Veränderung von politischen Orientierungen, Werthaltungen und Zukunftserwartungen.
Themen: Schulstandort; Schulart; Klassenstufe; Staatsangehörigkeit; zu Hause gesprochene Sprache; Religionsgemeinschaft; Teilnahme am Leben der Kirchengemeinde; Anzahl der Geschwister; Personen im Haushalt; Schulabschluß, Hochschulausbildung und Beruf der Eltern; Berufstätigkeit der Mutter; Kurzarbeit, ABM oder Arbeitslosigkeit der Eltern; Wichtigkeit individueller Werte (Skala), beruflicher Werte (Skala), gesellschaftlicher Werte (Skala); politisches Interesse; subjektive Politikkompetenz; politische Wirksamkeit; politische Partizipation; Persönlichkeitsfaktoren (Skala); Schulnoten in ausgewählten Fächern; erste und zweite Fremdsprache; erstes und zweites Wahlpflichtfach; Wiederholung einer Klassenstufe; angestrebter Schulabschluß; Wünsche und Befürchtungen für das nächste Jahr, für die nächsten 5 bzw. 10 Jahre im persönlichen und im gesellschaftlichen Bereich; Wahrscheinlichkeit des Eintretens bestimmter Ereignisse im persönlichen und gesellschaftlichen Bereich; bedeutsamtes Ereignis in den letzten Jahren; wichtigstes zukünftiges Ereignis; Beeinflußbarkeit des Eintretens bestimmter Ereignisse in Politik und Gesellschaft; Entfremdung von Politik/Politikern; politische Partizipation; Sonntagsfrage; Parteienpräferenz; subjektives Wohlbefinden; Sorgen und gesundheitliche Beschwerden in den letzten Wochen.
Veränderung von politischen Orientierungen, Werthaltungen und Zukunftserwartungen.
Themen: Geburtsort/-land; Staatsangehörigkeit; zu Hause gesprochene Sprache; Religionsgemeinschaft; Teilnahme am Leben der Kirchengemeinde; Anzahl der Geschwister; Personen im Haushalt; Schulabschluß, Hochschulausbildung und Beruf der Eltern; Berufstätigkeit der Mutter; Kurzarbeit, ABM oder Arbeitslosigkeit der Eltern; Wichtigkeit individueller Werte (Skala), beruflicher (schulischer) Werte (Skala), gesellschaftlicher Werte (Skala); politisches Interesse; subjektive Politikkompetenz; politische Wirksamkeit; politische Partizipation; national-autoritäre Einstellung (Skala); belastende Lebensereignisse in der Vergangenheit (Skala); allgemeine soziale Einbindung; familiäre Einbindung (Skala); Schulnoten in ausgewählten Fächern; erste und zweite Fremdsprache; erstes und zweites Wahlpflichtfach; Wiederholung einer Klassenstufe; angestrebter Schulabschluß; Tätigkeit nach Abschluß der Schulzeit; Wünsche und Befürchtungen für das nächste Jahr, für die nächsten 5 bzw. 10 Jahre im persönlichen und im gesellschaftlichen Bereich; Wahrscheinlichkeit des Eintretens bestimmter Ereignisse im persönlichen und gesellschaftlichen Bereich; bedeutsamtes Ereignis in den letzten Jahren; wichtigstes zukünftiges Ereignis; Beeinflußbarkeit des Eintretens bestimmter Ereignisse in Politik und Gesellschaft; Entfremdung von Politik/Politikern; politische Partizipation; Sonntagsfrage; Parteienpräferenz; innere Gewaltbereitschaft; Erfüllung von Wertvorstellungen und Zufriedenheit damit; subjektives Wohlbefinden.
Veränderung von politischen Orientierungen, Werthaltungen und Zukunftserwartungen.
Themen: Geburtsort/-land; Staatsangehörigkeit; zu Hause gesprochene Sprache; Religionsgemeinschaft; Teilnahme am Leben der Kirchengemeinde; Anzahl der Geschwister; Personen im Haushalt; Schulabschluß, Hochschulausbildung und Beruf der Eltern; Berufstätigkeit der Mutter; Kurzarbeit, ABM oder Arbeitslosigkeit der Eltern; Wichtigkeit individueller Werte (Skala), beruflicher (schulischer) Werte (Skala), gesellschaftlicher Werte (Skala); politisches Interesse; subjektive Politikkompetenz; politische Wirksamkeit; politische Partizipation; national -autoritäre Einstellung (Skala); Persönlichkeitsfaktoren (Skala); allgemeine soziale Einbindung; familiäre Einbindung (Skala); Schulnoten in ausgewählten Fächern; erste und zweite Fremdsprache; erstes und zweites Wahlpflichtfach; Wiederholung einer Klassenstufe; angestrebter Schulabschluß; Tätigkeit nach Abschluß der Schulzeit; Wünsche und Befürchtungen für das nächste Jahr, für die nächsten 5 bzw. 10 Jahre im persönlichen und im gesellschaftlichen Bereich; Wahrscheinlichkeit des Eintretens bestimmter Ereignisse im persönlichen und gesellschaftlichen Bereich; bedeutsamtes Ereignis in den letzten Jahren; wichtigstes zukünftiges Ereignis; Beeinflußbarkeit des Eintretens bestimmter Ereignisse in Politik und Gesellschaft; Entfremdung von Politik/Politikern; politische Partizipation; Sonntagsfrage; Parteienpräferenz; innere Gewaltbereitschaft; Zufriedenheit mit Wertevorstellungen; subjektives Wohlbefinden; Sorgen und gesundheitliche Probleme in den letzten Wochen; Zukunftsoptimismus; Umgang mit auftretenden Problemen.
Die Daten enthalten Angaben zur Institutionalisierung der Pressefreiheit in Verfassungen, die zwischen 1980 und 1999 neu verfasst bzw. geändert wurden. Es wurden dabei die Verfassungen von 62 Staaten mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Des Weiteren sind Angaben zur Praxis der Pressefreiheit, der Stabilität des politischen Systems, der Anzahl der Mitgliedschaften des Staates und seiner Bürgerinnen und Bürger in Internationalen Regierungs- (IGOs) und Nicht-Regierungsorganisationen (INGOs) angeführt. Die Angaben liegen durchweg in kalibrierten Fuzzy-Set Werten vor, weil zwei Qualitative Comparative Analysis-Untersuchungen durchgeführt wurden.
In dieser Untersuchung wird der erneut der Frage nachgegangen, welche wirtschaftlichen Sachverhalte und wirtschaftspolitischen Maßnahmen die schwere Krise in Deutschland hervorgerufen haben und, welche sie überwunden haben und welche Wirkungen eventuelle alternative Maßnahmen gehabt hätten. Es sind in der Hauptsache folgende Theorien, die in der Erklärung von Entstehung und Überwindung der besonders schweren Arbeitslosigkeit in den 1930er Jahren konkurrieren: Theorie der "säkularen Stagnation"; Deflationstheorie; Rentabilitätstheorie; Monetaristische Theorie; Nachfragetheorie; die "Initialzündungstheorie". "Der Beitrag sucht nach der Erklärungskraft für alternative Theorien und unterwirft diese Theorien damit erneut einer Bewährungsprobe. Neu an dem vorliegenden Erklärungsversuch ist, dass er in drei Punkten etwas umfassender und konsequenter ist: (1) Die Entwicklung der für die Frage bedeutsamen gesamtwirtschaftlichen und einzelwirtschaftlichen Größen wird vergleichend für Deutschland, die USA, England, Frankreich, Schweden und Japan untersucht. Dieser Vergleich soll klären helfen, inwieweit die im Ausland praktizierten theoretischen Alternativen für den Krisenverlauf und die Krisenüberwindung in Deutschland beschäfigungswirksame Alternativen gewesen wären. (2) Der Vergleich wird auf die Zeit bis Ende der 1930er Jahre ausgedehnt, damit auch langfristigen Wirkungen der Krisenpolitik erörtert werden können. (3) Es wird genauer gefragt, inwieweit die einzelwirtschaftlichen Bedingungen (Zinsen, Löhne, Gewinnerwartungen) für die in den Theorien prognostizierte Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Größen (Investition, Beschäftigung) vorlagen. Ich beginne die Untersuchung mit einer Erklärung der gesamtwirtschaftlichen 'Beschäftigungs- und Produktionsentwicklung aus der Entwicklung der Größen, für die das Sozialprodukt verwendet werden kann (Teil II). Anschließend versuche ich, die Art der Verwendung des Sozialprodukts, besonders Investitionen und Exporte, aus einzelwirtschaftlichen Größen (vor allem Arbeitskosten, dann Zinskosten und Gewinnerwartungen) zu erklären (Teil III). Den Teil IV verwende ich auf einen Sondergesichtspunkt der gesamtwirtschaftlichen Nachfrageerklärung: Die Frage ist, inwieweit die Beschäftigungswirkung der zusätzlichen Staatsnachfrage auf der Möglichkeit, das Verhalten der Investoren zu beeinflussen, und damit auf dem Vorliegen bestimmter einzelwirtschaftlicher Bedingungen, beruhte. In Teil V ziehe ich einige Schlussfolgerungen für die Erklärungskraft der zur Frage stehenden Theorien und für die wirtschaftlichen und politischen Handlungsspielräume, die gesellschaftliche Gruppen in ähnlich schweren Krisen haben" (Lindenlaub, D., a. a. O., S. 381f). Für jedes Land sind folgende Indikatoren und Faktoren der wirtschaftlichen Entwicklung angegeben: (1) Bruttosozialprodukt (BSP), in Mrd. Reichsmark. (2) Anteile am BSP in %: Privater Verbrauch, Laufende Käufe des Staates von Gütern und Leistungen, Rüstungsausgaben, Bruttoanlageinvestitionen, Industrielle Bruttoanlageinvestitionen; Aktivposten der Leistungsbilanz. (3) Verwendung des Bruttosozialprodukts in Preisen von 1913, 1928=100: Privater Verbrauch, Laufende Käufe des Staates von Gütern und Leistungen; Rüstungsausgaben, Bruttoanlageinvestitionen, Öffentliche Investitionen insgesamt, öffentlicher Wohnungsbau, Private Investitionen insgesamt, Industrie, Privater Wohnungsbau, Export. (4) Preise: Preisindex der Lebenshaltung (1913=100), Preisindex für Produktionsmittel (1913=100). (5) Löhne: Durchschnittliche nominale Bruttostundenverdienste der Industriearbeiter (1913=100), Reale Bruttostundenverdienste (1913=100). (6) Rendite der Aktiengesellschaften in % des Eigenkapitals. (7) Produktivität pro Arbeitsstunde (1913=100), Datenbasis W.G. Hoffmann, Datenbasis Wagenführ, Datenbasis OEEC. (8) Kreditkosten bei festem Kredit, in % pro Jahr (Jahresdurchschnittswerte). (9) Arbeitslose in % der abhängig beschäftigten Erwerbspersonen.
Datentabellen in HISTAT:
Tab. 1: Deutsches Reich (1925-1938); Tab. 2: Großbritannien (1925-1939); Tab. 3: USA: (1925-1939); Tab. 4: Frankreich (1925-1939); Tab. 5: Schweden: (1925-1939); Tab. 6: Japan (1925-1939). Für jede Landestabelle sind Indikatoren und Faktoren der wirtschaftlichen Entwicklung angegeben.
Wir untersuchen die Rolle zweier unterschiedlicher Formen sozialer Orientierung für die Integration in soziale Netzwerke. Zum einen ist die Identifikation mit dem Deutschsein ein Aspekt sozialer Identität, der im Sinne der Homophilie die Chance auf Netzwerkkontakte beeinflussen könnte. Zum anderen betrachten wir den Multikulturalismus als eine politische Orientierung, die durch Netzwerke diffundiert. Ausgehend von Argumenten aus der Social Identity Theory und der Theorie der Informationsdiffusion prüfen wir erstens, ob im Sinne der Homophilie die Ähnlichkeit zweier Personen hinsichtlich dieser Orientierungen Einfluss auf soziale Kontakte hat, und zweitens, ob diese Orientierungen unter anderem aus sozialem Einfluss resultieren, die Kontaktpersonen im sozialen Netzwerk ausüben. Wir verwenden für unsere empirische Analyse Daten des CILS4EU Projektes (siehe unten), von denen wir bis zu 40 Schulklassennetzwerke von maximal 875 Schülerinnen und Schülern für die Schätzung von Ko-Evolutionsmodellen für Netzwerke und Personenmerkmale nutzen können. Die Ergebnisse zeigen, dass bei der Identifikation mit dem Deutschsein sowohl Mechanismen der Selektion als auch des Einflusses wirken. So erhöht einerseits eine geteilte soziale Identität die Kontaktchancen, andererseits neigen die Jugendlichen dazu, ihre soziale Identität an ihre Freunde anzupassen. Für multikulturelle Einstellungen finden wir nur den Mechanismus des Einflusses – hinsichtlich dieser Einstellungen ist keine Homophilie festzustellen. Hier wirkt im Wesentlichen nur die Diffusion über sozialen Einfluss. Wir schließen daraus, dass die multikulturellen Einstellungen im Gegensatz zur Identifikation mit dem Deutschsein kein salientes Merkmal für Gruppenidentitäten darstellen. In diesem Rahmen stellen wir die Syntax zu den Analysen zur Verfügung.
Im Rahmen der Immigrant German Election Study (IMGES) wurden erstmals deutschlandweit ausschließlich Personen mit einem türkischen Migrationshintergrund oder einer Herkunft aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion zu politischen Einstellungen und Verhaltensweisen befragt. Eines der Hauptziele der Studie bestand in der Untersuchung der Frage, ob das Wahlverhalten deutscher Bürger mit Migrationshintergrund durch etablierte Theorien der Wahlforschung erklärt werden kann oder ob dieses eher von migrationsspezifischen Eigenschaften abhängig ist. Die Befragung erfolgte im Anschluss an die Bundestagswahl 2017 und wurde simultan zur Nachwahlbefragung der German Longitudinal Election Study (GLES) durchgeführt. Das Projekt wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zwischen Oktober 2016 und März 2020 finanziert.
Themen: 1. Migrationshintergrund des Befragten und des Partners: Politikinteresse; geboren in Deutschland; Geburtsland; Monat und Jahr des Zuzugs nah Deutschland; Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit mit Geburt oder später; Jahr des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit; vorherige Staatsangehörigkeit; doppelte Staatsangehörigkeit; zweite Staatsangehörigkeit; Migrationsgrund; Eltern in Deutschland geboren, Geburtsland von Vater und Mutter; Jahr des Zuzugs von Vater und Mutter nach Deutschland; Staatsangehörigkeit von Vater und Mutter; Herkunftsregion in der Türkei, in Russland, in Kasachstan und der Ukraine; Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Partner in Deutschland geboren, Geburtsland des Partners; Geburtsland von Vater und Mutter des Partners;
2. Deutschland - Politische Probleme, Ziele, wirtschaftliche Lage: derzeit wichtigstes und zweitwichtigstes Problem in Deutschland; geeignetste Partei zur Lösung der Probleme; wichtigstes Problem in Deutschland für die eigene Migrationsgruppe; geeignetste Partei zur Lösung dieses Problems; wichtigstes und zweitwichtigstes Ziel der Bundesrepublik Deutschland in den nächsten 10 Jahren (Inglehart-Index); Beurteilung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Deutschland; Beurteilung der derzeitigen wirtschaftlichen Lage der eigenen Migrationsgruppe; Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl; Briefwahl; Wahlentscheidung Bundestagswahl (Erststimme und Zweitstimme); hypothetische Wahlbeteiligung und Wahlentscheidung (Befragte unter 18 Jahren); Zeitpunkt der Wahlentscheidung; Recall Bundestagswahl 2013: Wahlbeteiligung und Wahlentscheidung (Erststimme und Zweitstimme).
3. Politische Orientierung und Einschätzung politischer Akteure: Sympathie-Skalometer für die Parteien CDU, CSU, SPD,FDP, Die Linke, Grüne und AfD; Sympathie-Skalometer für ausgewählte Spitzenpolitiker (Angela Merkel, Martin Schulz, Christian Lindner, Sahra Wagenknecht, Dietmar Bartsch, Horst Seehofer, Cem Özdemir, Katrin Göring-Eckardt, Alice Weidel und Alexander Gauland); Zufriedenheit mit den Leistungen der Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD (Skalometer); Links-Rechts-Einstufung der vorgenannten Parteien; Links-Rechts-Selbsteinstufung; Demokratiezufriedenheit; Ansprache während des Wahlkampfes zur Bundestagswahl 2017; Ansprache im Wahlkampf durch welche Partei; Ansprache im Wahlkampf als Migrant; Ansprache im Wahlkampf auf deutsche Politik von verschiedenen Organisationen; Beurteilung der derzeitigen eigene wirtschaftliche Lage; Landtagswahlen: Wahlbeteiligung bei der letzten Landtagswahl in NRW; Wahlerhalten bei der Landtagswahl (Erststimme und Zweitstimme).
4. Politische Fragen (Issues): Zustimmung zu verschiedenen Aussagen: Forderung nach einer gesetzlich verankerten Frauenquote für die Aufsichtsräte großer Unternehmen, Regierung sollte Maßnahmen zur Verringerung von Einkommensunterschieden ergreifen, eingetragene gleichgeschlechtliche Partnerschaften sollten der Ehe gleichgestellt werden; zu viel Einfluss ausländischer Regierungen (Türkei bzw. Russland) auf die Politik in Deutschland; Meinung zum Religionsunterricht an staatlichen Schulen in Deutschland; Meinung zum Wahlrecht bei Kommunalwahlen für dauerhaft in Deutschland lebende Ausländer, die nicht aus einem EU-Mitgliedsland kommen; Politisches Wissen: Erststimme/ Zweitstimme, 5%-Hürde; Parteipositionen und eigene Position zum Thema Steuern und sozialstaatliche Leistungen (sozioökonomische Dimension); persönliche Wichtigkeit des Themas Steuern und sozialstaatliche Leistungen (Salienz sozioökonomische Dimension); Parteipositionen und eigene Position zum Thema erleichterte oder eingeschränkte Zuzugsmöglichkeiten für Ausländer (libertär-autoritäre Dimension); persönliche Wichtigkeit des Themas Zuzugsmöglichkeiten für Ausländer; Parteipositionen hinsichtlich ihres Verhältnisses zum Herkunftsland des Befragten; Wichtigkeit des Verhältnisses deutscher Parteien zum Herkunftsland.
5. Religion und Zugehörigkeit: Selbsteinschätzung Religiosität; Konfession oder Glaubensgemeinschaft; Häufigkeit der Teilnahme an religiösen Zusammenkünften; Konfession des Partners; Soziale Identität: Gruppenzugehörigkeit; stärkste Gruppenzugehörigkeit; wichtig für die Identität als Deutscher/ Deutsche (in Deutschland geboren zu sein, deutsche Werte und Traditionen zu teilen, Deutsch sprechen zu können, Deutsche Vorfahren zu haben); Ablehnung Heirat einer Person deutscher Herkunft ohne Migrationshintergrund, syrischer Herkunft, russlanddeutscher Herkunft, türkischer Herkunft, christlichen Glaubens bzw. muslimischen Glaubens;
6. Politische Meinungen: Einstellung zu Politik: Wahlbeteiligung als Bürgerpflicht, Politiker vertreten nur Interessen der Reichen und Mächtigen, politische Fragen oft schwer zu verstehen, starker politischer Anführer gut für Deutschland, auch wenn dieser die Gesetze beugt; Einstellung zum Zuzug verschiedener Personengruppen nach Deutschland (Arbeitnehmer aus EU-Staaten, Arbeitnehmer aus Nicht-EU-Staaten, Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, politische verfolgte Flüchtlinge, Wirtschaftsflüchtlinge); Art der politischen Partizipation in den letzten 12 Monaten (z.B. Kontaktaufnahme zu einem Politiker, Mitarbeit in einer politischen Partei oder Gruppierung, etc.); unterstützte Partei; Teilnahme an Aktivitäten verschiedener Organisation in den letzten 12 Monaten (z.B. Arbeitgeberorganisationen, religiöse/ kirchliche Gruppen, Sport- und Freizeitverein, etc.); mindestens die Hälfte der Mitglieder der Teilnehmer dieser Organisation mit Migrationshintergrund; Institutionenvertrauen Deutschland (Parlament, Justiz, Regierung, Polizei, politische Parteien, Medien); allgemeines soziales Vertrauen; Wahrscheinlichkeit folgende Parteien zu wählen: CDU, CSU, SPD, Die Linke, Grüne, FDP und AfD; Häufigkeit von Gesprächen über Politik in der vergangenen Woche; Parteineigung; Stärke der Parteiidentifikation; Art der Parteiidentifikation (z.B. Partei bedeutet mir sehr viel, Partei an sich bedeutet mir weniger, aber sie macht die bessere Politik); Häufigkeit von Besuchen im Herkunftsland; direkte Familienangehörige im Herkunftsland; Wohneigentum im Herkunftsland; Nutzungshäufigkeit verschiedener Medien für Informationen über das Herkunftsland (deutsche Zeitungen, deutsches Fernsehen, türkische/ russische Zeitungen oder Fernsehen, Zeitungen bzw. Fernsehen des Herkunftslandes); Kontakthäufigkeit mit Verwandten im Herkunftsland; Politikinteresse in Bezug auf das Heimatland; Wahlbeteiligung an der letzten nationalen Wahl im Heimatland; Wahlentscheidung bei der letzten Wahl im Heimatland; doppelte Staatsbürger: beabsichtigte Wahlentscheidung bei Parlamentswahlen im Herkunftsland; hypothetische Wahlentscheidung bei Parlamentswahlen im Herkunftsland; Institutionenvertrauen Herkunftsland; Mitgliedschaft in einer ausländischen Partei bzw. Geldspende an diese Partei; Teilnahme an Aktivitäten einer ausländischen Partei in den letzten zwei Jahren; Meinung zur EU-Mitgliedschaft der Türkei; Teilnahme am Referendum über eine Verfassungsreform in der Türkei; Entscheidung für oder gegen die Verfassungsreform; hypothetische Entscheidung hinsichtlich dieses Referendums; Sympathie-Skalometer für Politiker ausländischer Herkunft (türkischer Präsident Erdogan/ russischer Präsident Putin); Unterstützung oder Ablehnung des Vorgehens der russischen Föderation im Hinblick auf die Eingliederung der Krim.
7. Diskriminierung und soziales Netzwerk: Identität als Mitglied einer in Deutschland benachteiligten Gruppe; Gründe für Diskriminierung (z.B. ausländische Abstammung, etc.); Bereiche der Diskriminierung (z.B. Wohnungssuche, etc.); soziales Vertrauen hinsichtlich der eigenen Migrationsgruppe; Zusammensetzung des Freundeskreises und der Arbeitskollegen (Anteil mit Migrationshintergrund); Selbsteinschätzung der Sprachkenntnisse (Deutsch, Türkisch, Kurdisch, Russisch, andere Herkunftssprache); hauptsächlich verwendete Sprache auf der Arbeit, mit Freunden und in der Familie; Häufigkeit von Gesprächen über die Politik in der Türkei/ Russland mit der Familie; Familienmitglied vorhanden mit jeweils positiver und negativer Bewertung der derzeitigen Politik der türkischen/ russischen Regierung; Anzahl der jeweils positiv und negativ bewertenden Familienmitglieder.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr; Haushaltsgröße; Alter der Personen im Haushalt; Land des letzten Schulbesuchs (Deutschland oder anderes Land); höchster Schulabschluss; Jahre des Schulbesuchs im Ausland; berufliche Ausbildung abgeschlossen in Deutschland oder in einem anderen Land; Art des beruflichen Ausbildungsabschlusses; Art der beruflichen Bildung im Ausland; derzeitige bzw. frühere Erwerbstätigkeit; derzeitige bzw. frühere berufliche Stellung; Berufsbezeichnung; Zeit-/ Leiharbeit; derzeitiger bzw. früherer Beschäftigungssektor; Angst vor Arbeitslosigkeit bzw. Betriebsverlust; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Gewerkschaftsmitglied im Haushalt; Haushaltsnettoeinkommen (kategorisiert); Ausbildung und Beruf des Partners: Land des Schulbesuchs; Jahre des Schulbesuchs im Ausland; Schulabschluss; derzeitige bzw. frühere Erwerbstätigkeit; derzeitige bzw. frühere berufliche Stellung.
Zusätzlich verkodet wurde: Zeitstempel Module 1 - 15 Eingang; Zeitstempel Module 1 - 15 Ausgang; laufende Nummer; Interviewdatum (Tag, Monat, Jahr); Bundesland; Sample: Teilstichprobe nach Onomastik/ Teilstichprobe nach Screening; Datenerhebungsmodus (CAPI oder CASI); Sprache der Datenerhebung (CAPI Deutsch, CASI Türkisch, CASI Russisch); Einwilligung zum Interview; Kontrollfragen; Wiederbefragungsbereitschaft; PSU: Point Nummer; Gewichtungsfaktoren; Returncode; Screening-Fragen: Herkunft; deutsche Staatsbürgerschaft; Ende der Befragung (keine Einwilligung, keine Sprache, Ausgescreente); Verständnisprobleme Deutsch; CAPI oder CASI; Übergabe Selbstbearbeitung; Spracheinstellung automatisch.
Interviewerrating: Verständnis; Sprachkenntnisse des Befragten; Probleme oder Störungen während des Interviews; Art der Probleme oder Störungen (offen).
Das German Internet Panel (GIP) ist ein Infrastrukturprojekt. Das GIP dient der Erhebung von Daten über individuelle Einstellungen und Präferenzen, die für die politischen und ökonomischen Entscheidungsprozesse relevant sind.
Es wurden experimentelle Variationen in den Instrumenten eingesetzt. Der Fragebogen enthält zahlreiche Randomisierungen (Reihenfolge von Fragen oder Antwortkategorien) sowie ein fragebogenübergreifendes Experiment.
Themen: Politische Verantwortung ausgewählter Institutionen für die Wirtschaftslage im Land (Bundesregierung, Banken, Internationaler Währungsfonds (IWF, IMF) und Europäische Union); Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, jemals die Parteien CDU, CSU,SPD, Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Alternative für Deutschland (AfD) zu wählen; Meinung zur europäischen Einigung sowie vermutete Haltung der vorgenannten Parteien zur europäischen Einigung; Zustimmung zu den Leistungen der Bundesregierung; Zustimmung zur EU-Politik des letzten Jahres; Wahlbeteiligung bei der Europawahl und Abstimmungsverhalten; Beurteilung der Mitgliedschaft Deutschlands in der EU; Parteineigung und Parteiidentifikation; Grad der Parteinähe; Beschäftigung mit dem Thema persönlicher Einfluss auf die Umwelt; Entsprechung des Lebensstils mit den Ansprüchen an das persönliche Engagement für die Umwelt; Einschätzung des persönlichen Lebensstils als umweltfreundlich; wichtigste Umweltprobleme in Deutschland (Luftverschmutzung, Chemikalien und Pflanzenschutzmittel, Wasserknappheit, Wasserverschmutzung, Atommüll, Entsorgung von Hausmüll, Klimawandel, genetisch veränderte Lebensmittel, Aufbrauchen von Rohstoffen und natürlichen Ressourcen); Ausmaß der Besorgnis über den Klimawandel; Meinung zur Klimaerwärmung (bewiesene Tatsache verursacht durch Emissionen, bewiesene Tatsache verursacht durch natürliche Vorgänge oder bisher nicht bewiesene Theorie); Gründe für den weltweiten Temperaturanstieg; Forderung nach Einschränkung der klimaschädlichen Treibhausgase durch die Bundesregierung; Staat und Industrie sollen Klimaschutz beginnen, nicht der einfache Bürger; Forderung nach finanzieller Unterstützung des Staates für Solaranlagen auf Privathäusern; Klimaerwärmung kann ohne grundlegende Veränderungen versus nur mit grundlegenden Veränderungen des Lebensstils verlangsamt werden; persönliches Umweltverhalten: Licht ausschalten in unbenutzten Räumen, Kaufverzicht wegen Verpackung, Kauf von Produkten aus recyceltem Papier, eigene Einkaufstasche beim Einkaufen, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel; Anzahl beruflich bedingter Flüge sowie von Urlaubsflügen im letzten Jahr; Anzahl selbst mit dem Auto gefahrener Kilometer im letzten Monat bzw. Befragter fährt kein Auto; Bezug von Ökostrom; Akzeptanz von höheren Preisen, von höheren Steuern und von Abstrichen beim Lebensstandard um den Klimawandel aufzuhalten; Meinung zur Verschiebung der Entscheidungsmacht von Deutschland auf die Europäische Union; geschätzter Anteil (klassiert) im Ausland Geborener (Geschiedener) je 100 Personen in Deutschland; Kenntnis des genauen Anteils im Ausland Geborener je 100 Personen in Deutschland; Forderung nach staatlichen Maßnahmen zur Verringerung von Einkommensunterschieden; Migrationspräferenz: Staat sollte erlauben, dass mehr gut qualifizierte versus gering qualifizierte Zuwanderer aus anderen Ländern in Deutschland leben.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewdatum; Fragebogenevaluation; Beurteilung der Befragung insgesamt; eindeutige ID-Kennung, Haushalts-Kennung und Personen-Kennung innerhalb des Haushalts.
Sozialer und familiärer Hintergrund. Aspekte des Schülerdaseins.
Ausbildungs- und Berufswahl. Antizipationen zum neuen Lebensabschnitt, zu Ausbildung und Beruf und gesellschaftlicher Stellung (1. Welle) bzw. Erfahrungen und Verhalten im neuen sozialen Kontext (2. Welle).
Allgemeine Vorstellungen zu Universität und Studium. Vorstellungen zu Wissenschaft und Forschung Vorstellungen über Akademiker. Berufsorientierungen und Berufswerte. Vorstellungen zu Geschlechterrollen. Vorstellungen zu Gesellschaft und sozialer Ungleichheit. Politische Partizipation und Kultur. Allgemeine Werte, Ziele und Dispositionen. Aspekte des Selbst. Moralisches Urteil.
1. Welle: Themen: Direkter Übergang nach der Grundschule auf das Gymnasium; Übergang auf das Gymnasium selbstverständlich; Zeitpunkt des Wechsels auf die derzeitige Schule (seit der Unterstufe, Mittelstufe oder Oberstufe); Klasse wiederholt vor der Oberstufe bzw. in der Oberstufe; Abgang vom Gymnasium erwogen; Klassensprecher, Kurs- oder Schulsprecher; Mitarbeit an einer Schülerzeitung; Mitgliedschaft in kirchlich religiösen bzw. politischen Jugendgruppen oder Sportvereinen; Häufigkeit ausgewählter Aspekte des persönlichen Unterrichts- und Arbeitsverhaltens bei den Hausaufgaben (z.B. Bibliotheksnutzung, Aufschieben der Hausaufgaben, unkonzentriert, Beteiligung an Diskussionen, Einbringen von Vorschlägen usw.); Einstellung zu Schule (Skala: größere Chancen für Schüler aus besserem Elternhaus, Leistungsstreben einzelner Schüler zerstört die Klassengemeinschaft, Chancengleichheit, Leistung zum eigenen Vorteil, Ansehen bei den Mitschülern hängt von der Schulleistung ab, Wert eines Schülers ist unabhängig von seiner Schulleistung); Stellenwert allgemeiner Anforderungen der eigenen Schule in der Oberstufe (z.B. Faktenwissen, Gruppenarbeit, eigenen Standpunkt entwickeln); Schwierigkeiten bei ausgewählten Tätigkeiten (selbständiges Arbeiten, Aufgaben in Teilschritte zerlegen, eigenen Standpunkt entwickeln, Verstehen abstrakter Zusammenhänge, Referate, Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden, präzise Ausdrucksweise bei Diskussionen, Argumente überzeugend vorbringen); in der Oberstufe eingeübte Arbeitstechniken mit Nutzen für Studium oder Beruf; persönliche Erfahrungen in der Oberstufenzeit (Engagement in Arbeitsthemen, Vermeidung abstrakter Zusammenhänge, Einblick in die Verflechtung wissenschaftlicher Disziplinen, rationelles Arbeiten gelernt, lange Beschäftigung mit interessanten Dingen fällt schwer, eigene Lernschwerpunkte setzen, erhöhte Urteilsfähigkeit über gesellschaftliche Probleme, wissenschaftliche Methoden kennengelernt, Spaß bei Referaten, Verständnis für wissenschaftliches Denken, gute Vorbereitung auf das Studium, Förderung der persönlichen Entwicklung); persönliche Herangehensweise anhand von Gegensatzpaaren im Hinblick auf größere Anstrengung bei Nichtgelingen, Zuversicht bei neuen Aufgaben, Spaß und Spannung bei komplizierten Aufgaben, keine Sorgen bei Nichtkönnen, Prüfungsangst, Anpacken von Schwierigkeiten; Entwicklung der Schulleistungen in den letzten zwei Jahren; Durchschnittsnote in studienplatzrelevanten Fächern; Beurteilung des Abiturverlaufs; Bewertung der persönlichen Anstrengungen im Vergleich zu den Mitschülern; Anstrengung auf bestimmte Fächer oder gleichmäßig; Nachhilfe erhalten; Stundenzahl für schulische Dinge außerhalb des Unterrichts und empfundener Belastungsgrad; Lernanreize (z.B. Fach entsprach den Neigungen, neuer Stoff, Lernen ohne Druck usw.); Gründe für bessere und für schlechtere Schulnoten (Lehrer erklären gut versus nicht gut, Glück versus Pech, Begabung versus fehlende Begabung, geringe versus hohe Anforderungen, Anstrengung versus geringe Anstrengung); persönliche Lernmotivation und Leistungsmotivation anhand ausgewählter Aussagen; genügend Zeit für andere Dinge trotz Abitur; Kontakthäufigkeit in der schulfreien Zeit mit: Familie, Schülern, berufstätigen Jugendlichen, Studenten und Lehrern der eigenen Schule; Häufigkeit ausgewählter Freizeitbeschäftigungen; Werte und Lebenseinstellungen (angenehmes Leben, aufregendes Leben, Frieden, Schönheit, Gleichheit, Sicherheit für die Familie, Freiheit, Glück, innere Harmonie, Liebe, öffentliche Sicherheit, Vergnügen, Religiosität, Selbstachtung, soziale Anerkennung, Freundschaft, Weisheit).
Schulbildung der Eltern, Berufsausbildung der Eltern; jeweilige Fachrichtung von Vater und Mutter; Berufstätigkeit der Mutter in den Zeiträumen Kindheit, Volksschulzeit, erste Jahre der Gymnasialzeit und während der letzten drei Schuljahre; berufliche Stellung der Eltern; gesellschaftliche Stellung der Eltern auf einer Oben-Unten-Skala; zukünftige eigene gesellschaftliche Stellung im Vergleich zu den Eltern; Akademikerstatus des Großvaters; Geschwisterzahl; studierende Geschwister; Konfession; Wohnen im Elternhaus oder außerhalb z.B. in eigener Wohnung; Beurteilung des Verhältnisses zu Vater und Mutter; Anforderungen der Eltern (gute Schulleistungen, Rücksicht, eigene Standpunkte vertreten, kritisches Denken, Interessenvielfalt, ordentliches und pünktliches Arbeiten, Sachlichkeit, mit ungewohnten Situationen zurechtkommen, nach Elternwünschen richten); Grad der elterlichen Kontrolle; Anregung und Unterstützung durch die Eltern im Hinblick auf Weiterbildung, Auseinandersetzung mit politischen und sozialen Problemen sowie kulturelle Veranstaltungen; Häufigkeit von Familiengesprächen über: Schule und Lehrer, Theater, Konzerte, Berufspläne, berufliche Fragen an Familienmitglieder, Studium, Politik, Literatur, moralisches Verhalten und Wissenschaft; Erwartungen von Vater und Mutter an die Abiturnote; Reaktion von Vater und Mutter auf bessere und auf schlechte Schulleistungen; Charakterisierung des Erziehungsverhaltens der Eltern (liebevoll, aufgeschlossen, bestimmend, freizügig, nachgiebig, fordernd, inkonsequent, ängstlich; persönliche Übereinstimmung mit den Elternvorstellungen; Ambiguitätstoleranz (Tolerance of ambiguitiy); Abgang vom Gymnasium als großer Lebenseinschnitt; Erwartungen an den neuen Lebensabschnitt; erwartete Schwierigkeiten und Sorgen (z.B. Leistungsanforderungen, Finanzierung usw.); Zuversicht für den neuen Lebensabschnitt; Interesse für ausgewählte Fachgebiete; Beurteilung der eigenen Begabung in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Kunst/Musik, Sport, Technik/Praktisches; Ausbildungswunsch nach Neigungen; Festlegung auf diesen Wunsch; Pläne nach dem Abitur; geplante spätere Ausbildung; voraussichtliche Ausbildung; Gründe für die Nicht-Verwirklichung des Ausbildungswunsches; Zeitpunkt und Sicherheit der Ausbildungspläne; Wichtigkeit ausgewählter Gründe für die Ausbildungsentscheidung; Schwierigkeitsgrad der Ausbildung; Einschätzung der Chancen auf einen guten Ausbildungsabschluss; Art der Ausbildungsfinanzierung; Befragte mit Studienwunsch wurden gefragt: Prüfungsordnung des geplanten Studienfaches gelesen; erwarteter Anschluss der Lehrinhalte an die Schule; geplante Gestaltung des ersten Semesters; geplanter Abschluss in der Mindeststudienzeit; voraussichtliche Studiendauer; Wunsch nach Hochschulwechsel während des Studiums; wieder alle: Wichtigkeit ausgewählter Kriterien bei der Wahl des Ausbildungsortes; Gründe für geplanten Auslandsaufenthalt und Land; Ferienaufenthalt im Ausland bzw. Schüleraustausch; persönliche Informiertheit über Auslandsstudium; eigene Finanzierung eines Auslandsstudiums oder Stipendium erforderlich; persönliche Vorteile und Nachteile eines Auslandsstudiums; Überwiegen von Vorteilen oder Nachteilen eines teilweisen Auslandsstudium.
Numerus Clausus: Informiertheit über Verfahren der Studienplatzvergabe; persönliche Folgen der Zulassungsbeschränkungen; mögliche Alternativen, falls das Wunschstudium durch den Numerus Clausus nicht möglich wäre; Meinung zum Numerus Clausus (Notendurchschnitt als Indikator für erfolgreiches Studium, Abiturnoten geben korrekt die Leistungen in einzelnen Fächern wieder, hält Unbegabte vom Studium ab, Verfahren schließt zu viele fähige Abiturienten vom Studium aus); bei guten Abiturnoten nur Fächer mit hohem Numerus Clausus wählen; geeignete Zulassungsverfahren solange Numerus Clausus besteht; Präferenz nach Berufschancen versus Interesse bei der Studienfachwahl.
Berufstätigkeit: Sicherheit des Berufswunsches und angestrebter Beruf; präferierter Bereich (öffentlicher Dienst, Privatwirtschaft, Organisationen, selbständig); Wichtigkeit ausgewählter Berufsaspekte; Informationsquellen für die eigene Ausbildungs- und Berufswahl und deren Entscheidungseinfluss; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit auf eine Anstellung unmittelbar nach Ausbildungsende; Wahrscheinlichkeit von Arbeitszufriedenheit, Menschen helfen können, Ideen verwirklichen, wissenschaftlicher Tätigkeit, viel Geld verdienen, hohe Position im zukünftigen Beruf; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit in 10 Jahren auf einer Oben-Unten-Skala; erwartete eigene Position in 10 Jahren im Vergleich zur gesamten Bevölkerung bezüglich Einkommen, Ansehen, Ausbildungsniveau, gesellschaftlichen Einfluss und Vermögen (Skalometer); Einschätzung des Durchschnittsverdienstes in ausgewählten Berufen (gruppiert); Einschätzung des monatlichen Bruttoeinkommens im angestrebten Beruf; bessere Eignung von Frauen oder Männern in ausgewählten Aufgabenbereichen; vermutete Gründe gegen die berufliche Gleichstellung der Frau; derzeitige Gleichstellung oder Benachteiligung der Frau in den Bereichen Ausbildung, Beruf, Politik, Führungspositionen und Familie.
Universität und Studenten: Informiertheit über Universität und Studium allgemein und ausgewählte Aspekte des Studiums; perzipierte Anforderungen der Universität an Studenten; Vergleich der Anforderungen der Oberstufe mit denen eines Universitätsstudiums im Hinblick auf Intelligenz, Leistung, Selbständigkeit, Selbstbewusstsein, Kooperationsfähigkeit, Zuverlässigkeit und abstraktes Denken; geschätzter wöchentlicher Zeitaufwand für ein Studium; Vergleich von Universitätsstudenten mit gleichaltrigen Nicht-Studierenden anhand ausgewählter Eigenschaften und Fähigkeiten; Rangfolge der wichtigsten Aufgaben der Universität; Wichtigkeit ausgewählter Ziele eines Hochschulstudiums für Männer und Frauen (Allgemeinbildung, Aufstiegschancen, Berufswissen, Ansehen, Persönlichkeitsentfaltung); bessere Eignung von Frauen oder Männern für ausgewählte Studiengänge; Nützliches für die Entwicklung eines Studenten (Hochschulwechsel, Beteiligung an einem Forschungsprojekt, Auslandsstudium, frühzeitige Spezialisierung im Fachgebiet, Besuch von fachfremden Vorlesungen, praktische Anwendung des Gelernten); besondere Verantwortung von Akademikern für die Allgemeinheit; Bereiche der besonderen Verantwortung; Erwartbarkeit und Art der besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten von Akademikern; Beurteilung der Vorbereitung für ausgewählte Aufgaben von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern (Formulieren gesellschaftlicher Ziele, kritische Beurteilung politischer Ereignisse, Ideenentwicklung, Führungspositionen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft, unvorhergesehene Situationen im Beruf meistern, Aufklärung der Bevölkerung über soziale und politische Entwicklungen); allgemein höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. größerer politischer Einfluss von Akademikern im Vergleich zu Leuten ohne Studium; höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. politischer Einfluss von Akademikern sind gerechtfertigt; Akademiker haben bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt; Bewusstsein über persönliche Qualifikationen (z.B. Allgemeinbildung, logisches Denken, Verantwortungsbewusstsein u.a.); Wichtigkeit der Lebensbereiche Politik, Sport, Kunst, Freizeit, Schule, Wissenschaft, Lernen, Familie, Beruf und Geselligkeit; feste Vorstellungen oder Unsicherheiten im Hinblick auf: soziale Werte, Dringlichkeit sozialer Probleme, präferierte politische Ziele, eigene Fähigkeiten, worauf es im Leben ankommt, Bedingungen für gesellschaftlichen Erfolg, Ziele wissenschaftlichen Denkens, Bedeutung von Bildung.
Wissenschaft: Beschäftigung mit wissenschaftlichen Problemen in der Schule bzw. außerhalb; Häufigkeit der Rezeption von wissenschaftlichen Büchern, öffentlichen Vorträgen und Sendungen in Funk und Fernsehen, Teilnahme an wissenschaftlichen Diskussionen und Durchführen eigener wissenschaftlicher Experimente; Orientierung an ausgewählten Kriterien zur Beurteilung des wissenschaftlichen Werts einer Arbeit; Zweck wissenschaftlichen Arbeitens; Rangfolge der wichtigsten Aufgaben von Wissenschaft (technischer Fortschritt und Wohlstand, gegen Unterdrückung und Unfreiheit, für geistige Aufklärung und kulturelle Entwicklung); Einstellung zu Wissenschaft und Wissenschaftlern (Skala); Meinung zu ausgewählten Forderungen zu Wissenschaft und Forschung (Skala); präferiertes Verhalten eines Wissenschaftlers im Falle von Dilemmata (z.B. eigene Theorien selbst in Frage stellen versus Kollegen die Schwachstellen herausfinden lassen).
Gesellschaft: Allgemeine Bewertung der Größe der sozialen Unterschiede im Land und konkrete Bewertung der Einkommensunterschiede, der Unterschiede in Vermögen und Besitz, im sozialen Ansehen und im politischen Einfluss; empfundene Gerechtigkeit der sozialen Unterschiede im Land; Vorhandensein von Bevölkerungsgruppen mit mehr Besitz oder Einkommen als ihnen zusteht bzw. von Gruppen oder Organisationen mit mehr politischem Einfluss als ihnen zusteht; soziale Schichteinteilung der Bevölkerung im Land anhand von vier Skizzen; Beurteilung der Relevanz ausgewählter Aspekte für die gesellschaftliche Stellung (z.B. hoher oder niedriger Ausbildungsabschluss, politisch links oder rechts, hohes oder niedriges Einkommen usw.); gesellschaftlicher Aufstieg in die Oberschicht ohne Universitätsabschluss ist möglich; Höhe des verdienten Ansehens in der Gesellschaft bei ausgewählten Berufen; Beurteilung des politischen Einflusses ausgewählter Gruppen und Organisationen; Beurteilung des Einkommens von Lehrern, Arbeitern, Ärzten, Rentnern, Unternehmern, Krankenschwestern, Verwaltungsbeamten und Akademikern allgemein; Verringern der sozialen Unterschiede im Land ist möglich; Bewertung der Eignung ausgewählter Maßnahmen zur Verringerung der sozialen Unterschiede (Abschaffung von Erbschaften, Einführung der Arbeitnehmermitbestimmung, mehr Weiterbildungsmöglichkeiten für Berufstätige, Fördern der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand, Volksentscheide, mehr Ausbildungsstipendien); Verringerung der sozialen Unterschiede ist begrüßenswert; Abschaffung der sozialen Unterschiede ist realistisch; Gründe, die der Abschaffung sozialer Unterschiede entgegenstehen; Machtverteilung im Land; Meinung zu ausgewählten Aussagen: Marktwirtschaft als bestes Wirtschaftssystem, abnehmende Bereitschaft zu Anstrengungen, Abbau sozialer Unterschiede führt zur Beschränkung der Freiheit des Einzelnen, Neid auf gesellschaftlich höher Stehende, Gleichheit vor dem Gesetz besteht nur auf dem Papier, soziale Unterschiede führen zu Spannungen zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, schlechtere Aufstiegschancen wegen fehlender Studienplätze und Ausbildungsmöglichkeiten, politische Richtung hängt von gesellschaftlicher Stellung ab, Sozialisierung von Verlusten und Privatisierung von Gewinnen als schlimmste Aspekte des Kapitalismus, benachteiligte Schichten sind nicht energisch genug, Verbesserung der sozialen Lage eher aus eigener Kraft möglich als gemeinsam auf einen Abbau sozialer Unterschiede hinzuarbeiten); erwartete Entwicklung der gesellschaftlichen Aufstiegschancen im Land; als gerecht empfundene Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Bedeutung ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Lebensorientierung (Tomkins Polarity Scale); Skala Machiavelismus (nach Cloetta); Charakterisierung der Gesellschaft der BRD, der Großbetriebe der Industrie und der Universität als human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig; Selbsteinschätzung der Kompetenz im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in ausgewählten Bereichen (politische Ziele, Vor- und Nachteile von Marktwirtschaft und Planwirtschaft, Art gerechter Einkommensbestimmung, Lage der Dritten Welt und der Entwicklungsländer, Jugendkriminalität, Notwendigkeit und Grenzen der Meinungsfreiheit, Aufbau und Probleme des Gesundheitswesens, Reform des Bildungswesens, Rolle der Wissenschaften, Humanisierung der Arbeitswelt, Entwicklung von Kindern, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Möglichkeiten eigene politische Vorstellungen öffentlich zu vertreten); Selbstcharakterisierung anhand ausgewählter Eigenschaften; situationsspezifisches Verhalten in Abhängigkeit von diesen Eigenschaften; Übereinstimmung von Selbstbild und Fremdbild; unterschiedliche Begabungen von Jungen und Mädchen in den Bereichen Naturwissenschaft, Sprache, Musik, Logisches Denken und Intelligenz; Zuordnung verschiedener Eigenschaften eher zu Männern bzw. zu Frauen; Gründe für diese Unterschiede (angeboren, anerzogen); Einstellung zu einem Studium bei Frauen, die ihre Berufstätigkeit nach der Heirat aufgeben (Studium als gesellschaftliche Fehlinvestition, Rückfallposition im Notfall, Studienplatz weggenommen, Bildung kommt der Familie zugute, Studium unnötig, mehr Unabhängigkeit und Selbständigkeit durch das Studium, Skala); Bewertung des Studiums in diesem Fall als unnötig oder nützlich; Einstellung zu ausgewählten Aussagen zur Gleichberechtigung von Mann und Frau (Skala); Meinung zur Aufgabe der Berufstätigkeit durch Akademikerinnen nach der Geburt des ersten Kindes.
Politik: Politikinteresse; Einstellung zu ausgewählten politischen Zielen; Einstellung zur politischen Partizipation; eigene Formen der politischen Partizipation; Konzentration im Pressewesen unbedingt verhindern werden trotz erforderlicher hoher staatlicher Subventionen; Präferenz für Gestaltungsprinzipien der Demokratie; prozentualer Anteil der Gewinne von Großunternehmen, die jeweils an Eigentümer bzw. Aktionäre, Belegschaft und einen Fond mit Beteiligung der Bevölkerung verteilt werden sollten; gleich großer oder gestaffelter Betrag für die Belegschaft; Einstellung zu Leistung und Wettbewerb (Skala Leistungsideologie); politische Selbsteinschätzung links-rechts im Vergleich mit den meisten Leuten im Land, mit den Eltern sowie im Vergleich zu vor zwei Jahren; politische Einschätzung links-rechts von Studenten und Professoren; Zuordnung ausgewählter Kennzeichnungen zu politisch Linksstehenden oder Rechtsstehenden; gelungene Verwirklichung allgemeiner gesellschaftlicher Ziele in der BRD; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele materieller Wohlstand, individuelle Freiheit und soziale Gleichheit; Meinung zum Verhältnis von Freiheit und Gleichheit; Meinung zum Staat; Meinung zu ausgewählten Möglichkeiten staatlicher Aktivitäten; Parteipräferenz; Einstellung zu Reform und Revolution im politischen System; Einstellung zu interner und externer Kontrolle anhand von Aussage-Paaren; eigenes Leben ist selbstbestimmt; Wichtigkeit ausgewählter Erziehungsziele; moralisches Urteil anhand ausgewählter Argumente am Beispiel des Einbruchsverhalten von zwei Arbeitern in die Räume der Direktion um ein Abhören von Beschäftigten zu beweisen; Bewertung des Verhaltens der Arbeiter insgesamt als eher falsch oder richtig; moralisches Urteil am Beispiel eines Arzt, der dem Wunsch nach Sterbehilfe einer unheilbar krebskranken Patientin entsprach; Bewertung des Verhaltens des Arztes insgesamt als eher falsch oder richtig.
2. Welle: Derzeitige Situation: Art der derzeitigen Ausbildung bzw. Tätigkeit; Ausbildungsgang bzw. Studiengang; Institution; Studium bzw. andere Ausbildung geplant; Art der geplanten Ausbildung; Wichtigkeit ausgewählter Entscheidungsgründe für die Ausbildung; Ausbildung entspricht den persönlichen Interessen; präferierte andere Ausbildung; Abiturnote; Folgen des Numerus Clausus für den Befragten; Tätigkeiten in der Zeit nach dem Abitur; Gründe für andere Ausbildung bzw. Tätigkeit als vor dem Abitur geplant; richtige Entscheidung bezüglich Ausbildungswahl; geänderte Vorstellungen seit dem Abitur in Bezug auf Politik, Wissenschaft, eigene Zukunft, Gesellschaft, eigenes Selbst und Religion; Vergleich des derzeitigen Lebensabschnitts mit der Oberstufenzeit (z.B. freieres Leben, weniger Leistungsdruck, finanziell unabhängiger; Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule zum Studium bzw. zum Beruf; Anforderungen der derzeitigen Ausbildung im Vergleich zur Oberstufe; Dauer bis zum Zurechtfinden im derzeitigen Tätigkeitsbereich; Diskussionshäufigkeit über fachliche Themen und über persönliche Themen mit Kollegen bzw. Kommilitonen und mit Vorgesetzten bzw. Dozenten; Vergleich der Kommilitonen bzw. Kollegen mit den Schülern (kritischer, politisch aktiver, konservativer, verantwortungsbewusster, sprachlich gewandter); Kontakthäufigkeit zu Eltern, Geschwistern, Freunden und Bekannten aus der Schulzeit, jungen Berufstätigen im Vergleich mit der Schulzeit; Wohnsituation; Ausbildung bzw. Studium macht mehr Spaß als Oberstufe; Auslandsstudium wünschenswert; Nachteile eines Auslandsstudiums.
Studenten wurden gefragt: Anforderungen im ersten Studiensemester; derzeitige Schwierigkeiten während des Studiums; wichtige Aspekte bei der Auswahl der Lehrveranstaltungen; Bereich der besuchten Lehrveranstaltungen; Beschreibung des eigenen Verhaltens im Studium; Vorgehen bei Nichtverstehen; Aspekte der Veranstaltungen im Hauptfach (Einbringen eigener Interessen, Pauken, Berücksichtigung interdisziplinärer Aspekte, Einflussnahme auf die Art der Leistungsnachweise, Streben nach guten Noten vorrangig, Thematisierung der gesellschaftlichen Folgen wissenschaftlicher Tätigkeit, Diskussionen über moralische und ethische Probleme von Wissenschaft, Ermutigung zur Kritik an der Lehrveranstaltung).
Wieder alle: Berufsentscheidung getroffen; Berufswunsch bzw. bereits ergriffener Beruf; persönliche Bedeutung ausgewählter Berufsaspekte; Beurteilung der Entwicklung gesellschaftlicher Aufstiegschancen; Einstellung zu Leistung und Wettbewerb (Skala); bessere Chancen für Akademiker auf dem Arbeitsmarkt; feste Vorstellungen oder Unsicherheiten im Hinblick auf: soziale Werte, Dringlichkeit sozialer Probleme, präferierte politische Ziele, eigene Fähigkeiten, worauf es im Leben ankommt, Bedingungen für gesellschaftlichen Erfolg, Ziele wissenschaftlichen Denkens, Bedeutung von Bildung); Bewertung der eigenen Kompetenz im Vergleich zur Gesamtbevölkerung bezüglich: parteipolitischer Ziele in der BRD; Vor- und Nachteile von Markt- und Planwirtschaft, Entwicklungsländer, Jugendkriminalität, Meinungsfreiheit in der Demokratie, wichtigste Reformen im Bildungswesen, Rolle der Wissenschaft, Humanisierung der Arbeitswelt, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Möglichkeiten eigene politische Vorstellungen öffentlich zu vertreten); Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche; Wichtigkeit ausgewählter Erziehungsziele.
Wissenschaft: Einstellung zu Wissenschaft und Wissenschaftlern (Skala); Einstellung zu ausgewählten Forderungen zu Wissenschaft und Forschung; Zweck wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens (Wissenschaft kann gesicherte Erkenntnisse hervorbringen versus vorläufige Erkenntnisse, Erkenntnis um ihrer selbst willen versus im Dienste der Lösung praktischer Probleme); wichtigste Aufgaben von Wissenschaft (Rangfolge); präferierte Entscheidung eines Wissenschaftlers in ausgewählten Zweifelsfällen (Dilemmata); wichtigste Aufgaben der Universität (Rangfolge); besondere Verantwortung von Akademikern für die Allgemeinheit; Erwartbarkeit und Art der besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten von Akademikern; höheres Einkommen, höheres Ansehen bzw. politischer Einfluss von Akademikern sind gerechtfertigt; Zuordnung ausgewählter Eigenschaften im Verhalten von Männern und Frauen und Einschätzung von deren Veränderbarkeit; Einstellung zur Berufsrückkehr einer Akademikerin nach der Geburt des ersten Kindes; moralisches Urteil am Beispiel eines Arztes, der dem Wunsch einer unheilbar krebskranken Patientin nach Sterbehilfe entsprach; Bewertung des Verhaltens des Arztes insgesamt als eher falsch oder richtig; Art des dargestellten Problems (z.B. rechtlich, moralisch).
Gesellschaft: Allgemeine Bewertung der Größe der sozialen Unterschiede im Land; empfundene Gerechtigkeit der sozialen Unterschiede im Land; soziale Schichteinteilung der Bevölkerung im Land anhand von vier Skizzen; Verringerung der sozialen Unterschiede ist möglich bzw. die Abschaffung realistisch; Gründe gegen die Abschaffung der sozialen Unterschiede; Meinung zu ausgewählten Aussagen: Gleichheit vor dem Gesetz besteht nur auf dem Papier, soziale Unterschiede führen zu Spannungen zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, Verbesserung der sozialen Lage eher aus eigener Kraft möglich, politische Richtung hängt von gesellschaftlicher Stellung ab, benachteiligte Schichten sind nicht energisch genug; Bedeutung ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Aufstieg; Charakterisierung der Gesellschaft der BRD und der Universität als human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig; Machtverteilung im Land; gelungene Verwirklichung allgemeiner gesellschaftlicher Ziele in der BRD; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele materieller Wohlstand, individuelle Freiheit und soziale Gleichheit; Meinung zum Verhältnis der gesellschaftlichen Ziele Freiheit und Gleichheit; Meinung zum Staat.
Politik: Politikinteresse; Möglichkeiten politischer Partizipation; eigene Formen politischer Partizipation; Einstellung zu ausgewählten politischen Zielen; politische Selbsteinschätzung links-rechts im Vergleich mit den Kollegen bzw. Kommilitonen sowie im Vergleich mit der Zeit vor einem Jahr; Erhöhung der Lebensqualität versus Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung als wichtigste Aufgabe der Regierung, Allgemeinheit verlangt Bestrafung von Gesetzesverstößen versus Strafen nicht immer vorteilhaft, generelle Gewährleistung der freien Meinungsäußerung versus nur so viel wie sich mit Recht und Ordnung vereinbaren lässt, die Wahrheit finden nur diejenigen, die sich voll und ganz mit dem identifizieren, was sie untersuchen versus die gegenüber dem, was sie untersuchen, objektiv und distanziert sind, Menschen stets mit Achtung behandeln versus nur dann, wenn sie es verdienen (Tomkins Polarity Scale); Einstellung zu ausgewählten Aussagen: jeder Mensch braucht etwas, woran er glaubt, Kriege auch weiterhin Realität, Besitzstreben gehört zur Natur des Menschen, Gesellschaft verhindert Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, Bedürfnis nach Unterordnung unter eine Autorität, Gewissen als Instanz für Gut und Böse, zu jemandem aufblicken gehört zum Wesen des Menschen, Kriege als Folge gesellschaftlicher und politischer Gegebenheiten; Einstellung zur Reform und Revolution im politischen System; Ambiguitätstoleranz; Wert eines Menschen nach Leistung versus Wert wird nicht erkannt trotz Bemühungen, Dinge geschehen einfach versus aktive Entscheidung, Verwirklichung eigener Pläne versus Abhängigkeit vom Zufall; Leben ist von eigenen Vorstellungen bestimmt; Bewusstsein über persönliche Qualifikationen (Allgemeinwissen, Kritikfähigkeit, Logisches Denken, Ordentlichkeit, Verantwortungsbewusstsein, Fähigkeit für leitende Position, Sachlichkeit und Unvoreingenommenheit); Selbstcharakterisierung anhand ausgewählter Eigenschaften; Ergebnisbericht gelesen; Bewertung des Ergebnisberichts.
Daseinsvorstellungen, Wertungen und Verhaltensweisen bezüglich Universität und Studium, Wissenschaft und Forschung, Rolle des Akademikers, Beruf und Arbeit, Geschlechterrolle, Gesellschaft und soziale Ungleichheit, politische Partizipation und Kultur, allgemeine Orientierungen und Werthaltungen, Selbstbild, moralisch-soziale Konflikte. Ausbildungs- und Berufswahl, Studienverlauf und Berufseinstieg. Studiensituation, Studierverhalten und Berufserfahrungen.
Themen: 1. Welle: Fachwahl und Studiensituation: Studienwahlmotive; Präferenz für neigungsorientiertes oder an späteren Berufschancen orientiertes Studium; Informiertheit über ausgewählte Fragen des Hochschulstudiums; Art der Studienfinanzierung; Dauer der jeweiligen Wohnsituation während des Studiums; präferierte Wohnform; Anzahl der Hochschulen, an denen studiert wurde; Anzahl der Auslandssemester; Anzahl der Fachsemester bis zum Studienabschluss; Auswahlkriterien für die derzeit besuchte Universität; Beschreibung der Kontakthäufigkeit zu Studenten des eigenen Faches bzw. anderer Fächer, zu Assistenten, Professoren und Personen im zukünftigen Berufsfeld sowie zu Personen ohne akademische Ausbildung; Zufriedenheit mit dem Kontakten zu Kommilitonen und Lehrenden.
Familiärer Hintergrund: Familienstand; Anzahl eigener Kinder; soziale Herkunft: Schulbildung, Ausbildungsfachrichtung und berufliche Stellung der Eltern; Schichtzugehörigkeit der Eltern; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit in zehn Jahren; Universitätsbesuch der Großväter; Geschwisterzahl; Universitätsbesuch von Geschwistern.
Anforderungen und Möglichkeiten im Studium: Charakterisierung des eigenen Hauptstudienfaches und der gestellten Anforderungen; Bewertung dieser Anforderungen; Charakterisierung von Lehrenden und Studierenden des eigenen Fachbereichs; Fachcharakterisierung (spezielle Ausrichtung, elitärer Anspruch, politische Rivalitäten unter den Studenten, Strenge in Prüfungen, hoher intellektueller Anspruch, Benachteiligung weiblicher Studierender, gute Beziehungen zwischen Studenten und Lehrenden).
Lernen und Arbeiten: aufgewendete Stunden für den Besuch von Lehrveranstaltungen; zusätzlicher wöchentlicher Zeitaufwand für das Studium; Intensität des Studierens in verschiedenen Phasen des Studiums; mehr Fachliteratur gelesen als empfohlen; kritisches Lesen; eigene Interessenschwerpunkte gesetzt; Entwicklung eigener Gedanken zur Problemlösung; Versuch, Forschungsergebnisse nachzuvollziehen; eigene Untersuchung durchgeführt; Inanspruchnahme der Studienberatung des Faches; Übereinstimmung des Studiums mit eigenen Interessen und Neigungen; Anzahl zusätzlich besuchter fachfremder Lehrveranstaltungen im sozialwissenschaftlichen, geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Bereich; Interesse für Mathematik, Naturwissenschaft, Medizin, Sprachen, Geschichte, Literatur/Philosophie, Wirtschaft, Soziologie/Politikwissenschaft, Pädagogik/Psychologie, Technik, künstlerisch-musischer Bereich (Skalometer); Lernmotivation (Skala: gemeinsames Lernen, erfolgversprechende Perspektive, neuer Stoff, praktische Anwendbarkeit des Gelernten, selbstbestimmtes Lernen, vor Prüfungen, lernen ohne Druck, Anerkennung durch Lehrende); Charakterisierung des eigenen Verhaltens anhand von Gegensatzpaaren (Problemlösungssicherheit bei neuen und bei komplizierten Aufgaben, Prüfungsangst, Nervosität bei Gesprächen mit Lehrenden und in Prüfungssituationen); Lern- und Leistungsorientierung; Durchschnittsnote des Abiturzeugnisses und der Zwischenprüfung bzw. des Vordiploms; Zufriedenheit mit den bisherigen Noten im Studium; Einschätzung der Chancen auf einen guten Studienabschluss; Wichtigkeit der Prüfungsergebnisse für die beruflichen Chancen; Gedanken an Hauptfachwechsel oder Studienabbruch; erneute Entscheidung für das gleiche Studium, ein anderes Fach oder eine andere Ausbildung und Art dieser Ausbildungsfächer; empfundene persönliche Belastung durch: Leistungsanforderungen im Studium, finanzielle Situation, unsichere Berufsaussichten, Anonymität an der Hochschule, bevorstehende Prüfungen, Wohnsituation, die Situation als Student generell); empfundene Benachteiligung von Frauen an der Universität; Interesse an hochschulpolitischen Fragen; Interesse für ausgewählte Hochschulgruppen; erfahrene Förderung der eigenen Persönlichkeit im Studium in ausgewählten Bereichen; Einschätzung der Nützlichkeit für die persönliche Entwicklung und die Verbesserung von Berufsaussichten von: Hochschulwechsel, Forschungspraktika, Auslandsstudium, Spezialisierung, fachübergreifendes Studium, Anwendung theoretischen Wissens auf Alltagsprobleme, praktische Arbeitserfahrung außerhalb der Hochschule, hochschulpolitisches Engagement, schneller Studienabschluss; praktische Erfahrungen im zukünftigen Beruf vor bzw. während des Studiums; Einfluss dieser Erfahrungen auf die Berufswahl; Nutzen des Hochschulstudiums für den späteren Beruf; Vergleich von zukünftigem Beruf und Studium hinsichtlich verlangter Fähigkeiten; geplante Promotion, Zweitstudium, Referendariat, Trainee bzw. Berufstätigkeit nach dem ersten Studienabschluss; Zuversicht oder Befürchtungen für die Zeit nach dem Studium; Charakterisierung der Gesellschaft der BRD, der Universität sowie des zukünftigen Berufsfeldes anhand von Eigenschaften (human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig und anonym).
Beruf: Entscheidung über eigene zukünftige Berufswahl getroffen; angestrebter Tätigkeitsbereich; Zeitpunkt dieser Entscheidung; Informiertheit über ausgewählte Aspekte der zukünftigen Berufstätigkeit; Berufsaussichten; berufliche Wertvorstellungen (Skala); erwartete Übereinstimmung dieser Wertvorstellungen mit dem zukünftigen Beruf; Erwartungen an den zukünftigen Beruf (Arbeitszufriedenheit, Möglichkeit anderen zu helfen, Verwirklichung eigener Ideen, wissenschaftliche Tätigkeit, hohes Einkommen, gute Aufstiegsmöglichkeiten); erwartetes Anfangsgehalt und monatliches Bruttogehalt nach zehn Jahren Berufstätigkeit; erwartete Anforderungen an Berufsanfänger im künftigen Berufsfeld; erwartetes Zurechtkommen im voraussichtlichen Beruf; erwartete Schwierigkeiten zu Berufsbeginn (Skala); Einstellung zur Rolle der Frau zwischen Familie und Beruf; Eignungsvergleich von Frau und Mann hinsichtlich: Aufgaben mit eigenen Ideen, berufliche Führungspositionen, Eingehen auf andere Menschen, politische Betätigung, wissenschaftliche Forschung; Einschätzung gesellschaftlicher Gleichstellung bzw. Benachteiligung der Frau in Ausbildung, Beruf, Politik, Führungspositionen sowie in der Familie; Beurteilung von Wertvorstellung und Einstellung anhand von Gegensatzpaaren zu: Emotionen als Schwäche, Bestrafung bei Gesetzesverstößen, Meinungsfreiheit, impulsivem Handeln, Wahrheitsfindung durch Identifikation, Menschen sind grundsätzlich gut; gefestigte Wertvorstellungen über: Zusammenleben der Menschen, drängende soziale Probleme der Gesellschaft, politische Ziele, Bereiche eigener Leistungsfähigkeit, persönlicher Einsatz, gesellschaftlicher Erfolg, Ziele und Aufgaben der Wissenschaft, Bedeutung von Bildung; Beurteilung der eigenen Kompetenz hinsichtlich ausgewählter gesellschaftlicher Probleme im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (Skala: Parteienbeurteilung, Vorteile und Nachteile der Marktwirtschaft, Lage der dritten Welt und der Entwicklungsländer, Erklären und Lösen der Probleme der Jugendkriminalität, Notwendigkeit und Grenzen der Meinungsfreiheit in der Demokratie, wichtigste Reformen im Bildungswesen, Rolle der Wissenschaftler für menschliche und gesellschaftliche Entwicklung, Humanisierung der Arbeitswelt, Möglichkeit und Folgen der Gleichberechtigung, Möglichkeiten eigene politische Interessen zu vertreten); Zweck wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens: gesicherte Wahrheit versus Interpretationen der Wirklichkeit, eigene Erkenntnis versus praktische Problemlösung; Rangfolge der wichtigsten Aufgabengebiete der Wissenschaft (technischer Fortschritt und Wohlstand, gegen Unterdrückung arbeiten, geistige Aufklärung und kulturelle Entwicklung); Einstellung zur Wissenschaft und zu Wissenschaftlern (Skala: Gesellschaftsentwicklung hängt vom wissenschaftlichen Fortschritt ab, wissenschaftliche Forschungsergebnisse hauptsächlich zugunsten der Wirtschaft, Forschungsergebnisse auch Laien vermitteln zeichnet guten Wissenschaftler aus, zu großer Einfluss auf das tägliche Leben, hauptsächlich Wissenschaftler profitieren von wissenschaftlicher Forschung, Wissenschaftler stehen gesellschaftlichen Tatbeständen kritisch gegenüber, wichtigste Wissenschaften sind die Naturwissenschaften, Wissenschaftler können frei ihre Forschungsthemen bestimmen); Forderungen an Wissenschaftler und die Wissenschaft (Skala); tatsächliche und gewünschte Wichtigkeit ausgewählter Aufgaben der Universität; Akademiker haben besondere Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit aufgrund ihrer Universitätsausbildung; besondere Eigenschaften und Fähigkeiten unterscheiden Akademiker von Nicht-Akademikern; Vergleich ausgewählter Eigenschaften von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern; Beurteilung der Ganztags-Berufstätigkeit einer verheirateten und finanziell abgesicherten Mutter bei Unterbringung ihres einjährigen Kindes bei einer Tagesmutter; Einstellung zu ausgewählten Motiven für sowie gegen das Verhalten der Mutter; Einschätzung der vorgenannten Problematik als rechtliches, familiäres, moralisches, finanzielles oder gesellschaftliches Problem; Beurteilung des Verhaltens eines Arztes, der einer todkranken Patientin auf deren Wunsch Sterbehilfe leistet; Einstellung zu ausgewählten Gründen für bzw. gegen das Verhalten des Arztes; Beurteilung von Sterbehilfe als rechtliches, religiöses, moralisches, humanitäres, wissenschaftliches oder gesellschaftliches Problem.
Gesellschaft: Bewertung der sozialen Unterschiede in der BRD als groß sowie als ungerecht; Einschätzung der Schichtanteile der deutschen Bevölkerung anhand von vier Skizzen; Verringerung der sozialen Unterschiede im Land ist möglich; Einstellung zur Verringerung sozialer Unterschiede; perzipierte Möglichkeit der Abschaffung der sozialen Unterschiede; Gründe gegen die Abschaffung der sozialen Unterschiede (Skala); Einstellung zu ausgewählten gesellschaftspolitischen Aussagen: soziale Unterschiede führen zu Konflikten zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, Erfolg durch individuellen Aufstieg statt Solidarität der unteren Schichten, Abhängigkeit der individuellen politischen Meinung von der gesellschaftlichen Stellung, Wettbewerb zerstört Solidarität, faire Chance für gesellschaftlichen Aufstieg in der BRD, ohne Wettbewerb kein gesellschaftlicher Fortschritt, Widerspruch zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, ohne Wettbewerb keine Leistung, rechtliche Benachteiligung der sozialen Unterschicht; Entwicklung der gesellschaftlichen Aufstiegschancen in der BRD; Wichtigkeit ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Erfolg; Vergleich von Akademikern und Nicht-Akademikern im Bezug auf höheres Einkommen, höheres Ansehen und größeren politischen Einfluss; Rechtfertigung von höherem Einkommen, höherem Ansehen und größerem politischen Einfluss von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern; Beurteilung der nachfolgenden Aussagen: Forderung nach bildungs- sowie leistungsabhängiger Entlohnung, gleiches Einkommen für alle; Forderung nach Aktionen (z.B. Streiks) der sozial Benachteiligten, der Wert eines Menschen an seiner Leistung bemessen, Reformen lösen keine Probleme, Demokratisierung aller Lebensbereiche, gewaltfreie Durchsetzung von Reformen; Machtverteilung in der BRD (Gruppen, Elite, Großkapital); derzeitig verwirklichte gesellschaftliche Ziele in der BRD (materieller Wohlstand, soziale Gleichheit, individuelle Freiheit, sozialer Frieden, demokratische Mitbestimmung, soziale Sicherheit); individuelle Freiheit versus soziale Gleichheit, soziale Gleichheit versus materieller Wohlstand, materieller Wohlstand versus individuelle Freiheit; Meinung zum Verhältnis der Ziele Freiheit und Gleichheit.
Politik: Politikinteresse (international, national, lokal, studentische Politik); Art der eigenen politischen Partizipation; Einstellung zur politischen Partizipation (Skala: derzeitige Möglichkeiten sind zufriedenstellend, Gleichgültigkeit gegenüber Politik ist verantwortungslos, Normalbürger hat nicht genug Gelegenheit zu politischer Einflussnahme, politische Aktivität ist Privatsache, Neigung zum politischen Protest bei Fehlentscheidungen, Politiker sind unfair und unehrlich, keine Beurteilung komplexer politischer Probleme möglich); politische Selbsteinschätzung links/rechts im Vergleich zu den Mitbürgern, den Kommilitonen und den Eltern sowie im Vergleich zu vor 2 Jahren; Einstellung zu politischen Zielen (Bewahren der Familie, harte Bestrafung der Kriminalität, Stabilität der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, volle Mitbestimmung der Arbeitnehmer, Förderung technologischer Entwicklung, Festlegung einer Einkommenshöchstgrenze, Gleichstellung der Frau, Abschaffung des Privateigentums an Industrieunternehmen und Banken, gleiche Bildungschancen durch Reform des Schulwesens, Sicherung der freien Marktwirtschaft); Einstellung zu Toleranz und wissenschaftlichem Denken: Experten ohne eindeutige Antwort fehlt es an Kompetenz, Dankbarkeit für ruhiges, geregeltes Leben, Präferenz für Menschen mit gleicher Meinung, alle sollten gleiche Werte annehmen, schematisches Leben kostet Lebensfreude, Interesse an unkonventionellen Menschen, Ja-/Nein-Antworten sind zu einfach, Präferenz für Aufgabenstellungen, die Kreativität zulassen.
Lebensbereiche und Selbstbild: Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche; Wichtigkeit ausgewählter Erziehungsziele; Selbstcharakterisierung anhand einer Eigenschaftenliste (Selbstbild); Einschätzung der Chancen auf Selbstbestimmung oder Abhängigkeit von gesellschaftlichen Anforderungen; persönliche Eigenschaften oder Zufälligkeiten als lebensbestimmend (externe Kontrolle); Einfluss des Hochschulstudiums auf die eigene Einstellung zur Politik, Wissenschaft, die eigene Zukunft, die Gesellschaft, sich selbst und Religion; Beeinflussung der eigenen Orientierung durch die Hochschullehrer, Kommilitonen, Lehrinhalt des Fachstudiums, Fachinhalte anderer Studiengebiete bzw. durch das studentische Leben allgemein; empfundener Gruppendruck an der eigenen Universität; Freude am Studentendasein.
Zusätzlich verkodet wurde: Verständnisprobleme beim Ausfüllen des Fragebogens; problemtische Antwortvorgaben; Unsicherheit bei der Beantwortung der Fragen; Diskussion mit anderen über die Fragen.
Demographie: Alter (Geburtsjahr); Geschlecht; erstes und zweites Hauptfach; erstes und zweites Nebenfach; Tätigkeit nach dem Abitur (Bundeswehr, Ersatzdienst, Direktstudium; anderes Studium und Studienart; Semesterzahl; Studienabschluss; andere Ausbildung und Art dieser Ausbildung; Ausbildungsdauer; Ausbildungsabschluss; Berufstätigkeit und Dauer der Berufstätigkeit; Jahr des Abiturs; Hochschulsemester; Fachsemester.
2. Welle: Derzeitige Tätigkeit; Beendigung des Hauptstudiums; Anzahl der Fachsemester bis zum Abschluss; Promotionsabsicht; Wechsel des Hauptfachs nach dem Wintersemester 1979/80; erstes und zweites Hauptfach; retrospektiv gesehen: erneute Entscheidung für das gleiche Studium, ein anderes Fach oder eine andere Ausbildung und Art dieser Ausbildungsfächer; Durchschnittsnote der Hauptprüfung bzw. des Diploms; Zufriedenheit mit dem Ergebnis der Abschlussprüfung; erfahrene Förderung der eigenen Persönlichkeit im Studium in ausgewählten Bereichen; retrospektive Zufriedenheit mit der Art des Aufbaus des Fachstudiums; Einschätzung der Nützlichkeit für die persönliche Entwicklung und die Verbesserung von Berufsaussichten, durch: Hochschulwechsel, Forschungspraktika, Auslandsstudium, Spezialisierung, fachübergreifendes Studium, Anwendung theoretischen Wissens auf Alltagsprobleme, praktische Arbeitserfahrung außerhalb der Hochschule, hochschulpolitisches Engagement, schnellen Studienabschluss.
Beruf: Sicherheit der bereits getroffenen Berufswahl; angestrebte Tätigkeitsbereiche; Einschätzung der Berufsaussichten; geschätzte Anzahl weiterer Studiensemester; empfundene persönliche Belastung durch: die eigene finanzielle Situation, unsichere Berufsaussichten, Leistungsanforderungen im Studium, bevorstehende Prüfungen, Anonymität an der Hochschule, Wohnsituation, die Situation als Student generell; Art der Beschäftigung; Art des Arbeitsverhältnisses; derzeitige Tätigkeit entspricht dem angestrebten Beruf; Tätigkeitsbereich; Dauer der jetzigen Tätigkeit; Berufs- oder Stellenwechsel seit Studienabschluss; Arbeitslosigkeit seit Abgang von der Hochschule und Arbeitslosigkeitsdauer; Schwierigkeiten beim Übergang in den Beruf; Möglichkeit einer besseren beruflichen Stellung in 5 Jahren (Karriereerwartung); persönliche Schwierigkeiten durch die Berufstätigkeit (Lebensweise als Berufstätiger, Kollegen, Vorgesetzte, Leistungsanforderungen, Einbringen eigener Interessen, veränderte Arbeitsweise, Vereinbarkeit von Beruf und Familie); Vergleich der Anforderungen im Studium und im Beruf (Kreativität, Fleiß, Kritikfähigkeit, Selbständigkeit, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Anpassungsfähigkeit und Zuverlässigkeit); berufliche Anforderungen und deren Bewertung durch den Befragten; allgemeine Bewertung des eigenen Berufseinstiegs; Charakterisierung der derzeitigen Berufstätigkeit hinsichtlich: Arbeitszufriedenheit, Möglichkeit anderen zu helfen, Verwirklichung eigener Ideen, wissenschaftliche Tätigkeit, hohes Einkommen, gute Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitsbelastung, Anwendung fachlicher Fähigkeiten); Nutzen des Studiums für den Beruf; Änderung der Berufspläne in den letzen zwei Jahren; Zuversicht oder Befürchtungen für die berufliche Zukunft; Einschätzung des Arbeitslosigkeitsrisikos von Absolventen der eigenen Fachrichtung; vermutete Benachteiligung von Frauen bei der Anstellung im eigenen Berufsfeld; Präferenz für neigungsorientiertes oder an späteren Berufschancen orientiertes Studium; Höhe des monatlichen Bruttogehalts einschließlich BAföG; erwartetes monatliches Bruttogehalt nach zehn Jahren Berufstätigkeit.
Berufliche Wertvorstellungen (Skala); erwartete Übereinstimmung dieser Wertvorstellungen mit dem zukünftigen Beruf; Charakterisierung des eigenen Verhaltens anhand von Gegensatzpaaren (Bewältigung neuer und komplizierter Aufgaben, Prüfungsangst, Gespräche mit Lehrenden, Prüfungssituation); Charakterisierung der Gesellschaft der BRD, der Universität sowie des eigenen Berufsfeldes anhand von Eigenschaften (human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig und anonym); Schichtzugehörigkeit der Eltern und Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit in zehn Jahren (Oben-Unten-Skala); Einstellung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen; Eignungsvergleich von Frau und Mann hinsichtlich: Aufgaben mit eigenen Ideen, berufliche Führungspositionen, Eingehen auf andere Menschen, politische Betätigung, wissenschaftliche Forschung; gesellschaftliche Gleichstellung bzw. Benachteiligung der Frau in der Hochschule, in anderen Ausbildungen, im Beruf, in der Politik, in Führungspositionen sowie in der Familie; Bewertung von Aussagen anhand von Gegensatzpaaren zu: Emotionen als Indikator für Schwäche, Bestrafung bei Gesetzesverstößen, Meinungsfreiheit, impulsivem Handeln, Wahrheitsfindung durch Identifikation, Menschen sind grundsätzlich gut; Unsicherheit bzw. feste Vorstellungen über: wichtigste Werte für das Zusammenleben der Menschen, drängende soziale Probleme der Gesellschaft, Unterstützung politischer Ziele, Bereiche eigener Leistungsfähigkeit, persönlicher Einsatz im Leben, Kriterien für gesellschaftlichen Erfolg, Ziele wissenschaftlichen Arbeitens; Bedeutung von Lernen und Bildung für den Einzelnen, Anforderungen im Berufsleben, Rolle der Akademiker in der Gesellschaft; Beurteilung der eigenen Kompetenz hinsichtlich der Bewertung ausgewählter gesellschaftlicher Fragestellungen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (Skala: politische Ziele der Parteien in der BRD beurteilen, Vorteile und Nachteile der Marktwirtschaft, Lage der dritten Welt und der Entwicklungsländer, Erklären und Lösen der Probleme der Jugendkriminalität, Notwendigkeit und Grenzen der Meinungsfreiheit in der Demokratie, wichtigste Reformen im Bildungswesen, Rolle der Wissenschaft für die menschliche und gesellschaftliche Entwicklung, Humanisierung der Arbeitswelt, Möglichkeit und Folgen der Gleichberechtigung, Möglichkeiten eigene politische Interessen zu vertreten); Selbstcharakterisierung hinsichtlich: breites Allgemeinwissen, kritisch und problembewusst, logisches und analytisches Denken, ordentliches und pünktliches Arbeiten, Bevorzugung verantwortungsbewusster Aufgaben, Fähigkeit eine leitende Position einzunehmen.
Wissenschaft und Akademiker: Zweck wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens: gesicherte Wahrheit versus Interpretationen der Wirklichkeit, Grundlagenforschung versus praktische Problemlösung; Einstellung zur Wissenschaft und zu Wissenschaftlern (Skala: Gesellschaftsentwicklung hängt vom wissenschaftlichen Fortschritt ab, wissenschaftliche Forschungsergebnisse hauptsächlich zugunsten der Wirtschaft, Forschungsergebnisse auch Laien vermitteln zeichnet guten Wissenschaftler aus, zu großer Einfluss auf das tägliche Leben, hauptsächlich Wissenschaftler profitieren von wissenschaftlicher Forschung, Wissenschaftler stehen gesellschaftlichen Tatbeständen kritisch gegenüber, wichtigste Wissenschaften sind die Naturwissenschaften, Wissenschaftler können frei ihre Forschungsthemen bestimmen); Aussagen der Wissenschaftler sind zu widersprüchlich um gesellschaftlich hilfreich zu sein; Rangfolge der wichtigsten Aufgabengebiete der Wissenschaft (Wohlstand durch technischen Fortschritt, gegen Unterdrückung arbeiten, geistige und kulturelle Entwicklung); Forderungen an Wissenschaftler und die Wissenschaft (Skala); tatsächliche und gewünschte Wichtigkeit ausgewählter Aufgaben der Universität; Einstellung zu Toleranz und wissenschaftlichem Denken: Experten ohne eindeutige Antwort fehlt es an Kompetenz, Interesse an unkonventionellen Menschen, Präferenz für Menschen mit gleicher Meinung, Ja-/Nein-Antworten sind zu einfach, schematisches Leben kostet Lebensfreude, Wunsch nach ruhigem, geregeltem Leben, alle sollten gleiche Werte annehmen, Präferenz für Aufgabenstellungen, die Kreativität zulassen; besondere Verantwortung Akademiker gegenüber der Allgemeinheit aufgrund ihrer Universitätsausbildung; besondere Eigenschaften und Fähigkeiten unterscheiden Akademiker von Nicht-Akademikern; Vergleich ausgewählter Eigenschaften von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern (Selbstbild); Vorbereitung von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern für ausgewählte Aufgaben: Formulierung gesellschaftlicher Ziele, Beurteilung politischer Ereignisse und Verhältnisse, Entwicklung neuer Ideen, Führungspositionen einnehmen, Meistern schwieriger Situationen im Beruf, Aufklärung der Bevölkerung über sozialpolitische Entwicklungen; Rolle der Frau: Beurteilung der Ganztags-Berufstätigkeit einer verheirateten und finanziell abgesicherten Mutter bei Unterbringung ihres einjährigen Kindes bei einer Tagesmutter; Beurteilung dieses Verhaltens fällt leicht oder schwer; Einstellung zu ausgewählten Gründen für sowie gegen das Verhalten der Mutter; Beurteilung des Verhaltens eines Arztes, der einer todkranken Patientin auf deren Wunsch Sterbehilfe leistet; Beurteilung dieses Verhaltens fällt leicht oder schwer; Einstellung zu ausgewählten Gründen für bzw. gegen das Verhalten des Arztes.
Gesellschaft: Bewertung der sozialen Unterschiede in der BRD als groß sowie als ungerecht; Einschätzung der Schichtanteile in der deutschen Bevölkerung anhand von vier Skizzen; perzipierte Chance zur Verringerung der sozialen Unterschiede; Einstellung zu einer Verringerung sozialer Unterschiede; Abschaffung der sozialen Unterschiede im Land wird als möglich eingeschätzt; Einstellung zu ausgewählten Gründen gegen die Abschaffung der sozialen Unterschiede (Skala); Einstellung zu ausgewählten gesellschaftspolitischen Aussagen: soziale Unterschiede führen zu Konflikten zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, Erfolg durch individuellen Aufstieg statt Solidarität der unteren Schichten, Abhängigkeit der politischen Meinung von der gesellschaftlichen Stellung, Wettbewerb zerstört Solidarität, faire Chance für gesellschaftlichen Aufstieg in der BRD, ohne Wettbewerb kein gesellschaftlicher Fortschritt, Widerspruch zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, ohne Wettbewerb keine Leistung, rechtliche Benachteiligung der sozialen Unterschicht; Entwicklung der gesellschaftlichen Aufstiegschancen in der BRD; Wichtigkeit ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Erfolg; Vergleich von Akademikern und Nicht-Akademikern im Bezug auf Einkommen, Ansehen und politischen Einfluss; höheres Einkommen, höheres Ansehen und größerer politischer Einfluss von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern sind gerechtfertigt; Beurteilung der Aussagen: Forderung nach bildungs- sowie leistungsabhängiger Entlohnung, gleiches Einkommen für alle, direkte Aktionen (z.B. Streiks) der sozial Benachteiligten, den Wert eines Menschen an seiner Leistung bemessen, Reformen lösen keine Probleme, Demokratisierung aller Lebensbereiche, gewaltfreie Durchsetzung von Reformen; Machtverteilung in der BRD (Gruppen, Elite, Großkapital); derzeitige Verwirklichung gesellschaftlicher Ziele in der BRD (materieller Wohlstand, soziale Gleichheit, individuelle Freiheit, sozialer Frieden, demokratische Mitbestimmung, soziale Sicherheit); Abwägung der Gegensätze: individuelle Freiheit versus soziale Gleichheit, soziale Gleichheit versus materieller Wohlstand, materieller Wohlstand versus individuelle Freiheit; Meinung zum Verhältnis der Ziele Freiheit und Gleichheit.
Politik: Politikinteresse (international, national, lokal, Hochschulpolitik); Art der selbst praktizierten politischen Partizipation; Einstellung zur politischen Partizipation (Skala: derzeitige Möglichkeiten sind zufriedenstellend, Gleichgültigkeit gegenüber Politik ist verantwortungslos, Normalbürger hat nicht genug Gelegenheit zu politischer Einflussnahme, politische Aktivität ist Privatsache, Neigung zum politischen Protest bei Fehlentscheidungen, Politiker sind unfair und unehrlich, keine Beurteilung komplexer politischer Probleme möglich); politische Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum im Vergleich zur Allgemeinheit im Land, den Kollegen, den Eltern sowie im Vergleich zu der Zeit vor zwei Jahren; Einstellung zu politischen Zielen (Bewahren der Familie, harte Bestrafung der Kriminalität, Stabilität der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, volle Mitbestimmung der Arbeitnehmer, Förderung technologischer Entwicklung, Festlegung einer Einkommenshöchstgrenze, Gleichstellung der Frau, Abschaffung des Privateigentums an Industrieunternehmen und Banken, gleiche Bildungschancen durch Reform des Schulwesens, Sicherung der freien Marktwirtschaft und des privaten Unternehmertums, Erhöhung der Verteidigung und der militärischen Anstrengungen sowie Priorität des Umweltschutzes vor wirtschaftlichem Wachstum); Wichtigkeit ausgewählter Erziehungsziele.
Lebensbereiche und Selbstbild: Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche; Selbstcharakterisierung anhand einer Eigenschaftsliste; Einschätzung der Chance auf Selbstbestimmung oder Abhängigkeit von gesellschaftlichen Anforderungen; persönlichen Eigenschaften oder Zufälligkeiten als lebensbestimmend (externe Kontrolle); Einfluss des Hochschulstudiums auf die eigene Einstellung zu Politik, Wissenschaft, die eigene Zukunft, die Gesellschaft, sich selbst und Religion; Beeinflussung der eigenen Orientierungen durch die Hochschullehrer, Kommilitonen, Lehrinhaltes des Fachstudiums, Fachinhalte anderer Studiengebiete bzw. durch das studentische Leben allgemein; Freude am Studentendasein; Forschungsbericht über dieses Projekt bereits gelesen; Beurteilung des Forschungsberichts.
Demographie: Familienstand; Anzahl der Kinder.
Zusätzlich verkodet wurde: Interviewnummer.
3. Welle: Beendigung des Hauptstudiums; Anzahl der Fachsemester bis zum Abschluss; derzeitige Tätigkeit; Promotionspläne; Studium und Studienzeit; Hauptfachwechsel nach dem Wintersemester 1981/1982; Zweit- oder Aufbaustudium beendet; erstes bzw. zweites Hauptfach; erneute Entscheidung für das gleiche Studium, ein anderes Fach oder eine andere Ausbildung aus der Rückschau und Art der dann bevorzugten Ausbildungsfächer; Durchschnittsnote der Abschlussprüfung bzw. des Diploms; Zufriedenheit mit dem Ergebnis der Abschlussprüfung; erfahrene Förderung der eigenen Persönlichkeit im Studium in ausgewählten Bereichen; Einschätzung der Nützlichkeit für die persönliche Entwicklung und die Verbesserung von Berufsaussichten durch: Hochschulwechsel, Forschungspraktika, Auslandsstudium, Spezialisierung, fachübergreifendes Studium , Anwendung theoretischen Wissens auf Alltagsprobleme, praktische Arbeitserfahrung außerhalb der Hochschule, hochschulpolitisches Engagement, schneller Studienabschluss; Selbstkritik zum eigenen Studienverlauf; Sicherheit der Entscheidung über die eigene zukünftige Berufswahl; angestrebter Tätigkeitsbereich; Einschätzung der Berufsaussichten; persönliche Belastung durch die eigene finanzielle Lage bzw. unsichere Berufsaussichten; voraussichtliche restliche Semesterzahl; Beschäftigungsstatus (Vollzeit, Teilzeit oder Gelegenheitstätigkeit) und Art des Befristungsverhältnisses; derzeitige Tätigkeit entspricht dem angestrebten Beruf; Tätigkeitsbereich; Tätigkeitsdauer; Berufs- oder Stellenwechsel seit Studienabschluss; arbeitslos bzw. arbeitssuchend seit Ende des Hochschulstudiums und Arbeitslosigkeitsdauer; Erfahrungen beim Übergang in den Beruf; Zeitraum vom Examen bis zur ersten Stelle in Monaten; Anzahl der Bewerbungen bis zur ersten Stelle; Möglichkeit einer besseren beruflichen Stellung in 5 Jahren (Karriereerwartung); Vergleich der Anforderungen im Studium und im Beruf (Kreativität, Fleiß, Kritikfähigkeit, Selbständigkeit, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Anpassungsfähigkeit, Zuverlässigkeit); berufliche Anforderungen und deren Bewertung durch den Befragten; persönliche Schwierigkeiten bei der Anpassung an die Berufstätigkeit (Lebensweise als Berufstätiger, Kollegen, Vorgesetzte, Leistungsanforderungen, Einbringen eigener Interessen, veränderte Arbeitsweise, Vereinbarkeit von Beruf und Familie); leichter oder schwerer Berufseinstieg; Nutzen des Studiums für den Beruf; Änderung der Berufspläne in den letzten zwei Jahren; Zuversicht; Befürchtungen für die berufliche Zukunft; Einschätzung des Arbeitslosigkeitsrisikos von Absolventen der eigenen Fachrichtung; Benachteiligung von Frauen bei der Anstellung im eigenen Beruf; Präferenz für neigungsorientiertes oder an späteren Berufschancen orientiertem Studium; Höhe des monatlichen Bruttogehalts und erwartetes monatliches Bruttoeinkommen nach zehn Jahren Berufstätigkeit; berufliche Wertvorstellungen; erwartete Übereinstimmung dieser Wertvorstellungen mit dem Beruf; Charakterisierung der derzeitigen bzw. zukünftigen Berufstätigkeit hinsichtlich: Arbeitszufriedenheit, Möglichkeit anderen zu helfen, Verwirklichung eigener Ideen, wissenschaftliche Tätigkeit, hohes Einkommen, gute Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeitsplatzsicherheit, Arbeitsbelastung, Anwendbarkeit fachlicher Fähigkeiten); Charakterisierung der Gesellschaft der BRD, der Universität sowie des eigenen Berufsfeldes anhand von Eigenschaften (human, fortschrittlich, autoritär, reformbedürftig, unbeweglich, leistungsfähig und anonym); Schichtzugehörigkeit der Eltern; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit in zehn Jahren (Oben-Unten-Skala); Einstellung zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen; Eignungsvergleich von Frau und Mann hinsichtlich: Aufgaben mit eigenen Ideen, berufliche Führungspositionen, Eingehen auf andere Menschen, politische Betätigung, wissenschaftliche Forschung; Einschätzung der gesellschaftlichen Gleichstellung bzw. Benachteiligung der Frau in der Hochschule, in der Ausbildung, Berufswelt, Politik, Führungspositionen sowie in der Familie; Bewertung von Aussagen anhand von Gegensatzpaaren: Emotionen als Indikator für Schwäche, Bestrafung bei Gesetzesverstößen, Meinungsfreiheit, impulsivem Handeln, Wahrheitsfindung durch Identifikation, Menschen sind grundsätzlich gut; Unsicherheit bzw. feste Vorstellungen über: wichtigste Werte für das Zusammenleben der Menschen, drängende soziale Probleme der Gesellschaft, Unterstützung politischer Ziele, Bereiche eigener Leistungsfähigkeit, persönlicher Einsatz im Leben, Kriterien für gesellschaftlichen Erfolg, Ziele wissenschaftlichen Denkens, Bedeutung von Bildung für den Einzelnen, Anforderungen im Berufsleben, Rolle von Akademikern in der Gesellschaft; Beurteilung der eigenen Kompetenz hinsichtlich der Bewertung ausgewählter gesellschaftlicher Fragestellungen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (Skala: politische Ziele der Parteien in der BRD, Vorteile und Nachteile der Marktwirtschaft, Lage der dritten Welt und der Entwicklungsländer, Erklären und Lösen der Probleme der Jugendkriminalität, Notwendigkeit und Grenzen der Meinungsfreiheit in der Demokratie, wichtigste Reformen im Bildungswesen, Rolle der Wissenschaft für die menschliche und gesellschaftliche Entwicklung, Humanisierung der Arbeitswelt, Möglichkeit und Folgen der Gleichberechtigung, Möglichkeiten eigene politische Interessen zu vertreten); Selbstcharakterisierung: breites Allgemeinwissen, kritisch und problembewusst, logisches und analytisches Denken, ordentliches und pünktliches Arbeiten, Bevorzugung verantwortungsbewusster Aufgaben, Fähigkeit zu einer leitenden Position.
Wissenschaft und Akademiker: Zweck wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens: gesicherte Wahrheit versus Interpretationen der Wirklichkeit, Grundlagenforschung versus praktische Problemlösung; Einstellung zur Wissenschaft und zu Wissenschaftlern (Skala: Gesellschaftsentwicklung hängt vom wissenschaftlichen Fortschritt ab, wissenschaftliche Forschungsergebnisse hauptsächlich zugunsten der Wirtschaft, zu großer Einfluss auf das tägliche Leben, widersprüchliche Aussagen von Wissenschaftlern sind wenig hilfreich für gesellschaftliche Entwicklung); Forderung nach Orientierung der wissenschaftlichen Forschung an: Sammlung objektiver Daten, Konzentration auf Theorien und Hypothesen, die objektiv überprüfbar sind bzw. auf direkte Erfahrung und unmittelbare Einsicht; Rangfolge der wichtigsten Aufgabengebiete der Wissenschaft (Wohlstand durch technischen Fortschritt, gegen Unterdrückung arbeiten, geistige und kulturelle Entwicklung); Forderungen an Wissenschaftler und die Wissenschaft (Skala); tatsächliche und gewünschte Wichtigkeit ausgewählter Aufgaben der Universität; Einstellung zu Toleranz und wissenschaftlichem Denken: Experten ohne eindeutige Antwort fehlt es an Kompetenz, Interesse an unventionellen Menschen, Präferenz für Menschen mit gleicher Meinung, Ja-/Nein-Antworten sind zu einfach, schematisches Leben kostet Lebensfreude, Wunsch nach ruhigem, geregeltem Leben, alle sollten gleiche Werte annehmen; Präferenz für Aufgabenstellungen, die Kreativität zulassen; besondere Verantwortung von Akademikern gegenüber der Allgemeinheit aufgrund ihrer Universitätsausbildung; besondere Eigenschaften und Fähigkeiten unterscheiden Akademiker von Nicht-Akademikern; Vergleich ausgewählter Eigenschaften von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern (Selbstbild); Vorbereitung von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern für ausgewählte Aufgaben: Formulierung gesellschaftlicher Ziele, Beurteilung politischer Ereignisse und Verhältnisse, Entwicklung neuer Ideen, Führungspositionen einnehmen, Meistern schwieriger Situationen im Beruf, Aufklärung der Bevölkerung über sozialpolitische Entwicklungen; Beurteilung der Ganztags-Berufstätigkeit einer verheirateten und finanziell abgesicherten Mutter bei Unterbringung ihres einjährigen Kindes bei einer Tagesmutter; Einstellung zu ausgewählten Gründen für sowie gegen das Verhalten der Mutter; Einschätzung der vorgenannten Problematik als rechtliches, familiäres, moralisches, finanzielles oder gesellschaftliches Problem; Beurteilung des Verhaltens eines Arztes, der einer todkranken Patientin auf deren Wunsch Sterbehilfe leistet; Einstellung zu ausgewählten Gründen für bzw. gegen das Verhalten des Arztes; Beurteilung von Sterbehilfe als rechtliches, religiöses, moralisches, humanitäres, wissenschaftliches oder gesellschaftliches Problem.
Gesellschaft: Bewertung der sozialen Unterschiede in der BRD als groß sowie als ungerecht; Einschätzung der Schichtanteile der deutschen Bevölkerung anhand von vier Skizzen; perzipierte Chance zur Verringerung der sozialen Unterschiede; Einstellung zu einer Verringerung sozialer Unterschiede; Abschaffung der sozialen Unterschiede im Land ist möglich; Einstellung zu ausgewählten Gründen gegen die Abschaffung der sozialen Unterschiede (Skala); Einstellung zu ausgewählten gesellschaftspolitischen Aussagen: soziale Unterschiede führen zu Konflikten zwischen Oben und Unten in der Gesellschaft, Erfolg durch individuellen Aufstieg statt Solidarität der unteren Schichten, Abhängigkeit der politischen Meinung von der gesellschaftlichen Stellung, Wettbewerb zerstört Solidarität, faire Chance für gesellschaftlichen Aufstieg in der BRD, ohne Wettbewerb kein gesellschaftlicher Fortschritt, Widerspruch zwischen Wirtschaft und Gesellschaft, ohne Wettbewerb keine Leistung, rechtliche Benachteiligung der sozialen Unterschicht; Einkommen richtet sich vor allem nach Leistung; Entwicklung der gesellschaftlichen Aufstiegschancen in der BRD; Wichtigkeit ausgewählter Faktoren für gesellschaftlichen Erfolg; Vergleich von Akademikern und Nicht-Akademikern im Bezug auf höheres Einkommen, höheres Ansehen und größeren politischen Einfluss; höheres Einkommen, höheres Ansehen und größerer politischer Einfluss von Akademikern im Vergleich zu Nicht-Akademikern sind gerechtfertigt; Beurteilung der Aussagen: Forderung nach bildungs- sowie leistungsabhängiger Entlohnung; gleiches Einkommen für alle; direkte Aktionen (z.B. Streiks) der sozial Benachteiligten; den Wert eines Menschen an seiner Leistung bemessen, Reformen lösen keine Probleme; gewaltfreie Durchsetzung von Reformen; Machtverteilung in der BRD (Gruppen, Elite, Großkapital); perzipierte Verwirklichung gesellschaftlicher Ziele in der BRD (materieller Wohlstand, soziale Gleichheit, individuelle Freiheit, sozialer Frieden, demokratische Mitbestimmung, soziale Sicherheit); Abwägen der Gegensätze: individuelle Freiheit versus soziale Gleichheit, soziale Gleichheit versus materieller Wohlstand, materieller Wohlstand versus individuelle Freiheit; Meinung zum Verhältnis der Ziele Freiheit und Gleichheit.
Politik: Politikinteresse (international, nationalpolitisch, lokalpolitisch, studentische Politik); Art der selbst praktizierten politischen Partizipation; Einstellung zur politischen Partizipation (Skala: derzeitige Möglichkeiten sind zufriedenstellend, Gleichgültigkeit gegenüber Politik ist verantwortungslos, Normalbürger hat nicht genug Gelegenheit zu politischer Einflussnahme, politische Aktivität ist Privatsache, Neigung zum politischen Protest bei Fehlentscheidungen, Politiker sind unfair und unehrlich, keine Beurteilung komplexer politischer Probleme möglich); politische Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum im Vergleich mit der Allgemeinheit im Land und den Kollegen sowie im Vergleich zu vor zwei Jahren; Einstellung zu politischen Zielen (Bewahren der Familie, harte Bestrafung der Kriminalität, Stabilität der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, volle Mitbestimmung der Arbeitnehmer, Förderung technologischer Entwicklung, Festlegung einer Einkommenshöchstgrenze, Gleichstellung der Frau, Abschaffung des Privateigentums an Industrieunternehmen, gleiche Bildungschancen durch Reform des Schulwesens, Sicherung der freien Marktwirtschaft, Erhöhung der Verteidigungskraft und der militärischen Anstrengungen, Priorität von Umweltschutz vor Wirtschaftswachstum).
Lebensbereiche und Selbstbild: Erziehungsziele; Wichtigkeit ausgewählter Lebensbereiche; Selbstcharakterisierung anhand einer Eigenschaftsliste (Selbstbild); Charakterisierung des eigenen Verhaltens anhand von Gegensatzpaaren (Bewältigung neuer und komplizierter Aufgaben, Prüfungsangst, Gespräche mit Lehrenden, Prüfungssituation); Einschätzung der Chancen auf Selbstbestimmung sowie Abhängigkeit von gesellschaftlichen Anforderungen, persönlichen Eigenschaften oder Zufälligkeiten als lebensbestimmend (externe Kontrolle); Einfluss des Hochschulstudiums auf die eigene Einstellung zur Politik, Wissenschaft, die eigene Zukunft, die Gesellschaft, sich selbst und Religion; Beeinflussung der eigenen Orientierungen durch die Hochschullehrer, Kommilitonen, Lehrinhaltes des Fachstudiums, Fachinhalte anderer Studiengebiete durch das studentische Leben allgemein und durch die Berufserfahrung; Freude am Studentendasein; Forschungsbericht über dieses Projekt bereits gelesen.
Auf die inkludierende Wirkung (neuer) Partizipationsformen, wie beispielsweise direktdemokratische Verfahren, wurden zeitweise große Hoffnungen gesetzt. Diese Hoffnungen haben sich jedoch als wenig realistisch erwiesen. Direktdemokratische Verfahren werden, hierzulande spätestens seit dem Hamburger Schulentscheid, häufig als Ungleichheit fördernd bewertet - Direktdemokratie würde Gleichheit eher verhindern und Ungleichheiten verschärfen. Doch tragen direktdemokratische Verfahren tatsächlich zur Stabilisierung oder sogar zu einer Vertiefung von Ungleichheiten bei? Das Projekt untersucht basierend auf partizipations-, ungleichheits- und institutionentheoretischen Zugängen quantitativ-vergleichend die Effekte unterschiedlicher direktdemokratischer Verfahrenstypen auf sozio-ökonomische, rechtliche und politische Ungleichheiten.
Wir gehen davon aus, dass sich direkte Demokratie auf alle Ungleichheitsdimensionen auswirkt. Zudem vermuten wir unterschiedliche Wirkungen unterschiedlicher direktdemokratischer Verfahren sowohl auf Ungleichheit als auch auf die Konfiguration des politischen Felds. Widersprüchliche Ergebnisse der bisherigen Forschung, die sich hauptsächlich auf die Schweiz und die USA beziehen, hoffen wir durch eine breitere Datenbasis aufklären zu können. Zur Analyse dieser Zusammenhänge untersuchen wir konkrete Policy-Entscheidungen in einer Vielzahl an (Glied-)Staaten quantitativ-statistisch und vergleichend. Dabei konzentrieren wir uns auf die Zeitspanne 1990-2015, da in vielen Staaten direktdemokratische Verfahren im Laufe der 1990er Jahre eingeführt wurden. Bei der Datenerhebung werden alle direktdemokratischen Verfahren in Demokratien auf nationaler Ebene berücksichtigt.
Das Projekt verfolgt in erster Linie eine wissenschaftliche Zielsetzung. Allerdings verspricht es auch Antworten auf eine Reihe aktueller, gesellschaftspolitischer Fragen. Denn derzeit werden die Chancen und Risiken direktdemokratischer Verfahren weltweit intensiv diskutiert. Umso wichtiger ist es, keine voreiligen Schlüsse aus einzelnen Verfahren oder aus Forschungen zu einzelnen Ländern zu ziehen, sondern die Ergebnisse umfassender Datensätze – auch jenseits der Schweiz und den USA – abzuwarten. Mit unserem Projekt leisten wir daher einen zentralen Beitrag für die gesellschaftspolitische Diskussion.
English:
(New) modes of participation, such as direct democratic votes, for a long time have been presented as a "cure" for rising inequalities in western societies. In practice these aspirations have proven themselves to be rather unrealistic. At least since the "Hamburger Schulentscheid" direct democratic votes have often been estimated to rather increase inequality. It is presumed that direct democracy hinders equality and exacerbates inequality. But do direct democratic votes really reinforce inequalities? This question is addressed not only within the public discourse but also in political science. While some authors proclaim the positive effect of referenda, others point to the dangers of direct democracy such as the possible discrimination of minorities. The current state of the art displays three research gaps that have not yet been addressed: first, the majority of academic work is limited to the comparative analysis on the subnational level (mostly Switzerland and the US). Second, predominantly one dimension of inequality, namely socio-economic inequality, is regarded. The other dimensions (political and legal) are mostly excluded from analysis. Third, often only the existence of direct democratic options has been inspected. What is missing is an in-depth review and analysis of the actual outputs of referenda. The project aims at closing these research gaps by drawing on datasets of national referenda in democracies worldwide from 1990-2015.
Based on theories of participation, inequality and institutions, the research project quantitative-comparatively examines the outputs of different direct democratic votes on socio-economic, legal, and political inequalities. We assume that direct democracy has an impact on all of these dimensions of inequality. Additionally, we expect different effects of different direct democratic instruments. We hope to add to the somewhat contradictory results of previous research, primarily based on Switzerland and the US, by deploying a more extensive database. Thereby this project contributes to a discourse in society. We focus on the timespan between 1990 and 2015, because in many states direct democratic options were introduced during the nineties.
First and foremost this project pursues an academic benefit. Additionally, it presents itself to be a promissory source for answers to current, socio-political issues. Currently opportunities and risks of direct democratic options are part of a worldwide discussion. Here, it is crucial not to jump to quick conclusions, but to make statements based on more extensive databases like those set up in our project.
Auf die inkludierende Wirkung (neuer) Partizipationsformen, wie beispielsweise direktdemokratische Verfahren, wurden zeitweise große Hoffnungen gesetzt. Diese Hoffnungen haben sich jedoch als wenig realistisch erwiesen. Direktdemokratische Verfahren werden, hierzulande spätestens seit dem Hamburger Schulentscheid, häufig als Ungleichheit fördernd bewertet - Direktdemokratie würde Gleichheit eher verhindern und Ungleichheiten verschärfen. Doch tragen direktdemokratische Verfahren tatsächlich zur Stabilisierung oder sogar zu einer Vertiefung von Ungleichheiten bei? Das Projekt untersucht basierend auf partizipations-, ungleichheits- und institutionentheoretischen Zugängen quantitativ-vergleichend die Effekte unterschiedlicher direktdemokratischer Verfahrenstypen auf sozio-ökonomische, rechtliche und politische Ungleichheiten.
Wir gehen davon aus, dass sich direkte Demokratie auf alle Ungleichheitsdimensionen auswirkt. Zudem vermuten wir unterschiedliche Wirkungen unterschiedlicher direktdemokratischer Verfahren sowohl auf Ungleichheit als auch auf die Konfiguration des politischen Felds. Widersprüchliche Ergebnisse der bisherigen Forschung, die sich hauptsächlich auf die Schweiz und die USA beziehen, hoffen wir durch eine breitere Datenbasis aufklären zu können. Zur Analyse dieser Zusammenhänge untersuchen wir konkrete Policy-Entscheidungen in einer Vielzahl an (Glied-)Staaten quantitativ-statistisch und vergleichend. Dabei konzentrieren wir uns auf die Zeitspanne 1990-2015, da in vielen Staaten direktdemokratische Verfahren im Laufe der 1990er Jahre eingeführt wurden. Bei der Datenerhebung werden alle direktdemokratischen Verfahren in Demokratien auf nationaler Ebene berücksichtigt.
Das Projekt verfolgt in erster Linie eine wissenschaftliche Zielsetzung. Allerdings verspricht es auch Antworten auf eine Reihe aktueller, gesellschaftspolitischer Fragen. Denn derzeit werden die Chancen und Risiken direktdemokratischer Verfahren weltweit intensiv diskutiert. Umso wichtiger ist es, keine voreiligen Schlüsse aus einzelnen Verfahren oder aus Forschungen zu einzelnen Ländern zu ziehen, sondern die Ergebnisse umfassender Datensätze – auch jenseits der Schweiz und den USA – abzuwarten. Mit unserem Projekt leisten wir daher einen zentralen Beitrag für die gesellschaftspolitische Diskussion.
English:
(New) modes of participation, such as direct democratic votes, for a long time have been presented as a "cure" for rising inequalities in western societies. In practice these aspirations have proven themselves to be rather unrealistic. At least since the "Hamburger Schulentscheid" direct democratic votes have often been estimated to rather increase inequality. It is presumed that direct democracy hinders equality and exacerbates inequality. But do direct democratic votes really reinforce inequalities? This question is addressed not only within the public discourse but also in political science. While some authors proclaim the positive effect of referenda, others point to the dangers of direct democracy such as the possible discrimination of minorities. The current state of the art displays three research gaps that have not yet been addressed: first, the majority of academic work is limited to the comparative analysis on the subnational level (mostly Switzerland and the US). Second, predominantly one dimension of inequality, namely socio-economic inequality, is regarded. The other dimensions (political and legal) are mostly excluded from analysis. Third, often only the existence of direct democratic options has been inspected. What is missing is an in-depth review and analysis of the actual outputs of referenda. The project aims at closing these research gaps by drawing on datasets of national referenda in democracies worldwide from 1990-2015.
Based on theories of participation, inequality and institutions, the research project quantitative-comparatively examines the outputs of different direct democratic votes on socio-economic, legal, and political inequalities. We assume that direct democracy has an impact on all of these dimensions of inequality. Additionally, we expect different effects of different direct democratic instruments. We hope to add to the somewhat contradictory results of previous research, primarily based on Switzerland and the US, by deploying a more extensive database. Thereby this project contributes to a discourse in society. We focus on the timespan between 1990 and 2015, because in many states direct democratic options were introduced during the nineties.
First and foremost this project pursues an academic benefit. Additionally, it presents itself to be a promissory source for answers to current, socio-political issues. Currently opportunities and risks of direct democratic options are part of a worldwide discussion. Here, it is crucial not to jump to quick conclusions, but to make statements based on more extensive databases like those set up in our project.
Das Unternehmen, seine Leitungsebene (Management / der Unternehmer) sowie die Beziehung des Unternehmens zur Umwelt sind Gegenstand unternehmensgeschichtlicher Fragestellungen. Ziel ist es, die komplexe Ereignisfülle historischer Entwicklungen an einem konkreten Beispiel aufzuarbeiten. Im Vordergrund steht der historische Prozeß des Unternehmens selbst. "Es gilt herauszufinden, wie Unternehmer/Unternehmen auf bestimmte Situationen bzw. allgemeine, soziale, politische und technische Entwicklungen reagiert haben." (S. 15).
"Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Württembergischen Cattunmanufaktur (WCM), einem Textilveredelungsunternehmen Württembergs, das 1754 gegründet wurde und bis 1966 produzierte. Bis heute wird das Unternehmen an der Stuttgarter Börse notiert, es dient wechselnden Eigentümern als Finanzierungs- und Verwaltungsgesellschaft." (S. 15)
Die Analyse des mehr als zweihundert Jahre umfassenden Materials behandelt die Entwicklung des Unternehmens von der Gründung, den Aufbaujahren, der Blüte, den Kriegs- und Nachkriegszeiten, bis hin zur Produktionseinstellung in einer Phase allgemeiner wirtschaftlicher Hochkonjunktur.
Bei der Analyse werden folgende drei Ansätze der Unternehmensgeschichte verbunden: - die empirische Beschreibung des Unternehmens anhand historischen Materials, - die fokussierte Betrachtung, um mit Hilfe einer Fragestellung an der Lösung von Problemen der Unternehmensgeschichte mitzuwirken, und - die analytische Bearbeitung, um Theorien der Unternehmensgeschichte zu prüfen und ggf. weiterzuentwickeln. "Die Geschichtsforschung ist auf das detaillierte Quellenstudium angewiesen, eine Verbindung der Ansätze ermöglicht es jedoch, von der Deskription über die Analyse zur Abstraktion und damit zu Aussagen mit allgemeingültiger Relevanz zu gelangen." (S. 14)
Zeit und Ort der Untersuchung:
Durch die Untersuchung einer mikroökonomischen Wirtschaftseinheit soll ein Beitrag zu Fragen der Unternehmensgeschichtsforschung und der makroökonomischen Wirtschaftsgeschichte Württembergs erstellt werden. Weiterhin bietet es sich an, exemplarisch den Lebenszyklus eines Unternehmens zu verfolgen und herauszufinden, welche Indikatoren unternehmerische Aktivitäten, Planungen und Entscheidungen auslösen und beeinflussen.
Die räumliche Abgrenzung wird durch den Standort des Unternehmens in Sulz in Heidenheim vorgegeben. Weitere Anknüpfungspunkte ergeben sich aufgrund der Lage und der Geschäftsverbindungen innerhalb von Württemberg und dem deutschen Raum. Damit steht fest, dass das Untersuchungsgebiet sich auf den Zollverein, das Deutsche Reich sowie die Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen bis 1990 bezieht.
Die Gründung des Unternehmens sowie der Zeitpunkt der Produktionseinstellung grenzen den Zeitraum der Analyse ein, der zwischen 1754 und 1966 liegt. Auf die weitere Entwicklung des Unternehmens als Börsenwert bis in die Gegenwart wird im Rahmen der vorliegenden Studie bis 1984 eingegangen. Zur WCM: Die WCM beginnt 1754 mit dem Spinnen, Weben, Drucken und Veredeln von Baumwolle. 1774 erfolgt in Heidenheim/Brenz die Errichtung eines Zweigbetriebs. Sukzessive konzentriert sich auf diesen Fabrikationssandort in Heidenheim die gesamte Produktion. 1806 wird der Gründungsbetrieb in Sulz aufgegeben. In den Akten finden sich verschiedene Bezeichnungen für die Cattunmanufaktur, die sich zum einen nach den Associes richten (Meebold, Hartenstein & Cie; Meebold, Heinlein & Co; Meebold, Schühle & Co), oder nach den Standorten (Heidenheimer (Cattun-)Manufaktur; Sulzer (Cattun-)Manufaktur), oder nach den Druckstoffen (Cattunfabrik; Cattunmanufaktur; Indiennefabrik; Zitzmanufaktur). Als Tochterfirma der Cattunmanufaktur wird die 'Mechanische Baumwollspinnerei' eröffnet. Während das Stammhaus im Besitz der Familie Meebold bleibt und unter dem Namen 'Indiennemanufaktur (oder –fabrik)' weitergeführt wird, übernimmt 1822 der Gesellschafter Ludwig Hartmann die Baumwollspinnerei. 1830 entsteht die Tüllweberei (Tüllweberei Meebold & Glaser), die allerdings 1838 wieder eingestellt werden mußte. Die Bereiche 'Druckerei und Weberei', die von der Indiennemanufaktur wahrgenommen werden, werden als selbständiges Unternehmen (Cattundruckerei Meebold & Ostertag) ausgegliedert. Die Inhaber entwickeln den Bereich der Textilveredelung weiter. Der wachsende Kapitalbedarf erfordert die Umwandlung der Cattundruckerei in eine Kapitalgesellschaft, die ab 1856 als Württembergische Cattunmanufaktur AG (WCM AG) geführt wird.
Die Autorin spezifiziert ihre Fragestellung wie folgt:
Kernfrage der vorliegenden Studie ist die Analyse der Unternehmenspolitik als auch die Ausführung der formulierten Ziele und der einmal festgelegten Politik, oder - anders formuliert – es werden die Unternehmensstrategien des Managements der Württembergischen Cattunmanufaktur untersucht. Dabei wird das Unternehmen selber als Ergebnis von Entscheidungen und deren Realisierungen gesehen, welche die Stufen der Entwicklung von einem sogenannten "entrepreneurial enterprise" zu einem sogenannten "managerial enterprise" sind. Es stellen sich folgende Fragen: - Wie reagiert das Unternehmen in bestimmten Situationen? - Welche Vernetzungen sind zwischen den Entscheidungsträgern (Unternehmer und Manager) des Unternehmens entstanden? - Welche Vernetzungen sind zwischen dem Unternehmen selbst und der Umwelt (Standort, Staat, Markt) entstanden?
Der Begriff der Unternehmensstrategie: Mit diesem Begriff wird die Festlegung eines Unternehmens auf eine Unternehmenspolitik durch die Unternehmensleitung als Grundlage der Planung bezeichnet. Die Unternehmensführung bestimmt den Unternehmensablauf, der von langfristigen Handlungskonzepten geprägt wird. Die Strategie der Unternehmensführung hat die Erhaltung und Fortentwicklung des Unternehmens unter Wahrung der Liquidität und Beachtung der exogenen Rahmenbedingungen zum Ziel. Die Unternehmensführung formuliert Zielsetzungen und die Politik des Unternehmens, die dann implementiert, kontrolliert und ggf. korrigiert werden.
Quellen:
Das Wirtschaftsarchiv Hohenheim verfügt über einen umfassenden Bestand der Akten der WCM-AG. Weitere Primärquellen zur WCM in der Zeit des 18. Und 19. Jahrhunderts befinden sich in Staatsarchiven und Stadtarchiven. Die zahlreichen Briefwechsel der Unternehmer mit staatlichen Stellen ermöglichen eine Darstellung des Unternehmens aus eigener Sicht wie auch von außen. Unterlagen der Spinnerei Weberei Bayreuth, Hauptaktionär und beherrschende Gesellschaft der WCM-AG ab 1922, befinden sich in Privatbesitz und waren für die Arbeit nicht zugänglich. Jahresberichte der Industrie- und Handelskammern und die Oberamtsbeschreibungen sind die Basis für weitere detaillierte Informationen. Firmen- und Jubiläumsschriften sind eine weitere Quelle für die Analyse des Unternehmens. Dabei muss darauf hingewiesen werden, dass dieses Material von sehr unterschiedlicher Qualität ist. Die Autorin zieht darüber hinaus vorliegende wissenschaftliche Arbeiten für ihre Studie heran.
Abschließende Zusammenfassung, Aufbau der Arbeit:
Die Zeitreihen der vorliegenden Studie beziehen sich hauptsächlich auf: - Unternehmensführung (hier insbesondere auf die Personalfragen) - Produktionsbereich: d.h. Produktion unter Berücksichtigung des technischen Fortschritts - Markt- und Absatzfragen (insbesondere die Preisgestaltung) - Investitions- und Finanzierungsfragen. Aufgrund des sich wandelnden Charakters des Unternehmens bietet sich eine Unterteilung in zwei zeitliche Perioden an: - Die erste Phase (1754-1855) wird von der Unternehmerfamilie Meebold gestaltet. Hier ist der Unternehmer Subjekt des wirtschaftlichen Handelns. Diese Phase liegt in der vorindustriellen Periode der württembergischen Wirtschaftsgeschichte. - Die zweite Phase (1856-1966) beschreibt den Zeitraum, in dem das Unternehmen als eine Kapitalgesellschaft auftritt. Es wird von einer Personengruppe, den Gesellschaftern, geleitet und geprägt. Die Untersuchung einer Unternehmensgeschichte über zwei Jahrhunderte ermöglicht es, die Auswirkungen des technischen Fortschritts aufzuzeigen. Welche Rolle spielen Invention, Innovationen, Imitationen und Investitionen bei der WCM-AG? Wie wird der Prozeß der Substitution der Arbeitskraft durch Kapital bewerkstelligt?
Die Autorin resümiert, dass die Analyse der WCM den ständigen Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft verdeutlicht, der unternehmerisches Planen und Handeln beeinflusst. Die Darstellung der Unternehmensentwicklung zeigt die Bedingungen erfolgreichen unternehmerischen Handelns in verschiedenen Konstellationen und ermöglicht es, aus der Vergangenheitsbetrachtung auch mit Hilfe von Analogien Parallelen und Konsequenzen zum aktuellen Geschehen zu ziehen. Am Beispiel dieses einen Unternehmens zeigen sich viele Probleme, mit denen sich ein Unternehmen im Merkantilismus und in der Industrialisierung bis zur Neuzeit konfrontiert sah. Es werden wichtige Phasen und Situationen, die in der Entwicklung nahezu jedes Industrieunternehmens auftreten (i.e.: Unternehmensleitung, Kapitalbeschaffung, Qualifizierung und Bindung der Beschäftigten, Einkaufs- und Verkaufspolitik der Waren, Implementierung des Technischen Fortschritts), deutlich.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Unternehmensgeschichte):
A. Die Sulzer Cattunmanufaktur, das Unternehmen der Familie Meebold (1754-1855) - Beschäftigte; Anzahl der Dampfmaschinen; Produktion; Entrichtete Zollbeträge
B. Die Württembergische Cattunmanufaktur AG (1856-1966) B.1 Ausgewählte Daten zu Kapital, Löhne, Investitionen und Anleihen B.2 Lange Reihen zu Bilanzen, Kennzahlen und Bewertungszahlen des börsennotierten Unternehmens WCM AG
Vor über einhundertdreißig Jahren (am 17. November 1881) wurde mit dem Verlesen der Kaiserlichen Botschaft zur Eröffnung der fünften Sitzungsperiode des Reichstages die Ära der staatlichen Sozialpolitik eingeleitet. Als erstes Land Europas ergriff das Deutsche Reich damit die Initiative zur Errichtung obligatorischer staatlicher Sozialversicherungen Zwei Jahre später wurde das erste Sozialversicherungsgesetz im Reichstag verabschiedet, 1884 trat die obligatorische Krankenversicherung in Kraft. Noch im gleichen Jahrzehnt folgten auch die Unfall- und die Rentenversicherung. Seither haben auch alle anderen Länder Westeuropas staatliche Versicherungen gegen Arbeitsunfälle, Krankheit, Alter und Arbeitslosigkeit geschaffen, die auch gegenwärtig den institutionellen Schwerpunkt des Wohlfahrtsstaates darstellen. Die vorliegende Studie zur historischen Entwicklung der Sozialversicherung in Westeuropa ist im Rahmen des HIWED-Projektes (Historische Indikatoren der Westeuropäischen Demokratien, Projektleiter: Wolfgang Zapf und Peter Flora) entstanden. Dieses Projekt wurde von 1973 bis 1979 von der Stiftung Volkswagenwerk finanziert. Sein wesentliches Produkt ist ein umfassendes Datenhandbuch über politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen in Westeuropa im Zeitraum von 1815 bis 1975. Die Studie von Jens Alber mit komparativen Statistiken zur historischen Entwicklung der Sozialversicherung in westeuropäischen Ländern in historischer Perspektive bildet das neunte Kapitel in dem ersten Band des Datenhandbuchs. Untersucht werden alle Länder Westeuropas außer Griechenland, Portugal und Spanien. Im Vordergrund stehen die quantitative Beschreibung des Wachstums der Sozialausgaben und der Bevölkerungsanteile, die von den sozialen Programmen und Leistungen erfasst werden. Die Datensammlung umfasst Einnahme- und Ausgabendaten der Unfall-, Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung für 13 westeuropäische Länder, soweit sie in den nationalen statistischen Jahrbüchern seit Einführung der Programme verfügbar waren. Die Finanzdaten sind nach Ausgabenarten und Einnahmekategorien gegliedert. Als ein Maß für die sozialpolitischen Anstrengungen eines Landes wird in dieser Studie – wie allgemein üblich - die Sozialleistungsquote verwendet. Dabei werden die Sozialausgaben ins Verhältnis zum Sozialprodukt (Bruttoinlandsprodukt) gesetzt ("expenditure ratios"). Schließlich bildet die Darstellung der Entwicklung von Mitgliederdaten (der jeweils erfasste Personenkreis der vier Sozialversicherungen) einen weiteren Datenschwerpunkt. Neben der Datensammlung publizierte Jens Alber eine makrosoziologische Untersuchung mit Analysen zur Entwicklung der Sozialversicherung in Westeuropa. "Die Beschreibung der zusammengestellten komparativen Daten soll die grundlegenden Gemeinsamkeiten und Variationen der Sozialversicherungsentwicklung in Westeuropa deutlich machen. Die Analysen sollen dann einige der Bedingungsfaktoren der Entstehung und Entwicklung der sozialen Sicherungssysteme aufzeigen, um erklärungskräftige von weniger fruchtbaren sozialwissenschaftlichen Hypothesen zu trennen und zu einer kumulativ fortschreitenden Theoriebildung über den Wohlfahrtsstaat beizutragen. Das erste Kapitel schildert zunächst die Ursprünge der staatlichen Sozialversicherungspolitik und stellt die Entstehung der Sicherungssysteme in den Kontext des gesellschaftlichen Strukturwandels Europas im 19. Jahrhundert. Das zweite Kapitel untersucht, welche sozialwissenschaftlichen Erklärungen der Entstehung und Entwicklung der Systeme bislang verfügbar sind. Ziel dieses Kapitels ist eine Bestandaufnahme der bisherigen sozialwissenschaftlichen Erkenntnisse über den Wohlfahrtsstaat, die auf bislang offene Fragen verweist, welche in den Analysen des dritten Kapitels aufgegriffen werden. Die erste Analyse untersucht die zeitlichen Variationen der Einführung der Sozialversicherung. Im Vordergrund steht die Frage, ob die Sozialversicherung primär ein Erfordernis der sozio-ökonomischen Entwicklung darstellte, oder ob sie besser als Produkt politischer Auseinandersetzungen verstanden wird. Die zweite Analyse untersucht die Ausdehnung der westeuropäischen Sozialversicherungssysteme anhand der quantitativen Daten über ihren Mitgliederkreis. Die dritte Analyse hat die institutionelle Entwicklung der Systeme am Beispiel der Arbeitslosenversicherung zum Gegenstand. Das vierte Kapitel fasst die wichtigsten Analyseergebnisse zusammen und formuliert Schlussfolgerungen für die sozialwissenschaftliche Theorie des Wohlfahrtsstaates" (Alber, J., 1982: Vom Armenhaus zum Wohlfahrtsstaat. Analysen zur Entwicklung der Sozialversicherung in Europa. Frankfurt/Main/New York: Campus, S. 20-22). Das neunte Kapitel des Datenhandbuchs (Jens Alber: Income Maintenance) "… presents data on the development of the major public social programmes. 'Social security' is defined following the practice of the International Labour Office. It embraces the four social insurance schemes (occupational injuries, health, pension, and unemployment insurance), public health, family allowances, social assistance, benefits to war victims, and the special transfers to civil servants. Data on the coverage of the four social insurance schemes are presented for the period from the introduction of a given type of insurance programme to 1975. Data on the expenditure and receipts of social security programmes are reported for the period from 1949 to 1974. Data are mainly presented country by country, in the form of tables and graphs. The chapter begins, however, with six comparative tables with selected ratios for all 13 countries. The first three of these comparative tables give ratios of various expenditure categories as percentages of gross domestic product (social security expenditure and social insurance and public health expenditure, both including administrative costs; benefit expenditure, excluding these costs for pensions, health, unemployment, and family allowances). The fourth table shows the part taken by public authorities and employers in the financing of social security and the last two of the comparative tables give coverage ratios, i.e. the members of insurance schemes (pension, medical benefit, occupational injuries and unemployment insurance) as a percentage of the labour force. The comparative part is followed by a series of tables and graphs with the national data on social security expenditure, its financing, and coverage of insurance schemes for each country. The first table gives the aggregate amounts of social security and social insurance expenditure, as well as its breakdown according to major programmes (public assistance, family allowances, public health, and the fur insurance schemes for health, pensions, occupational injuries and unemployment). All figures pertain to net expenditure, excluding transfers among single schemes. They refer either to calendar years or – in the case of Denmark, Ireland and the United Kingdom - to financial years ending in the stated calendar year. Expenditures for the single programmes do not add up to the reported total social security expenditure, because the outlays for a war victims and public employees are not included in the tables. Information on the percentage of total social security benefit expenditure spent for public employees, however, is contained in one of the graphs. Total social insurance expenditure corresponds to the sum of the four reported insurance schemes. The tables on the financing of social security report the receipts for total social security and total social insurance for the period from 1949 to 1974, as well as the receipts for the four major social insurance programmes in selected years. In addition to the aggregate figures, the percentage distribution of receipts by source of contribution is given. The three major sources are: insured persons, employers, and public authorities (summing up contributions by central government, receipts from local government bodies and special taxes allocated to social security). The last category, "other", includes income from capital and contributions classified by the International Labour Office as "other receipts". The final table on social insurance coverage gives the figures of the members of the four major insurance schemes" (Alber, J., 1983: Income Maintenance, in: Flora, P., u. a., 1983: State, Economy, and Society in Western European 1815 – 1975. Vol. I: The Growth of Mass Democracies and Welfare States; Chapter 9. Frankfurt/Main u. a.: Campus u. a. , S. 453f).
Datentabellen in HISTAT: A. Übersichten, westeuropäischer Ländervergleich A.01a Die Entwicklung der Sozialversicherungsausgaben: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1900-1975) A.01b Die Entwicklung der Ausgaben für die soziale Sicherung: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.01c Leistungen der Rentenversicherung: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.01d Leistungen der Krankenversicherung: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.01e Leistungen der Arbeitslosenversicherung: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.01f Leistungen der Familienbeihilfe: Anteile am Bruttoinlandsprodukt (1949-1974) A.02 Die Ausdehnung der Sozialversicherung in Westeuropa (1885-1975) A.03a Mitgliederkreis der Unfallversicherung, in % der Erwerbsbevölkerung in Westeuropa (1885-1975) A.03b Mitgliederkreis der Krankenversicherung, in % der Erwerbsbevölkerung in Westeuropa (1885-1975) A.03c Mitgliederkreis der Rentenversicherung, in % der Erwerbsbevölkerung in Westeuropa (1885-1975) A.03d Mitgliederkreis der Arbeitslosenversicherung, in % der Erwerbsbevölkerung in Westeuropa (1885-1975) A.04 Fünfjährlicher Zuwachs des Index der Sozialversicherungsausdehnung (1880-1975) A.05 Ausdehnungsniveau und Wachstum der Sozialversicherung nach Perioden (1900-1975) A.06 Finanzierungsanteile in der sozialen Sicherung: In Prozent der Gesamteinnahmen (1949-1974) B. Die sozialen Sicherungsprogramme in den einzelnen Ländern Der Datenbestand im Teil B umfasst jeweils drei Tabellentypen für jedes europäische Land: B.1a Gesamtausgaben für die soziale Sicherung (1949-1974) B.1b Die Entwicklung der Leistungsausgaben für die soziale Sicherung (1949-1974) B.2 Finanzierung der sozialen Sicherungsprogramme (1949-1974) B.3 Reichweite (Versicherte) der Sozialversicherungsprogramme (1888-1975)
Gegenstand der Studie Es wird der Prozeß der regionalen Industrialisierung am Beispiel des Hagener Raumes unter Verwendung des theoretischen Modells des industriellen Distrikts analysiert. Es wurde bewußt ein kleiner Untersuchungsraum gewählt, um den Vorgang der Industrialisierung aller dafür wichtigen Branchen zu erfassen.
Die Forschung zur Industrialisierung Nordwest-Deutschlands konzentriert sich auf das Ruhrgebiet, welches sich innerhalb eines knappen Jahrhunderts von einer ländlichen Region zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelte. Die Regionen südlich des Ruhrgebietes werden oft nur am Rande betrachtet. Die Regionen um Hagen, der Grafschaft Mark und des Bergischen Landes durchliefen eine langsame Entwicklung von einer durch Klein- und Mittelbetriebe geprägten, gewerblich aktiven und für den Fernhandel bedeutsamen Region zu einer Industrieregion. Obwohl diese Regionen als Keimzelle der Industrialisierung im nordwestdeutschen Raum anzusehen sind, erfuhren sie eine im Laufe der Zeit abnehmende Bedeutung für die Gesamtwirtschaft und sind somit im Vergleich zum Ruhrgebiet in Vergessenheit geraten. Somit bekommt die Industriegesellschaft in der Darstellung vieler Historiker ein Bild, das von Großbetrieben und Massenproduktion geprägt ist. Ausgelöst durch den strukturellen Wandel in der Wirtschaft erfahren seit einigen Jahrzenten gerade die durch die Montanindustrie geprägten Regionen einen Bedeutungsverlust. Industrieregionen, die anders strukturiert sind als das Ruhrgebiet und die nicht derart radikale Brüche erleiden mussten, scheinen sich nach anderen Mustern zu entwickeln. Gerade Regionen, die alte Wurzeln und eine kleinbetrieblich strukturierte, relativ flexible Produktionsorganisation besitzen, verfügen über ungleich mehr Potential für die Zukunft als das Ruhrgebiet. Die vorliegende Studie soll zum Verständnis des Vorgangs der Industrialisierung beitragen. Der spezielle Weg einer kleinen Region soll anhand detaillierter Beschreibungen der einzelnen Branchen unter Verwendung von Quellenmaterialien nachgezeichnet werden. Eine Vergleichbare Studie zur regionalen Industrialisierung ist die Dissertation von R. Banken über die Industrialisierung der Saarregion (im GESIS-Datenarchiv unter der Studiennummer ZA8148 archiviert und über das Portal histat der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht). Neben der Beschreibung der wirtschaftlichen Veränderungen soll die spezifische Entwicklung des Hagener Raumes systematisiert werden. Hierbei bezieht der Autor das Konzept des 'industriellen Distrikts' ein, das speziell weiche Faktoren hervorhebt. Dieser von A. Marshall 1920 erstmals verwendete Begriff (in: The Principles of Economics, 1922) wurde im Rahmen der folgenden Wirtschaftsforschung zu einem Konzept der flexiblen Spezialisierung regionaler Ökonomien vor allem von Piore und Sabel (1985 in: Das Ende der Massenproduktion. Studie über die Requalifizierung der Arbeit und die Rückkehr der Ökonomie in die Gesellschaft.) weiterentwickelt. Der ökonomische Erfolg in der Bewältigung des strukturellen Wandels ist laut dieser Theorie aufgrund der im historischen, sozialen und regionalpolitischen Prozess ausgebildeten räumlichen Verhältnisse von Städten und Regionen selbst beeinflußbar. Hierbei sind vor allem kleinere und mittlere, spezialisierte und untereinander gut vernetzte Unternehmen einer Region die treibende Kraft für den wirtschaftlichen Erfolg. Der Autor Andreas Berger versucht, "dieses Konzept für wirtschaftsgeschichtliche Arbeiten zum 19. Jahrhundert zu nutzen und auf eine Basis zur Vergleichbarkeit eines speziellen Typs von Regionen zu verweisen. So kann diese Studie zur regionalen Industrialisierung in größere … Zusammenhänge eingebunden werden" (S. 22). Charakteristisch für die in der Untersuchung einbezogenen Regionen ist ein langer, kontinuierlicher Prozess der Industrialisierung. Plötzlichen wirtschaftlichen Umwälzungen und Brüche haben weniger stattgefunden. Da sich die Entwicklung des Untersuchungsraumes Hagen und Bergisches Land von der Entwicklung der benachbarten Regionen des Ruhrgebietes und des Sauerlandes deutlich unterscheidet, stellt sich der Autor die Frage, ob das theoretische Modell von Pionier-Staaten und Nachfolger-Staate im Prozess der Industrialisierung überhaupt zutreffend ist.
Das Unternehmen wird als die primär zu untersuchende Einheit angesehen. Neben privat produzierenden Einzelwirtschaften stehen auch die öffentlichen produzierenden Einzelwirtschaften sowie die öffentlichen und privaten Haushalte als konsumierende Einheiten im Fokus des Interesses. Bis in das 20. Jh. lassen sich Haushalt und Unternehmen bei kleinen und mittleren Unternehmen kaum eindeutig trennen, da sie oft unter einem Dach verbunden waren. Der Autor bezieht sich im Verlauf seiner Arbeit auf die neue Institutionenökonomik, indem er an einigen Stellen Transaktionskosten zur Erklärung bestimmter Verhaltensweisen und bestimmter Organisationsformen heranzieht. Gerade die mikroanalytische Ausrichtung der Transaktionskostenökonomik sowie die Sichtweise des Unternehmens als Beherrschungssystem kommen der Untersuchung einzelner Unternehmen und einer Region sehr entgegen. (S. 68 f) Darüber hinaus müssen auch andere Faktoren wie die technischen Veränderungen, für die erste Hälfte des 19. Jh. die Transportkosten und die verwendete Produktionstechnik einbezogen werden.
Zeit und Ort der Untersuchung: Eindeutige zeitliche Abgrenzungskriterien können für den Untersuchungsraum ebenso wenig genannt werden wie für Deutschland insgesamt. Für den Untersuchungsraum stellt Berger fest: "So zeigte sich in der Textil- und Papierherstellung schon ab den 1830er Jahren ein beginnender Ausbau zur Industrie, in der Stahlproduktion und der Eisen- und Stahlwarenherstellung teilweise aber erst im Lauf der 1850er Jahre. Das Ende der Aufbruchphase begann mit der Gründerkrise. Darüber besteht in der Forschung breiter Konsens. Die Phase ab der Gründerkrise bis zum Ersten Weltkrieg wird allgemein als Hochindustrialisierung bezeichnet, in der weiterhin ein dynamisches Wachstum, das allerdings in der Zeit bis 1895 deutlich schwächer als in der vorherigen und der nachfolgenden Phase verlief, stattfand" (S. 26 f) Berger setzt den Beginn der Untersuchungsperiode mit dem Jahr 1815 fest, da sich ab diesem Zeitpunkt in der staatlichen und kommunalen Verwaltung eine Kontinuität durchgesetzt hat, die sich auf die Qualität der Quellen niederschlägt. Der 1. Weltkrieg wird als End-Zeitpunkt des Untersuchungszeitraumes gesetzt, da sich die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Entwicklung – unter anderem auch durch die Umstellung auf die Kriegswirtschaft – radikal verändert haben.
Seit den 1960er Jahren finden regionale Aspekte in der deutschen Wirtschaftsgeschichte vermehrt Beachtung. Die Region bildet die wesentliche operative territoriale Einheit für die Industrialisierung und weniger der Nationalstaat. Damit ist die genauere Analyse von Regionen als Träger der Industrialisierung von Bedeutung, wobei eine genauere Definition des Begriffs Region erforderlich wird. Die Bandbreite der Abgrenzungsversuche in der Forschung kann durch zwei Standpunkte gut abgegrenzt werden: Auf der einen Seite ist der Ansatz von Kiesewetter zu nennen, der mit seiner Größendefinition in Quadratkilometern und der Forderung, daß das Gebiet sich wirtschaftlich selbst versorgen können muß, deutsche Provinzen und deutsche Einzelstaaten (z.B. das heutige Nordrhein-Westfalen) als Region betrachtet. Auf der anderen Seite ist die Forderung von Banken oder Fremdling et al. zu nennen, als Region ein möglichst kleines Gebiet zu wählen, welches unter wirtschaftlichen oder sozialen Kriterien möglichst homogen sein sollte, und in seiner Beziehung zu anderen Gebieten untersucht werden muß, da es in seiner Entwicklung nicht unabhängig von seiner Umgebung ist. (S. 31 f.) Darüber hinaus ist die interne Faktorausstattung ein kennzeichnendes Merkmal, die zwischen den Regionen extrem unterschiedlich sein kann (z.B. ob Bodenschätze wie Kohle und Erze vorliegen). Je mobiler aber die Faktoren werden (z.B. durch Transportkostenreduktion oder Migration), umso entscheidender werden Erklärungsmodelle, die von einer Interaktion zwischen Regionen ausgehen. Dabei wird die Bedeutung desjenigen Teils der regionalen Wirtschaft hervorgehoben, der nicht für den lokalen Markt produziert. "Seit den 70er Jahren wurden zunehmend außerökonomische oder schlecht messbare Faktoren wie die Existenz von Netzwerken, die sich nicht nur auf die dadurch mögliche Senkung von Kosten, sondern auch auf Traditionen oder gemeinsame Werte und Ideologien gründen, als (sogenannte weiche) Faktoren für ein regionales Wachstum betrachtet. (S. 34)
Berger wählt einen Untersuchungsraum, der ungefähr identisch ist mit der Stadt Hagen in den Grenzen von 1929. Es handelt sich hierbei mit seiner Größe von 150 Quadratkilometern um ein kleinräumiges Gebiet, welches an der unteren Grenze dessen liegt, was noch als Region bezeichnet werden kann. Die Wahl eines so kleinen Untersuchungsgebietes war für den Autor aus zwei Gründen notwendig: Zum einen liegt gerade im bergisch-märkischen Raum eine sehr kleinräumig gegliederte Wirtschaftsstruktur vor, so dass die Wahl eines kleinen Untersuchungsraums geboten scheint, um nicht zu viele unterschiedliche Entwicklungen einschließen zu müssen. Zum anderen ist es nur in einem so kleinen Maßstab möglich, die einzelnen Prozesse, die zusammen die Industrialisierung ausmachen und sowohl parallel wie auch zeitlich und räumlich versetzt verliefen, hinreichend genau zu erfassen als "operative territoriale Einheit" im Industrialisierungsprozess.
Quellenproblematik: Das Konzept der Arbeit besteht darin, aus den jeweiligen Geschichten der einzelnen Unternehmen eine Geschichte der verschiedenen Branchen zu entwickeln und letztlich die Wirtschaftsgeschichte des Untersuchungsraums zu erklären. Dabei müssen zusätzlich andere Bereiche wie die Infrastruktur, die Konjunktur oder die politische Geschichte betrachtet werden. Darüber hinaus besitzen die einzelnen Unternehmensgeschichten eine Doppelfunktion: Das Wachstum einer Branche kann als addiertes Wachstum der einzelnen Unternehmen aufgefasst werden. Zum anderen können besonders gut dokumentierte Unternehmensgeschichten als Beispiele für die Entwicklung einer Branche betrachtet werden. Darüber hinaus ermöglicht der Blick auf eine größere Anzahl von Unternehmensgeschichten das Erkennen von Mustern in der Entwicklung. Der Autor greift in seiner Studie zunächst auf zusammenfassende Darstellungen der Firmen- und Wirtschaftsgeschichte zurück, so wie sie durch die Veröffentlichungen von Ernst Voye vorliegen. Problematisch ist die Tatsache, dass durch den 2. Weltkrieg das Kammerarchiv der IHK in Hagen zerstört wurde und somit wichtige Quellen vernichtet wurden. Neben den Monographien, die von der IHK in Hagen herausgegeben wurden, bildet auch die Monatsschrift der SIHK 'Südwestfälische Wirtschaft' eine Quelle für unternehmensgeschichtliches Material. In beschränktem Umfang und nach Überprüfung der Fakten werden auch Firmenfestschriften berücksichtigt. Das von der Handelskammer und den Unternehmen veröffentliche Material wurde durch andere Quellen überprüft und ergänzt. Lokal- und regionalgeschichtliche Veröffentlichungen sowie überregionale wissenschaftliche Literatur bieten hierbei eine weitere Informationsquelle. Weiterhin wurden Archivalien und auch zeitgenössische Zeitungen ausgewertet. Die Archivalien lassen sich grob in drei Gruppen einteilen: Unternehmensarchive; staatliches und kommunales Schriftgut; Akten der Handelskammer Hagen. Auch der Schriftverkehr der Unternehmen mit anderen Firmen bietet Informationen zu Bestellungen, Lieferungen und Beziehungen der Unternehmen untereinander, wobei aufgrund der großen Materialfülle nur eine Stichprobe der Briefe ausgewertet werden konnte. Die Briefe der Märkischen Maschinenbau-Anstalt führten zu Erkenntnissen über die Ausstattungen der Firmen im Untersuchungsraum. Aufträge, Bestellungen und Rechnungen geben gerade für die frühe Zeit Aufschluss über die Ausstattung der Unternehmen und die speziellen Umstände der Anschaffung. Amtliche Statistiken sind meist erst ab Ämterebene greifbar, so dass die aggregierten Daten nicht oder nur in speziellen Fällen auf die einzelnen Unternehmen bezogen werden können. Wichtige Zahlen über die Produktion der einzelnen Unternehmen sind ab dem 1870er Jahren durch das Oberbergamt Dortmund für die Eisen und Stahl erzeugenden Unternehmen erhoben worden. Die Auswertung der Akten der Handelskammer Hagen war aufgrund der Zerstörung im 2. WK unbefriedigend. Weiterhin wurde auch auf allgemeine statistische Quellen der Ämter zurückgreifen, die den gesamten Zeitraum in wechselnder Dichte abdecken. Neben dem Oberbergamt in Dortmund und den Statistiken auf Ämterebene sind hier auch die Gewerbezählungen zu nennen. Teilweise konnten deren Vorarbeiten auf lokaler Ebene als gedruckte Tabellen beschafft werden.
Schlussfolgerung des Primärforschers und Autors: "Der Untersuchungsraum Hagen kann schon 1815 als eine gewerblich verdichtete Region gelten. Dabei ist es nicht unangebracht, von einer protoindustriellen Region zu sprechen, weil es sich bei dem vorherrschenden Gewerbe um hoch spezialisierte Stahlerzeugung, Eisen- und Stahlwarenindustrie und Textilindustrie, die schon zentralisierte Produktionsstätten ausgebildet hatte, handelte. Diese Fertigungszweige wurden nicht im Nebengewerbe betrieben und weisen nicht die für Protoindustrien typischen Merkmale … auf. … (Es) gab in der Textilindustrie … ein Verlagssystem. Als Verleger fungierten die beiden großen Hagener Textilunternehmen, die jeweils eine zentralisierte Produktionsstätte in der Stadt Hagen unterhielten und einige Produktionsstufen … auslagerten (= Heimarbeit). … Die Produkte wurden über zwei unterschiedliche Systeme (auf dem Markt) abgesetzt. Auf der einen Seite vertrieben Wanderhändler … einen Teil der Waren. … Auf der anderen Seite wurden die Waren über Kommissionshäuser im Untersuchungsraum und der näheren Region vertrieben. … Diese waren schon im 18. Jahrhundert in der Lage, die in der Grafschaft Mark hergestellten Waren über verschiedene Absatzwege und Zwischenhändler weltweit zu vertreiben. … Daneben wurden Lieferverbindungen in der Region immer wichtiger, indem Halbfertigwaren und ab den 1860er Jahren zunehmend auch Spezialmaschinen für die Bedürfnisse der Fertigwarenindustrie des Untersuchungsraums hergestellt wurden. … Die Darstellung der einzelnen Brachen … ermöglicht … einen leichten Zugriff auf die Wirtschaftsentwicklung des Untersuchungsraums in der Industrialisierung … . Fünf Branchen … waren besonders wichtig für die Industrialisierung: die Textilindustrie, die Papierherstellung, die Stahlerzeugung, die Eisen- und Stahlverarbeitung in den unterschiedlichen Ausprägungen und die Elektroindustrie. … Gerade die Hagener Textilindustrie muss als eines der Unternehmen gesehen werden, das für die Industrialisierung der Stadt Hagen bis zum Ersten Weltkrieg extrem wichtige Impulse lieferte. Nicht nur die schon in den 1840er Jahren hohe Zahl der Beschäftigten, sondern besonders die Nachfrageimpulse nach Investitionsgütern waren von enormer Bedeutung für die nähere Region. Ebenso wichtige Impulse gingen von den Vorsterschen Papiermühlen … aus, die etwa gleichzeitig mit der Textilindustrie mechanisiert wurden. Außerhalb der Stadt Hagen waren jedoch die Stahlerzeugung und –verarbeitung wesentlich wichtiger für die Wirtschaftsentwicklung. Diese Gruppen von Branchen bildeten das Produktionscluster, dem in der Industrialisierung der Region … die größte Bedeutung zukam. … Die sogenannte zweite industrielle Revolution wurde in Hagen nicht von der chemischen Industrie, sondern von der Elektroindustrie getragen. … Die Industrialisierung Hagens nahm einen völlig anderen Weg als die des benachbarten Ruhrgebiets … . Aus einer langen gewerblichen Tradition wuchs eine klein- und mittelbetrieblich strukturierte Industrielandschaft heran, in die einige größere Unternehmen eingebunden waren. Prägend waren dabei besonders die bedeutenden Kommissionshäuser … . Dabei kam es nicht zu ausgeprägten Brüchen. Der Übergang von der vorindustriellen Fertigung zur Industrialisierung verlief weitgehend fließend. … Aus dem hohen Humankapital und den engen Beziehungen innerhalb der Region resultierte eine große Innovationskraft einzelner Unternehmen und somit der Region insgesamt. … (Es) konnte gezeigt werden, dass die Wirtschaft der Region eine funktionale Einheit bildete, die aus traditionellen Strukturen gewachsen war. … Hagen blieb ein Standort, an dem von oft hoch qualifizierten Arbeitern in kleinen und mittleren Betrieben, mit einem hohen Anteil an Handarbeit, kleine Serien oder Spezialanfertigungen produziert wurden. … Diese Untersuchung hat den Blick auf einen anderen, oft übersehenen Weg der Industrialisierung einer traditionellen Gewerberegion eröffnet. Dabei ist … über die Beschreibung der ganzen regionalen Wirtschaft die Entwicklung einer kleinen Region beschrieben worden. Dies … soll dazu dienen, … die Entstehung des Industriezeitalters, …, in ihrer … Vielfalt zu verstehen." (Berger 2009: S. 473 ff.)
Der Datenteil der Studie gliedert sich in die folgenden Bereiche auf:
A. Die einzelnen Branchen 1 Textilindustrie 2 Brauerei 3 Eisen- und Stahlindustrie
B. Fallbeispiele einzelner Maschinenfabriken 1 Proll & Lohmann 2 AFA AG
C. Der Handelskammerbezirk Hagen Der Handel in der Stadt Hagen; Produktionsmengen in Tonnen und Wert in Talern der Metalle und Metallwaren; Beschäftigte Arbeiter in der metallherstellenden und –verarbeitenden Industrie; Konkurse und Eintragungen in das Handelsregister im Handelskammerbezirk.
D. Gütertransport
E. Beschäftigte
F. Mitgliedsunternehmen in Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden
Eine ausführliche Auflistung der einzelnen Datentabellen zu den einzelnen Gliederungspunkten findet sich in den Studiendetails unter 'Sachliche Untergliederung der Datentabellen'.