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In: Der Umbruch in Osteuropa als Herausforderung für die Philosophie: dem Gedenken an Rene Ahlberg gewidmet, S. 71-105
Im Mittelpunkt des Beitrags stehen nicht die Themen und die Problematik der gegenwärtigen russischen Philosophie, sondern die Besonderheiten des Lebensraumes, "in dem diejenigen intellektuellen Bemühungen ihre Konturen zeichneten und zeichnen, die gewöhnlich philosophisches Denken genannt werden und Anspruch auf den Status der Philosophie erheben." Der Autor weist zunächst drauf hin, daß es in der Alternativkultur der Dissidenten keine philosophischen Texte gegeben hat. Die sowjetische Philosophie, so wird ausgeführt, stellt einen Apparat dar: Ähnlich wie ein Apparat führte diese Philosophie ihre Herkunft auf eine "wissenschaftliche Theorie" zurück und erwies sich als Simulation der spezifischen Prozesse des produzierenden Denkens. Sowohl in der Eigenschaft als Programm als auch in der Eigenschaft als Apparat stellt die sowjetische Philosophie nicht sich selbst, sondern die Lehre des wissenschaftlichen Sozialismus dar. In weiteren Analysen wird der Stellung der sowjetischen Philosophie zwischen Dogmatismus und Reformismus nachgegangen, wobei der Einfluß der Reformphilosophen auf die Phase der Perestroika herausgearbeitet wird. Die weiteren Überlegungen befassen sich mit der Tradition des russischen Philosophierens, insbesondere mit der religiösen Geschichtsphilosophie, der Historiosophie. "Die Historiosophie ist keine kritische Reflexion der Erfahrung der historischen Erkenntnis, sondern bietet literarische Konstruktionen aus ontologisiertem Material der Vergangenheit." (ICD)
In: Berliner Debatte Initial: sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Heft 1, S. 77-89
ISSN: 0863-4564
In: Wissenschaft und Bildung 119
In: Leipziger Schriften zur Philosophie 9
Mit dieser Untersuchung, die den Titel "Philosophie und Globalisierung" trägt und die als "die erste ebenso umfassende wie differenzierte historische Rekonstruktion und Diskussion der zeitgenösischen Problemlage zwischen Philosophie und Globalisierung" charakterisiert werden kann, wird der Versuch unternommen, aufzuklären, wie das Verhältnis der Philosophie im und zum Problemfeld der Globalisierung zu sehen und zu beurteilen ist. Dabei wird ,Globalisierung' nicht nur als zentrales Phänomen der weltweiten ökonomischen, technischen, kommunikativen, politischen und kulturellen Vernetzungen des 20. Jahrhunderts verstanden, sondern, gegenüber einer solchen unhistorischen Verkürzung, als ein historisch weiträumiger und langwieriger Prozeß, in den die (wesentlich universalistische) Philosophie z.T. theoretisch vorgreifend, auf Erfahrung und Probleme reagierend und reflexiv verflochten ist. Die eigentliche Vorgeschichte dieser epochal-spezifischen Verflechtung beginnt im Spätmittelalter und führt dann in den geschichtlichen Raum über die Entdeckungs- und Globalisierungsphasen der Moderne seit dem 16. Jahrhundert und der Aufklärung bis in die verschärften und qualitativ neuen Manifestationen des 20. Jahrhunderts. Die eigentliche Problemstellung der Untersuchung zielt auf die Funktion und Bedeutung der Philosophie in diesem Komplex und ihre historisch-strukturell wesentlichen Entwicklungsphasen. Dabei werden verschiedene Möglichkeiten des Verhältnisses der Philosophie in und zu den Globalisierungsprozessen und ihren Regulierungsproblemen unterschieden
In: Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte v.77
Die Idee der öffentlichen Philosophie geht von der Überzeugung aus, dass die antike Frage nach dem guten Leben durch die moderne politische Philosophie diskreditiert und in den Bereich des Privaten verdrängt worden ist und Fragen der öffentlichen Moral als private Fragen verstanden werden, die in die Öffentlichkeit getragen werden. Die gesellschaftlichen Entwicklungen seit Ende der 1960er Jahre - Studentenrevolten und Neoliberalismus - haben trotz scheinbarer Gegensätze diesen Grundsatz durch die einseitige Betonung des Individualismus weiter verstärkt. Dies drückt sich in den Bildungsinstitutionen aus, deren Aufgabe infolge der PISA-Studie im Wesentlichen in der Umsetzung individueller Lernstrategien und der Förderung von Selbstverwirklichung gesehen wird. Diese Entwicklungen führen dazu, dass Fragen nach Lebensführung, Geschmack, Tugenden als Zwang gedeutet werden, wenn sie als öffentliche Frage gestellt werden. Im Rückgriff auf Hannah Arendt und Hans-Georg Gadamer erhebt eine öffentliche Philosophie den Anspruch, diese Fragen wieder als öffentliche zu begreifen, um insbesondere in den Diskussionen über Bildungseinrichtungen unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass es in ihnen um mehr geht als um Lerneffizienz und Selbstverwirklichung. Inhaltsverzeichnis A. Einleitung -- B. Das öffentliche Anliegen der Philosophie: Der Zweck des Staates -- C. Das moderne säkulare Zeitalter in Europa und die moderne politische Philosophie -- Hobbes - Utilitarismus: Bentham und Mill - Kant - Libertarianismus - Rawls -- D. Die Mittelstandsgesellschaft: Nachwirkungen der politischen Ideologien -- E. Werte und Individualismus: Vielfalt ohne Orientierung -- F. Die Kunst des Verstehens: Der öffentliche Raum der Kommunikation: Hannah Arendt und Hans-Georg Gadamer -- G. Die Bedeutung sozialer Institutionen: Wodurch wir werden, was wir sind -- H. Nochmals: Das
In: UTB 2816
In: Grundkurs Politikwissenschaft
In: utb-studi-e-book
Die Politische Philosophie erscheint vielen Studierenden der Politikwissenschaft als kompliziert und abstrakt. Dennoch ist die Auseinandersetzung mit ausgewählten philosophischen Fragestellungen für Politologen unverzichtbar, weil sich die grundlegenden Zwecke, Wertbezüge und Widersprüche politischen Handelns ohne philosophisches Nachdenken nicht erschließen. Ausgehend von den Erfordernissen des Studiums führt dieser Band der Reihe "Grundkurs Politikwissenschaft" in zentrale Themen und Texte der Politischen Philosophie ein. Die seit langem in der Lehre tätigen Verfasser machen den Leser vertraut mit den manchmal schwierigen Texten von Platon bis Rawls und befähigen ihn zur eigenständigen Lektüre der zentralen Werke der Politischen Philosophie.