Avant d'être économiques, éthiques ou strictement sanitaires, les enjeux des réactions provoquées par la pandémie à laquelle notre planète est confrontée sont d'abord politiques. Les systèmes de santé qui ont été mis en tension, la coordination entre les multiples niveaux de la gouvernance sanitaires, les plans d'urgence et de prévention qui ont ou auraient dû entrer en scène, tous ces éléments sont des constructions politiques, le fruit de mécanismes collectifs de décision, le bilan d'un ensemble de choix politiques. Mais il ne suffit pas de s'arrêter à l'audit d'un système après un choc grandeur nature, plus réel que tous les crash tests que l'on aurait pu imaginer. Notre intelligence collective en a aussi pris un coup. L'urgence, la panique aussi devant la sous-estimation des risques et l'impréparation a conduit à des mesures drastiques, inédites, qui ont rappelé les temps les plus sombres du XXème siècle. Quelque chose a basculé, que nous ne sommes pas encore enmesure de nommer, évidemment, que nous pressentons, mais qui a partie liée avec la mise en question des certitudes et l'obligation d'adopter d'autres usages, d'autres modes relationnels, d'autres habitudes de travailler, de vivre et même d'aimer ses proches (visiter ses parents, célébrer ses défunts, etc.).
Avant d'être économiques, éthiques ou strictement sanitaires, les enjeux des réactions provoquées par la pandémie à laquelle notre planète est confrontée sont d'abord politiques. Les systèmes de santé qui ont été mis en tension, la coordination entre les multiples niveaux de la gouvernance sanitaires, les plans d'urgence et de prévention qui ont ou auraient dû entrer en scène, tous ces éléments sont des constructions politiques, le fruit de mécanismes collectifs de décision, le bilan d'un ensemble de choix politiques. Mais il ne suffit pas de s'arrêter à l'audit d'un système après un choc grandeur nature, plus réel que tous les crash tests que l'on aurait pu imaginer. Notre intelligence collective en a aussi pris un coup. L'urgence, la panique aussi devant la sous-estimation des risques et l'impréparation a conduit à des mesures drastiques, inédites, qui ont rappelé les temps les plus sombres du XXème siècle. Quelque chose a basculé, que nous ne sommes pas encore enmesure de nommer, évidemment, que nous pressentons, mais qui a partie liée avec la mise en question des certitudes et l'obligation d'adopter d'autres usages, d'autres modes relationnels, d'autres habitudes de travailler, de vivre et même d'aimer ses proches (visiter ses parents, célébrer ses défunts, etc.).
Die Fähigkeit des Argumentierens ist nicht nur ein wichtiger Aspekt der philosophischen Disziplin, sondern wird darüber hinaus in vielen weiteren Bereichen gefordert. Mit der Frage, ob und wie philosophisches Argumentieren als Grundlage und Vorbereitung für das Verfassen einer Erörterung im Deutschunterricht dienen kann, beschäftigt sich die vorliegende Diplomarbeit. Ein möglicher Prozess von der Argumentation bis hin zur Erörterung wird dafür genau erarbeitet. Argumentationsmuster, die als Werkzeuge des Argumentationsprozesses fungieren, werden detailreich analysiert. Darauf aufbauend wird die Methode des sokratischen Gesprächs erläutert und bezüglich der Verwendung in der Schule erörtert. Sowohl die Argumentation als auch das sokratische Gespräch setzen die Fähigkeit des eigenständigen, kritischen Denkens voraus. Kritisches Denken stellt außerdem ein zentrales Bildungsziel dar und ermöglicht das Erlangen selbstbewusster, begründeter Positionen, die mit Hilfe des philosophischen Argumentierens aufgezeigt werden können. Aus diesem Grund werden die Entwicklung eigenständiger, kritischer Gedanken und die Möglichkeiten der schulischen Förderung dieser genau beleuchtet. Um den Prozess von der Argumentation bis hin zur Erörterung vollständig aufzuzeigen, wird die Erörterung als Textsorte untersucht. Die dadurch beobachtete Ähnlichkeit der Erörterung mit der philosophischen Textsorte Essay führt zur Analyse ebendieser. Die Arbeit zeigt, dass philosophisches Argumentieren sinnvoll und in konstruktivistischer Weise als Grundlage und zur Vorbereitung einer Erörterung als auch eines Essays im Unterricht eingesetzt werden kann. Weiters stellt sich heraus, dass die in dieser Arbeit aufgezeigten Methoden zur Erreichung der in der Schule angestrebten Ziele der Persönlichkeitsentwicklung und der Ausbildung junger, kritisch denkender Menschen mit Demokratieverständnis beitragen. ; The ability to argue is not only an important aspect of the philosophical discipline but is also required in other areas of school. This thesis deals with the question, whether and how philosophical reasoning can be used as a basis and preparation for writing a discussion in German lessons. Therefore, a possible process of argumentation is shown with all its details. Models of argumentation, which act as tools of the argumentation process, are particularly described in this thesis. The method of Socratic Conversation is explained and discussed concerning its use in school. The argumentation as well as the Socratic conversation presuppose the ability of independent, critical thinking. Critical thinking is therefore a central educational goal and enables the attainment of self-confident, well-founded opinions that can be demonstrated with the help of philosophical argumentation.For this reason, the development of independent, critical thoughts and the possibilities of promoting these in school are examined in this thesis. To show this process, starting from an argumentation which leads to a written discussion, the type of written discussion is examined as a particular form of text writing. The observed similarity of the discussion with the philosophical essay leads to the analysis of the same. The thesis shows that philosophical reasoning can be used in a constructive and useful manner to form a basis for the written discussion. It is shown that this preparation can be used in the same way for a philosophical essay in the classroom. In addition this thesis demonstrates that the discussed methods contribute to the school's goals of personality development of the pupils. Therefore, the education of young critical-minded people with a sense of democracy can be achieved. ; vorgelegt von Anna Loibner ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2019 ; (VLID)3642857
In welcher Beziehung steht die praktische Philosophie zur Wirklichkeit der Menschenrechtsfragen in Recht und Politik? Wie kann und soll sie sich ihrem komplexen Gegenstand nähern? Inwieweit kommt ihr die Aufgabe zu, politisches Geschehen konkret zu kommentieren und Vorschläge für die Implementierung menschenrechtstheoretischer Annahmen zu machen? Wie lässt sie sich als anwendungsorientierte Disziplin denken, die jenseits reiner Begründungsdiskurse einen Beitrag zur globalen Stärkung der Menschenrechtsidee leistet? Der vorliegende Sammelband geht diesen und verwandten Fragen in acht Beiträgen mit jeweils einem Kommentar nach und regt damit zum Nachdenken über das Selbstverständnis zeitgenössischer Menschenrechtsphilosophie an.
In meiner Arbeit mache ich mir das Streben nach Anerkennung als Leitmotiv für eine systematische Rekonstruktion der Philosophie von John Locke zunutze. Es stellt nicht nur ein zentrales Element von Lockes psychologischer Theorie dar, sondern kann darüber hinaus als Schlüssel zur Deutung der historischen und kulturpessimistischen Partien der Zwei Abhandlungen herangezogen werden. Denn es ist das Verlangen nach Anerkennung, nicht das nach Selbsterhaltung, das in Gestalt von Gier und Herrschsucht zur Ursache sozialer Konflikte avanciert, sobald ihm mit Geld und politischen Institutionen dauerhafte Möglichkeiten zur pathologischen Entfaltung (als Wunsch nach Überlegenheit) zur Verfügung stehen. Das Streben nach Anerkennung ermöglicht zudem ein tieferes Verständnis dafür, wieso Lockes Bemühungen um eine Besserung der sittlichen Verhältnisse nicht nur moralischer, sondern ebenso politischer Natur sind. Denn die konventionalistische Tendenz dieses Verlangens hat zur Folge, dass sowohl das Gesetz der Meinung als auch das bürgerliche Gesetz (zwei für Locke zentrale moralische Regelsets) ihre Kraft zum Besseren einbüßen: Sie richten das Handeln der Menschen – zumal das der Herrschenden – an den korrumpierten Wertmaßstäben des Status Quo aus. Hierdurch wird das Gedankenexperiment des Naturzustands erforderlich, das sich als Lockes Versuch lesen lässt, die pazifizierenden Potenziale des göttlichen Gesetzes in Form einer philosophischen Demonstration auszuloten. Letztere mündet in der Forderung nach einer Schaffung von politischen Institutionen, die eine effektive Befriedung der zuvor erörterten sozialen Konflikte garantieren sollen. Auch dabei spielt das Streben nach Anerkennung eine Rolle. So lässt es sich nicht nur verwenden, um die ideologiekritische Stoßrichtung der Ersten Abhandlung zu erklären; es kann auch zur Interpretation des in der Zweiten Abhandlung erdachten Gemeinwesens fruchtbar gemacht werden: Dieses stellt Lockes Versuch dar, politisch ergiebige, weil gemeinwohlförderliche Institutionen der Anerkennung zu ...
Obwohl seit einiger Zeit ein verstärktes Forschungsinteresse an Emmanuel Levinas Denken des Politischen, verbunden mit einer genaueren Inblicknahme der zentralen Begriffe des Dritten und der Gerechtigkeit aufgekommen ist, blieb bislang unklar, inwiefern aus Levinas intrinsisch 'ethischem' Denken in konkreterer Weise normative Konsequenzen zu ziehen sind. Diesem Desiderat versucht der vorliegende Beitrag nachzukommen. Das Levinassche Gerechtigkeitsdenken wird dabei so eingeführt, dass es zugleich als alternativer Entwurf und als produktive kritische Provokation für gegenwärtige Gerechtigkeitstheorien lesbar wird. Ausgehend von einer Rekonstruktion des alteritären Verständnisses ethischer Subjektivität, wie es Levinas insbesondere in Jenseits des Seins erarbeitet, wird ausgelotet, wie tragfähig Levinas ethische Konzeption plural alteritär durchfurchter Subjektivität für normative Gerechtigkeitsfragen ist. Aus einer Reflexion auf den Begriff des 'Dritten' werden einige konkrete Konsequenzen für das Denken gerechter Institutionen gezogen. ; Although for some time there has been an increased research interest in Emmanuel Levinas concept of the political, combined with a more precise analysis of the central concepts of the Third Person and justice, it remained unclear until now to what extent normative consequences follow from Levinas intrinsic "ethical" thoughts. This article tries to answer this question. Levinas concept of justice is presented in a way so that it can simultaneously be read as an alternative draft as well as a productive, critical provocation for current theories of justice. Based on a reconstruction of the alterity understanding of ethical subjectivity, as Levinas especially developed in his work "Otherwise than Being, or Beyond Essence", it is explored how reasonable Levinas ethical conception of subjectivity based on pluralistic alterity is for normative questions about justice. Following from a reflection of the concept of the Third Person, some specific consequences for just institutions are drawn.
On cover of v. 2: 2. éd. . 1912. ; "Bibliographie générale des travaux du P. Schwalm": v. 1, p. [xvii]-xx. ; 1. Introduction. La famille ouvrière -- 2. Le patronat et les associations. La société politique. ; Mode of access: Internet.
Wo stehen die Politische Philosophie und Politische Theorie zu Beginn des 21. Jahrhunderts? Was haben sie uns anlässlich der gegenwärtigen Herausforderungen von scheinbar übermächtigen globalen Strukturen ohne geregelte Verantwortlichkeiten (noch) zu sagen? Kann politische Theorie unser politisches Leben richtungsweisend beeinflussen? Sollte sie das überhaupt wollen oder sich lieber der Analyse, Erklärung und vielleicht Kritik bestehender Verhältnisse widmen? Zu dem Thema erschien das Handbuch der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie, hrsg. v. Stefan Gosepath, Wilfried Hinsch und Beate Rössler in Zusammenarb. mit Robin Celikates und Wulf Kellerwessel, Verlag Walter de Gruyter, November 2008 ; Die Rolle der politischen Philosophie in der gegenwärtigen Gesellschaft , discussion, ICI Berlin, 3 March 2009
Continuation of the author's Die soziale Frage im Lichte der Philosophie. ; An der Wendes des Jahrhunderts.--Ein zweitausendfünfhundertjähriges Jubiläum.--Das Prinzip der Entwickelung in der Geistesgeschichte.--Das erste Auftreten der griechischen Philosophie unter den Arabern.--Die Kontinuität der griechischen Philosophie in der Gedankenweit der Araber.--Ein typisches Bespiel von logischer Kontinuität in der Geistesgeschichte.--Zur Methodenlehre der Biographik.--Das letzte Werk Friedrich Nietzsches.--Friedrich Nietzsche als philosophischer Klassiker.--Wesen und Aufgabe der Soziologie.--Die menschliche Gesellschaft als philosophisches Problem.--Lebenszweck und Lebensauffassung.--Darwinistische und sozialistsche Ethik.--Naturgesetz und Sittengesetz.--Experimentelle Pädagogik.--Gedankenanarchie.--Gefühlsanarchie.--Der religiöse Optimismus.--Die Philosophie des Friedens.--Die politischen und sozialen Aufgaben des 20. Jahrhunderts. ; Mode of access: Internet.
Alle Wesen spielen und haben immer gespielt. Menschen aller Lebens- alter, Kulturen, Geschlechter, Status und politischer Einstellungen. Aber wir wissen durch unseren Sprachgebrauch, dass auch Götter, Tiere, das Meer und die Erde im metaphorischen Sinne spielen können. Warum dann aber hat eine Philosophie des Spiels so große Schwierigkeiten, sich als seriöse und eigenständige Philosophie zu behaupten? Wir können vor- läufig zwei Gründe dafür angeben, die die Anerkennung einer Philoso- phie des Spiels erschweren. Erstens sind die Phänomene, die wir »Spiele« nennen, derart heterogen und verschiedenartig, dass es noch keinen Kon- sensus innerhalb der Spielforschung darüber gibt, was als »Spiel« zählen darf. Die Vielfältigkeit der Spiele stellt eine echte Herausforderung für die Philosophie dar, wenn wir die Spielphilosophie als Suche nach einer ein- deutigen und endgültigen Definition des Spiels verstehen.
Die folgende Untersuchung ist der Frage gewidmet, wie sich die personale Autonomie der Menschen seit Beginn des 20. Jahrhunderts unter dem Einfluss des Geldes verändert hat. Dargestellt werden soll auch, in wieweit diese Entwicklung sich global auswirkt. Wie hat sich die personale Autonomie im Laufe der Geschichte des Geldes bis zur heutigen Zeit verändert? Ist es eine positive Entwicklung? Oder haben wir – trotz eines politischen, kulturellen, medizinischen und wirtschaftlichen Fortschritts – mehr verloren als gewonnen? Handelt jeder nur noch im Hinblick auf die Nutzenmaximierung der Ökonomie zum eigenen Vorteil ohne Rücksicht auf Ethik und Moral? Ist der Mensch als Abhängiger, als Leidtragender, als Gewinner oder Verlierer den weltweiten wirtschaftlichen, sozialen und emotionalen Prozessen, "die auf dem Zusammenspiel von Privateigentum, Arbeitsteilung und Preisbildung durch Angebot und Nachfrage" (Die Dissertation von Flotow stellt die These auf, dass Simmel trotz seiner Behauptung, dass "Keine Zeile dieser Untersuchung (ist) nationalökonomisch gemeint" ist (Simmel, 1989, S. 11.) als ökonomisches Werk ernst zu nehmen sei. (Paschen von Flotow: Georg Simmels "Philosophie des Geldes" als ökonomisches Werk, Dissertation Nr. 1327, Difo-Druck GmbH, Bamberg 1992, S. VI.) beruhen, ausgeliefert? Wie fühlt sich der Mensch determiniert von Geld- und Marktwirtschaft? Als Textgrundlage dienen die Werke von Georg Simmel "Philosophie des Geldes" ( Simmel, Georg, Philosophie des Geldes, Bd. 6, (Hrsg.) v. David P. Frisby & Klaus Christian Köhnke, Suhrkamp, 1989. Simmels Buch erregte zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht so sehr die Gemüter wie das fünf Jahre nach Simmel erschienene Buch von Georg Friedrich Knapp (Schwiegervater des ersten Bundespräsidenten der Nachkriegszeit, Theodor Heuß) "Staatliche Theorie des Geldes". Knapp korrelierte Staat und Geldwesen und nannte das Geld "gesetzliches Zahlungsmittel", das somit einen vom Staat garantierten Wert habe. (Rammstedt, 2003, S. 245.)), erschienen 1900, und Amartya Kumar Sen, "Ökonomie für den Menschen" (Sen, Amartya Kumar, Ökonomie für den Menschen, Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft, erhielt 1998 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Arbeiten zur Wohlfahrtsökonomie und zur Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, erschienen: 1999, 3. Auflage 2005.), erschienen 1999. Beide behandeln das Phänomen Geld und das System der Geldwirtschaft. Auch wenn die Wissenschaften "Philosophie" und "Ökonomie" die zentralen Forschungsgebiete der beiden Autoren sind, begeben sie sich dennoch auffallend in den Bereich der Psychologie. Simmel und Sen analysieren einerseits Verhaltungsweisen der Menschen und entwickeln andererseits Hilfen, die die Individuen bei der Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten unterstützen können. Geld beeinflusst grundlegend Lebensgefühl und Verkettung von menschlichen Schicksalen, aber auch die individuelle Befindlichkeit. Simmels Untersuchungen entsprechen dem "philosophischen Typus" und er macht deutlich, dass das "Geldprinzip(s)" sich "mit den Entwicklungen und Wertungen des Innenlebens" (Simmel, 1989, S. 11. Zu Beginn seiner verfassten Selbstanzeige zu seinem Buch "Philosophie des Geldes" erklärt er, dass er "die geistigen Grundlagen und die geistige Bedeutung des wirtschaftlichen Lebens aufzuzeigen versuche". (Simmel, 1989, S. 719.)) der Menschen verknüpft. Er sieht die Formen der drohenden sozialen Bindungslosigkeit und die schwindenden Chancen der Persönlichkeitsbildung, die unter dem Druck der wirtschaftlichen Konkurrenz und der Arbeitsteilung zunehmen. ( Beispiel Arbeitsteilung: Adam Smith schilderte, wie die Herstellung von Stecknadeln in einzelne Teile zerlegt werden kann: Draht ziehen und schneiden, zuspitzen und schleifen.) Simmel beschränkt seine Erkenntnisse rein geisteswissenschaftlich auf die Veränderungen der menschlichen Lebensweise und ihre historisch-gesellschaftlichen Wechselwirkungen. Simmels Studien in Bezug auf das Geld und die moderne Gesellschaft sind philosophische Reflexionen und für soziologische und ökonomische Analysen des Geldes von besonderer Bedeutung. Weiterhin beschreibt er die soziale Differenzierung, die Individualisierung und die sich daraus ergebenden veränderten sozialen Strukturen im Zusammenleben der Menschen. Somit liegt Simmels Schwerpunkt immer bei der Persönlichkeit der Individuen. Sen ist Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften. Er ist Ökonom, Soziologe und Philosoph. Seine Ausarbeitungen zur Wohlfahrtsökonomie, Entwicklungsökonomie, Social-Choice-Theorie und seine Studien über Hungersnöte sind weltweit anerkannt. Er zeigt anhand von empirischen Untersuchungen, dass die Hungersnöte nicht durch einen Mangel an Nahrungsmitteln ausgelöst werden, sondern durch eine ungerechte Verteilung von Nahrungsmitteln. Andere Faktoren beeinflussen das Auftreten von Hunger und Armut. Dazu zählen nicht nur Inflationen oder Arbeitslosigkeit, sondern auch die soziale Stellung der Frau oder das politische System. Denn in einem gut funktionierenden Staatssystem mit freien Wahlen und einer freien Presse gab es bisher keine Hungersnöte. Sen ist der Ansicht, dass ein sozial gerechtes und politisch verantwortungsvolles Umfeld geschaffen werden muss, damit Armut und Unfreiheiten behoben werden. Unter Wirtschaftswissenschaftlern wird Sen als "Außenseiter" angesehen, weil er zum einen die Ethik und Moral mit in das ökonomische Verständnis einbezieht und zum anderen die Lebensqualität und das menschliche Wohlergehen höher bewertet als den wirtschaftlichen Erfolg. Er betont, dass Geld allein weder die Seele wärme noch glücklich mache, sondern dass im Gegenteil alles, was im Leben wirklich zählt, menschliche Begegnungen und echte Bindungen, Liebe, Zuneigung, Freundschaft, Vertrauen, letztlich auch die Gesundheit, alles das, was für Geld nicht zu haben sei. Es gelingt Sen, eine Brücke zwischen Ökonomie und Philosophie zu schlagen. Das wird deutlich, wenn er die "Ökonomie" als Werkzeug für den Menschen einsetzt und für sein Buch "Ökonomie für den Menschen" den Untertitel: "Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft" wählt.