In Germany, older unemployed people aged 58 or more years have been exempt from a fundamental principle of activating labour market policy until 2007: They have been entitled to unemployment benefit payments until taking up retirement pension without having to seek new employment (Section 428 of Social Code III). In light of the political goal of an increased labour market participation of older workers this paper deals with the reasons why the majority of older long-term unemployed people left the labour force by making use of the Facilitated Receipt of Benefits (FRB). Surveying the labour-market behaviour of this group against the background of the FRB diminishes a common methodological problem: unemployed benefit payment recipients usually must be available for employment; therefore questions about their inclination to work, their readiness to compromise and their job-search behaviour will probably lead to socially desirable answers. These distortions can be expected to be less relevant with FRB payment recipients, who are legally entitled to cease seeking employment. The empirical analysis based on a survey of recipients of the Unemployment Benefit II shows that low or no propensity to work was rarely the motive for leaving the labour market; in particular, those anticipating a low retirement income actually wanted to be re-employed. The vast majority gave three reasons for the decision to retire: an inability to cope with requirements of available jobs, a lack of job opportunities, and an absence of proper support from the public employment agency. Thus the withdrawal of older long-term unemployed people into pre-retirement cannot be attributed to a utility-maximising decision in favour of leisure and against gainful employment, but is the primary result of lacking re-employment prospects particularly for women in East Germany.
Jenseits soziodemographischer Merkmale (wie Alter, Geschlecht, Gesundheit oder Bildungshintergrund) stellt die individuelle Erwerbsmotivation einen der wesentlichen Einflussfaktoren bei der Entscheidung älterer Menschen über die Erwerbstätigkeit im höheren Erwerbsalter bzw. die Ruhestandsentscheidung dar. Traditionell liegt in der bisherigen Forschung zur Alterserwerbstätigkeit der Fokus auf Personen in Beschäftigung und deren Gründen zur Bereitschaft in dieser zu verbleiben. Der vorgesehene Beitrag erweitert den Blick auf die Erwerbsmotivation derjenigen Personen, die sich nicht (mehr) in Beschäftigung befinden. Diese bisher kaum erforschte Gruppe ist von besonderer Wichtigkeit, da für die politisch angestrebte Erhöhung der Anzahl älterer Erwerbstätiger neben dem längeren Verbleib derselben im Erwerbsleben ebenso die Reintegration von Personen, die den Arbeitsmarkt vor Erreichen des Rentenalters verlassen, angestrebt werden sollte.
Im Mittelpunkt steht die Frage, was der Vorruhestand für die Ostdeutschen lebensbiographisch bedeutet und welche Funktion und Effekte dieser Aspekt des Institutionentransfers arbeits-markt- und sozialpolitisch hatte. Der Autor entwickelt zur Charakterisierung dieses Vorgangs den Begriff des "Verordneten Ruhestands". Eine theoretisch modellierte umfangreiche Empirie zeigt die subjektiv biographischen Erfahrung und Verarbeitung des "Verordneten Ruhestands" im Kontext der umfas-senden Probleme der deutschen Einigung. Die Darstellung macht deutlich, daß der Institutionentransfer im Zuge der Einigung zwar eine Einheit institutioneller Regeln, zugleich aber auch eine Differenz der Mentalitäten erzeugt und verstärkt hat. Im Ergebnis entwirft der Autor eine theoretisch begründete und empirisch differenzierte Typologie kultureller Handlungs- und Rückzugsmuster. Die Darstellung zeigt, wie differenziert Lebens- und Systemgeschichte zusammengehören. Unübersehbar, daß Probleme des Wohlfahrsstaates im Zuge fortschreitender Modernisierung von den Menschen Anstrengungen, Neuarrangements und Verantwortung verlangen. ; This thesis focuses on the effect of early retirement on the lives of East Germans, the function of this aspect of institutional transfer and its consequences for the job market and socio-political structures. The term coined by the author to describe this process is "prescribed retirement". Comprehensive empirical analysis based on a theoretical model has been used to demonstrate in subjective, biographical terms how "prescribed retirement" is experienced and dealt with within the problematical context of German unification. This account shows clearly that, while generating a uniform set of institutional norms, the institutional transfer necessitated by unification has also served to produce and heighten differences in mentality between the respective citizens of the two former German states. In his conclusions, the author has set up a theoretically based and empirically differentiated typology of cultural patterns of action and withdrawal. His account demonstrates the many ways in which human lives can be linked with the history of the system. The obvious conclusion is that in view of the modernisation process, the problems of the welfare state will necessitate an increased contribution from its members in terms of effort, re-arrangement and responsibility.
Rezension zu: Kolland, Franz/Ahmadi, Pegah (2010): Bildung und aktives Altern. Bewegung im Ruhestand. Bielefeld: Bertelsmann. "Der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung nimmt zu. Ein Drittel der Deutschen bzw. Österreicher/innen wird im Jahr 2060 über 65 Jahre alt sein – für Anbieter von Weiterbildungen eine besondere Herausforderung. Die empirische Studie 'Bildung und aktives Altern' untersucht das Bildungsverhalten Älterer und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Bildung und sozialer Inklusion. Sie arbeitet heraus, welche Faktoren die Bildungsbeteiligung älterer Menschen begünstigen und wie sich Bildung im Alter auf Faktoren wie Gesundheit und soziales und politisches Engagement auswirkt. Best-Practice-Projekte geben Erwachsenenbildnern Anregungen für die Planung und Durchführung von Bildungsveranstaltungen." (Verlagsinformation)
Im Beitrag reflektiert Prof. Dr. Michael Epkenhans aus Anlass der Versetzung in den Ruhestand über das Verhältnis zwischen Militär und Demokratie in der neueren deutschen Geschichte. Nach einem ersten Teil, in dem überwiegend der geschichtliche Abriss dominiert, geht der Autor im zweiten Abschnitt seines Essays auf die historischen Lehren aus der Geschichte sowie die Folgerungen für die heutige Bundeswehr ein: Er unterstreicht die Wichtigkeit elementarer Prinzipien (Parlamentsarmee, Innere Führung, Staatsbürger in Uniform), welche für die gelingende Einbettung deutscher Streitkräfte in die Demokratie unerlässlich sind. (von WEN)
Die Frage, bis zu welchem Alter Erwerbstätige ihre Beschäftigung in der Regel ausüben müssen und wann sie in den Ruhestand eintreten können, ist hierzulande in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert und 2007 durch einen Beschluss des Deutschen Bundestages politisch entschieden worden. Allerdings bleibt die Entscheidung, die Regelaltersgrenze sukzessive auf 67 Jahre anzuheben, bis heute umstritten. Während auf der einen Seite gefordert wird, die Anhebung der Altersgrenze rückgängig zu machen, geht anderen die Anhebung nicht weit genug. Begründet wird die Verlängerung der Lebensarbeitszeit vor allem mit dem demographischen Wandel und einer höheren Lebenserwartung, die – bedingt durch eine gleichzeitig wachsende Ruhestandsdauer und das Umlagesystem der Rentenversicherung – eine zunehmende Belastung der jüngeren Generationen mit sich bringt. Argumentiert wird zudem mit der gestiegenen Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer und einem sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangel in Deutschland. Einwände gegen die Anhebung der Altersgrenze stützen sich dagegen auf Beobachtungen, dass viele Arbeitnehmer schon heute den Belastungen nicht gewachsen sind und vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden müssen sowie die geringen Chancen, die ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt vorfinden. Diese Diskussion wird in ähnlicher Weise gegenwärtig auch in anderen europäischen Ländern geführt, wobei sich nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die darauf bezogenen Reformanstrengungen, sondern auch die tatsächlichen Prozesse des Übergangs in den Ruhestand in der Europäischen Union derzeit erheblich unterscheiden.
In German speaking countries the notion of retirement (Ruhestand) was first used within the context of civil service – one of the first professional groups for whom the state provided a guaranteed old age pension. This paper addresses some questions and desiderata with a view to research on Austrian civil service in the interwar period. At a time when old age pensions for this group had already been established, political change and economic hardship posed a challenge to assumed normal careers. People decided to or were forced to retire considerably earlier than expected. This could bring about financial losses, sometimes the necessity to earn one's livelihood in different ways and sometimes, in the case of the national-socialist purges starting in 1938, even ended in physical annihilation. A closer look is taken at the highest rank of Austrian civil servants (Sektionschefs) of said period. I argue that it will be crucial to draw upon a variety of sources – census data, personnel files, autobiographies as well as contemporary fiction – and not to shy away from using sociological tools such as status passage for further research on civil servants and retirement. ; In German speaking countries the notion of retirement (Ruhestand) was first used within the context of civil service – one of the first professional groups for whom the state provided a guaranteed old age pension. This paper addresses some questions and desiderata with a view to research on Austrian civil service in the interwar period. At a time when old age pensions for this group had already been established, political change and economic hardship posed a challenge to assumed normal careers. People decided to or were forced to retire considerably earlier than expected. This could bring about financial losses, sometimes the necessity to earn one's livelihood in different ways and sometimes, in the case of the national-socialist purges starting in 1938, even ended in physical annihilation. A closer look is taken at the highest rank of Austrian civil servants (Sektionschefs) of said period. I argue that it will be crucial to draw upon a variety of sources – census data, personnel files, autobiographies as well as contemporary fiction – and not to shy away from using sociological tools such as status passage for further research on civil servants and retirement.
Gegenstand dieser Dissertationsschrift ist die Erforschung der Akzeptanz digitaler Medien durch Personen im Ruhestand, die im ländlichen Raum leben. Es galt insbesondere Faktoren aufzudecken, die sich förderlich oder hinderlich auf die Nutzung von Smartphones und Tablet-PCs auswirken. Basierend auf den Ergeb-nissen lassen sich Hinweise darauf gewinnen, wie die betroffene Personengruppe in der Nutzung der Medien unterstützt werden kann. Theoretische Grundlagen für die Ermittlung von Einflussfaktoren stellen das klas-sische Technologieakzeptanzmodell von Davis (1989) und dessen Folgemodelle (2000, 2008), das Seniorakzeptanzmodells von Renaud und Biljon (2008) und der Uses-and-Gratification-Ansatzes von Blumler und Katz (1974) dar. Weiterhin wer-den Faktoren, die den ländlichen Raum charakterisieren, berücksichtigt. Spezifika des Ruhestands werden über das kalendarische Alter und das subjektive Alterser-lebens einbezogen. Die aus den Theorien herausgearbeiteten Einflussfaktoren wurden mit drei explo-rativen Vorstudien, auf ihre Relevanz für die Zielgruppe hin geprüft. Dabei handelt es sich um ein Experteninterview (n = 5), eine teilstandardisierte Befragung (n = 39) und ein Leitfadeninterview (n = 10). Die daraus gewonnenen Einflussfak-toren wurden anschließend in einer Fragebogenstudie von Personen im Ruhe-stand (n = 203) in den Landkreisen Bautzen und Zwickau beurteilt. Die Daten wurden statistisch mit Korrelations- und Regressionsanalysen sowie der einfakto-riellen Anova analysiert. Im Ergebnis zeigte sich, dass insbesondere der wahrgenommene Nutzen, die Leichtigkeit des Lernens und Leichtigkeit der Bedienung die Technikakzeptanz der befragten Personen beeinflussen. Diese Faktoren werden ihrerseits direkt durch die Selbstwirksamkeit sowie indirekt durch Vorerfahrungen mit Computer und Internet aber auch die Angst vor Bedienfehlern oder Sicherheitsbedenken geleitet. Eine wichtige Rolle kommt lernunterstützenden Maßnahmen zu. Der wahrgenommene Nutzen, die Einstellung und auch die Verhaltensabsicht unterscheiden sich signifikant in Abhängigkeit vom bereichsspezifischen Alterser-leben. Relevanz besitzen zudem personenbezogene und soziodemographische Faktoren wie z.B. der Gesundheitszustand, der Bildungsabschluss und das Haus-haltseinkommen. In Abhängigkeit vom Wohnort wirkt sich das soziale Engage-ment signifikant auf die Verhaltensabsicht aus. Weiterhin lassen sich Zusammen-hänge zwischen der Wohnentfernung zu den Kindern, dem wahrgenommenen Nutzen und den sozialen Motiven nachweisen. Die Ergebnisse der Dissertationsschrift sind vor allem interessant für Wissen-schaftler und Lehrende, die ältere Menschen bei der Bedienung digitaler Medien unterstützen. Daneben bieten sie Anhaltspunkte für Kommunen, die sich mit ge-sellschaftlicher Teilhabe von Älteren befassen.:1 Einleitung 1.1 Themenrelevanz 1.2 Zielsetzung und Beitrag der Arbeit 1.3 Vorgehensweise 2 Theoretischer Hintergrund 2.1 Das Phänomen "Alter(n)" 2.2 Der Sozioökologische Kontext: Altern im ländlichen Raum 2.3 Ältere Erwachsene im Fokus der Mediennutzungsforschung 2.4 Älterer Erwachsene im Fokus der Akzeptanzforschung 2.5 Forschungsbedarf und Forschungsfragen 3 Methodisches Vorgehen 3.1 Explorative Vorstudie 1 - Expertenbefragung 3.2 Explorative Vorstudie 2 – schriftliche, halboffene Befragung 3.3 Explorative Vorstudie 3 –leitfadengestützte Interviews 3.4 Einflussgrößen auf die digitale Mediennutzung 3.5 Hypothesen 4 Hauptstudie 4.1 Studiendesign 4.2 Feldphase 4.3 Datenaufbereitung und –analyse 4.4 Stichprobenzusammensetzung 4.5 Statistische Analysen 4.6 Ergebnisse: Technikbezogene Faktoren 4.7 Ergebnisse: Subjektbezogene Ressourcen 4.8 Ergebnisse: Wohnortbezogenen Ressourcen 5 Diskussion und Zusammenfassung 5.1 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse 5.2 Diskussion der Methoden 5.3 Fazit und Ausblick ; The dissertation investigates smartphone and tablet acceptance by elderly users and non-users in rural areas in Germany, especially in federal provinces in Saxo-ny (Bautzen and Zwickau). Following a mixed-methods design, both qualitative and quantitative studies were used. The theoretical framework is based on the Technology Acceptance Models by Davis (1989) and Venkatesh (2000, 2008), the Senior Technology Acceptance and Adoption Model by Renaud and Biljon (2008), and the Uses-and-Gratification Approach by Blumler and Katz (1974). The models served to identify influence factors on technology acceptance. Those factors were validated empirically for the specific group of (potential) elderly users by three qualitative studies: 1. Expert interviews (n = 5), 2. Interviews using a partly standardised guideline (n = 39) and 3. Structured-interviews with elderly people (n = 10). The influencing factors gained were then analysed in a questionnaire study completed by elderly persons, who live in rural areas (n = 203). Data was analysed by means of correlation analysis, regression analysis and uni-variate ANOVA. Findings show that for elderly users perceived usefulness, per-ceived ease of use and learning (as main factors of TAM) significantly affect atti-tude, behavioral intention to use and acceptance. Self-efficacy is a strong predic-tor for ease of use and learning. Moreover, prior experiences with computers and the Internet as well as fear of operating errors and security concerns are of inter-est. Measures to support learning are also important. Users and non-user's differ in acceptance of smartphones and tablets. Users' motives for digital media use and perceived ubiquity of new media influence perceived usefulness, whereas non-users have more sense of fear with regard to operating errors and safety concerns. Furthermore, age affects perceived usefulness, ease of use, ease of learning and behavioral intention to use whereas attitude towards ageing significantly affects perceived usefulness, attitude towards use and behavioral attention to use. Due to the characteristics of rural areas social commitment is relevant for behavioral intention, and the geographical distance to children influences perceived useful-ness as well as social motives for usage. This dissertation should be of interest for researchers, lecturers, politicians, and technology designers, especially with regard to mobile devices.:1 Einleitung 1.1 Themenrelevanz 1.2 Zielsetzung und Beitrag der Arbeit 1.3 Vorgehensweise 2 Theoretischer Hintergrund 2.1 Das Phänomen "Alter(n)" 2.2 Der Sozioökologische Kontext: Altern im ländlichen Raum 2.3 Ältere Erwachsene im Fokus der Mediennutzungsforschung 2.4 Älterer Erwachsene im Fokus der Akzeptanzforschung 2.5 Forschungsbedarf und Forschungsfragen 3 Methodisches Vorgehen 3.1 Explorative Vorstudie 1 - Expertenbefragung 3.2 Explorative Vorstudie 2 – schriftliche, halboffene Befragung 3.3 Explorative Vorstudie 3 –leitfadengestützte Interviews 3.4 Einflussgrößen auf die digitale Mediennutzung 3.5 Hypothesen 4 Hauptstudie 4.1 Studiendesign 4.2 Feldphase 4.3 Datenaufbereitung und –analyse 4.4 Stichprobenzusammensetzung 4.5 Statistische Analysen 4.6 Ergebnisse: Technikbezogene Faktoren 4.7 Ergebnisse: Subjektbezogene Ressourcen 4.8 Ergebnisse: Wohnortbezogenen Ressourcen 5 Diskussion und Zusammenfassung 5.1 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse 5.2 Diskussion der Methoden 5.3 Fazit und Ausblick
Standortdebatten und Diskussionen über die Aufrechterhaltung des Wohlfahrtsstaates gibt es derzeit nicht nur in Deutschland. Neben der zunehmenden Alterung der Gesellschaft ist es vor allem das Defizit an Arbeitsplätzen, das die Systeme der Sozialen Sicherung belastet. Die stetige Verlängerung der Ruhestandsphase bei einer gleichzeitigen Verkürzung der Erwerbsphase durch einen im Durchschnitt späteren Eintritt in das Arbeitsleben und dessen frühere Beendigung haben in erheblichem Maße zu den wachsenden Finanzierungsproblemen der Rentenversicherung beigetragen. Eine zunehmende Beitragsbelastung der Erwerbstätigen, aber damit zugleich auch steigende Lohnnebenkosten sind die Folgen. Im Rahmen ihres 'Programms für mehr Wachstum und Beschäftigung' hat die Bundesregierung kürzlich Maßnahmen - wie z. B. die Anhebung der Altersgrenzen für langjährig Versicherte - beschlossen, die hier Abhilfe schaffen sollen. Ob derartige Maßnahmen geeignet sind, den Trend zur früheren Beendigung des Erwerbslebens zu stoppen oder lediglich eine Umschichtung der Finanzlasten zwischen den Sozialversicherungssystemen bewirken werden, wird kontrovers beurteilt. Vor dem Hintergrund dieser Problemlagen untersucht der vorliegende Beitrag, wie sich der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Deutschland entwickelt hat und wie sich die Situation in anderen Ländern im Vergleich dazu darstellt.
Elisabeth Dietrich-Schulz trat nach mehr als 40 Jahren im Bundesdienst, davon mehr als 30 Jahren Dienst in der Parlamentsdirektion ihren Ruhestand an. In dem vorliegenden Interview erzählt die langjährige Direktorin der Parlamentsbibliothek über den Wandel von Frauenkarrieren im Hohen Haus, ihren Lieblingsort im Parlament und ihre Ausdauer, mit der sie so manches Ziel erreichen konnte. ; After more than 40 years in the civil service, including more than 30 years in the Austrian Parliamentary Administration Elisabeth Dietrich-Schulz retired as director of the parliamentary library and archives. In the following interview she talks about changes in the careers of women, her favorite place in the parliament building and the energy which enabled her to achieve many goals.
Es waren in erster Linie ältere Menschen und insbesondere die Gruppe der Kleinrentner, die unter den Folgen der Inflation in der Weimarer Republik zu leiden hatten, da ihre Ersparnisse durch die Inflation für den Lebensabend wertlos wurden. Der Staat, der von den Kleinrentnern für ihre Verluste verantwortlich gemacht wurde, entwickelte ein bis zu diesem Zeitpunkt einzigartiges Fürsorgesystem, nicht zuletzt um seine eigene Existenz zu legitimieren. Dieses ambitionierte und auch erfolgreiche System konnte jedoch letztendlich die Kleinrentern nicht zufriedenstellen. Diese waren zornig, überhaupt auf Almosen angewiesen zu sein und enttäuscht von der Lücke, die zwischen versprochenen und erhaltenen Leistungen klaffte. Diese Enttäuschung über die demokratischen Parteien und über die Weimarer Republik trug dazu bei, daß viele Kleinrentner NSDAP-Wähler wurden. ; The article deals with a small yet powerful group of elderly people during the time of the Republic of Weimar. These so-called 'Kleinrentner' (persons with small pensions) were people who in old age, due to the dependancy on their savings, had been impoverished as consequence of the great inflation which took place during the Republic of Weimar. Blaming the government for the loss of their money they put in claims for compensation. The government, though being unable to meet with the demands of this particular group, tried hard to provide for them by granting a subsistance on the basis of welfare, a complex system of benefits developed in those years. But the beneficiaries were repelled by the very idea of welfare, and they wanted what they thought their due. Disappointed by the political parties which had failed to give them substantial help they possibly fell prey to the promises of Hitler's Nazi-Party. The final question is: Have they been frustrated enough to vote for Hitler?
Economists are beginning to investigate the causes and consequences of financial illiteracy to better understand why retirement planning is lacking and why so many households arrive close to retirement with little or no wealth. Our review reveals that many households are unfamiliar with even the most basic economic concepts needed to make saving and investment decisions. Such financial illiteracy is widespread: the young and older people in the United States and other countries appear woefully under-informed about basic financial concepts, with serious implications for saving, retirement planning, mortgages, and other decisions. In response, governments and several nonprofit organizations have undertaken initiatives to enhance financial literacy. The experience of other countries, including a saving campaign in Japan as well as the Swedish pension privatization program, offers insights into possible roles for financial literacy and saving programs. JEL Classification: D80, D91, G11
Das ehrenamtliche Engagement ist in Deutschland in den letzten 30 Jahren laut repräsentativen Befragungsergebnissen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) kontinuierlich gestiegen. Dazu trug sowohl die wachsende Bereitschaft junger Erwachsener bei, sich freiwillig ehrenamtlich zu engagieren, als auch das gestiegene Engagement Älterer, die zunehmend auch nach dem Renteneintritt ehrenamtlich aktiv sind. Der Generationenvergleich zeigt, dass sich die 68er-Generation der 1941 bis 1954 Geborenen beim Übergang in den Ruhestand besonders häufig engagiert. 29 Prozent der Angehörigen dieser Generation setzten ihr ehrenamtliches Engagement fort, 13 Prozent nahmen nach der Verrentung ein Ehrenamt auf. Damit zeigt sich diese Generation beim Übergang in den Ruhestand ehrenamtlich aktiver als ältere Geburtskohorten. Die Politik sollte dieses Potenzial künftig durch flexible und niedrigschwellige ehrenamtliche Einsatzmöglichkeiten fördern.
Das ehrenamtliche Engagement ist in Deutschland in den letzten 30 Jahren laut repräsentativen Befragungsergebnissen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) kontinuierlich gestiegen. Dazu trug sowohl die wachsende Bereitschaft junger Erwachsener bei, sich freiwillig ehrenamtlich zu engagieren, als auch das gestiegene Engagement Älterer, die zunehmend auch nach dem Renteneintritt ehrenamtlich aktiv sind. Der Generationenvergleich zeigt, dass sich die 68er-Generation der 1941 bis 1954 Geborenen beim Übergang in den Ruhestand besonders häufig engagiert. 29 Prozent der Angehörigen dieser Generation setzten ihr ehrenamtliches Engagement fort, 13 Prozent nahmen nach der Verrentung ein Ehrenamt auf. Damit zeigt sich diese Generation beim Übergang in den Ruhestand ehrenamtlich aktiver als ältere Geburtskohorten. Die Politik sollte dieses Potenzial künftig durch flexible und niedrigschwellige ehrenamtliche Einsatzmöglichkeiten fördern.