Die Anerkennung von Religionsgemeinschaften - ein Vergleich zwischen Österreich und der Schweiz
VorwortDie Religionsfreiheit zählt zu den wichtigsten Grundrechten in einem modernen, demokratischen Staat. Jedoch ist die rechtliche Umsetzung der darin enthaltenen Garantien zuweilen sehr schwierig. Denn wie regelt man rechtlich einen Bereich, in welchem das Transzendente das Weltliche überragt? Jeder Staat regelt sein Religionsrecht in einem anderen Ausmaß. Die zugestandenen Garantien für Kirchen und Religionsgemeinschaften drücken das historisch gewachsene Verhältnis zw Staat und Religion aus. Denn Religion war immer schon Teil der Gesellschaft, auch als Staaten noch nicht existierten. Religion war auch immer ein Bereich, welcher großes Konfliktpotenzial mit sich brachte. Darum zeigen sich in kaum einer anderen Materie die geschichtlichen Wurzeln eines Staates so sehr, wie in seinem Religionsrecht.Doch die Zeiten werden moderner und entwickeln sich in neue Richtungen, dies macht auch vor der Religion nicht halt. Staaten müssen auf diese neuen Entwicklungen reagieren und sie in sein rechtliches System eingliedern. Auch das Recht der Kirchen und Religionsgemeinschaften verlangt Veränderung. Aber Erneuerungen in diesem Bereich sind meistens schwieriger umzusetzen, als in anderen Materien.Die folgende Arbeit befasst sich mit der Anerkennung von Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich und der Schweiz. Zwei moderne europäische Staaten, welche in ihrem Anerkennungsrecht einige Gemeinsamkeiten haben, jedoch auch große rechtliche Unterschiede erkennen lassen. Dass die rechtliche Regelung in diesem Bereich eine große Herausforderung darstellt zeigt sich insb daran, dass beide Systeme einige verfassungsrechtliche Probleme aufweisen. Die Umsetzung der Religionsfreiheit, der Status von Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie die manchmal rechtlich bedenklichen Regelungen bilden den Inhalt dieser staatsvergleichenden Arbeit. ; AbstractReligious freedom is one of the most important fundamental rights in a modern democratic state. But the legal implementation of its included guarantees is sometimes very difficult. How can you legally regulate a topic in which transcendency overlaps secular authority?In the way how a state treats its churches and religious communities you can see which value theese institutions have in its national system. It is important to find a balance which shows the importantness of churches and religious communities for the society and which also keeps the govermental influence as low als possible.Every state regulates its religious law in a different dimension. The accorded guarantees for churches and religious communities express the historic grown relation between the state and the religion. This is because religion has always been a part of the society, even when states did?nt exist. Religion also always included a high potential of conflict. This is the reason why the religious law shows like no other topic the legal-historic roots of a state.But times are changing and developing in new dirctions, also in religious areas. States have to react and have to include this new trends in their legal system. Also the law of churches and religious communities needs transformation. But modernisations in this topic are more difficult to implement than in other areas. The following thesis deals with the legal acceptance of churches and religious communities in Austria and Swizerland. Two modern european states which have many similarities in their acceptential law but also huge legal differences. The system of both states has several constitutional problems which shows that the legal regulation of this topic is a huge challenge .The implementation of religious freedom, the status of churches and religious communities and their sometimes questionable legal regulations are the core of this thesis. ; vorgelegt von Döpper Gloria Rosina ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2012 ; (VLID)224179