Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) etabliert im Geschäftsbereich mit Bausteinen wie der Geoinformationsstrategie, der mCLOUD (Rechercheplattform) und dem mFUND (Modernitätsfond) eine neue, offene Datenkultur und leistet mit der Bereitstellung von Verwaltungsdaten und der Erschließung neuer Datenquellen einen wichtigen Beitrag zur Open-Data-Strategie der Bundesregierung. Die hier dargestellten "klassischen" Mobilitätserhebungen, Forschungsprojekte und amtlichen Daten verlieren in diesem Umfeld jedoch nicht an Wert. Im Gegenteil: Sie sind die wichtigste empirische Grundlage für die Verkehrsplanung und Mobilitätsforschung. Sie sind auch Grundlage zur Eichung der neuen Datenwelten wie z. B. Big Data und Verwaltungsdaten und damit deren Wertschöpfungspotenzial. Zwischen diesen Datenwelten der Mobilitätsforschung und Verkehrsplanung nehmen siedlungsstrukturelle Raumtypisierungen eine zentrale Scharnierfunktion ein. Um diese Scharnierfunktion zu verbessern, hat das BMVI einen Anforderungskatalog definiert und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) mit einer Operationalisierung neuer Raumtypen beauftragt. Diese werden vor allem auch benötigt, um die Mobilität erklären zu können: die wichtigsten Veränderungen der Mobilität werden erst erkennbar, wenn unter der bundesweit ruhigen Oberfläche, d. h. mit nahezu unveränderten Mobilitätskennwerten auf Bundesebene, systematisch räumliche Unterschiede identifiziert werden können. Deshalb gibt das BMVI raumbezogenen Daten mehr Raum. Das BMVI wirbt dafür, dass auch die amtliche Statistik eine Raumtypisierung in das Standardveröffentlichungsprogramm übernimmt und empfiehlt die neue Raumtypisierung als Diskussionsgrundlage an.
Die gegenwärtige Entwicklung der Mobilität und damit verbunden auch die Entwicklung des Raumes ist gekennzeichnet durch das ambivalente Spannungsfeld von synchronen Ver- und Enträumlichungstendenzen. Auf der einen Seite ist ein klar wahrnehmbarer Bedeutungszuwachs von Strömen im Sinne von Datenströmen und Ähnlichem zu konstatieren, der vor allem aus dem die Spätmoderne prägenden Übergang von der Industrie- zur Wissens- und Informationsgesellschaft resultiert. Auf der anderen Seite scheint jedoch auch der Raum weiter an Bedeutung hinzuzugewinnen und der Raum der Ströme scheint insofern kein ortloser Raum zu sein, was sich beispielsweise vor allem auch in der zu beobachtenden Metropolpolitik, aber auch an einem Festhalten der Raumordnung am Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse deutlich zeigt. Es besteht insofern offenkundig ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Raum der Ströme und dem Raum des Ortes, innerhalb derer sich sehr spezifische Muster und Ausprägungen von Mobilität entwickeln, aus denen sich wiederum klare Anforderungen und Herausforderungen für die Gesellschaft und die Planung ergeben. ; The current development of mobility and connected to this the spatial development are characterised by a complex antagonism of spatialisation on the one hand and the decline of the importance of the spatial area on the other hand. Considered differentiatedly in this context an increasing importance of streams for the purpose of data streams and information e. g. can be observed as well as an increasing importance of areas, which is expressed for example in the metropolitan policy. The increasing importance of streams is primarily the result of a change from an industrial society to knowledge and information society, which characterises the late modern clearly. In addition the area recovers initially more importance. The space of flows is no placeless space so far. So far there is obviously a clear link between the space of flows and the space of the place, within the very specific patterns and characteristics of mobility development from which in turn result clear requirements and challenges for society and spatial planning.
Der im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 700 "Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit: Neue Formen des Regierens?" entstandene Beitrag entwickelt Kriterien für die Vergleichbarkeit von Governance unter verschiedenen soziokulturellen wie historischen Bedingungen. Zunächst wird vorgeschlagen, den Governance-Begriff auf empirisch ermittelbare Faktoren (Governance-Leistungen, -Akteure, -Handlungsmodi) zu beschränken, die sich in einem Mapping abbilden lassen. Da dieses Vorgehen Auslassungen im Bereich der normativen Bewertung und Bewertbarkeit mit sich bringt, wird als weiterer Analysefaktor der Begriff des Governance-Raums vorgeschlagen. Mit diesem Begriff lassen sich all die gesellschaftlichen Bedingungen erfassen, unter denen Governance-Leistungen erbracht werden, die einer spezifischen Form von Governance ihre besondere Prägung verleihen. Die Governance-Forschung kann dadurch ihr Potenzial im Bereich der vergleichenden Regierungsanalyse erweitern, ohne dass auf die mitgedachten normativen Maßstäbe verzichtet werden müsste. Das Forschungsprogramm des SFB 700 legt diese theoretische Erweiterung sogar nahe, wenn es nach Governance "in Räumen begrenzter Staatlichkeit" und nicht lediglich "unter den Bedingungen begrenzter Staatlichkeit" fragt und den Raum-Bezug von Governance damit explizit herstellt.
Various groups participate in the development of urban spaces: the decisions and actions of administrations, neighbors, local retailers, politicians, associations, investors and many others influence the image of our cities. However, a dichotomous point of view ('the municipality' on the one side and 'the citizens' on the other side) persists both in research and practice. This perspective is no longer suitable to describe the reality of communicative diversity: when urban spaces are being developed, we find various negotiations, discussions, conversations, political debates and civic participations, which so far have neither been systematically recorded nor described. Communication is the main interest of this work for it is an important instrument to deal with the interrelations between these groups. Such 'multilateral communication' refers to much more than mere civic participation. It includes all individual actions that serve intermediation in planning processes, even the conversations that take place without the participation of the public. The present research shows that especially these closed meetings have a great influence on the planning processes and their topics. Public space is the structure of our cities. It fulfills various ecological, economic, political and social functions for society. In public space the requirements and interests of different groups overlap; managing and mediating these interests in the context of planning processes of public spaces requires a high degree of communication. Such overlapping of private interests and public concerns make planning processes of public spaces an appropriate subject for analyzing multilateral communication. Six (re)design processes of public spaces are at the center of this work. The systematic description and analysis results in new insights on multilateral communication and closes the research gap described above. This work is closely linked to a research project ('multi|kom') that was conducted at the Chair of Planning Theory, RWTH Aachen ...
Als öffentlicher Raum wird die Gesamtheit aller Stadträume bezeichnet, die grundsätzlich für die Allgemeinheit zugänglich und nutzbar sind. Öffentliche Räume erfüllen wichtige ökonomische, soziale, ökologische, kulturelle sowie politische Funktionen und werden von einer Vielzahl von Akteuren gestaltet und entwickelt. Sie unterliegen dabei einem steten Funktions-, Nutzungs- und Bedeutungswandel.
Kennzeichnend für ländliche Räume in Deutschland sind eine starke Ausdifferenzierung nach unterschiedlichen Funktionen und die Polarisierung zwischen ökonomisch prosperierenden und strukturschwachen Gebieten. Hieraus erwachsen differenzierte Anforderungen an die Strategien und Instrumente der Raumordnung und Regionalpolitik. Zentrale Ziele sind die Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen, eine nachhaltige Entwicklung und die Einbeziehung der verschiedenen Akteure vor dem Hintergrund der europäischen Integration.
Als Buchbeitrag in englischer und französischer Sprache: Land-use Resources and Transport, in: European Conference of Ministers of Transport (ECMT): Sixth International Symposium on Theory and Prac-tice in Transport Economics, Madrid, 22nd - 25th September 1975, Transport and the Economic Situation, Topic 3, OECD: Paris 1976, S. 193-242. https://doi.org/10.1787/2311827x Les Ressources en Espace et les Transports, Sixieme Symposium International sur la Theorie et la Pratique dans l'Economie des Transports, Madrid, 22-25 Septembre 1975, Les Transport et la Situation Economique, Theme 3, OECD: Paris 1976, S. 233-286. https://doi.org/10.1787/23118296 ; Raum und Verkehr sind zwei Seiten derselben Münze. Raum- und Siedlungsstrukturen prägen Verkehrsverhalten, und Verkehrsverhalten verändert Raum- und Siedlungsstrukturen. Deshalb ist eine integrierte Sicht unverzichtbar. Für Verkehrswege nimmt der Verkehrssektor Grund und Boden in Anspruch und nutzt darüber hinaus erhebliche Flächen durch Verkehrslärm und Schadstoffemissionen mit. Zugleich schafft er zusätzliche Grundfläche durch die Anbindung von Bauten über und unter Terrain und durch Geschossflächenzahlen größer 1. In der heutigen Phase verkehrspolitischer Neuorientierung ist damit erhebliches Konfliktpotential verbunden, das brisante Forderungen der Umwelt-, Konsum-, Sozial- und Systemkritik begründet. Kritische Fragen betreffen den möglichst sparsamen Umgang mit Grund und Boden für Verkehrsbauten, die Mehrfachnutzung durch ihre Über- und Unterbauung, den gesellschaftspolitisch "richtigen" Bodenpreis, verkehrsinduzierte Nutzungsänderungen von Flächen und bisher unbefristete Nutzungsrechte nach Flächenerwerb. Ähnliche Lücken weist die gegenwärtige Verkehrstheorie bei den ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen von Erreichbarkeitsänderungen auf. Dies gilt für differenzierte Entwicklungschancen von Unternehmen, Wirtschaftszweigen und Regionen durch Verkehrsinvestitionen, für unterschiedliche Mobilitätschancen begünstigter und benachteiligter Bevölkerungsgruppen und für die Folgen erleichterter Erreichbarkeit auf die Landschaft. Soziale Disparitäten und ökologische Wirkungen von Zersiedlung, Langstreckenpendeln und Zweitwohnungen rücken in den Vordergrund. Trotzdem scheitert jede konsequente Wachstumssteuerung noch immer an gegensätzlichen Ressortinteressen, Nutzenkollisionen und Bewertungsproblemen. Nur durch eine erhebliche Kurskorrektur ist zu verhindern, dass uns die Gestaltung unserer Zukunft aus der Hand genommen wird. Deshalb gehört die Integration einer langfristig und großräumig orientierten Raum-, Siedlungs- und Verkehrspolitik in einem Zielsystem gesamtwirtschaftlicher Entwicklung zu den Herausforderungen unserer Zeit. ; Spatial development and traffic are just two sides of the same coin. Land-use and settlement structures shape traffic behaviour and traffic behaviour changes land-use and settlement structures. Therefore an integrating perspective is indispensable. The transport sector occupies land for traffic routes and can free ride significant areas by traffic noise and emissions. Furthermore transport links create additional site area by connecting storeys above and under the terrain and by floor area ratios (FAR) bigger than 1. In the current reorientation of transport policy this contains a considerable conflict potential that raises critical political demands of eviromental critique, critique of consumerism, social criticism and the critique of the system. Critical issues affect the efficient and frugal handling of land, the multiple use of land areas by its overbuilding or underground constructions, the sociopolitical "right" price for transport areas, transport induced land use change and the current unlimited rights of use after acquisition of a lot. Similar gaps exist in current transport economics theory regarding economic, social and ecological effects of changes of accessibility. This applies to any development opportunities for enterprises, industries and regions by transport investments, for mobility opportunities of privileged and disadvantaged groups and for the - either positive or negative - consequences of easier access for the flora and fauna concerned. Social disparities and ecological effects of urban sprawl, long distance commuting and secondary residences are coming to the fore. Nevertheless any consistent attempt to control growth faces failure due to conflicting government interests, group interests and evaluation criteria. Only a major change of course will prevent the shaping of our future from being taken of our hands. The integration of regional, urban and transport policies, oriented towards the long-term and on as large a scale as possible, in a goal-system of societal development is one of the challenges of our time.
Against the background of fundamental changes caused by processes of globalisation and the effects of demarcation, this conference proceedings with new interpretations of the category of space from different scientific perspectives is dedicated to. Terms such as city, economic area, metropolitan region, leisure and natural space characterize everyday experiences and representations of space, which have a decisive influence on and structure the conception of the world and the environment: The dynamic concept of 'space' thus reveals itself in its symbolic, material and regulatory contents. This ambiguity requires not only a reflexive treatment of spatial metaphors, but also a differentiation and critical accompaniment of political processes, which are examined from a political, planning, economic, cultural and media-scientific perspective on the basis of the Hamburg metropolitan region. This volume collects the contributions of an interdisciplinary workshop on the topic "City - Space - Nature: The Metropolitan Region as a Politically Constructed Space", which took place on June 15-16, 2001 at the University of Hamburg.
In diesem Sammelband werden Beiträge zusammengefasst, die sich mit der Nutzung der Umwelt in ihren verschiedenen Funktionen (öffentliches Konsumgut, Rezeptor von Schadstoffen) unter dem besonderen Aspekt der räumlichen Dimensionen von Umweltgütern befassen. Der Band enthält wirtschaftspolitisch und theoretisch ausgerichtete Beiträge. Insbesondere wird versucht, die Bestimmung der anzustrebenden Umweltqualität in räumlichen Systemen (Regionen) und die für die Erreichung dieser Umweltqualität einzusetzenden Instrumente zu erklären.
Das Handwerk ist ländlich. Der Beschäftigungsbeitrag des Handwerks in ländlichen Regionen ist 33 % höher als in den städtischen Regionen. Gerade in diesen Räumen, welche eine niedrigere Wirtschaftsleistung aufweisen als Städte, übernimmt das Handwerk eine stabilisierende Funktion, vermindert Armut, integriert Jugendliche in das Arbeitsleben und schafft eine lebenswerte Umgebung. Dennoch spielt das Handwerk auch in den Städten eine wichtige Rolle. In den meisten der 402 deutschen Kreise liegt der Anteil der Handwerker an allen Erwerbstätigen über 10 %. Die vorliegende Kurzstudie widmet sich jedoch vornehmlich den ländlichen Räumen, die man als handwerkswirtschaftliche Kernregionen bezeichnen kann. Folgende Fragen werden in dieser Kurzstudie beantwortet: 1. Welche Funktionen erfüllt das Handwerk in ländlichen Räumen? Produkt- und Dienstleistungsinnovationen in Handwerksunternehmen erzeugen positive Impulse für die regionale Wirtschaft. Außerdem integrieren Handwerksunternehmen Jugendliche mit niedrigeren Bildungsabschlüssen in den regionalen Arbeitsmarkt und wirken somit Armut und Abwanderung entgegen. Und schließlich übernehmen Handwerksunternehmen eine Versorgungsfunktion in dünn besiedelten Räumen. 2. Gibt es besondere Merkmale handwerklicher Regionen? Handwerksregionen unterscheiden sich in bestimmten Merkmalen deutlich von Nicht-Handwerksregionen. Sie weisen ein niedrigeres Pro-Kopf-Einkommen auf und sind vorrangig ländlich geprägt. In Handwerksregionen gibt es dennoch weniger Armut als in vergleichbaren Nicht-Handwerksregionen und die Bevölkerungsentwicklung verläuft langfristig stabiler. 3. Welche Regionen profitieren von der GRW-Strukturförderung (Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur")? Handwerksregionen erhalten eine geringere Fördersumme als Nicht-Handwerksregionen. Die bisherige Strukturförderung kommt Siedlungsräumen zugute, welche am stärksten durch die Schrumpfung betroffen sind. Wenn man das Ziel einer räumlichen Strukturförderung prinzipiell akzeptiert, stellt sich hier die Frage, ob eine Förderung der am stärksten schrumpfenden Regionen als nachhaltig angesehen werden kann. Stattdessen wäre über eine Förderung von strukturschwachen Wirtschaftsräumen nachzudenken, welche ein Mindestmaß an zukünftiger Bestandsfestigkeit aufweisen. 4. Einmal Handwerksregion – immer Handwerksregion? Wie lange überdauern regionale wirtschaftliche Strukturen? Es kann gezeigt werden, dass Regionen, deren Wirtschaftsstruktur 1926 bereits stark vom Handwerk geprägt wurde, heute wieder zu den Handwerksregionen zählen. Es gibt weiterhin Hinweise darauf, dass die Wurzeln dieser strukturellen Stabilität noch weiter in der Vergangenheit liegen und im Zusammenhang mit bestimmten landwirtschaftlichen Strukturen im 19. Jahrhundert stehen. ; The proportion of craftsmen in the overall labor force is 33 % higher in rural counties (Kreise und kreisfreie Städte) than in urban ones. Rural counties are characterized by lower levels of prosperity and the crafts play a stabilizing role, lowers poverty, integrates young people into the labor force und promotes a livable social environment. The crafts sector also plays a minor role in urban areas. In most of the 402 German counties, the proportion of craftsmen in the overall labor force lies above 10 %. This study focusses on rural regions however, that can be called core crafts regions. The following questions will be answered in this study: 1. What function does the crafts sector have in rural regions? There are positive effects of innovative crafts products and services for regional economies. Young workers who would otherwise have trouble entering the labor market are supported by crafts training, thereby lowering poverty. The crafts sector provides goods and services in sparsely populated areas. 2. Are there typical characteristics of crafts counties? Crafts counties are different from non-crafts counties. They display lower per capita levels of GDP and they are mostly rural. Nevertheless, there is less poverty in crafts regions than in non-crafts regions and the longer term population dynamics are more stable. 3. What are the regions benefitting from regional economic subsidies provided by the government? Crafts regions receive less regional economic aid than non-crafts regions. The current support system benefits settlement areas that are strongly affected by population decline. If one accepts the existence of regional economic support in principle, it must nevertheless be asked whether such a support policy can be regarded as sustainable. 4. Once a crafts region always a crafts region? The historical persistence of regional economic structures. It can be shown that regions whose economic structures were characterized by the crafts in 1926 also display a strong crafts focus today. There is evidence for even older roots of such a crafts structure. In particular, if a region tended to display a low productivity agricultural structure in the 19th century it is likely to develop a crafts structure over time, which then persists over many decades.
Migration kann nicht ohne die Differenzierung von Räumen und Orten gedacht werden. Die Art und Weise, wie in Migrationsforschung sowie in Migrations- und Integrationspolitiken Räume gedacht und gemacht werden, ist bislang allerdings nur sehr vereinzelt reflektiert worden. Ausgehend von der Annahme, dass eine solche Reflektion wissenschaftlich fruchtbar und politisch sinnvoll ist, systematisiert und diskutiert der Artikel zentrale Konzeptualisierungen von Räumen und Orten in der interdisziplinären Migrationsforschung und arbeitet ihre jeweiligen Stärken und Schwächen heraus. Ziel des Beitrages ist es, ein Verständnis für die grundsätzliche Kontingenz und Pluralität von Räumen der Migration zu vermitteln und auf diese Weise Grundlagen zu schaffen für eine (selbst-)kritische Weiterentwicklung sowohl der Migrationsforschung als auch des politisch-administrativen Umgangs mit Migration. ; Differentiating spaces and places is a precondition for conceiving migration. However, there has to date been little discussion of the modalities in which spaces are conceptualised and (re-)produced in both migration studies and in politics of migration and integration. Starting from the assumption that such a discussion is scientifically fruitful and politically reasonable, this paper systematises and contrasts important conceptualisations of spaces and places within interdisciplinary migration studies and explains their specific potentials and weaknesses. Understanding the contingency and plurality of spaces of migration is presented as being crucial for the self-critical development of migration studies and the political and administrative "handling" of migration. Migration studies - theories of space - spatial turn
Das Hauptaugenmerk der Arbeit befasst sich mit der ACHR von 2004 sowie deren Verbesserungsmöglichkeiten anhand eines Vergleiches mit dem internationalen Menschenrechtssystem der VN und dem regionalen System in Europa und Afrika. Auf die Einleitung folgt ein kurzer Überblick über die Entstehung der Menschenrechte im arabischen Raum, mit der Beschreibung der zwei wesentlichen Menschenrechtsdokumente des islamisch-arabischen Raumes, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Islam und der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam. Das nächste Kapitel stellt einen Exkurs dar, der die Vorteile eines regionalen Menschenrechtssystems erläutert. Das IV. Kapitel handelt von der LAS und deren Versuch ein regionales Menschenrechtssystem zu schaffen. Im V. Kapitel wird die Entstehung der ACHR bis heute geschildert. Es war ein langer Weg von der Idee bis zur Inkraftsetzung dieses Menschenrechtsdokumentes. Die LAS verabschiedete die Charta bereits 1994, in Kraft getreten ist sie jedoch erst 2008. Weiterführend werden die Menschenrechte in der Charta im Vergleich mit dem internationalen System der VN aufgezeigt. Beginnend bei der Präambel, die nach wie vor Bezug auf die islamischen Dokumenten nimmt und endend bei den fehlenden Sanktionsmöglichkeiten sowie dem schwachen Überwachungsmechanismus. Das letzte Kapitel bezieht sich auf den Vergleich der ACHR mit dem europäischen und afrikanischen System. Diese Analyse zeigt, dass die arabische Welt noch einen weiten Weg vor sich hat, um denselben ausgereiften Menschenrechtsschutz wie der europäische Raum, mit Hinblick auf die Tatsache, dass die arabische Welt ein ?Newcomer? auf diesem Gebiet ist, zu erlangen. Der Vergleich mit dem afrikanischen System zeigt ebenfalls, dass das arabische System noch verbesserungsfähig ist und stellt einen interessanten Vergleich dar, da einige Länder des arabischen Raumes sich aufgrund ihrer geographischen Lage ebenfalls auf die Banjul Charta berufen können. ; The main focus of this thesis is the ACHR adopted by the LAS in 2004 and its possibility of improvement based on a comparison with the international human rights system of the UN and the regional systems in Europe and Africa. The introduction is followed by a brief overview on the development of the human rights in the Arab region with the description of the two essential human rights documents of the Islamic-Arab world, the Universal Islamic Declaration of Human Rights and the Cairo Declaration on Human Rights in Islam. The next chapter outlines the advantages of a regional human rights system. The IV. chapter deals with the LAS and its attempt to create a regional system. Chapter V describes the development of the ACHR until now. It was a long way from the idea to the entry into force of this human right document. Although the LAS adopted the Charter in 1994 the implementation did not start before 2008. Further the human rights postulated in the Charter are shown in comparison with the international system of the UN, beginning with the preamble, which still takes references to the Islamic documents, and ending at the lack of sanctions and the weak monitoring mechanism. The last chapter refers to the comparison of the ACHR with the European and African system. This analysis shows that the Arab world still has a long way to go to achieve the same legal standards on human rights protection as the European system does, with respect to the Arab world being a newcomer on this field. Likewise the Arab system is still improvable in comparison to the African especially some countries of the Arab world can also rely on the Banjul Charter due to their geographical position. ; von Marion Ernst ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011 ; (VLID)216983
Die Studie analysiert das Wanderungs- und Umzugsverhalten in den sächsischen Gemeinden Mügeln, Stolpen, Oederan und Kirchberg. Die Anzahl der An-, Ab- und Ummeldungen in den Jahren 1999 bis 2008 wurden nach Alter, Geschlecht, Herkunfts- und Zielregion ausgewertet. Dabei wurde zwischen Kernstädten und dörflichen Ortsteilen unterschieden. Die Untersuchungsergebnisse richten sich insbesondere an die Landes- und Kommunalpolitik, an Planer und Akteure der regionalen Entwicklung. Sie sollen helfen Pläne und Handlungskonzepte für ländliche Städte und Dörfer im demografischen Wandel angemessen zu gestalten.
Bei der Beschäftigung mit queeren Lebensformen taucht immer wieder die Frage danach auf, wie "queere Räume" zu beschreiben sein könnten und was sie ausmacht. Eine Möglichkeit, queere Räume zu erkunden, wird in nachfolgendem Bildessay über Bildassoziationen versucht. Die Bilderserie spiegelt die Schwierigkeiten wider zu definieren, was ein queerer Raum ist und was ihn ausmacht. Die vorgeschlagenen Antworten auf die Frage sind so unterschiedlich wie die Akteur_innen, die sie formulieren, und die politischen und theoretischen Perspektiven, aus denen sie sprechen. Ich möchte mit diesem Essay zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Es enthält einige Versuche, queere Räume einzukreisen, reflektiert Zwischenergebnisse, die ich zum Teil wieder verworfen habe, und viele offene Fragen. Bilder bieten sich dazu an, den Raum für Assoziationen zu öffnen, und ermöglichen neue Zugänge. Zugleich ist die Auswahl der Bilder beschränkt (und subjektiv); dadurch wird der Blick in eine ganz bestimmte Richtung gelenkt. So ist dies ein künstlerischer und persönlicher, nur hintergründig wissenschaftlicher Versuch, sich dem Thema zu nähern. ; In the engagement with queer forms of living the question often arises as to how "queer" spaces can be described. The subsequent visual essay offers one possibility for examining queer spaces through image associations. The series of images reflect the difficulties in defining and identifying queer space. The suggested answers to the question are as different as the interpreters who formulate them and the political and theoretical positions from which they speak. I would like to highlight this essay for further reflection and discussion. It contains attempts at encircling queer spaces, reflections on initial results that I have in part already disregarded, and many open questions. Images provide the possibility to maintain a space for associations and new approaches. At the same time the essay's selection of images is constricted (and subjective) and guides the gaze in a particular direction. Thus this is an artistic and personal but only marginally academic attempt to approach this topic.
Die soziale Verantwortung der Unternehmen gegenüber der Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Kunden interessieren sich hierbei häufiger für nachhaltige Produkte, aber auch für Investoren werden nichtfinanzielle Informationen im Sinne der Risikobewertung zu einem immer bedeutenderen Faktor. Neben der Agenda 2030 verabschiedete die Europäische Union die Richtlinie 2014/95/EU, womit die Mitgliedsstaaten verpflichtet waren, bis Dezember 2016 nationale Gesetze zu entwerfen, um spezielle Unternehmen zu verpflichten, nichtfinanzielle Informationen und Angaben zur Diversität offenzulegen. In der vorliegenden Arbeit wurden zunächst die Grundlagen der Nachhaltigkeit sowie die nationalen Gesetze der deutschsprachigen Länder erarbeitet. Zudem wurde ein Einblick in verschiedene Rahmenwerke gegeben, die Unternehmen bei der Berichterstattung anwenden dürfen. Nachdem in den vorhergehenden Kapiteln die theoretischen Grundlagen beschrieben wurden, wird im Kapitel 4 die praktische Umsetzung kritisch geprüft. Dabei wurde jeweils ein Unternehmen aus der Branche Einzelhandel und ein Unternehmen aus der Branche Vertrieb von den jeweiligen deutschsprachigen Ländern ausgewählt. Im Abschnitt 4.1 werden Nachhaltigkeitsberichte der Branche Einzelhandel zunächst einzeln betrachtet. Dabei wird jedes Unternehmen vorgestellt, danach folgt eine Kurzanalyse des Nachhaltigkeitsberichts und im Anschluss eine genaue Betrachtung der jeweiligen Berichte. Am Ende des Abschnitts folgt ein erster länderübergreifender Kurzvergleich. Dieselbe Vorgehensweise wurde für die Branche Vertrieb im Abschnitt 4.2 gewählt. Darauf aufbauend wurden im Abschnitt 4.3 die Forschungsfragen zum Branchenvergleich beantwortet. Durch tabellarische Darstellungen wird eine Übersicht sowohl branchenübergreifend als auch länderübergreifend gegeben. Durch den Vergleich der ausgewählten Berichte konnte keine Notwendigkeit für weitere Gesetzesnovellen festgestellt werden. ; Corporate social responsibility towards society has become increasingly important in recent years. Customers are more often interested in sustainable products, but non-financial information in terms of risk assessment is also becoming an increasingly important factor for investors. In addition to Agenda 2030, the European Union adopted Directive 2014/95/EU, which required member states to draft national laws by December 2016 to require specific companies to disclose non-financial information and diversity claims. In this paper, the basics of sustainability as well as the national laws of the German-speaking countries were developed. In addition, an insight was given into various frameworks, which companies may use for reporting purposes. After the theoretical principles were described in the previous chapters, the practical implementation is critically examined in Chapter 4. In each case, one company from the retail sector and one company from the distribution sector were selected by the respective German-speaking countries. In Section 4.1, sustainability reports for the retail sector are first examined individually. Each company is presented, followed by a brief analysis of the sustainability report and a detailed examination of the respective reports. At the end of this section there is a first short cross-country comparison. The same procedure was chosen for the sales sector in Section 4.2. Building on this, the research questions on sector comparison were answered in Section 4.3. Tabular representations provide an overview both across industries and countries. By comparing the selected reports, no necessity for further amendments of the law could be determined. ; Melanie Neubauer, BSc ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019 ; (VLID)3593653