Main description: Lange Zeit stand die Romantik im Schatten des Deutschen Idealismus. Insbesondere Hegels Kritik war wirkungsmächtig. In jüngster Zeit ist die Romantik vor allem als kritische und philosophisch eigenständige Alternative zum Systemdenken der idealistischen Philosophie rehabilitiert und als noch unausgeschöpfte Quelle für das Denken der Moderne neu entdeckt worden. Vor diesem Hintergrund geht der 6. Band des Internationalen Jahrbuchs des Deutschen Idealismus / International Yearbook of German Idealism den vielfältigen Wechselbezügen zwischen dem Denken der Romantik und der nachkantischen Philosophie nach.Beiträge von Andreas Arndt, J.M. Bernstein, Faustino Fabbianelli, Hans Feger, Manfred Frank, Peter Grove, Jane Kneller, Andreas Kubik, Elisabeth Millán-Zaibert, Judith Norman, Volker Rühle, Alison Stone, Violetta Waibel.
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Über den Autor: Carl Schmitt, geboren 1888 in Plettenberg, lehrte als Professor für Verfassungs- und Völkerrecht in Greifswald (1921), Bonn (1922), Berlin (Handelshochschule, 1926), Köln (1932) sowie an der Universität Berlin (1933-1945). Seine Definitionen der Begriffe Politische Romantik und Politische Theologie, Souveränität, Diktatur, Legalität und Legitimität sowie des Politischen (Freund-Feind-Theorie) hatten starken Einfluß weit über die Grenzen Deutschlands und seines Faches hinaus. Der Autor verstarb - 96jährig - 1985 in seinem Geburtsort.
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Das Stichwort "Romantik" wird Ende 1798 von Novalis erfunden, der das Modell der "Romantischen Poesie" als welterzeugendes und weltbeschreibendes, genetisch-generisches Verfahren fasst. "Romantik" ist nicht nur die Lehre von einer literarischen Form, des "Romans", und vom Gesamtkunstwerk, das alle Medien im gedruckten Buch vereinigt. Ihr Ziel ist eine neue Schreib- und Leselehre, eine neue Poetik und Rhetorik. Sie forscht nach dem Unbedingten, den Ursprüngen, nach neuen Ordnungen des Wissens, nach neuen Verfahren der Formulierung. Sie konstituiert das Buch als universelles Reflexionsmedium. Um 1800, im Zeitalter der technischen Erfindungen, mit der "Dampfpresse" und den "Neuen Graphien", der Telegraphie, der Lithographie und der Photographie, entsteht eine neue Medienkonstellation. Sie verändert die Invention der Literatur und Künste bis heute grundlegend. - Die ersten Kapitel des Bandes sind den politischen, philosophischen und literarischen Tendenzen der Zeit vor 1800 gewidmet. Die folgenden Kapitel widmen sich den Doktrinen der Universalpoesie, den neuen Mythologien, den "Romantischen Schulen" und ihren Orten, der Märchensammlung, der Romantik in der Musik und den Romantikern in der Politik. In weiteren Kapiteln führt der Autor die Geschichte der Romantik und der Romantizismen bis ins 20. Jahrhundert, in das Zeitalter der entwickelten Audiovisionen. "Schanzes Romantik-Handbuch, erstmals 1994 erschienen, ist bis heute einschlägig. Die Monografie Erfindung der Romantik führt nun seine germanistische und medienwissenschaftliche Arbeit aus über fünf Jahrzehnten zusammen. Sie deckt, ähnlich wie das ältere Handbuch, ein breites Spektrum an Stichworten ab, behandelt diese aber gleichzeitig mit einem hoch spezialisierten Interesse. Durchweg präzise formuliert, spricht das Buch Leserinnen und Leser an, denen es um ästhetische Positionen und Medienumbrüche der Romantik geht" (literaturkritik.de)
"Romantik" wird in Deutschland als Epochenbegriff nur für Literatur, Musik, Kunst und vielleicht noch Philosophie verwendet. All das kommt hier nicht vor. Es ist eine Sozialgeschichte Europas in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, der nicht mehr vom Adel und noch nicht vom Bürgertum bestimmten Epoche. Wie frühere Bände dieser Campus-Reihe ("Der Mensch des Barock" und "Der Mensch der Aufklärung" hier nicht besprochen; "Der Mensch der griechischen Antike" ID 3/94; "... der römischen Antike", BA 7/97; "... des Mittelalters", BA 8/89) ist dieser nach Typen gegliedert: Bürger, Arbeiter, Frau, Arzt, Priester, Intellektueller, Revolutionär (merkwürdigerweise fehlt Adel). Keine erste Einführung, aber ein gut lesbarer Überblick über eine Epoche, für die es keine gesamteuropäische Sozialgeschichte gibt. (2) (Stephan Nitz)
Hinweis Internationale Hölderlin Bibliographie: S. 215-218: Hoffmeister, Gerhart: Die Vorstufen des romantischen Romans; S. 344f.: Schanze, Helmut: Hölderlins Verfahrungsweise"; S. 445-452: Dierkes, Hans: Der Tübingen-Frankfurter Kreis; S. 453f.: Dierkes, Hans: Novalis und Hölderlin; S. 684f.: Gottschalk, Birgit: Hölderlin, (Johann Christian) Friedrich
Verlagsinfo: Das romantische Bild der innigen naturgegebenen Beziehung von Mutter und Kind prägt bis heute das Klischee der Mutterrolle. Wie ist dieses Bild von Mutterschaft entstanden? In ihrer Dissertation erforscht Sandra Busch die Verbindung von maternalistischen Grundmustern und Romantik. Sie stellt die These auf, dass sich die Mutterbilder der Romantik aus dem 18. ins 21. Jahrhundert transferiert haben. Aus kultur- und erziehungswissenschaftlicher Perspektive blickt die Autorin zunächst auf (früh-)romantische Mutterbilder in literarischen und pädagogischen Texten, in denen das um 1800 entstehende neue Verständnis von Kindheit deutlich wird. Die weiteren Untersuchungen spannen den Bogen von der Reformpädagogik bis zur Still-Renaissance der 1970er- und 1980er-Jahre, in denen sich das Weiterwirken romantisch-natürlich orientierter Konzepte in Texten zu Geburt und Stillen manifestiert. In der spezifischen Verbindung von Mutterbildern, Romantik, Natur und Natürlichkeit zeigt Sandra Busch, wie sich die Ideen des 18. Jahrhunderts im kulturhistorischen Wandel als zentrales Deutungsmuster von Mutterschaft in der Moderne etablieren.
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Was der gerade im post-jugoslawischen Raum heute wieder diskursprägende 'nationale' Blick auf die Kultur verbirgt, das zeigt diese Untersuchung, in der kanonische Literatur aus dem 19. Jahrhundert auf ihre geopoetische Vielschichtigkeit hin betrachtet wird, wie sie für imperiale Räume typisch ist. Die imperialen Strukturen, wie sie den europäischen Raum politisch und kulturell über Jahrhunderte prägten, sind auch für die südslavischen Identitäts- und Gemeinschaftsentwürfe aus der Zeit der 'Entdeckung des Nationalen' von großer Bedeutung. Insbesondere die Literatur in ihrer Fähigkeit, Uneindeutiges, Überlagertes und Verschobenes mitzutransportieren, kann zeigen, wie sich das imperiale Moment vielschichtig und teilweise auch widersprüchlich in mentalen Karten, narrativen Konstruktionen von Eigen- und Fremdräumen, von Zentren und Peripherien, Grenz- und Kommunikationsräumen sowie von pluralen Identitäten niederschlägt. Eine geopoetische Betrachtung der Literaturen der Romantik jenseits des Nationalen eröffnet neue Perspektiven auf die jeweiligen nationalen Referenzepochen der heutigen Bosnier*innen, Kroat*innen, Montenegriner*innen, Serb*innen und Sloven*innen und legt die Grundlagen für eine transnational pluralistische Literaturgeschichtsschreibung im postjugoslawischen Raum.