Die verstärkte Nutzung regionaler Potenziale soll gerade im Zeitalter der Globalisierung insbesondere kleine und mittlerer Unternehmen in die Lage versetzen, im Wettbewerb zu bestehen. Doch obwohl viele politische Initiativen darauf abzielen, regionale zu initiieren, kooperiert momentan lediglich ein Drittel aller Unternehmen in der Investitionsgüterindustrie mit regionalen Partnerfirmen. In den neunen Bundesländern ist die Kooperationsneigung deutlich ausgeprägter als im Westen. In den alten und neuen Ländern sind regionale Kooperationen bislang eher Ausdruck der Schwäche, als dass auch in guten Ertragssituationen gezielt als Instrument genutzt würden.
Die Konkurrenz um Wasser, insbesondere um die Süßwasserreserven der großen Flüsse, gilt als eine der entscheidenden Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. In der Mekong-Region haben sich zwei Regionalorganisationen herausgebildet, die "Greater Mekong Subregion" (GMS) und die "Mekong River Commission" (MRC), die mit unterschiedlichen Vorgehensweisen vergleichbare Ziele anstreben: Überwindung überkommener Frontstellungen und Entwicklung des gesamten Mekongbeckens in eine wirtschaftlich prosperierende Region, die sich durch ein hohe Maß von Zusammenarbeit auszeichnen wird. Obgleich alle Mekong-Anrainer während des vergangenen Jahrzehnts ein beachtliches Wirtschaftswachstum zu verzeichnen hatten, haben es beide Organisationen nicht vermocht, das Entwicklungsgefälle zwischen ihren Mitgliedsländern zu verringern und verbindliche Verfahren zur Lösung jener Konflikte zu entwickeln, die sich aus den unterschiedlichen Zugriffsmöglichkeiten auf die gemeinsame Ressource Mekong ergeben. Deutsche und europäische Politik ist daher gefordert, ihre Kooperation mit beiden Organisationen kritisch zu überprüfen und neue Strategien auszuarbeiten, mit deren Hilfe regionale Kooperation und wirtschaftliche Entwicklung in einer Schlüsselregion entwicklungspolitischer Zusammenarbeit nachhaltiger befördert werden können
Wirtschaftlich und politisch sind alle Länder in Südosteuropa klein, unbedeutend und unterentwickelt, mit hoher Arbeitslosigkeit, mangelhafter Infrastruktur, Defiziten im Umweltbereich und einer ständigen Zunahme illegaler ökonomischer Aktivitäten. Nur regionale Wirtschaftskooperation kann das wirtschaftliche Wachstum dieser kleinen Volkswirtschaften anregen. Die Bewältigung der verschiedensten Probleme und Defizite (Umwelt, Energieknappheit, grenzüberschreitende Kriminalität, Infrastruktur) kann nur im Zuge verstärkter regionaler Zusammenarbeit erfolgen. Nur eine sich integrierende Region, die einen größeren Markt darstellt, vermag hinreichendes Interesse bei den so heiß ersehnten ausländischen Investoren wecken. Auch politische Stabilität kann nur durch intensivierte Nachbarschaftskontakte und Abbau der bestehenden Barrieren erreicht werden. Es gibt in Südosteuropa durchaus Ansätze zu multilateraler regionaler Kooperation auf gesamtstaatlicher Ebene, doch sind dies zum einen Konstruktionen, in denen die südosteuropäischen Staaten nur "auch dabei" sind, wie die Zentraleuropäische Initiative oder die Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation, zum anderen zeichnen sie sich bisher nur durch wenig effektive Ergebnisse aus. Es fehlt den beteiligten Staaten an den erforderlichen Finanzmitteln für die Durchführung größerer Gemeinschaftsprojekte, zum Teil sind aber auch die Vorliebe zu deklaratorischen Einrahmungen und bürokratische Unzulänglichkeiten als hemmende Faktoren anzusehen. Ungenügende Koordination innerhalb der für die Kooperation errichteten Organisationen, geringe Effizienz bei der Implementierung von Entscheidungen, aber auch schon das Fehlen einer klaren Festlegung von Prioritäten kennzeichnen die bisher zu beobachtenden Kooperationsansätze. Greifbare Fortschritte in der regionalen Kooperation sind somit erst auf Initiativen von außen zurückzuführen. So formiert sich ein langsam wachsendes Netzwerk bilateraler Freihandelsabkommen und sonstiger, zunächst meist bilateraler Vereinbarungen infolge der Anregungen ...
Dieser Artikel untersucht, welchen Beitrag regionale Kooperationen zur Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen leisten können. Die theoretischen Grundlagen bieten der akteurzentrierte Institutionalismus sowie die Diskussionen zu regionaler Kooperation und Governance. Die empirische Basis des Beitrages sind fünf Fallstudien in peripheren ländlichen Regionen. Im Ergebnis zeigt sich, dass Kooperationen bei der Einwerbung von Fördermitteln, dem Erfahrungsaustausch sowie der Erstellung von Analysen und Konzepten relevant sind. Projekte werden allerdings überwiegend einseitig entwickelt und umgesetzt. Regionale Kooperation hat vor allem dann eine Chance, wenn deutliche Kostenvorteile bestehen. Eine verordnete Kooperation durch kommunale Gebietsreformen löst die beschriebenen Probleme nicht, da die Einspareffekte bezweifelt werden und die Konflikte in den politischen Gremien fortbestehen. Die kritische Einschätzung regionaler Kooperation zur Sicherung der Daseinsvorsorge scheint auch auf Stadtregionen übertragbar.
Dieser Artikel untersucht, welchen Beitrag regionale Kooperationen zur Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen leisten können. Die theoretischen Grundlagen bieten der akteurzentrierte Institutionalismus sowie die Diskussionen zu regionaler Kooperation und Governance. Die empirische Basis des Beitrages sind fünf Fallstudien in peripheren ländlichen Regionen. Im Ergebnis zeigt sich, dass Kooperationen bei der Einwerbung von Fördermitteln, dem Erfahrungsaustausch sowie der Erstellung von Analysen und Konzepten relevant sind. Projekte werden allerdings überwiegend einseitig entwickelt und umgesetzt. Regionale Kooperation hat vor allem dann eine Chance, wenn deutliche Kostenvorteile bestehen. Eine verordnete Kooperation durch kommunale Gebietsreformen löst die beschriebenen Probleme nicht, da die Einspareffekte bezweifelt werden und die Konflikte in den politischen Gremien fortbestehen. Die kritische Einschätzung regionaler Kooperation zur Sicherung der Daseinsvorsorge scheint auch auf Stadtregionen übertragbar. ; This article deals with the question to what extent regional cooperation can contribute to sustain the provision of services of general interest in rural areas. Actor-centred institutionalism and a discussion about regional cooperation and governance build the theoretical framework of the analysis. The article presents empirical evidences from five case studies in peripheral rural regions. As a result, regional actors engage in cooperation most notably to acquire funding, to exchange experiences, to prepare concepts and to conduct analyses. They develop and implement their projects, however, predominantly unilateral. The opportunity for cooperation emerges if collaborators benefit from considerable cost advantages. Local government reforms as a dictated form of cooperation cannot solve the characterised problems because the intended savings are disputable and local conflicts persist in the new political bodies. The slight potentials of regional cooperation for sustaining services of general interest seem to be transferable to agglomerations.
53 Städte, darunter elf kreisfreie, vier Landkreise, drei Bezirksregierungen und zwei Landschaftsverbände - das Ruhrgebiet ist eine Region von wohl einzigartiger administrativer Fragmentierung. Gerade vor dem Hintergrund des steigenden Kostendrucks der öffentlichen Verwaltung steht diese Struktur im Zentrum der politökonomischen Diskussion. Die Vorschläge zur zukünftigen Entwicklung sind dabei nicht weniger vielschichtig. Sie reichen von einer Stärkung einzelner Städte als souveräne Zentren über die Schaffung einer Bezirksregierung Ruhr bis hin zur Verschmelzung zur Ruhrstadt. Auf der Basis theoretischer Kooperationskonzepte, einer sozioökonomischen Bestandsaufnahme und der Untersuchung einzelner bestehender Kooperationen im Ruhrgebiet wird in diesem Beitrag die Konzentration auf die Bildung einzelner funktionaler Kooperationen mit strikten Anforderungsprofilen und fallbezogenen Partnern vorgeschlagen. Die Anreize zur Überwindung des Status quo hin zu einer gelebten Kooperationskultur soll ein Wettbewerb mit monetä}ren Gewinnen für vielversprechende und zukunftsgerichtete Kooperationen setzen.
The South Pacific Forum is one of the few international organizations which successfully integrate members of the First and the Third World, thus functioning as bridge, enhancing mutual understanding. By depicting the genesis of the South Pacific Forum, pointing out its organizational structure and its most important policy issues, and by describing the role of the Forum Secretariat (SPEC) in the process of regional political and economic integration, the article tries to find the conditioning factors for the success of the South Pacific Forum. At the same time, the organizational limits are laid open. The article argues that one special feature of the Forum its ad-hoc character and open institutional framework is the paramount cause for both its success and limitations. In finding common political standpoints, which do not include binding economic obligations or even the transfer of state power but offer the chance of an enhanced regional standing in conflicts ordinating and even policy-making agency. In intra-regional policies, the major interests of the participants are often too heterodox to be reconciled by an organization which lacks the power to inflict legal or economic sanctions on its member states. So the main functions of the South Pacific Forum are the creation of distinct South Pacific political, and to some extent even cultural, identity, the integration of the region's views on conflicts involving outside actors, and functioning as clearing-house for intra-regional policy issues, even if "national interests" mostly have top priority for the national leaders.
Es ist schon seit langem ein politisches Ziel, Wachstumshemmnisse im Ruhrgebiet abzubauen, indem Stadt-, Verbands-, Verbunds- und sonstige hemmende Grenzen überwunden werden. Für das Jahr 2018 hat nun die Landesregierung unter Ministerpräsident Armin Laschet eine große "Ruhrkonferenz" ausgerufen: Jeweils ein Kabinettsmitglied soll mit einem gesellschaftlichen Akteur des Reviers konkrete Lösungen für verschiedene Lebensbereiche erarbeiten. Die Idee ist sinnvoll, bei der Umsetzung muss allerdings auf drei Dinge geachtet werden: Erstens, regionale Problemlagen müssen kleinräumig betrachtet werden. An Kennzahlen wie Arbeitslosigkeit oder Kaufkraft zeigt sich deutlich, dass die Problemlagen einerseits innerhalb der Städte sehr heterogen verteilt sind, andererseits aber nicht an den Stadtgrenzen Halt machen. Daraus ergibt sich zweitens, dass die Probleme in kooperativen Ansätzen angegangen werden sollten, bei denen die Kooperationsprojekte räumlich abgegrenzt und mit klaren Zielen und Kompetenzen ausgestattet sind. Drittens werden gute Argumente allein nicht reichen, um Veränderungen herbeizuführen. Es müssten vielmehr handfeste Anreize zur Überwindung des Status quo gesetzt werden. Dies könnte beispielsweise über Wettbewerbe geschehen, bei denen vielversprechende, in einem Prozess des bottom-up entwickelte funktionale Kooperationen finanzielle Unterstützung erhalten. ; Much effort has been invested into creating sustainable growth perspectives for the Ruhr region ("Ruhrgebiet"). A particular focus has been on overcoming barriers imposed by city and other administrative boundaries. Recently, the government of North-Rhine Westfalia announced an event called "Ruhr conference": teams between cabinet members and stakeholders shall work out solutions for different domains like social life, employment, and health. It is important that during this process representatives follow three essential guidelines: First, since challenges like unemployment have been found to be heterogeneous within cities but spreading over city borders, all future analyses should focus on small scale regional observations. Second, problems should be tackled within cooperation projects that have a clear goal and a defined target region (based on the small scale pattern). Third, good arguments will not suffice to initiate change. An attractive way to incentivize such cooperations and to overcome the status quo is through funding competitions. The government should grant project oriented funding for which local cooperations can apply with "bottom up"-ideas.
Jahrzehnte der Flächenbewässerung in Südasien haben Grundwasservorräte schwinden lassen, die Wasserversorgungskapazitäten der urbanen Zentren sind zunehmend überlastet, marode Stromnetze verlangen bei steigender Nutzlast nach der Erschließung neuer Energiequellen. Hinzu kommen spürbar unbeständigere Monsunregen und abschmelzende Gletscher sowie Überflutungen. Wurden diese Entwicklungen bislang als Aufgabe der nationalen Politik wahrgenommen, so scheint inzwischen eine Schwelle erreicht, an der regionale Lösungen unvermeidlich werden.
Wenn sich das internationale System im 21. Jahrhundert zu einer multipolaren Welt entwickeln wird, dann wird die Indische Union, als wahrscheinlich bevölkerungsreichster Staat in der Mitte des nächsten Jahrhunderts, ohne Zweifel zu ihren wichtigsten Akteuren zählen. Aber nicht nur regionale Vormächte, sondern auch regionale Zusammenschlüsse werden das internationale System zukünftig prägen. Besonders seit dem Ende des Ost-West-Konflikts zeigt sich in vielen Teilen der Welt eine wachsende Tendenz zur Gründung solcher Kooperationsgemeinschaften. Die beteiligten Staaten versuchen damit, die neuen grenzüberschreitenden Probleme, wie Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes, illegale Wanderungen oder den grassierendne Drogen- und Waffenhandel, gemeinsam zu bekämpfen.
This article reviews the current state of regional integration efforts in East Asia. So far the disparate membership of APEC and the relatively more focussed ASEAN have, in striking contrast to their summit rhetoric, failed to make any significant substantial progress in integration. The reasons for this failure are seen to lie not only in the vast cultural, ethnic, political and economic disparities and the continuing hegemonic conflicts in Asia, but equally in the unwillingness of most of the political classes to reduce prevailing nationalist tensions and to address seriously the core issue of shared sovereignty with all its implications. Hence, intergovernmentalism with its principles of unanimity, non-commitment and non-interference prevails as an exclusive and ultimately paralyzing mode of elite cooperation. Civic participation, supranational initiatives, majority decisions and contractual, enforceable commitments remain effectively excluded. As things stand, even the long-term deadlines for ambitious East Asian Free Trade Areas and on variously configured East Asian Economic Communities are unlikely to be met.
1 Einleitung . 8 2 Theorie — Regionale Kooperation um Wasser . 13 2.1 Die Forschung zu zwischenstaatlichen Beziehungen um Wasser — Konflikt oder Kooperation?. 13 2.2 Erklärungsansätze für die regionale Kooperation um Wasser . 19 3 Variablen und Methodik der Arbeit . 23 3.1 Regionale Kooperation um Wasser in Entwicklungsländern — Die abhängige Variable. 23 3.2 Unabhängige Variablen. 28 Regionale Hegemone als Ober- und Unteranlieger . 28 Die Problemstruktur an grenzüberschreitenden Flüssen . 31 Historische Institutionen der regionalen Kooperation um Wasser . 34 3.3 Mögliche andere Variablen. 37 3.4 Methodik, Fallauswahl und Untersuchungszeitraum. 38 4 Fallstudien . 42 4.1 Der Syrdarja in Zentralasien . 42 Die virtuelle Kooperation um Wasser am Syrdarja. 43 Machtverhältnisse zwischen den Anrainern — der unkooperative regionale Hegemon Usbekistan . 49 Problemstruktur — Der regionale Konflikt zwischen Bewässerungslandwirtschaft und Energieproduktion . 53 Historische Institutionen — Das sowjetische Wassermanagement. 61 Zusammenfassung Syrdarja. 65 4.2 Der Mekong in China und Südostasien. 66 Die regionale Kooperation um Wasser am Mekong. 67 Machtverhältnisse zwischen den Anrainern — China, der gütige Hegemon. 74 Problemstruktur — Kooperation dank des gemeinsamen Entwicklungsparadigmas . 78 Historische Institutionen — Die Entwicklung der Mekong-Kooperation unter den Bedingungen des Kalten Krieges. 86 Zusammenfassung Mekong. 88 5 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen . 89 6 Literatur . 96
Vor allem seit Mitte der 1990er Jahre ist regionale Kooperation und Integration im sub-saharischen Afrika zu einem Trendphänomen geworden, das immer mehr Politikfelder berührt. Mit der so genannten 2. Welle der Regionalisierung erhofften sich viele afrikanische Staaten nicht nur neue Lösungen für ihre zahlreichen (sicherheits-)politischen, ökonomischen und sozialen Probleme. Vielmehr können die Versuche zur vertieften dauerhaften Kooperation und Integration auf dem Kontinent auch als Antwort auf globale Entwicklungen, Interdependenzen und integrative Erfolgsgeschichten (z.B. EU, ASEAN) betrachtet werden. In die derzeit existierenden 19 Regionalorganisationen in Afrika (davon 14 größere und fünf kleinere), werden demnach sehr viele Hoffnungen und Erwartungen, nicht nur von Seiten der Regierungen, sondern neuerdings auch von Seiten externer und zivilgesellschaftlicher Kräfte gesteckt. Zunehmend sind in verschiedenen Organisationen wie der East African Community (EAC), der Economic Community of West African States (ECOWAS) oder der Southern African Development Community nicht mehr nur kooperative, sondern dezidiert integrative Formen der Zusammenarbeit feststellbar. Befindet sich das sub-saharische Afrika daher auf dem Weg zu einer neuen, einer dritten Welle der Regionalisierung?
Zahlreiche neue und andauernde Herausforderungen sowie verschiedenste Rahmenbedingungen beeinflussen die Raumentwicklungspolitik: Globalisierung und Standortwettbewerb der Regionen,Veränderung des Staatsverständnisses und Europäisierung, Regionalisierung der Aktionsräume, demographischer Wandel und die Haushaltsnot öffentlicher Kassen. Ein instrumenteller Ansatz der Raumentwicklungspolitik zur Lösung der Probleme ist dabei die Kooperation zwischen Gebietskörperschaften,die in vielerlei Hinsicht positive Skaleneffekte hervorruft. Hierbei wird die kleinräumige interkommunale Kooperation schon seit etlichen Jahrzehnten angewandt. Aufgrund der zunehmenden Regionalisierung der Aktionsräume aller gesellschaftlichen Akteure stellt sich allerdings vermehrt die Frage, inwiefern interkommunale Kooperationen auch auf großräumigere Zusammenhänge ausgedehnt werden können. Im Sinne der Policy-Forschung wird in der vorliegenden Arbeit die Politikidee, mit großräumigen regionalen Kooperationen zu einer besseren und effizienteren Raum- und Wirtschaftsentwicklung zu kommen, auf ihre Rahmenbedingungen und ihre Praxistauglichkeit untersucht. Die Policy-Analyse mit ihren Untersuchungsmethoden bietet im Hinblick auf Akteure, Politikentstehung, Steuerungsmechanismen und Konfliktlösung dazu die entsprechenden Instrumente. Sowohl kleinräumige als auch großräumige Kooperationen zwischen Gebietskörperschaften und weiteren Akteuren bewegen sich aus raumentwicklungspolitischer Sicht immer im Spannungsfeld zwischen ausgleichs- und wachstumsorientierter Raumentwicklung. Während der Ansatz der "großräumigen Verantwortungsgemeinschaften", der als "Überregionale Partnerschaften" Inhalt eines Modellvorhabens der Raumordnung ist, eher in Richtung Ausgleich tendiert, sind großräumige regionale Kooperationen im Sinne der vorliegenden Arbeit per se nicht einem Pol zuzuordnen. So sind wachstumsorientierte Kooperationen ebenso denkbar wie ausgleichsorientierte, wobei letztere aufgrund des regelmäßig größeren räumlichen Umgriffs eher zu erwarten sind. Für großräumige regionale Kooperationen stellen sich ähnliche Anforderungen an ihre Organisation wie an klassische interkommunale Kooperationen. Dabei zeigt sich, dass sich die großräumige regionale Kooperation von den anderen Kooperationen in erster Linie dadurch unterscheidet, dass sie eine größere räumliche Entfernung zwischen den Kooperationspartnern aufweist als die meisten anderen "gängigen" Kooperationen, sich die Raumstruktur der Kooperanden in der Regel deutlich unterscheidet und demnach mehr unterschiedliche als gemeinsame bzw. gleiche Herausforderungen bestehen. Es zeigt sich, dass großräumige regionale Kooperationen in erster Linie punktuell, d. h. in einzelnen Policy-Feldern, möglich sind. Durch die Bearbeitung nur eines Policy-Feldes ist es umso schwieriger, den Nutzen der Kooperation gerecht zu verteilen. Der Aufbau einer gemeinsamen Kooperations- und Planungskultur ist zwischen unterschiedlichen Räumen in großräumigen regionalen Kooperationen ebenfalls schwieriger zu bewerkstelligen als in räumlich relativ eng gefassten interkommunalen und regionalen Kooperationen. Durch die größere Entfernung kann es zum Teil bereits zu Mentalitätsunterschieden zwischen den handelnden Akteuren kommen. Im empirisch untersuchten Beispiel konzentrieren sich die Kooperationen zwischen dem Rhein-Hunsrück-Raum und dem Rhein-Main-Gebiet auf die jeweiligen räumlichen Randbereiche. Direkte Kooperationen zwischen den Ausgangs- und Entwicklungsschwerpunkten der beiden Regionen – d. h. Kooperationen großräumigerer Art – finden sich erst in Ansätzen. Dies vermag nicht zu verwundern, da beide Regionen erst in geringem Maße (Region Rhein-Hunsrück) bzw. nicht unumstritten (Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main) institutionalisiert sind und somit keine Institution für Großteile der Region ihre Stimme erheben kann. Hierzu müssen im Sinne einer Regional Governance noch entsprechende Strukturen geschaffen bzw. weiterentwickelt werden. Die größte Herausforderung großräumiger regionaler Kooperationen ist die Integration kleinerer Maßnahmen, lokaler und regionaler Entwicklungskonzepte sowie Leuchtturmprojekte in ein strategisches Gesamtkonzept. Dies stellt aber ein aufwändiges und schwieriges Unterfangen dar und widerspricht damit der Forderung nach schnellen Erfolgen und konkreten, überschaubaren Projekten, welche eine Kooperation für ihren Erfolg benötigt. Insofern steht der Etablierung großräumiger regionaler Kooperationen noch ein langer Weg bevor, dessen Beschreitung allerdings angesichts der vielfältigen Herausforderungen an Kommunal-, Regional- und Raumentwicklung nur schwerlich umgangen werden kann.
Um seine Gasvorkommen zu vermarkten, setzt Israel bislang auf Exporte nach Ägypten und Jordanien. Durch regionale Vernetzung im Energiebereich, etwa im Rahmen des Anfang 2019 gegründeten Eastern Mediterranean Gas Forums (EMGF), verspricht sich die israelische Regierung bessere politische Beziehungen mit der Region. Gleichzeitig hofft Israel auf den Bau der EastMed-Pipeline. Sie würde einen direkten Exportlink nach Europa schaffen, damit aber die Energiekooperation mit den arabischen Nachbarn unterminieren. Die Europäische Union (EU) sollte die regionale Energiekooperation befördern, da diese die Zusammenarbeit auf anderen Gebieten begünstigen könnte. Entsprechend sollte die EU den Bau der EastMed-Pipeline nicht unterstützen.