Die Restauration der religiösen Erziehung von 1945 - 1962 (Schulvertrag)
In: Historische und rechtliche Aspekte des Religionsunterrichts., S. 103-131
In: Historische und rechtliche Aspekte des Religionsunterrichts., S. 103-131
In: Tradierungsprozesse im Wandel der Moderne. Religion und Familie im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralisierung., S. 137-161
Der Beitrag setzt sich mit der familialen Erziehung auseinander und geht dabei folgenden Fragen nach: Was wird in welcher Weise von der älteren Generation weitergegeben und wie eignet es sich die jüngere Generation an? Wie verläuft die Dynamik der Tradierung in Familien? Welche Rolle spielen dabei sittliche und religiöse Werte? Zunächst reflektiert der Beitrag theoretische Modelle zur intergenerationalen Dynamik und Aneignung in der Familie und bezieht dabei ein, dass tradierte Inhalte von sozialen, politischen und auch mentalen Umgebungen, vor allem aber von familialen Konstellationen abhängen. Sodann zeigt der Beitrag an zwei konkreten Beispielen auf, in welcher Dynamik sich Tradierungen bestimmter Werthaltungen und - darüber vermittelt - religiöser Einstellungen in Familien vollziehen und wie sie transformiert werden. Die abschließende Betrachtung gilt dem Versuch, religiöse Praxen bei der Tradierung zu identifizieren. Als Ergebnis zeigt der Beitrag an zwei Familien deren familiale Bezugsrahmen auf. Diese gehen in beiden Fällen aus der religiösen Praxis der Familien hervor und sind von ethischen Werten geprägt. Zugleich wird verdeutlicht, in welcher Weise diese familiale Rahmungen im Erziehungs- und Sozialisationsprozess an die jeweils nächste Generation weitergegeben und von ihr reflektiert werden. (ICB2).
In: Tradierungsprozesse im Wandel der Moderne: Religion und Familie im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralisierung, S. 137-161
Der Beitrag setzt sich mit der familialen Erziehung auseinander und geht dabei folgenden Fragen nach: Was wird in welcher Weise von der älteren Generation weitergegeben und wie eignet es sich die jüngere Generation an? Wie verläuft die Dynamik der Tradierung in Familien? Welche Rolle spielen dabei sittliche und religiöse Werte? Zunächst reflektiert der Beitrag theoretische Modelle zur intergenerationalen Dynamik und Aneignung in der Familie und bezieht dabei ein, dass tradierte Inhalte von sozialen, politischen und auch mentalen Umgebungen, vor allem aber von familialen Konstellationen abhängen. Sodann zeigt der Beitrag an zwei konkreten Beispielen auf, in welcher Dynamik sich Tradierungen bestimmter Werthaltungen und - darüber vermittelt - religiöser Einstellungen in Familien vollziehen und wie sie transformiert werden. Die abschließende Betrachtung gilt dem Versuch, religiöse Praxen bei der Tradierung zu identifizieren. Als Ergebnis zeigt der Beitrag an zwei Familien deren familiale Bezugsrahmen auf. Diese gehen in beiden Fällen aus der religiösen Praxis der Familien hervor und sind von ethischen Werten geprägt. Zugleich wird verdeutlicht, in welcher Weise diese familiale Rahmungen im Erziehungs- und Sozialisationsprozess an die jeweils nächste Generation weitergegeben und von ihr reflektiert werden. (ICB2)
In: Religious education politics, the state, and society., S. 25-48
Der Autor betrachtet in seinem Beitrag die religiöse Erziehung und den Religionsunterricht in den Elementarschulen Dänemarks. Das Land ist von einer engen Verbindung zwischen Staat und protestantischer Kirche geprägt. In den letzten zwanzig Jahren ist das staatliche Programm zur religiösen Erziehung ausgeweitet worden auf das Studium nicht-christlicher Religionen während man im Grundsatz im Mainstream des lutherischen Christentums verblieben ist. Der Autor nimmt eine Analyse der Paradoxie zwischen der Bewahrung "der" christlichen dänischen Werte und der multireligiösen Gesellschaft vor. Der Beitrag betrachtet zunächst den historischen und gegenwärtigen religiös-politischen Kontext und wirft dann einen Blick auf das Bildungswesen, bei dem er die "Folkeskolen" und die religiöse Erziehung in den "elemenatary schools" in den Jahren 1814-1989 in den Blick nimmt. Schließlich wird Religionsunterricht und religiöse Erziehung im Schuldiskurs ab 1989 bis heute untersucht und die Veränderungen im Spannungsfeld von De-Säkularisation, Identitätspolitik und Kulturkampf beschrieben. (ICA2).
In: Eine Schweiz - viele Religionen. Risiken und Chancen des Zusammenlebens., S. 67-86
Was bedeutet es für die Schweizer Gesellschaft als Ganzes, wenn plötzlich nicht nur Christen und Juden, sondern auch Hindus, Muslime, Scientologen und viele weitere Gruppen gesellschaftlich in Erscheinung treten und Teilhabe einfordern? Der vorliegende Beitrag versucht eine Antwort über die theoretische Frage: Wer oder was ist "die Gesellschaft"? Wie lässt sie sich beschreiben, welche Eigenschaften und Strukturen weist sie auf? Die Beantwortung dieser Frage ist für das Thema wichtig, da hier Vorentscheidungen darüber fallen, wo überhaupt nach Auswirkungen religiöser Vielfalt gesucht wird. Ausgangsentscheidung der Autorenist die Annahme, dass die Schweiz als moderne, d.h. eine funktional differenzierte Gesellschaft im Sinne der Systemtheorie konzipiert wird. Sie zeichnet sich durch das Vorkommen einer Vielzahl von gesellschaftlichen Teilsystemen wie Wirtschaft, Sport, Medizin, Wissenschaft usw. aus, die nach je eigenen Logiken bzw. Rationalitäten funktionieren und in je eigener Weise betrachtet werden können. Eine weitere, aus dem Ansatz folgende These besagt, dass man die Wirkungen religiöser Vielfalt auf Gesellschaft daher nicht "im Allgemeinen" beschreiben kann. Da die moderne Gesellschaft in verschiedene Teilsysteme differenziert ist, wird untersucht, in welchen spezifischen Gesellschaftsbereichen die religiöse Vielfalt Folgen hat. So geht es zu Beispiel Schulwesen um ganz andere Fragen und Probleme, etwa darum, inwieweit es sich bei "Religion" um Wissen und Fähigkeiten handelt, welche Kindern beigebracht werden sollten. Bejaht man diese Frage, folgt sofort das Anschlussproblem: Welche Religion? Und sollte man "religiöses Wissen" oder "Wissen über Religion" vermitteln? Im vorliegenden Sammelband werden fünf dieser Teilsysteme ausgewählt, um die Effekte religiöser Vielfalt auf sie spezifisch und in eigenen Kapiteln zu untersuchen: Erziehung, Medien, Recht, Politik und Medizin. (ICA2).
In: Eine Schweiz - viele Religionen: Risiken und Chancen des Zusammenlebens, S. 67-86
Was bedeutet es für die Schweizer Gesellschaft als Ganzes, wenn plötzlich nicht nur Christen und Juden, sondern auch Hindus, Muslime, Scientologen und viele weitere Gruppen gesellschaftlich in Erscheinung treten und Teilhabe einfordern? Der vorliegende Beitrag versucht eine Antwort über die theoretische Frage: Wer oder was ist "die Gesellschaft"? Wie lässt sie sich beschreiben, welche Eigenschaften und Strukturen weist sie auf? Die Beantwortung dieser Frage ist für das Thema wichtig, da hier Vorentscheidungen darüber fallen, wo überhaupt nach Auswirkungen religiöser Vielfalt gesucht wird. Ausgangsentscheidung der Autorenist die Annahme, dass die Schweiz als moderne, d.h. eine funktional differenzierte Gesellschaft im Sinne der Systemtheorie konzipiert wird. Sie zeichnet sich durch das Vorkommen einer Vielzahl von gesellschaftlichen Teilsystemen wie Wirtschaft, Sport, Medizin, Wissenschaft usw. aus, die nach je eigenen Logiken bzw. Rationalitäten funktionieren und in je eigener Weise betrachtet werden können. Eine weitere, aus dem Ansatz folgende These besagt, dass man die Wirkungen religiöser Vielfalt auf Gesellschaft daher nicht "im Allgemeinen" beschreiben kann. Da die moderne Gesellschaft in verschiedene Teilsysteme differenziert ist, wird untersucht, in welchen spezifischen Gesellschaftsbereichen die religiöse Vielfalt Folgen hat. So geht es zu Beispiel Schulwesen um ganz andere Fragen und Probleme, etwa darum, inwieweit es sich bei "Religion" um Wissen und Fähigkeiten handelt, welche Kindern beigebracht werden sollten. Bejaht man diese Frage, folgt sofort das Anschlussproblem: Welche Religion? Und sollte man "religiöses Wissen" oder "Wissen über Religion" vermitteln?Im vorliegenden Sammelband werden fünf dieser Teilsysteme ausgewählt, um die Effekte religiöser Vielfalt auf sie spezifisch und in eigenen Kapiteln zu untersuchen: Erziehung, Medien, Recht, Politik und Medizin. (ICA2)
In: Krieg der Zeichen?: zur Interaktion von Religion, Politik und Kultur, S. 101-133
Politiker haben wie alle eine je eigene Lebensgeschichte, in der die Religion eine mehr oder minder große Rolle spielt und die ihr politisches Reden und Handeln beeinflusst. Beim US-Präsidenten liegt dies ebenso auf der Hand wie beim Präsidenten des Iran, doch wie ist dies bei anderen Politikern? Und wie verhält sich die spezifische Religiosität von Politikern zur Räson, die ihnen von ihrer Partei oder von realpolitischen Zwängen vorgegeben wird? Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach. Es geht dabei nicht um Möglichkeiten und Grenzen einer politischen Ethik, sondern Fragerichtung und Vorgehensweise sind in erster Linie deskriptiv und analytisch. Der Autor sucht zu verstehen, ob und in welchem Umfang die Religiosität von Politikern in deren Reden und Handeln Spuren hinterlässt und welche Schlüsse sich daraus hinsichtlich des Stellenwertes von Religionen in der Politik ziehen lassen. Die Ausführungen zeigen, dass alle behandelten deutschen Spitzenpolitiker (Schröder, Merkel, Fischer, Stoiber) in ihrer Erziehung mit Religion, und zwar mit dem Christentum, in engere Berührung gekommen sind. Der Umgang der Politiker mit ihrer Religiosität ist jedoch sehr unterschiedlich. Lediglich Edmund Stoiber verfügt über ein geschlossenes Weltbild eindeutig katholischer Herkunft. Diese relative religiöse bzw. konfessionelle Diffusität unterscheidet die heutige Politikergeneration von den vorangegangenen, in denen die konfessionelle Identität noch eine wesentlich größere Rolle spielte, spiegelt aber einen Trend in der bundesdeutschen Bevölkerung insgesamt wider. (ICA2)
In: Antisemitismus und jüdische Geschichte: Studien zu Ehren von Herbert A. Strauss, S. 173-183
In dem Aufsatz werden die pädagogischen Ziele sowie der feststellbare Bestand und die Bedeutung der Bibliotheken der jüdischen Reformschulen in Wolfenbüttel und Seesen zwischen 1768 und 1928 dargestellt. Ziel der Samson-Schule in Wolfenbüttel war ursprünglich die religiöse Unterrichtung und ab 1807 die Erziehung für den Bürgerstand insbesondere für Kinder armer Eltern. Die Bibliothek enthält vorwiegend religiöse Werke, die aus der Gründungszeit der Schule stammen sowie wahrscheinlich einen pädagogischen Teil ohne jüdischen Bezug, der auf ein abnehmendes Interesse an Hebräica um die Mitte des 19. Jahrhunderts hinweist. Das pädagogische Konzept der 1801 gegründeten Jacobsen-Schule in Seesen war fortschrittlich und verfolgte neben der religiösen Erziehung die Hinführung der jüdischen aber auch christlichen Schüler zu industriellen und handwerklichen Berufen. Die Bibliothek enthält neben religiösen Werken auch fortschrittliche pädagogische und fachwissenschaftliche. Der Verzicht auf hebräische Werke ab 1900 zeigt auch hier die fortgeschrittene Assimilation. (KIL)
In: Konfliktfeld Islam in Europa., S. 305-325
"In diesem Beitrag wird anhand einer Fallstudie argumentiert, dass eine umfassende empirische Analyse schulischer wie außerschulischer religiöser Unterweisung im Islam (wie auch anderer Formen organisierter Erziehung) drei Ebenen berücksichtigen sollte: 1. die expliziten Regeln, Curricula und Wissensbestände der Bildungseinrichtungen; 2. das konkrete Erziehungs- und Bildungsgeschehen, in dem die Curricula in die Praxis übertragen werden; 3. das Passungsverhältnis zu den Teilnehmer(inne)n der religiösen Unterweisung. Gegenstand der Fallstudie ist eine Medrese, eine informelle Wohn-, Gebets- und Studienstätte, in der sich die jugendlichen Anhänger Said Nursis, eines Religionsführers aus der Frühzeit der türkischen Republik, treffen. Am Beispiel des Verhältnisses von Religion und Wissenschaft wird deutlich, auf welch spezifische Weise die Anhänger Said Nursis dessen Lehrbriefe in ihre eigene religiöse Praxis übertragen. Dass diese religiöse Praxis in bestimmter Hinsicht zur Lebenssituation der Jugendlichen der zweiten Migrationsgeneration 'passt', sollte auch dann beachtet werden, wenn man Inhalt und Methode dieser religiösen Unterweisung kritisch gegenüber steht." (Autorenreferat).;;;"Drawing on a case study, this article shows that a comprehensive empirical analysis of formal and non-formal Islamic education should take three levels of empirical data into account: 1. the explicit rules, curricula and stocks of knowledge in these educational facilities; 2. the actual educational situations in which the curricula are transferred into practice; 3. the relation to the participants of religious education. The case study deals with a Medrese, a non-formal facility in which young followers of Said Nursi, a religious leader in the early Turkish republic, live, pray and study. Focusing on the relation between religion and science, the article shows the specific way how these followers of Said Nursi transfer his teachings into their own religious practice. Even if the contents and methods of this practice may be criticized, it should be taken into account that in a certain way this practice 'fits' the social situation of the second migrant generation." (author's abstract).
In: Migrationsforschung und interkulturelle Pädagogik: aktuelle Entwicklungen in Theorie, Empirie und Praxis, S. 45-61
Soziale Integration ist kein Naturereignis oder Selbstläufer. Da jedes Bemühen um Integration ein beidseitiges Geschehen ist, ist auch auf beiden Seiten Integrationsbereitschaft gefordert. Gefährdungen treten dann auf, wenn ein Aufnahmesystem soviel an Integrationsleistung erbringen muss, dass damit dieses selbst in Bestand und Identität bedroht wird. In gleicher Weise fühlt sich der angegriffen, dem beim Eintritt in eine andere (dominante) Kultur als Vorleistung eine "Wegwerfgesinnung" gegenüber seiner Herkunft abverlangt wird. Auf beiden Seiten können Bedrohungsgefühle und daraus erwachsend Unterdrückungsneigung respektive Auflehnungsbereitschaft entstehen, die im noch relativ harmlosen Fall in Meidung und Ignorierung münden. Der vorliegende Beitrag fordert aus einer theologischen Perspektive im Umgang mit diesen Spannungen eine Toleranz, die nicht von emotionsgeladenen Fremdheitsgefühlen getragen ist, sondern von Respekt und Klarheit. Solch aktive Toleranz benutzt den Anderen nicht zur Festigung des "Wir", was letztlich zur Abschottung und zu einem Provinzialismus der Wahrnehmung führt, bei dem das Geschehen allein in der eigenen Perspektive Wirklichkeitscharakter hat. Zusammenwirken lebt nicht von taktischen Nützlichkeiten und günstigen Positionen, sondern von der gegenseitigen Erfahrung menschlicher Würde. (ICA2)
In: Religionsdialog im Kulturwandel: interkulturelle und interreligiöse Kommunikations- und Handlungskompetenzen auf dem Weg in die Weltgesellschaft, S. 163-179
Das heutige Ungarn hat eine postkommunistische pluralistische Gesellschaft, die von einer scharfen Konkurrenz gegensätzlicher Interessen und Zielsetzungen gekennzeichnet ist. Die Organisation der Bildung und Erziehung steht dabei gleichfalls zur Debatte. Die Neugestaltung von deren formalem System ist noch nicht abgeschlossen. Noch weniger ausgereift ist eine zweckdienliche und tragfähige Praxis der christlichen Erziehung und Bildung im informellen familiären und gesellschaftlichen Bereich. Vor dem Hintergrund dieser Bestandsaufnahme liefert der Autor eine Situationsanalyse, welche die nicht abgeschlossenen Bestrebungen und Tendenzen nachzeichnet. In einem ersten Schritt wird die kirchliche Präsenz im formalen System der Erziehung und Bildung beschrieben. Dabei orientieren sich die Ausführungen an drei historischen Erfahrungshorizonten (Zeit vor, während und nach dem Kommunismus), den realen politischen Kräfteverhältnissen sowie den daraus hervorgehenden grundsätzlichen Optionen. In einem zweiten Schritt wird der Schwund des religiösen Milieus unter Berücksichtigung von soziologischen Daten dargestellt. Im Verlauf der Erörterung der Entwicklung kommt es zu einem Ländervergleich mit der Kern-Sowjetunion, Skandinavien, den baltischen Ländern, dem modernen und traditionellen Ost-Mitteleuropa sowie Mittel-, West- und Südeuropa. Zudem werden Angaben über die christliche Erziehung der Kinder in der Familie, die Teilnahme am Religionsunterricht, den Anteil konfessionsloser Eltern und Schüler, die weltanschauliche Selbstzuordnung der ungarischen Gesellschaft sowie die Verteilung der Kirchenmitglieder und der Typen der Nichtmitgliedschaft in Ungarn gemacht. Abschließend merkt der Autor an, dass die christliche Erziehung und Bildung eine Einbettung in gläubige Gemeinschaften erfordert, die noch geschaffen werden müssen. Diese Notwendigkeit wird in Ungarn gegenwärtig lediglich von einzelnen Priestern und Laien, nicht aber von den Kirchenführungen erkannt. (ICG2)
In: Religionsdialog im Kulturwandel. Interkulturelle und interreligiöse Kommunikations- und Handlungskompetenzen auf dem Weg in die Weltgesellschaft., S. 163-179
Das heutige Ungarn hat eine postkommunistische pluralistische Gesellschaft, die von einer scharfen Konkurrenz gegensätzlicher Interessen und Zielsetzungen gekennzeichnet ist. Die Organisation der Bildung und Erziehung steht dabei gleichfalls zur Debatte. Die Neugestaltung von deren formalem System ist noch nicht abgeschlossen. Noch weniger ausgereift ist eine zweckdienliche und tragfähige Praxis der christlichen Erziehung und Bildung im informellen familiären und gesellschaftlichen Bereich. Vor dem Hintergrund dieser Bestandsaufnahme liefert der Autor eine Situationsanalyse, welche die nicht abgeschlossenen Bestrebungen und Tendenzen nachzeichnet. In einem ersten Schritt wird die kirchliche Präsenz im formalen System der Erziehung und Bildung beschrieben. Dabei orientieren sich die Ausführungen an drei historischen Erfahrungshorizonten (Zeit vor, während und nach dem Kommunismus), den realen politischen Kräfteverhältnissen sowie den daraus hervorgehenden grundsätzlichen Optionen. In einem zweiten Schritt wird der Schwund des religiösen Milieus unter Berücksichtigung von soziologischen Daten dargestellt. Im Verlauf der Erörterung der Entwicklung kommt es zu einem Ländervergleich mit der Kern-Sowjetunion, Skandinavien, den baltischen Ländern, dem modernen und traditionellen Ost-Mitteleuropa sowie Mittel-, West- und Südeuropa. Zudem werden Angaben über die christliche Erziehung der Kinder in der Familie, die Teilnahme am Religionsunterricht, den Anteil konfessionsloser Eltern und Schüler, die weltanschauliche Selbstzuordnung der ungarischen Gesellschaft sowie die Verteilung der Kirchenmitglieder und der Typen der Nichtmitgliedschaft in Ungarn gemacht. Abschließend merkt der Autor an, dass die christliche Erziehung und Bildung eine Einbettung in gläubige Gemeinschaften erfordert, die noch geschaffen werden müssen. Diese Notwendigkeit wird in Ungarn gegenwärtig lediglich von einzelnen Priestern und Laien, nicht aber von den Kirchenführungen erkannt. (ICG2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1934 bis 1998.
In: Tradierungsprozesse im Wandel der Moderne. Religion und Familie im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralisierung., S. 199-242
Der Beitrag beschäftigt sich mit religiöser und konfessioneller Identität in konfessionsverschiedenen Familien. Im Falle der konfessionellen Identität bilden konfessionsverschiedene Familien eine Formation, in der sich unterschiedliche Dimensionen und Momente im Rahmen gesellschaftlicher Teilsysteme auf eine vielfältige und spannungsreiche Art miteinander verbinden. In dem Beitrag werden zunächst verschiedene Ausprägungen der konfessionellen Identität auf deren differenten Ebenen und ihre Veränderungen im Kontext der konfessionellen Heterogenität in der Familie erörtert. Anschließend arbeitet der Beitrag vor diesem Hintergrund die unterschiedlichen Identitätstypen mit deren Besonderheiten, Vorraussetzungen und Konsequenzen heraus. Abschließend werden in dem Beitrag sozialhistorische Auswirkungen der innerfamilialen Konfessionsverschiedenheit bei der Kindererziehung sowie sozialhistorische Hintergründe und Bedingungen des konfessionellen Identitätswandels beleuchtet, analysiert und kontextualisiert. (ICB2).
In: Tradierungsprozesse im Wandel der Moderne: Religion und Familie im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralisierung, S. 199-242
Der Beitrag beschäftigt sich mit religiöser und konfessioneller Identität in konfessionsverschiedenen Familien. Im Falle der konfessionellen Identität bilden konfessionsverschiedene Familien eine Formation, in der sich unterschiedliche Dimensionen und Momente im Rahmen gesellschaftlicher Teilsysteme auf eine vielfältige und spannungsreiche Art miteinander verbinden. In dem Beitrag werden zunächst verschiedene Ausprägungen der konfessionellen Identität auf deren differenten Ebenen und ihre Veränderungen im Kontext der konfessionellen Heterogenität in der Familie erörtert. Anschließend arbeitet der Beitrag vor diesem Hintergrund die unterschiedlichen Identitätstypen mit deren Besonderheiten, Vorraussetzungen und Konsequenzen heraus. Abschließend werden in dem Beitrag sozialhistorische Auswirkungen der innerfamilialen Konfessionsverschiedenheit bei der Kindererziehung sowie sozialhistorische Hintergründe und Bedingungen des konfessionellen Identitätswandels beleuchtet, analysiert und kontextualisiert. (ICB2)
In: Ethnizität, Geschlecht, Familie und Schule. Heterogenität als erziehungswissenschaftliche Herausforderung. [Festschrift für Leonie Herwartz-Emden]., S. 269-293
Schule ist ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag gemäß Ort interreligiös-interkultureller Verständigung. Übergeordnetes Ziel der theoriebasierten dreiphasigen Lehr-Lernsequenz, die mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 10-13 durchgeführt, empirisch begleitet und evaluiert wurde, war es, einen Beitrag im Sinne des Gutachtens für ein Modellversuchsprogramm der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung, "Demokratie lernen und leben" (Edelstein & Fauser 2001), zu leisten. Die Ergebnisse belegen, dass Perspektivenübernahme und Diskurserfahrungen zu einem beachtlichen Spektrum an Selbst- und Fremderkenntnissen geführt haben, und dass sich die argumentative Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Überzeugungen, mit Modellen aus interkultureller und juristischer Perspektive sowie mit Rechtspositionen in den verschiedenen Phasen der Sequenz deutlich in Entscheidungsänderungen niederschlägt. Die Evaluation der Lehr-Lernsequenz zeigt, dass das Lernziel erreicht wurde. Insgesamt geben die Befunde einen differenzierten Aufschluss über den Erkenntnisgewinn der Schüler im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit "Toleranz" - als Begriff, als Prozess und Ergebnis, als schwierige Aufgabe. (DIPF/Autor).