Zunächst wird ein Überblick über verschiedene nationale und internationale Ansätze zum Bereich "Primary Science" gegeben. Näher dargestellt werden Ansätze aus den USA, aus der Schweiz, aus England und aus Deutschland. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Unterrichtskonzeptionen für den Primarbereich. Die mit diesen Konzepten verbundenen Aufgaben für die Qualifizierung von Lehrkräften und die damit verbundenen Probleme werden aufgezeigt. Was Science - Unterricht in der Primarstufe auf Seiten der Schüler sowohl im Hinblick auf kognitive Leistungen als auch im Hinblick auf motivationale Wirkungen erreichen kann, wird anhand der Ergebnisse eines eigenen Forschungsprojektes berichtet. Der letzte Teil des Beitrags wendet sich der Frage zu, wie ein anspruchsvoller science-Unterricht im Primarbereich unter Berücksichtigung der gegebenen Randbedingungen implementiert werden könnte. Auch zu dieser Frage werden erste Forschungsergebnisse berichtet.
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Gesellschaft und wirtschaftliche Dynamik, Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik, Band 2008-101
"Über die Ressortforschung ist nur wenig bekannt, selbst in der Wissenschaft. Für diese Einrichtungen gilt als charakteristisch, dass sie 'auf politischen Beschluss' (Lundgreen) forschen und sie als 'staatliche Behörden' geführt werden. Davon wird hergeleitet, dass sie sowohl zum wissenschaftlichen als auch zum staatlichen Feld gehören, woraus 'strukturelle Probleme' resultieren. Zur Überprüfung dieser Grundannahme wird in dem Paper eine relationale Analyse von drei Sichtweisen von 'guter Leistung' der Ressortforschung vorgenommen: aus ministerieller Sicht, aus der Sicht der Ressortforschung und aus der Sicht des wissenschaftlichen Feldes. Auf diese Weise sollen einerseits die Bewährungspunkte für 'gute Leistungen' und andererseits die Auffassungen von Staatsaufgaben und von wissenschaftlicher Expertise deutlich werden. Aus ministerieller Sicht hat sich die Ressortforschung dem Primat der Politik unterzuordnen. Wissenschaftlichkeit wird mehr oder weniger als Methode angesehen, um zu einer politisch belastbaren Expertise zu gelangen. Aus der Perspektive der Wissenschaft ist 'gute Forschung' die Voraussetzung für 'gute Leistung' der Ressortforschung, weil diese vorrangig wissenschaftlichen Kriterien Stand zu halten hat und deshalb auch keinen eigenständigen Forschungstypus repräsentiert. Die Ressortforschung selbst gibt als Bewährungspunkt die Umsetzung ihrer Ergebnisse in die (politische) Praxis an und leitet davon ihre Spezifik her." (Autorenreferat)
'Politikwissenschaft ist sowohl im deutschsprachigen als auch im angelsächsischen Raum eine besonders 'geschlechtsresistente' Disziplin. Diese disziplinäre Widerständigkeit hat mehrere Ursachen: erstens die männerbündische Personalrekrutierung des Faches, zweitens den strukturellen Maskulinismus des Politikwissenschaftsbetriebs und eine daraus folgende männlich-hegemoniale Themenauswahl und drittens einen immanenten Androzentrismus von Konzepten, Theorien und Problemstellungen. Darüber hinaus ist die politikwissenschaftliche Geschlechterforschung, die das Ziel hat, die Mechanismen der 'androzentrischen Geschlechtsblindheit' offen zu legen, doppelt marginalisiert - nicht nur innerhalb der Politikwissenschaft, sondern auch im Konzert der frauen- und geschlechterforscherischen Disziplinen. Diese Randständigkeit kann die vergleichsweise junge politikwissenschaftliche Geschlechterforschung überwinden, wenn sie mehr Selbst'bewusstsein' im Sinne des Wissens um ihren Gegenstand geschaffen hat.' (Autorenreferat)