zielen Gestaltungshinweise zu formulieren. ; At the latest since the publication of the report "Our Common Digital Future" by the Scientific Advisory Council on Global Environmental Issues of the German Federal Government (2019), it has become clear that the topics of digitality and sustainability cannot be addressed in isolation from each other. At the same time, there has been a lack of sufficient didactic materials on how these topics can be dealt with in the school context from primary level onwards, for example, as well as indications on how to design development and research work at the interface of media education, school, digitality and education for sustainable development. The project ÖHA! (2019-2021) of the Vienna University of Teacher Education aimed at creating multimedia teaching/learning materials in a co-constructive process with different actors of the project. This article is intended as a critical reflection on the design of the project and in particular on the cooperation of the different participants with the aim of formulating design guidelines for future projects in similar contexts and with similar goals.
In recent decades there has been increased interest and fascination in the concept of openness as a kind of communication. Openness is in fact a communicative ideal of the modern age because this ideal has existed without interruption since the Enlightenment. Another reason is that the idealization of openness is closely interwoven with central social and intellectual developments that were intensified in the modern age. Based on a wide spectrum of sources concerning communication, Juliane Schröter examines the history of this ideal from the 18th century to the present
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