Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, in der sowohl das eigenständige Denken wie auch der gemeinsame Bezugsraum politischen Handelns systematisch zersetzt wurden, entwirft Hannah Arendt ihre politische Theorie. Diese ist um das Vermögen der Spontaneität und um das Faktum der Pluralität zentriert und generiert die Urteilskraft als dezidiert politisches Vermögen. Diese soll in der Dissertation rekonstruiert werden – vor dem Hintergrund des Traditionsbruchs, der zugleich den Neubeginn im Politischen eröffnet und die Frage nach der Selbstbegründung demokratischer Gesellschaften unter veränderte Voraussetzungen stellt. ; Arendt develops her political theory in a society, in which individual thinking and collective acting was not possible. Therefore, the theory focuses on the capability of spontaneity, on the condition of pluralism, and produces the power of judgment as a political ability. The dissertation reconstructs Arendts theory, taking into consideration the break in tradition since the beginning of modern sciences. The critical analysis of the latter signify a new beginning in the political and pose new questions on the self-creation of democratic societies under various conditions.
Chapters I-III (52 p.) the author's inaugural dissertation, Munich, 1907, with title: Platen politische Anschauungen in ihrer Entwicklung. ; Mode of access: Internet.
pp. 311-328 ; In seinen "Gesta Chuenradi II. Imperatoris", einer der greiSen Herrscherbiegraphien der Epoche, hat Wipe, der Verfasser der nech beute in der OsterUturgie integrierten Sequenz "Victimae pasdiaU", die Erhebung des Saliers Kenrad geschildert.^^^ Aribo, Erzbischef von Mainz und Promoter Kenrads entwfrft dabei in seiner Adresse an Kenrad im Zug der Kensekratien, der "officia regiae unctienis", ein programmatisches BUd des Herrschers und seines Amtes. In diesem BUd sind wesentliche Zùge dessen vereint, was unter dem Leitwert des "sakralen Kònigtums" zusammenfliefit. Einmal die unmittelbare Herkunft der Gewalt ven Gett als der "fens capitaUs". In dieser Herkunft ist der "hener", die Amtswófrde, ihrem Ursprung gemàfi (ad naturam principU) rein und unversehrt. Erst in der Hand der Unwerten, der Grausamen und Hechmùtigen — das BUd des Tyrannen wfrd sichtbarwfrd die Macht zum "verderbUchen Trank der Besheit".
pp. 311-328 ; In seinen "Gesta Chuenradi II. Imperatoris", einer der greiSen Herrscherbiegraphien der Epoche, hat Wipe, der Verfasser der nech beute in der OsterUturgie integrierten Sequenz "Victimae pasdiaU", die Erhebung des Saliers Kenrad geschildert.^^^ Aribo, Erzbischef von Mainz und Promoter Kenrads entwfrft dabei in seiner Adresse an Kenrad im Zug der Kensekratien, der "officia regiae unctienis", ein programmatisches BUd des Herrschers und seines Amtes. In diesem BUd sind wesentliche Zùge dessen vereint, was unter dem Leitwert des "sakralen Kònigtums" zusammenfliefit. Einmal die unmittelbare Herkunft der Gewalt ven Gett als der "fens capitaUs". In dieser Herkunft ist der "hener", die Amtswófrde, ihrem Ursprung gemàfi (ad naturam principU) rein und unversehrt. Erst in der Hand der Unwerten, der Grausamen und Hechmùtigen — das BUd des Tyrannen wfrd sichtbarwfrd die Macht zum "verderbUchen Trank der Besheit".
Das Selbstverständnis demokratischer Gesellschaften im westlichen Erfahrungsraum ist bis heute stark geprägt von den Normen und Idealen der Aufklärung. Wir leben immer noch – trotz allen Rückschlägen und Anfechtungen – im Erwartungs- und Hoffnungshorizont, den die Aufklärung infolge eines langwierigen und schwierigen Lernprozesses erkämpft und abgesteckt hat. Dem Islam hingegen wird heute in Europa recht pauschal die Problemdiagnose erstellt, keine Aufklärung durchlaufen und erfahren zu haben. Umso wichtiger ist es herauszufinden, ob und wenn ja inwiefern, der islamische Orient zur Entstehung des europäischen politischen Denkens im Zeitalter der Aufklärung beigetragen hat. Mit Erstaunen stellt man aber fest, dass diese Frage in der politischen Ideengeschichtsschreibung Europas bis vor Kurzem kaum gestellt, geschweige denn beantwortet wurde, wenn wir einmal von der maßgeblich von Edward Said entfachten Orientalismusdebatte absehen.
Die zentrale Frage der Ökonomischen Ethik lautet, wie sich moralische Anliegen unter den (Wettbewerbs-)Bedingungen der modernen Gesellschaft zur Geltung bringen lassen. Zu diesem Zweck analysiert sie das Zusammenspiel von Sozialstruktur und Semantik: Die ökonomische Dimension der Ökonomischen Ethik rekurriert auf eine modellgestützte Anreizanalyse gesellschaftlicher Interaktionen und ihrer systemischen Funktionslogik. Die ethische Dimension der Ökonomischen Ethik untersucht, inwiefern die moralischen Kategorien gesellschaftlicher Diskurse dieser Funktionslogik angemessen sind. In der Demokratie übersetzen sich semantische Denkblockaden in politische Handlungsblockaden. Deshalb kann das Auffinden von Diskrepanzen zwischen Sozialstruktur und Semantik einen Beitrag zur Überwindung gesellschaftlicher Reformschwierigkeiten leisten. Damit versucht die Ökonomische Ethik, auf ihre zentrale Frage konstruktive Antworten mit gesellschaftspolitischer Relevanz zu generieren (Pies 2005). Die Grundzüge dieses wirtschaftsethischen Forschungsprogramms (Homann/Pies 1994 und 2000, Suchanek 2001) sollen im Folgenden skizziert werden. Die Ausführungen hierzu sind bewusst holzschnittartig gehalten, mit nur wenigen (sehr selektiven) Hinweisen auf weiterführende Literatur…
The essay dwells on some aspects of contemporary art and theory in Belgrade. It is mainly concerned with artistic and theoretical practices who are based on models of "doing" (more generally then "performing") and who question their own position in contemporary life in their city. The first case study is the artist collective Umetnik* (Artist*), a collective of two young artists who appeared in 2012 with a couple of performances in public space. Their aim is to create space and visibility for younger artists who are not able to enter the very small cultural circles, which are dominated for years by the same players. Another aspect of their work is to criticize the fact that major cultural institutions (as the Museum for Contemporary Art) have been closed for a long time. The second example is the theoretical position of the collective Prelom (Split) that was editing a same-titled magazine for images and politics. Apart from discursive work the group also engaged in political action against privatizations and in the analysis of transition and its consequences for society. Similar to Prelom that takes a clear Marxist standpoint, the curators of Pančevo biennial 2012 (Nikola Dedić and Aneta Stojnić) try to find trajectories for the future in analysis of history, i.e. anti-nationalist and communist history of Yugoslavia. The fourth case study, the cooperative Treći Beograd, on the other hand operates with the term utopia when working on alternative models for society. These artists are creating a physical and mental space that consists of a building they constructed themselves on Danube bank opposite of the city center as well as of their ephemeral activities, which take place either in this building or in public space. Their work operates right on the border between autonomy and public visibility. The essay ends with a short historical survey of the possible models of artistic agency that finds its correspondence in the presented projects.
Die intertextuelle Betrachtung der politischen Schriften von Niccolò Machiavelli in Verbindung mit den Rezeptionen ausgewählter Autor*innen des Zeitalters der Extreme (Hobsbawn) ermöglichte eine neue Perspektive auf seine viel diskutierten Konzepte von Tugend (virtù), Stärke (forza) und Glück (fortuna). Darüber hinaus bietet sie eine intensive Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Bedingungen einer stabilen Gesellschaftsordnung. Die Autor*innen des 20. Jahrhunderts (Ercole, Chabod, Horkheimer, Schmitt, Gramsci, Arendt und Strauss) folgen in ihren Kommentaren einer gemeinsamen Interpretationslinie, die das Gemeinwohl bei Machiavelli als oberstes Ziel definiert. Machiavelli hat anhand seiner integrativen politischen Theorie der Praxis die Mikroebene der menschlichen Natur schrittweise über eine Reihe von wechselwirkenden Kausal- und Einflussbeziehungen mit der Makroebene der Staatspolitik in Verbindung gebracht. Seine teilweise simplen Erklärungsansätze hinterlassen eine Reihe von Leerstellen, die von seinen Rezipient*innen kommentiert und als Ausgangspunkt für eigene politische Erwägungen herangezogen werden. Die politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts werfen abermals Fragen nach stabilen Regierungsformen, Souveränität, Volk, Nation und Vaterland auf. Machiavellis Texte dienen als Verbindungsfaden zwischen teilweise diametralen Perspektiven und ermöglichen somit sowohl eine intertextuelle Analyse seiner Werke als auch der referierenden Texte. ; The intertextual examination of the political writings of Niccolò Machiavelli in conjunction with the receptions of selected authors of the Age of Extremes (Hobsbawn) enabled a new perspective on his much discussed concepts of virtue (virtù), strength (forza) and fortune (fortuna). Furthermore, it offers an intensive look on the possibilities and conditions for a stable social order. The authors of the 20th century (Ercole, Chabod, Horkheimer, Schmitt, Gramsci, Arendt and Strauss) show a mutual understanding in their commentaries that defines the common good as Machiavelli's supreme goal. Using his integrative political theory of practice, Machiavelli connected the micro-level of human nature to the macro-level of state policy through a series of interacting causal relationships und influences. His sometimes simplistic explanatory approaches leave a number of gaps that his recipients comment on and use as a starting point for their own political considerations. The political and social upheavals of the 20th century once again raise questions about stable forms of government, sovereignty, people, nation and fatherland. Machiavelli's texts serve as a connecting thread between sometimes diametrically opposed perspectives and thus allow for an intertextual analysis of both his works and the referring texts. ; Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüft ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2021 ; (VLID)5767424
Die Theorie Louis Althussers, seit je her politisch wie theoretisch äußerst umstritten, verschwand in der Folge des von Althusser im Jahre 1980 begangenen Mordes an seiner Frau Hélène von der Bildfläche. Darüber geriet in Vergessenheit, dass Althusser den für die jüngere Theoriegeschichte entscheidenden Übergang von einem marxistischen zu einem post-marxistischen bzw. postmodernen Paradigma markiert. Dieser Wendepunkt findet seinen wohl klarsten Ausdruck in der von Althusser in 'Ideologie und ideologische Staatsapparate' betriebenen Einführung der Kategorie des Subjekts als im Zeichen der Herrschaft produziertes. Der vorliegende Beitrag untersucht die theoretische Qualität und die ideengeschichtlichen Grundlagen des sich in diesem Text vollziehenden Paradigmenwechsels und bietet dabei eine grundlegende Reinterpretation von Althussers Thesen. Der methodische Ausgangspunkt hierfür ist (1.) die in den letzten Jahren erfolgte Veröffentlichung des umfangreichen Nachlasses sowie die beginnende Verwandlung des Themenkomplexes Althusser in historisches Material. Darauf aufbauend wird ein bis heute nahezu unbekannter Aspekt der Arbeit Althussers ins Zentrum gerückt: Dessen intensive Auseinandersetzung mit der politischen Philosophie der Frühen Neuzeit, besonders mit der Lehre vom Gesellschaftsvertrag. Vor diesem Hintergrund wird (2.) eine Reinterpretation von 'Ideologie und ideologische Staatsapparate' durch Althussers eigene umfangreiche ideengeschichtliche Studien vorgenommen. Es wird gezeigt, dass für Althusser die Lehre vom Gesellschaftsvertrag den Kontext der Ideologie abgibt und dass dessen eigene Thesen über die Ideologie und das Subjekt eine vermittels des Hobbesschen Modells vom Gesellschaftsvertrag geleistete Dekonstruktion eben dieser philosophischen Tradition darstellen. Damit wird offenbar, dass für Althusser die Frage der Ideologie die klassische politische Frage nach dem Staat, der Souveränität und der Befriedung der Gesellschaft ist. In einem weiteren Schritt wird (3.) unter Einbeziehung der ...
Neoconservatism seems to have become a mainstream in Chinese politicial thinking since the early 90s. It can be heuristically divided into political and cultural (intellectual) neoconservatism, both of them aiming at a new legitimatization of political authority in present-day China. Neoconservatism is as much a consequence of the eroding ideological power basis of the Communist Party as a reaction of China's intellectuals to postmodern theory. Closely connected to the new trend of nationalist thinking in China, it's theoretical influence even on the so-called liberal camp should not be underestimated.
von Christian Jansen ; Inhaltsverzeichnis ; Inhaltsverzeichnis ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 93.1986