In: European political science: EPS ; serving the political science community ; a journal of the European Consortium for Political Research, Band 3, Heft 2, S. 5-23
Auf der Grundlage des Forschungs-Outputs (Publikationen) in den wichtigsten politikwissenschaftlichen Fachzeitschriften wird eine Rangskala der 100 führenden politikwissenschaftlichen Hochschulinstitute / Fachbereiche in Europa für den Zeitraum von 1998-2002 ermittelt. Unter methodischen Gesichtspunkten ist dabei allerdings ein Bias zugunsten englischsprachiger Veröffentlichungen festzustellen. (Hng / FUB)
Ausgehend davon, daß Polen im unteren Bereich der Rangskala unter den Ostblockländern rangiert, wird die Bedeutung Polens als Brücke oder Achillesferse für die Beziehungen zwischen Ost und West diskutiert. Die strategischen Motive der sowjetischen Außenpolitik im Hinblick auf Polen werden dargestellt. Dabei geht es auch um den ökonomischen Wert Polens. Polens Bedeutung für die einzelnen Ostblockländer wird erläutert. Das Gewicht Polens im Warschauer Pakt und im RGW wird deutlich. Das Verhältnis zwischen Polen und BRD wird erörtert. Der polnische Weg aus der Krise seit 1984 wird eingeschätzt. (KW)
Die sowjetische Politik gegenüber dem südlichen Afrika hat sich - nicht erst seit Gorbatschows Amtsantritt - wesentlich gewandelt. Das betrifft nicht die operativen Ziele und objektiven Interessen: Noch immer steht das südliche Afrika auf der geopolitischen Rangskala Moskaus "ziemlich weit unten". Geändert haben sich aber die Ansichten über die Gestaltung der Struktur der Beziehungen zu einzelnen Staaten und Befreiungsbewegungen, modifiziert wurden die Instrumente der Außenpolitik (Minderung militärischer gegenüber politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen) und die Einstellung zur Rolle des Westens, wenn den USA "legitime Interessen" in der Region zugestanden werden. Die Gründe für den Wandel sind vielfältig und komplex. Die jetzt betriebene Politik erscheint den regionalen Gegebenheiten besser angepaßt. (SWP-Hld)
In: Spaltungen der Gesellschaft und die Zukunft des Sozialstaates: Beiträge eines Symposiums aus Anlaß des 60. Geburtstages von Hans-Hermann Hartwich, S. 137-146
In dem Beitrag wird der im Sammelband vorhergehende Artikel, soweit es den Untertitel "Sozialökonomische Gesetzmäßigkeiten und Politik" betrifft, kommentiert. Dazu wird das Verhältnis von Ökonomie und Politik betrachtet. Sozio-ökonomische Faktoren zur Erklärung von Umweltpolitik werden diskutiert, z. B. ökologischer Problemdruck und politische Gratiseffekte. Die im vorhergehenden Beitrag aufgestellte These von den zwei Wegen zur Vollbeschäftigung wird auf die Umweltpolitik übertragen: Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Rangskala der Umweltqualitätsveränderung (1970-1985) und der Beschäftigungsentwicklung. Der Erklärungswert der Konzertierungsthese für die Umweltpolitik wird dargestellt. Es wird gefragt, ob es nicht so ist, daß sich parteipolitische Interessen und die Politikdefinitionen der Policy-Netzwerke verbinden zu einer ökonomischen Lösung. Die Selbstregulierung der Policy-Netzwerke wird deutlich. Vor diesem Hintergrund wird als Problem des Restfaktors "Politik" seine Ökonomisierung gesehen. Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, daß staatliche Wohlfahrtspolitik ganz wesentlich Ausgabenpolitik ist und bleiben wird. (KW)
Empirische Untersuchungen zur Intergenerationenmobilität zeigen, daß die Mobilitätsraten etwa seit 1900 stagnieren. In einer Reihe von theoretischen Überlegungen wird der Versuch unternommen, diesen Befund zu erklären und die Frage zu beantworten, warum dennoch viele Menschen die Meinung vertreten, in einer hochmobilen Gesellschaft zu leben. Für das 19. Jahrhundert kann man annehmen, daß mit der Gewerbefreiheit und der Freizügigkeit die rechtlichen Hindernisse für Schichtüberschreitungen fielen und gleichzeitig durch die Industrialisierung ein aufnahmefähiger Sektor entstand. Dadurch setzte hohe Mobilität ein, die noch durch staatliche Bildungsbemühungen unterstützt wurde. Nachdem dieser Prozeß nach den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts weitgehend abgeschlossen ist, kommen einige mobilitätshemmende Faktoren zum Zuge. Das Reservoir der landwirtschaftlich Tätigen ist ausgeschöpft. Die Bildungsbegabungen sind heute weitgehend schon nach der beruflichen Rangskala verteilt. Eine gewisse Variabilität hält allerdings eine Restmobilität aufrecht. Überlegungen zur empirischen Überprüfung dieser Annahmen werden vorgetragen. (GB)
SummaryFARMERS' EVALUATIONS OF OCCUPATIONAL PRESTIGE IN SOUTHERN GERMANY: As part of a research study into the evaluation of the agricultural graduate, a status occupation test with eight comparable occupations was constructed.The average values of position of the given occupations do not spread continuously over the whole, theoretically possible field from one to eight, but there are three accumulations between the average values of position 2.91 (senior county official) and 5.94 (primary school teacher). Thus, farmers' conceptions of the classification of the occupations by prestige are very different. None of the occupations was attributed a top‐position by a large majority of the studied sample.Senior county official (Landrat), physician and senior judge in a county court predominate in the upper third of the scale. Director of extension (Landwirtschaftsrat) and clergyman are in the middle group. Lawyer, architect and primary school teacher were placed generally in the lowest third of the ladder.The sequence of the social positions is primarily associated with the degree of education: occupations with university background rank before non‐academic ones. Within this order, people obviously differentiate according to the degree of responsibility and influence. A knowledge of the graduation of values of definite characteristics could only be gathered from the persons interviewed. Values' criteria, however, were not raised in this study.A breakdown of the average positions in order of priority has been made by categories of farmers. The result was that size of farms and taxable value, graduation from farm institute, external apprenticeship or external work, and the age of the interviewee result in significant changes in the classification of the eight given occupations.ZusammenfassungBERUFSSOZ IOLOGISCHE VORSTELLUNGEN BEI SÜDDEUTSCHEN BAUERN: Im Rahmen einer Untersuchung über das Fremdverständnis des Diplomlandwirts bei süddeutschen Bauern wurde ein Reihentest mit acht vergleichbaren Berufen durchgeführt.Die durchschnittlichen Stellenwerte der vorgegebenen Berufe verteilen sich nicht kontinuierlich über das ganze theoretisch mögliche Feld von i bis 8, sondern es zeigen sich drei Ballungen zwischeti den durchschnittlichen Stellenwerten 2,91 (Landrat) und 5,94 (Volks‐schullehrer). Die Vorstellungen über die Einordnung der Berufe nach ihrem sozialen Ansehen sind bei den Befragten sehr uneinheit‐lich. Unter den zur Auswahl gestellten Berufen befindet sich keiner, der von einer großen Mehrheit der Befragten als Spitzenberuf an‐erkannt wird.Landrat, Arzt und Amtsgerichtsrat dominieren im ersten Drittel der Rangskala. Landwirtschaftsrat und Pfarrer nehmen eine Mit‐telstellung ein. Rechtsanwalt, Architekt und Volksschullehrer wurden iiberwiegend im letzten Drittel der Rangskala plaziert.Die Rangdifferenzierung der sozialen Positionen folgt primär dem Grad der Ausbildung: akademische Berufe vor nichtakademischen. Innerhalb dieser Ordnung wird offenbar nach dem Grad der Ver‐antwortung und Einflußmöglichkeit differenziert. Die Kenntnis über die Wertakzentuierung bestimmter Charakteristika ist nur über Informationen seitens der Ordnenden zu erhalten. Wertkriterien wurden in der vorliegenden Untersuchung jedoch nicht erfaßt.Eine Aufschlüsselung der durchschnittlichen Rangpositionen er‐folgte nach Betriebsinhaberkategorien. Es ergab sich, daß Betriebs‐größe und Höhe des Einheitswertes, außerdem Fachschulbesuch, Absolvierung von Fremdlehre bzw. Fremdpraxis und das Alter der Befragten typische Abweichungen in der Einordnung der Berufe bewirken.