Die Luxemburg-Rezeption in KPD und Komintern
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 129/130, S. 595-603
Der Verfasser zeigt, wie Rosa Luxemburg und ihre Arbeit von der kommunistischen Bewegung aufgenommen wurden. Während Rosa Luxemburg - nicht zuletzt infolge ihres Märtyrertodes - in der KPD als Person hoch geschätzt wurde, wurde ihr theoretisches Werk zunehmend zurückgewiesen. Der wichtigste Grund hierfür war ihre scharfe Kritik an der Politik der Bolschewiki in der Oktoberrevolution, die sie in ihrer 1918 entstandenen und 1921 posthum veröffentlichten Schrift "Die Russische Frage" veröffentlichte. Der Begriff "Luxemburgismus" wurde zu einem Kampfbegriff, der gegen alle antistalinistischen Kräfte verwandt wurde. Gemeinsam mit Trotzki galt Rosa Luxemburg als gefährlichste Gegnerin Stalins. Seit 1923 wurden fast alle ihre Kampfgefährten aus der KPD heraus gedrängt. Die KPD lehnte den demokratisch-revolutionären politischen Stil Rosa Luxemburgs ab und wies damit auch ihr Erbe zurück. (ICEÜbers)