Die Verknüpfung von modernen Arbeitsschutzmaßnahmen mit betrieblicher Ökologie ist in der Praxis immer noch die Ausnahme. In jenen Fällen, wo beide Vorgehensweisen auf Initiative von Interessenvertretungen synergetisch verknüpft werden konnten, ist dies meist auf das persönliche Engagement von Einzelpersonen in Betriebsratsgremien oder durch gezielte gewerkschaftliche Kampagnen entstanden. Außerdem ist eine Aufgeschlossenheit des Managements gegenüber der Thematik bedeutsam, um beide Bereiche erfolgreich betrieblich zu implementieren. Eine wesentliche Erkenntnis der Initiativen von Betriebsräten wie von gezielten gewerkschaftlichen Kampagnen liegt darin, daß die Voraussetzung einer guten Verknüpfung von aktiver betrieblicher Gesundheitspolitik, betrieblicher Ökologie und Gefahrstoffmanagement in einer langfristigen Bearbeitung des entsprechenden Themenfelds und in umfassenden Informations- und Beratungsmöglichkeiten bestehen. ; The combination of progressive health & safety measures with environmental measure in practice is still quite unusual. In those cases where both measures have been combined, it can be put down to the personal initiative of individuals within the factory committees or to a specific trade union campaign. Also, a pro-active attitude of the company management towards these issues is relevant to implement the combination of both issues within the company. One major finding regarding the initiatives of factory committees and specific trade union campaigns was that the precondition of a positive combination of active health & safety policies, environmental policies and the management of toxic substances lies in a long-term continuous activity and in extensive possibilities for information and advice.
Mit dem hier vorliegenden Text werden die Ergebnisse der ersten Phase eine Forschungsprojektes vorgelegt, das sich auf die Untersuchung von Entwicklungsprojekten in internationalen Kooperationen und strategischen Allianzen richtet. Ausgangspunkt ist die Bildung von globalen Arbeitsprozessen als Kombination von geografisch auf eine Mehrzahl von verschiedenen Partnern verteilten Subprozesse, Effizienz und Ineffizienz solcher Prozesse sind nur partiell eine Frage des erfolgreichen Managements auf strategischer Ebene - mindestens genauso wichtig ist das Gelingen der Zerteilung von Aktivitäten und deren Koordinierung in einem einheitlichen Arbeitsprozeß. Die Wiederentdeckung des Arbeitsprozesses in internationalen Entwicklungskooperationen ist damit ein zentrales Anliegen des Forschungsvorhabens. Eingebettet in eine Branchenanalyse zur Telekommunikations- und Halbleiterindustrie stehen elf Vergleichsfallstudien aus den drei Triaderegionen im Zentrum der Untersuchung. Drei Kernfallstudien werden ausführlich dargestellt und öffnen den Blick für die Aufeinanderbezogenheit von Strategie- und operativer Ebene in internationalen Kooperationen. Alle Fallstudien werden im Hinblick auf ausgewählte Querschnittsthemen ausgewertet und auf Basis der Literatur bewertet: Globalisierungstrends und Entwicklungsverbünde, Internationalisierung von Unternehmen, Strukturgenese von Kooperationsverbünden, Performanz und Integration von Entwicklungsverbünden, global better practices sowie Internationalisierung von Entwicklungskooperationen und nationalstaatliches Institutionengefüge. In Kontrast zu bisherigen Befunden der Literatur kommt das Projekt u.a. zum Ergebnis, daß horizontale Produktentwicklungskooperationen sich oft auch auf das Kerngeschäft der Unternehmen beziehen, verbunden mit hoher technologischer Komplexität und hoher strategischer Relevanz. Herausgearbeitet wird zudem, daß das graduell unterschiedliche Gewicht rationaler Wahl und beziehungsbasierter Faktoren ökonomischen Konzepten widerspricht, die strategische Allianzen als ungebrochene Umsetzung strategischer Kalküle beschreiben.
Die europäische Landwirtschaft ist durch große regionale Gegensätze gekennzeichnet, die unter anderem zu unterschiedlichen Auswirkungen politischer Eingriffe führen. Oft sind auch die agrarpolitischen Instrumente selbst regional differenziert, so dass die regionalen Unterschiede bei Analysen des europäischen Agrarsektors nicht außer acht gelassen werden dürfen. Zur Deckung des hier bestehenden Analysebedarfs, wird in dieser Arbeit in einem geschlossenen Ansatz eine regional differenzierte ex post und ex ante Analyse der Auswirkungen der Agrarpolitik auf die regionalen landwirtschaftlichen Produktionsstrukturen in der EU durchgeführt. Dazu wird auf das regionalisierte Agrarsektormodell CAPRI ( C ommon A gricultural P olicy R egional I mpact) zurückgegriffen, mit dem in internationaler Kooperation die europäische Landwirtschaft auf Ebene der NUTS II Gebiete (195 Regionen) abgebildet wird. Einen ersten Analyseschritt stellt die Spezifizierung der CAPRI-Datenbasis dar, die nach dem Prinzip des aktivitätsanalytisch differenzierten Gesamtrechnungsansatzes aufgebaut ist. Den 55 abgebildeten landwirtschaftlichen Produktionsverfahren werden die relevanten Politikinstrumente (z. B. Prämien) direkt zugeordnet. Als Ausgangspunkt und Konsistenzrahmen bei der Datenbankerstellung dient die SPEL/EU-Datenbasis. Dadurch können im top-down-Verfahren aus den wenigen verfügbaren regionalen Werten (Flächennutzung, Viehbestände und Erträge) die regionalen Datentabellen gefüllt werden. Nur bei der Bestimmung der regionalen Futterrationen und des Handelsdüngereinsatzes wird alternativ auf die Maximum Entropie Methode zurückgegriffen. Die Nachteile, die sich durch die notwendige, jedoch wenig zielgerechte Orientierung an administrativen Einheiten ergeben, werden in dieser Arbeit z.T. durch die Neugruppierung ähnlicher Regionen mit Hilfe der Clusteranalyse aufgehoben. Es werden neun klar unterscheidbare Regionstypen gebildet. Als Kriterien für die Ähnlichkeit der Regionen dienen dabei die Produktionsanteile bestimmter Produktgruppen und der Grünlandanteil an der LF. In der ex post und ex ante Analyse werden die Cluster sowohl zur Beschreibung der Agrarstruktur als auch zur Interpretation der Modellergebnisse verwendet. Die Untersuchungen konzentrieren sich dabei auf die politisch wichtigsten Produktgruppen, d. h. auf die Entwicklung der Getreide-, Ölsaaten- und Rindfleischproduktion. Am Beispiel dieser Produktionsbereiche werden die Vorteile des gewählten Ansatzes bei der Erklärung von Entwicklungen und bei der Einordnung von Modellergebnissen deutlich. Aus den Analysen bezüglich Getreide und Ölsaaten geht hervor, dass ihr Anbauverhältnis vor allem durch den Kleinerzeugeranteil, den Ölsaatenertrag und die Prämienrelation von Getreide zu Ölsaaten beeinflusst wird. Die Erlösentwicklungen haben dagegen nur einen geringen Einfluss auf die regional unterschiedlichen Veränderungen. Bei der Analyse der Rinderhaltung zeigt sich, dass ihre regionale Verteilung ex post vor allem durch die natürlichen Standortfaktoren und weniger durch politische Maßnahmen gesteuert wurde. Die politischen Instrumente in der Milchproduktion und in der Mutterkuhhaltung wirkten eher auf den Gesamtumfang der Rinderhaltung bzw. der Rindfleischproduktion. Die ex ante Analyse macht zudem deutlich, dass die neuen Quotenregelungen in der Agenda 2000 die Rinderhaltung zukünftig sehr stark steuern werden und so regionale Unterschiede in den Hintergrund treten lassen. Insgesamt gesehen, bestimmt die Ausrichtung der Politikinstrumente aber vor allem die regionale Verteilung der Direktzahlungen. Wirkungsanalysen in dieser Richtung können daher wichtige Informationen für die Weiterentwicklung der Agrarpolitik liefern. ; The impact of the Common Agricultural Policy on regional agricultural production structures in the EU - Analysis based on a regionalized agricultural sector model European agriculture is marked by huge regional contrasts, which among other things lead to the various political interventions impacting in different ways. Very often the agricultural policy instruments themselves are regionally differentiated and therefore careful consideration must be given to these differences when analysing the European agricultural sector. In order to cover the existing need for analysis in this area, this paper examines both ex post and ex ante the effects of the EU Common Agricultural Policy on regional agricultural production structures in Europe. These analyses are carried out with the help of the regionalized agricultural sector model CAPRI ( C ommon A gricultural P olicy R egional I mpact), which in international cooperation includes European agriculture at NUTS II areas level (195 regions). The first step of the analyses is the specification of the CAPRI database. This database is built on the Activity Based Accounting System and differentiates between 55 agricultural production processes, to which a large part of the relevant policy-instruments (e. g. premiums) can be directly assigned. The starting point and consistency framework for the specifying of the data base are represented by the SPEL/EU data base, with which using the top-down procedure the regional data tables can be filled from the few available regional values (land utilisation, herd sizes and yields). One exception to this is the fixing of regional feed rations and the use of commercial fertilizers, with the Maximum Entropy Method being taken as the basis. The disadvantages resulting from the necessary yet little targeted focus of administrative units are partly offset by the fact that using the cluster analysis groups of similar regions can be marked out. They are combined into nine clearly distinguishable region types. The criterion for determining the similarity of the regions is the production structure, which is described in terms of specific product-groups as part of the relevant overall regional production and the portion of grassland in the agricultural area. In the ex post and ex ante analysis the clusters are used both to describe the agricultural structure and to interpret the model results. The analyses focus on the most important product groups in terms of policy, i. e. on the development of cereal, oilseed and beef production. Taking these production areas as an example, the advantages of the approach chosen to explain the developments and to classify the model results become obvious.Investigations in the area of cereals and oilseeds show that the proportion of the land devoted to these two crop groups is determined primarily by three factors. These are the portion of small producers, the oilseed yield and the relation in premiums between cereals and oilseeds. On the other hand, developments in return have only a slight impact on the changes varying from region to region. An analysis of cattle breeding shows that its regional spread ex post was primarily controlled by natural location factors and less by political measures. The policy instruments relating to milk production and suckler cows had more of an effect on the full extent of cattle breeding and beef production respectively. The ex ante analysis also demonstrated that the quota systems contained in Agenda 2000 will have in the future a very strong effect on cattle breeding at national level and in turn push regional differences into the background. On the whole however, the regional spread of direct payments will primarily be influenced by how the political instruments are geared. It can be concluded that analyses of the effects along these lines will consequently provide important information in terms of the future development of agricultural policy.
[Woran Griechenland krankt] Griechenland leidet im Kern vor allem unter institutioneller Dysfunktionalität und einer schweren Deformation der Produktionsstrukturen. Diese sind massiv zugunsten eines überdimensionalen Konsumsektors verzerrt. Letzterer war nur solange lebensfähig, wie dem Land fortwährend neue Kaufkraft auf dem Kreditwege vom Rest der Welt zur Verfügung gestellt wurde. Der Rückfall der Wirtschaftsleistung auf den Stand vor dem Beitritt zum Euroraum liegt primär am Versiegen der privaten Kapitalzuflüsse mit der Folge, dass das Konsumniveau und damit auch die hierauf ausgerichteten Produktionsstrukturen nicht aufrechterhalten werden können. Die Wirtschaftsleistung könnte mit den bestehenden Kapazitäten nur dann wieder belebt werden, wenn dem Land dauerhaft neue Kaufkraft für konsumnahe Verwendungen von außen zugeführt würde. Da dies ausgeschlossen ist, führt an einem Umbau der Produktionsstrukturen kein Weg vorbei, wozu erhebliche Korrekturen der Güterpreise und Lohnsätze erforderlich sind. Dieser durchgreifende Strukturwandel geht mit schmerzhaften Einkommensanpassungen und Arbeitslosigkeit einher. Die als "Sparpolitik" bezeichnete Haushaltskonsolidierung ist nicht die Ursache der griechischen Misere, sondern Teil der notwendigen Umstrukturierung. Es ist falsch, den Rückgang der Wirtschaftsleistung seit dem Beginn der Krise im Wesentlichen als konjunkturelle Unterauslastung zu interpretieren. Nicht-marktfähige Produktionsstrukturen sind nicht unterausgelastet, sondern obsolet. Das vor der Krise erreichte Niveau des Bruttoinlandsproduktes ist daher kein Maßstab für das derzeitige Produktionspotenzial.
Inhaltliche Schwerpunkte: Steigende Energiekosten sowie eine zunehmende Anzahl von Initiativen auf politischer Ebene zur nachhaltigen Senkung der CO2-Emissionen rücken den effizienten Umgang mit Energie allgemein immer mehr in den Fokus von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Vision eines mobiler Energieeffizienzlabors zur Verwirklichung und Betrieb von energieminimalen Produktionsstrukturen ist geboren. Dieses umfasst angefangen von der Datenerfassung über die Bewertung bis hin zur Dimensionierung von Einzelmaßnahmen alle notwendigen Schritte hierfür. Mit Hilfe des mobilen Energieeffizienzlabors werden die Daten zum Verbrauch verschiedener Versorgungsmedien einfach und schnell erfasst (energetischer Fingerprint der Produktion), bewertet und Potenziale zur Optimierung der Erzeugung, Verteilung und Verwendung aufgezeigt. Dafür soll, sofern vorhanden, auf bestehende Datenstrukturen zu den einzelnen Versorgungsmedien zurückgegriffen werden (bspw. MES-Systeme). Da dieses nicht immer gegeben ist, wird in Verbindung mit mobiler Messtechnik ein grundlegender Datensatz zur Abbildung der Versorgungsmedien aufgenommen und im Energieleitstand zusammengeführt. Auf Basis dieser realen Daten erfolgt die Abbildung der betrachteten Produktionsstrukturen in drei Ebenen: Park - Gebäude bzw. Unternehmen - Produktionsbereich. Die in dem mobilen Energieeffizienzlabor gebündelten spezifischen Messtechniken und Softwareanwendungen für einzelne Optimierungsbereiche, ermöglichen es anhand der realen Daten, unter Einbeziehung eines zu entwickelnden Zielsystems, Maßnahmen und deren Auswirkungen sowie Synergieeffekte ganzheitlich zu betrachten und zu bewerten. Ziel ist es auf Grundlage dieser Bewertung ein "maßgeschneidertes", ganzheitliches und optimales Medienversorgungskonzept für die Summe der betrachteten Produktionsstrukturen zu erarbeiten.
Mit dem Wandel der Produktionsstrukturen nimmt der Dienstleistungsanteil der Produktion zu und führt zu einer Vermehrung von Überwachungs-, Kontroll-, Regelungs-, und Büroarbeit. Das Sehen in der Arbeit bekommt ein höheres Interesse. Diese Untersuchung beschäftigt sich mit dem der steigenden Wichtigkeit des Sehens bei der Arbeit, den auftretenden Problemen bei Sehschwächen, und eventuellen Lösungen der Probleme am Arbeitsplatz. Dies Untersuchung trägt dazu bei, den Zusammenhang zwischen Arbeit und Sehen theoretisch und an Beispielen zu erläutern.
Dieser Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen internationalem Handel, dynamischen Wettbewerb und nationaler B eschäftigungsstruktur anhand einer Bestandsaufnahme der empirischen Literatur für Deutschland. Untersuchungen der relativen Güterpreisentwicklung im internationalen Handel zeigen, daß der interindustrielle Handel kaum zur überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit geringer qualifizierter Arbeitskräfte in Deutschland beigetragen hat. Die zunehmende Spezialisierung Deutschlands auf den Export qualitätsintensiver Produktvarianten im intraindustriellen Handel deutet jedoch darauf hin, daß die durch einen dynamischen grenzüberschreitenden Wettbewerb ausgelösten Anpassungsprozesse in der Produktionsstruktur deutscher Unternehmen die Beschäftigungsstruktur im Inland beeinflussen.
Eine für alle Bereiche von Wirtschaft und Politik maßgebliche Änderung der Rahmenbedingung ist die Abnahme und Alterung der Bevölkerung. Dies wird vielschichtige Anpassungsprozesse auslösen. Das Ergebnis liefert kein einheitliches Bild. Negativ zu bewerten sind die Auswirkungen der Alterung auf die sozialen Sicherungssysteme und die Staatsfinanzen. Die Wirkungen auf Wachstum und technischen Fortschritt sind demgegenüber nicht eindeutig. Negative Einflüsse müssen jedoch befürchtet werden. Die oft erwarteten positiven Effekte für den Arbeitsmarkt, insbesondere die Abnahme der Arbeitslosigkeit, können ökonomisch nicht begründet werden. Die Auswirkungen auf die Akkumulation und Aktualisierung von Humankapital sind nicht eindeutig. Sie hängen maßgeblich von der Anpassung der Lebensarbeitszeit, der Art des technischen Fortschritts und der Produktionsstrukturen ab.
Aktuell schätzen wir das Niveau des Produktionspotenzials in den kommenden Jahren rund 1 Prozent niedriger ein als noch vor der Pandemie. Im Vergleich zu früheren schweren Wirtschaftskrisen ist dieser Potenzialverlust gering und impliziert, dass die bestehenden Produktionsstrukturen nicht in beträchtlichen Umfang in Frage gestellt werden. Unabhängig von der Corona-Krise dürfte das Wachstum des Produktionspotenzials allerdings seinen - maßgeblich vom demografischen Wandel getriebenen - Sinkflug fortsetzen und im Projektionszeitraum auf unter 1 Prozent fallen. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten dürften nach der Pandemie rasch wieder normal ausgelastet sein. So liegt die Produktionslücke unserer Schätzung zufolge im laufenden Jahr bei -2,9 Prozent, nach -5,1 Prozent im Jahr zuvor. Im Jahr 2022 wird sie voraussichtlich sogar leicht positiv sein.
Die aktuelle Debatte um die Verschärfung der Düngeverordnung und die juristische Intervention der EU hat deutlich gemacht, dass es in Teilen der deutschen Landwirtschaft einen Wandel im Nährstoffmanagement geben muss. Um diesen Wandel wissensbasiert und im Hinblick auf umweltrechtliche Vorgaben effizient voranzubringen, sind räumlich differenzierte Informationen zur Nährstoffsituation der Gewässer auf der einen Seite und der Landwirtschaft auf der anderen Seite unerlässlich. Als Teil des Projektes "AGRUM Deutschland" werden bundesweite Nährstoffbilanzen erstmals auf der Basis der bestverfügbaren Datengrundlage zur landwirtschaftlichen Produktionsstruktur, den InVeKoSDaten bzw. den Agraratlas-Daten, für die Gemeindeebene berechnet. Als Teil eines agro-hydrologischen Modellverbundes dienen die Bilanzen als Startgröße für die Abschätzung der nährstoffbezogenen Ist-Situation, für die Ausweisung des Minderungsbedarfs und für die Abschätzung der Zielerreichung in Grundwasser, Obeflächengewässern und Meeren. Letztlich erfolgt eine Bewertung möglicher Minderungsmaßnahmen.
Die Expertise behandelt die Entwicklungsmöglichkeiten und -herausforderungen ostdeutscher Agrarbetriebe und -strukturen angesichts sich verändernder Rahmenbedingungen. Die sich verändernden Rahmenbedingungen ergeben sich aus der Betrachtung des derzeitigen wirtschaftlichen, politischen und technischen Umfeldes des internationalen Agrarsektors und deuten auf einen beschleunigten Strukturwandel hin. Zu den Triebkräften dieses Strukturwandels zählen beispielsweise die weltweiten Verschiebungen von Angebot und Nachfrage, die wachsende Bedeutung vertikaler Koordination sowie die zunehmenden Anwendungsmöglichkeiten der Biotechnologie und die damit verbundene Wissensinstensität in der Agrarproduktion. Es ergeben sich aber auch spezifische Voraussetzungen aufgrund der Historie. Die ostdeutschen Agrarstrukturen unterscheiden sich aufgrund der Kollektivierung und Dekollektivierung erheblich von den Betriebs- und Produktionsstrukturen in Westeuropa. Schwerpunktmäßig wird daher in diesem Beitrag der Frage nachgegangen, welche Faktoren die Handlungsfähigkeit ostdeutscher Betriebe mit Blick auf eine wettbewerbsfähige Entwicklung beeinflussen und vor welchen Entwicklungsherausforderungen die Betriebe zukünftig stehen werden.
Tarifpolitik, die Strukturen der Kollektivvertragssysteme und deren Heterogenität in der Europäischen Union wurden lange Zeit in der Diskussion um eine Europäische Währungsunion (EWU) weitgehend vernachlässigt. Tarifpolitik gehört zu den wenigen wirtschaftspolitisch relevanten Gebieten, deren explizite Behandlung und kollektive Regelung auf europäischer Ebene im Maastrichter Vertrag unterblieben. Erst in jüngster Zeit ist die Tarifpolitik als Untersuchungsobjekt unter den Bedingungen der Europäischen Währungsunion entdeckt worden. Allerdings geschah dies in verkürzter, allein auf allkokative Aspekte reduzierter Weise. In dieser Arbeit soll ein umfassenderer Ansatz verfolgt werden: Unter Bezug auf Robert Mundells bahnbrechende Arbeit zu "Optimalen Währungsräumen" soll hier ein Modell "optimaler Lohnräume" vorgestellt und der Frage nachgegangen werden, ob die Europäische Union einen solchen "optimalen Lohnraum" darstellt und was dies für die EWU bedeutet.
Ziel der folgenden Untersuchung soll es sein, Unterschiede in der Wachstumsdynamik der verschiedenen Gebiete Italiens zu analysieren, die man aufgrund der deutlichen regionalen Unterschiede hinsichtlich des Entwicklungsniveaus und der Faktorausstattung erwarten kann. Dabei werden in einem ersten Schritt zunächst die Hauptlinien der wirtschaftlichen Entwicklung und des Strukturwandels im Gesamtraum aufgezeigt. Daran anschließend wird untersucht, inwieweit die Entwicklung der regionalen Produktionsstrukturen mit Hilfe von Ansätzen erklärt werden kann, die sich als gehaltvoll .zur Erklärung von Spezialisierungsmustern in der internationalen Arbeitsteilung erwiesen haben. In einem ersten Schritt werden dabei kurz außenhandels- und entwicklungstheoretische Erklärungsansätze auf regionale Fragestellungen zugeschnitten. Es folgt dann für homogene Gruppen von Regionen, die nach Entwicklungsstand und -dynamik gebildet wurden, eine Analyse des Zusammenwirkens von sektoralem und regionalem Strukturwandel. In einem weiteren Kapitel wird dem Einfluß der Wirtschaftspolitik auf die regionale wirtschaftliche Entwicklung in Italien nachgegangen und abschließend werden die wesentlichen Untersuchungsergebnisse zusammenfassend dargestellt.
Gegenstand ist die Regierungsorganisation in fünf westeuropäischen Ländern, die seit den frühen 1990er Jahren durch Europäisierung, Globalisierung und die Krise des Wohlfahrtsstaates unter erhöhtem Anpassungsdruck stehen. Während sich das politikwissenschaftliche Interesse meist auf den allgemeinen Wandel der "Staatlichkeit" oder die konkreten Veränderungen von Politikinhalten konzentriert, wird hier in vergleichender Perspektive nach dem Wandel von politischen Strukturen und Prozessen der Regierungsorganisation, insbesondere der Ministerialverwaltung, gefragt. Ausgangshypothese ist, dass die westeuropäischen Regierungssysteme auf die externen Herausforderungen mit Änderungen ihrer "Produktionsstruktur" von Gesetzen und Programmen reagiert haben. Daraus ergeben sich folgende Kernfragen: Welche Veränderungen der Regierungsorganisationen sind zu identifizieren? Handelt es sich dabei um Ergebnisse einer reflexiven Institutionenpolitik? Ändert sich die strategische Handlungsfähigkeit der Regierungsorganisation? Ersten empirischen Beobachtungen folgend lässt sich ein Wandel auf drei Dimensionen vermuten: dem wachsenden horizontalen regierungsinternen Koordinationsbedarf, der vertikalen Reorganisation und Funktionsveränderung zentralstaatlicher Exekutiven sowie Veränderungen der Beziehungen mit externen Akteuren bspw. organisierten Interessen, Politikberatern und Konsensbildungskommissionen. Neben der Bundesrepublik, Großbritannien und Frankreich sollen die beiden skandinavischen Länder Dänemark und Schweden in die Untersuchung einbezogen werden.