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ISSN: 1865-1089
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 48, Heft 1, S. 197-198
ISSN: 0032-3470
ISSN: 0484-8640
Die Science & Technology Studies sind ein interdisziplinäres und vor allem internationales Forschungsfeld, das sich mit den Wechselverhältnissen von Wissenschaft, Technik und Gesellschaft beschäftigt. In Theorie und Empirie erforschen sie die zunehmende Verwissenschaftlichung von Technik und Gesellschaft, die Technisierung von Wissenschaft und Gesellschaft sowie die Vergesellschaftung von Wissenschaft und Technik. Mit der Fokussierung auf 'Wissenschaft und Technik in Aktion' ist die Wissenschafts- und Technikforschung gegenüber der Einhegung diverser Erkenntniszugänge skeptisch und sensibel gegenüber der In und Exklusion verschiedener Gruppen und Akteure innerhalb wissenschaftlicher Diskurse. Der vorliegende Band der "Schlüsselwerke der Science & Technology Studies" leistet einen Beitrag, die Perspektiven der Wissenschafts- und Technikforschung im deutschsprachigen Raum sichtbarer zu machen und inhaltliche Impulse für Studium, Lehre und Forschung zu bieten.
The article concentrates on the most essential elements of a social science as research, whereby research is strictly interpreted as the verification of a theory in a particular field but neither as "theorie sans terrain" nor "terrain sans theorie". Yet even if this particular employment in the field of social science is explicitly conceived of as privileging the logic of discovery and the strictures of proof in opposite to all preconstructed themes, theories and traditions of different disciplines, it cannot simply be reduced to the standpoint of pure logic. Engagement for social science as reflexive research means to further its practical, political acceptance by using the results obtained from research, means fighting for her autonomisation in terms of contributing to the creation of appropriate forms of sociability for its activities and reception (such as the formation of a reading public, discussion forums, effective tools with which to combat social barriers to the attainment of knowledge, etc.). ; The article concentrates on the most essential elements of a social science as research, whereby research is strictly interpreted as the verification of a theory in a particular field but neither as "theorie sans terrain" nor "terrain sans theorie". Yet even if this particular employment in the field of social science is explicitly conceived of as privileging the logic of discovery and the strictures of proof in opposite to all preconstructed themes, theories and traditions of different disciplines, it cannot simply be reduced to the standpoint of pure logic. Engagement for social science as reflexive research means to further its practical, political acceptance by using the results obtained from research, means fighting for her autonomisation in terms of contributing to the creation of appropriate forms of sociability for its activities and reception (such as the formation of a reading public, discussion forums, effective tools with which to combat social barriers to the attainment of knowledge, etc.).
BASE
World Affairs Online
Der vorliegende Beitrag plädiert für eine differenzierte Interpretation der Open-Science-Idee, nämlich sowohl als umfassendes strukturelles als auch als kulturelles Phänomen. In der öffentlichen Diskussion wird Open Science oftmals auf die strukturelle Öffnung des Publikationsmarktes für die Nachfrageseite reduziert. Dabei wird vernachlässigt, dass Wissenschaft auch aus darüberhinausgehenden Strukturen besteht, beispielsweise der Sozialstruktur wissenschaftlicher Gemeinden, bei denen Mechanismen der Schließung und Öffnung zu beobachten sind. Open Science sollte darüber hinaus als kulturelles Phänomen interpretiert werden. Unter Verwendung des Begriffs "Wissenskulturen" zeigt der Beitrag, dass sich Open Science in der wissenschaftlichen Praxis als prozesshaftes und heterogenes Phänomen darstellt und dass Offenheit für verschiedene Gruppen der wissenschaftlichen Gemeinschaft unterschiedliche Bedeutungen aufweist. ; This paper argues for a differentiated understanding of Open Science. It suggests two interpretations: as a comprehensive structural and a cultural phenomenon. In public and political debates, Open Science is often reduced to strategies of opening up the structures of the publication market to ensure open access to scientific journal articles. Yet, there are other structures that may form the notion of Open Science, for example, the social structures of the scientific community, which are closed for certain social groups as recent data impressively shows. Furthermore, Open Science is a cultural phenomenon. Drawing on the notion of "epistemic cultures", this paper shows that Open Science is not a universal concept but is performed in quite different ways and has different meanings for different groups in the scientific community.
BASE
In: VerKörperungen/MatteRealities - Perspektiven empirischer Wissenschaftsforschung 17
Dieser Band ist die erste deutschsprachige sozialanthropologische Einführung in das Feld der Science and Technology Studies - ein Forschungsfeld, das sich der empirischen Untersuchung des alltäglichen Zusammenspiels von Wissenschaft, Technologie und gesellschaftlicher Ordnung widmet. Der sozialanthropologische Zugriff stellt neben den grundlegenden theoretischen und methodischen Aspekten klassische sowie neuere ethnographische Arbeiten in den Mittelpunkt und diskutiert die Bedeutung von Materialität, Wissen und Praxis sowie von Infrastrukturen und Klassifikationen für das Verständnis von Wissenschaft und Technik.
In: FZG - Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, Band 19, Heft 1, S. 67-83
Anknüpfend an aktuelle Diskussionen in den Gender/Queer Studies kombiniert der vorliegende Aufsatz eine queere Perspektive mit dem Konzept des Geschlechterwissens, um sich der Produktion von wissenschaftlichem Geschlechterwissen zu widmen. Dabei steht die Herstellung marginaler/hegemonialer Positionen und Normsetzungen in der in den letzten zwei Jahrzehnten hochdotierten und den Medien entsprechend stark präsenten Hirnforschung im Fokus. Basierend auf einer queeren Perspektive aus den Science and Technology Studies werden zwei psychologische Untersuchungen zu Geschlecht und Intelligenz exemplarisch hinsichtlich ihres Beitrages zur Stabilisierung und Reproduktion des Systems der Zweigeschlechtlichkeit analysiert. Fragen, die an die zwei Studien gerichtet werden, lauten: Welcher theoretische Standpunkt wurde gewählt, welche Konzepte fehlen? Welche Methoden kamen in den Studien zur Anwendung? Welche Ergebnisse werden (nicht) hervorgehoben? Welches wissenschaftliche Geschlechterwissen wird durch die Forschung produziert?