In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 572-575
Die Links-Rechts-Dimension wird in der vorliegenden Studie als eine Struktur politischer Symbole verstanden, die dem Vereinfachungsbedürfnis der Bürger in der Wahrnehmung, Deutung und Bewertung politischer Konflikte entgegenkommt. In Bezug auf die inhaltliche Bedeutung dieser Symbolik bildeten unterschiedliche vorindustrielle und industrielle Gruppen- und Interessenkonflikte, wie z.B. Monarchie/Demokratie, Kapital/Arbeit, Klerikalismus/ Säkularismus, einen entsprechenden Bezugsrahmen, wobei vor allem ökonomische Verteilungskonflikte im 20. Jahrhundert zum zentralen Thema der Links-Rechts-Polarisierung wurden. Seit den späten 60er Jahren rücken jedoch neue nicht-materielle politische Themen und Konflikte in den Vordergrund, die die Politikziele westlicher Industrienationen von Wirtschaftswachstum und Wohlstand in Frage stellen. Die Autorin untersucht die Frage, inwieweit diese neuen Konflikte in die bestehende Links-Rechts-Terminologie integriert werden können, anhand von Umfragedaten von 1990 in Ostdeutschland und 1997/98 in Ost- und Westdeutschland. Sie orientiert sich dabei an dem Kategorienschema von Peter Selb und überprüft folgende, in der Fachliteratur häufig formulierte Hypothesen: Das Links-Rechts-Schema hat die neuen Konflikte mehr oder weniger vollständig integriert (1); Es hat eine inhaltliche Pluralisierung der Links-Rechts-Dimension stattgefunden (2); Die Bedeutung von "links" und "rechts" ist in ihrem Kernbestand erhalten geblieben (3); Die Links-Rechts-Terminologie hat inzwischen ihre Bedeutung verloren (4). (ICI2)
Strukturen und Determinanten politischer Beteiligung und politischer Ideologie.
Themen: Zufriedenheit mit der materiellen und der allgemeinen Lebenssituation; Lebenszufriedenheit; Legitimitätseinschätzung der gegenwärtigen Regierung und des politischen Systems; Einstellung zu Veränderungen der Gesellschaft; politisches Interesse; Wahrnehmung über- bzw. unterprivilegierter Gruppen; politische Kompetenz; Selbsteinstufung auf einem Links-Rechts-Kontinuum; Links-Rechts-Verständnis; Postmaterialismus-Index; Issue-Orientierung; Bewertung der Staatsleistungen zur Lösung spezifischer Probleme; gute und schlechte Seiten der Parteien; Sympathie-Skalometer für gesellschaftliche Gruppen und Organisationen sowie für Parteien; Befürwortung unkonventioneller politischer Aktivitäten; Beteiligung an unkonventionellen politischen Protestaktionen; Zeitpunkt, Ziel und Initiator dieser Aktionen; Einstellung zu politischer Gewalt sowie zu staatlichen Repressionsmaßnahmen; Einfluß der Politik auf das Leben; Parteiidentifikation; Wahlentscheidung bei der letzten Bundestagswahl; Wahlabsicht bei der Bundestagswahl; subjektive Schichteinstufung; Einschätzung der eigenen politischen Wirkungskraft und Grad der indirekten Interessenvertretung; Beteiligung an konventionellen politischen Aktivitäten; Zeitpunkt, Ziel und Initiative der Beteiligung an konventionellen politischen Aktivitäten; politische Beeinflußbarkeit; Systemreaktionsbereitschaft; Einstellung zu Jugendprotest; politisches Vertrauen; soziale Herkunft; Parteipräferenz der Eltern; Einschätzung der Arbeitsplatzsicherheit.
Demographie: Geburtsdatum; Geschlecht; Familienstand; Konfession; Kirchgangshäufigkeit; Schulbildung; Einkommen; Haushaltseinkommen; Befragter ist Haushaltsvorstand; Charakteristika des Haushaltsvorstands; Umzugshäufigkeit; Bundesland; Interesse an weiteren Befragungen; Mitgliedschaften.
Interviewerrating: Ortsgröße; Störungen während des Interviews; Anwesenheit anderer Personen beim Interview; Interesse und Zuverlässigkeit des Befragten; Interviewdauer; Interviewdatum; Regierungsbezirk.
Der Wechselbeziehung von Ideologie und Politik kommt bei der Beurteilung der Außenpolitik der imperialistischen Staaten eine besondere Bedeutung zu. In den USA versuchen neokonservative Kreise im Gegensatz zur Notwendigkeit einer echten Koexistenzpolitik weiterhin eine Konfrontationsstrategie mittels SDI zu betreiben und zu rechtfertigen. Dabei wird als Alternative zum bisherigen "Kreuzzugsdenken" eine Theorie der "begrenzten Eindämmung" entwickelt. - Der Beitrag wurde als Einleitungsreferat auf einer Tagung des Wissenschaftlichen Rats für Imperialismusforschung der DDR am 19.9.1985 zum o.a. Thema gehalten. - S.a. den Tagungsbericht von Petra Gäbel im selben Heft, S.36-38. (AuD-Wln)