»LTI« – Lingua Tertii Imperii –, die Analyse der Sprache des Nationalsozialismus und ihrer Wirkungsmacht, ist sowohl ein Meisterwerk der Geschichtsschreibung als auch ein historisches Dokument ersten Ranges von der Selbstrettung eines Sprach- und Literaturwissenschaftlers in hoffnungsloser Zeit. Elke Fröhlich erschließt den Text, seinen zeitgeschichtlichen Hintergrund und den denkbar weiten wissenschaftlichen Horizont Victor Klemperers durch einen detaillierten Kommentar.
Der Beitrag schildert aufgrund gedruckter Quellen Ausbildung und sozialen Aufstieg der Philologen im 19. Jahrhundert. Hierunter werden sämtliche akademisch vorgebildeten Lehrer an höheren Schulen verstanden. Weibliches Lehrpersonal bleibt außer Betracht, da die Feminisierung des höheren Lehramtes erst im 20. Jahrhundert erfolgte. Die Ausbildung der Philologen ging bruchlos aus der älteren theologisch-philologischen Ausbildung hervor. Nur allmählich lösten die Philologen die Theologen ab. Die Prüfungsbestimmungen zeigten eine fortschreitende Spezialisierung, eine Auffächerung der Lehrfächer und die allmähliche Reduktion der allgemeinen Prüfung. Dementsprechend wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts der am Leitbild der klassisch-humanistischen Altertumswissenschaft orientierte, umfassend gebildete Schulmann durch den Fachwissenschaftler abgelöst. Mit der allmählichen Verstaatlichung des Schulwesens wurden die Philologen in die Beamtenschaft eingegliedert. Erst 1909 erfolgte die finanzielle und statusmäßige Gleichstellung mit den Juristen, der größte Erfolg der Standespolitik der Philologenvereine. Im Gegensatz zu den Juristen waren die Aufstiegschancen allerdings gering. Die Lehrer an Gymnasien rekrutierten sich überwiegend aus dem Kleinbürgertum und dem Mittelstand. Die überwiegende Mehrzahl der Lehrer war unpolitisch, prägte aber maßgeblich das Kulturleben vor allem in Klein- und Mittelstädten. (AM)
Nietzsches Wirkungsfelder. Der Band umfasst Nietzsches Antike-Projekt, den Nietzsche-Kult, die Reformpädagogik, die Klassische Philologie sowie die jüdische Kritik an Nietzsches Antike-Bild. Dabei haben die beiden Autoren die Begriffe "Philolog" und "Kultfigur" gegeneinandergestellt. Mit "Philolog" bezeichnen sie den wissenschaftlichen, rationalen, historischen Nietzsche. Unter "Kultfigur" fassen sie die Wirkungen seiner Person und seiner Schriften zusammen
Includes bibliographical footnotes. ; Oncken, M. Chronik des Vereins.--Übersicht der Vorträge.--Wissenschaftliche Beiträge.--Oncken, M. Die Wiederbelebung der aristotelischen Politik in der abendländischen Lesewelt.--Ihne, W. Über die Patres conscripti.--Zeller, E. Eine Arbeitstellung in Rom.--Riese, A. Über das Geschichtswerk des L. Cornelius Sisenna.--Asher, G. M. Die "bina jugera" der römische Bürger.--Doergens, H. Über die Mitregentschaft unter Augustus.--Scherrer, J. Ad vocem Druides.--Wattenbach, W. Benedictus de Pileo.--Kayser, L. Heidelberger Philologen im sechzehnter Jahrhundert. ; Mode of access: Internet.
During the 1930s and 1940s, the publishing sphere in Germany had toadapt to substantial ideological imperatives. It was subject to the control ofvarious often rivaling institutions of censorship. These censoring institutionsemployed literary scholars to observe and influence the growing production ofbooks and magazines. This paper reconstructs the practices these literary scholarsemployed for dealing with contemporary literature in an ideologically conditio-ned setting. It engages with the still largely unexplored relation between acade-mic socialization, interpretative practices and politically motivated interventions. ; Peer Reviewed