4. Abschied vom Opfermythos?
In: Die Shoah im Spiegel öffentlicher Konflikte in Polen
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In: Die Shoah im Spiegel öffentlicher Konflikte in Polen
This paper presents a new, interdisciplinary method to adequately interpret Elfriede Jelinek's texts, integrating contemporary historical theories of fascism, national-socialism and the Austrian victim myth into the exemplary literary analysis. - In dieser Studie wird eine neue, interdisziplinäre Methode zur Interpretation von Elfriede Jelineks literarischen Texten angeboten, die fundiertes zeithistorisches Wissen über Faschismus, Nationalsozialismus und Opfermythos in die exemplarische Textanalyse miteinbezieht.
Aus den ersten Nachkriegsjahren haben sich Wiener Fotobände erhalten, die auf Grund des vorherrschenden Motivs als Trümmerbücher bezeichnet werden. Bisher steht eine tiefergehende Auseinandersetzung mit diesen Quellen aus. In der Diplomarbeit werden drei solcher Trümmerbücher untersucht. Eines zeigt das bombardierte Wien, die beiden anderen den zerstörten Stephansdom. Die Interpretation im gesellschaftspolitischen Kontext wirft folgende Fragen auf: Welche Bilder und Narrationen über den Krieg sind in den Trümmerbüchern der unmittelbaren Nachkriegszeit verbreitet worden, die als Fotobände einen Teil des kulturellen Gedächtnisses der Österreicher/-innen darstellen? Wie sind die Trümmerfotografien zu interpretieren? Um die Interpretation der Trümmerfotografien auf ein breiteres Fundament zu stellen, werden weitere Verwendungskontexte untersucht, nämlich die antifaschistische Ausstellung "Niemals vergessen!" sowie die zeitgenössische Presse. Um das Genre der Trümmerbücher besser fassen zu können, finden pressemediale Rezensionen Berücksichtigung.Die einzelnen Fotografien sind zu Bildtypen zusammengefasst, damit ein systematischer Überblick über die Bildinhalte geschaffen werden kann und Bildvergleiche möglich sind. Der methodische Zugang erfolgt über einen Methodenmix, der den ikonographisch-ikonologischen Ansatz mit der Diskursanalyse verbindet. Bei Fotografien, die in Textabschnitte eingebettet sind, ergibt sich die Interpretation aus den Text-Bild-Beziehungen.Die Trümmerbücher argumentieren die Abgrenzung Österreichs vom NS-Regime. Die darin ausverhandelten Bilddiskurse stellen Wien als friedfertige Kulturmetropole dar, die durch die NS-Kriegstreiber zerstört worden sei. Die Fotografien führen im Vorher-nachher-Schema das Zerstörungsausmaß vor Augen. Bei den Trümmermotiven handelt es sich um visuelle Opfernarrative, die NS-Verstrickungen der Bevölkerung ausblenden. ; Books of photographs of Vienna in the first years after the war have been preserved and these are described as "rubble photographs" due to their predominant motif. Up to now, there has been no more in-depth analysis of these sources. Three such "rubble books" are analysed in the thesis. One is of Vienna after it was bombed; the two others show St. Stephan's Cathedral in ruins. The interpretation in the socio-political context raises the following questions: What images and narrations about the war were disseminated in the rubble books of the first post-war years that depict a part of the cultural memory of Austrians as books of photographs? How should the rubble photographs be interpreted? In order to place the interpretation of the rubble photographs on a broader base, further usage contexts are examined, namely the anti-fascist exhibition "Niemals vergessen!" ("Never forget!") and the contemporary press. Reviews in the press are taken into consideration to capture the genre of the rubble books better.The individual photographs are grouped into picture types so that a systematic overview of the image content can be created and comparisons between pictures are possible. The methodological access is done via a mix of methods which combines an iconographical-iconological approach with a discourse analysis. In the case of photographs that are embedded in sections of the text, the interpretation results from the interrelationships between the text and the image.The rubble books argue for a distinction between Austria and the Nazi regime. The image discourses developed in them depict Vienna as a peaceful cultural metropolis that has been destroyed by the Nazi warmongers. The photographs portray the extent of the destruction in a series of before-and-after images. The rubble motifs are visual victim narratives that conceal the population's involvement in the Nazi regime. ; vorgelegt von Alexandra Fink ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2020 ; (VLID)4741321
BASE
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 30, Heft 1, S. 19-34
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 30, Heft 1, S. 19-34
"Der spezifisch österreichische Umgang mit der NS-Vergangenheit wird durch die These charakterisiert, dass das Land im März 1938 zum 'ersten Opfer' des Nationalsozialismus wurde. Der Beitrag analysiert einerseits die Veränderungen dieses Interpretationsmodells von 1945 bis zur Gegenwart vor dem Hintergrund von politischen und generationsspezifischen Transformationsprozessen, andererseits die 'Gegenerzählungen' einer Populartradition, die sich vor allem im Gefallenengedenken artikuliert haben. Diese beiden widersprüchlichen Narrationen, die das österreichische Geschichtsbewusstsein geprägt haben, bilden die Ausgangskonstellation für die Waldheim-Debatte 1986, die eine geschichtspolitische Zäsur markiert: die Erosion der Opferthese bzw. ihre Modifikation durch das Bekenntnis des offiziellen Österreich zu einer Mitverantwortung für die Verbrechen des NS-Regimes. Auch die jüngsten Aussagen von Bundeskanzler Schüssel markieren diesbezüglich keine grundsätzliche Richtungsänderung, allerdings erweist sich mit der politischen Wende, der Regierungsbeteiligung der rechtspopulistischen FPÖ, die Frage des Umgangs mit dem 'Zivilisationsbruch Auschwitz' erneut als Indikator für die politische Kultur." (Autorenreferat)
In: Austrian journal of political science: OZP, Band 30, Heft 1, S. 19-34
ISSN: 2313-5433
'Der spezifisch österreichische Umgang mit der NS-Vergangenheit wird durch die These charakterisiert, dass das Land im März 1938 zum 'ersten Opfer' des Nationalsozialismus wurde. Der Beitrag analysiert einerseits die Veränderungen dieses Interpretationsmodells von 1945 bis zur Gegenwart vor dem Hintergrund von politischen und generationsspezifischen Transformationsprozessen, andererseits die 'Gegenerzählungen' einer Populartradition, die sich vor allem im Gefallenengedenken artikuliert haben. Diese beiden widersprüchlichen Narrationen, die das österreichische Geschichtsbewusstsein geprägt haben, bilden die Ausgangskonstellation für die Waldheim-Debatte 1986, die eine geschichtspolitische Zäsur markiert: die Erosion der Opferthese bzw. ihre Modifikation durch das Bekenntnis des offiziellen Österreich zu einer Mitverantwortung für die Verbrechen des NS-Regimes. Auch die jüngsten Aussagen von Bundeskanzler Schüssel markieren diesbezüglich keine grundsätzliche Richtungsänderung, allerdings erweist sich mit der politischen Wende, der Regierungsbeteiligung der rechtspopulistischen FPÖ, die Frage des Umgangs mit dem 'Zivilisationsbruch Auschwitz' erneut als Indikator für die politische Kultur.' (Autorenreferat)
In: Konkret
In: Texte 42
In: Forum Kommune: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 24, Heft 4, S. 13
ISSN: 0723-7669
In: Europäisch-jüdische Studien – Beiträge
In: AfD & FPÖ, S. 27-40
In: AfD & FPÖ
In: Europäisch-jüdische Studien – Beiträge
Since the mid-1980s, public discourse in Poland has repeatedly focussed on the issue of how to deal with the National Socialists` destruction of the Jews. This has raised accusations that the Polish people bore an element of moral or active guilt which, however, conflict with the country`s long-established perception of itself as a community of heroes and victims. The author examines the question of how Polish society is handling this contradiction.
In: Europäisch-jüdische Studien
In: Beiträge 4
In: Europäisch-jüdische Studien – Beiträge 4
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 30, Heft 4, S. 112-127
ISSN: 2366-6846
'Der Beitrag skizziert die Thematisierung der nationalsozialistischen Vergangenheit im Fernsehen der Bundesrepublik der 1950er Jahre. In dieser frühen Phase konstituierte das Medium noch keine eigene Öffentlichkeit sondern spiegelte im Wesentlichen die Perspektiven von Film, Theater und Literatur. Bezogen auf die NS-Vergangenheit bedeutete dies, dass auch das Fernsehen an der Inszenierung eines nationalen Mythos beteiligt war, der die deutschen Opfer in den Mittelpunkt der Erinnerung stellte. Im Zentrum standen demzufolge der Krieg und die Kriegsfolgen, während der Mord an den europäischen Juden allenfalls in Ausnahmefällen behandelt wurde.' (Autorenreferat)