4. Subjektivierung von Arbeit als Feld neuer Regierungsrationalitäten: Zwischen Disziplinar- und Selbsttechniken
In: Regieren in der Sozialen Stadt
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In: Regieren in der Sozialen Stadt
In: Berliner Arbeiten zur Erziehungs- und Kulturwissenschaft 33
In: Computer + Unterricht, Band 22, Heft 86, S. 10-13
In: Edition Moderne Postmoderne
Die sprachliche und soziale Natur der Erkenntnis ist eine Grundeinsicht der Moderne. Doch welchen Spielraum lässt sie noch der Kritik, der distanzierten Prüfung der eigenen Sprache und Lebensform? Vor dem Hintergrund des Werkes Stanley Cavells fragt dieses Buch nach dem Verhältnis von Lebensform und Selbsterkenntnis. In ungewohnter Weise liest es Wittgenstein und Foucault als komplementäre Antwortstrategien auf dieses Grundproblem: Philosophie muss als eine »Arbeit an sich« (Wittgenstein), als körperliche »Selbsttechnik« (Foucault) verstanden werden. Nicht ethische Programmatik, so kann gezeigt werden, sondern systematische Konsequenz führt zu einer Engführung von Philosophie und Lebenspraxis.
In: Edition Moderne Postmoderne
Die sprachliche und soziale Natur der Erkenntnis ist eine Grundeinsicht der Moderne. Doch welchen Spielraum lässt sie noch der Kritik, der distanzierten Prüfung der eigenen Sprache und Lebensform? Vor dem Hintergrund des Werkes Stanley Cavells fragt dieses Buch nach dem Verhältnis von Lebensform und Selbsterkenntnis. In ungewohnter Weise liest es Wittgenstein und Foucault als komplementäre Antwortstrategien auf dieses Grundproblem: Philosophie muss als eine »Arbeit an sich« (Wittgenstein), als körperliche »Selbsttechnik« (Foucault) verstanden werden. Nicht ethische Programmatik, so kann gezeigt werden, sondern systematische Konsequenz führt zu einer Engführung von Philosophie und Lebenspraxis.
Die sprachliche und soziale Natur der Erkenntnis ist eine Grundeinsicht der Moderne. Doch welchen Spielraum lässt sie noch der Kritik, der distanzierten Prüfung der eigenen Sprache und Lebensform? Vor dem Hintergrund des Werkes Stanley Cavells fragt dieses Buch nach dem Verhältnis von Lebensform und Selbsterkenntnis. In ungewohnter Weise liest es Wittgenstein und Foucault als komplementäre Antwortstrategien auf dieses Grundproblem: Philosophie muss als eine "Arbeit an sich" (Wittgenstein), als körperliche "Selbsttechnik" (Foucault) verstanden werden. Nicht ethische Programmatik, so kann gezeigt werden, sondern systematische Konsequenz führt zu einer Engführung von Philosophie und Lebenspraxis.
In: Sport und Gesellschaft: Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte = Sport and society, Band 16, Heft 3, S. 334-365
ISSN: 2366-0465
Zusammenfassung
Der demografische Wandel stellt Staat und Politik vor neue, vor allem finanzielle Herausforderungen. Im Zuge einer Rekonfiguration des Ruhestands wird im neoliberalen Sinn die Übernahme von Verantwortung für finanzielle, soziale und körperliche Risiken des Alter(n)s vom Staat zu den Individuen hin verschoben. Alter(n) (doing age) ist als soziales Konstrukt aufzufassen, das durch die ihm innewohnenden machtgeladenen Zuschreibungen und Symboliken, Selbstermächtigungschancen bereithält, vor allem dann, wenn dem Trend zur Altersaktivierung gefolgt wird. Die im Rahmen einer qualitativen Interviewstudie erhobenen Selbsttechniken (Foucault) der im Fitnessstudio aktiven, älteren Frauen zeigen, dass damit einerseits die eigene, soziale Positionierung gestärkt wird, andererseits kann mit der Abwertung anderer, die dem Trend nicht folgen, eine neue Form des 'Lookism' entstehen.
In der vorliegenden Studie werden Subjektivierungsprozesse im Kontext von Schule und Behinderung erforscht. Die Arbeit verortet sich in den Disability Studies in Education und ist durch einen theoretischen Rahmen gekennzeichnet, der sich aus machtkritischen Überlegungen zu Subjektbildung, Schule und Fähigkeit zusammensetzt. Im empirischen Teil wird anhand von drei biographischen Fallrekonstruktionen untersucht, wie sich ableistische Normalitäten von Schule auf die Subjektivitäten junger behinderter Personen auswirken. Die vom Autoren nachgezeichneten schulischen Erfahrungsräume verweisen auf Praktiken von Peers und Lehrer*innen, die zwischen fähigkeitsbezogenen Normalisierungsimperativen und ermöglichender Unterstützung changieren. Anhand der biographischen Texte wird rekonstruiert, über welche Selbsttechniken Subjekte sich zu den schulischen Normalisierungsregimen in Relation setzen. Die Ergebnisse werden abschließend hinsichtlich ihrer Bedeutung für Professionalisierung im Bereich inklusive Bildung aufbereitet. (DIPF/Orig.)
BASE
In: klinkhardt forschung
In: Inklusion, Behinderung, Gesellschaft, Bildungs- und sozialwissenschaftliche Beiträge
In: klinkhardt forschung. Inklusion, Behinderung, Gesellschaft. Bildungs- und sozialwissenschaftliche Beiträge
In der vorliegenden Studie werden Subjektivierungsprozesse im Kontext von Schule und Behinderung erforscht. Die Arbeit verortet sich in den Disability Studies in Education und ist durch einen theoretischen Rahmen gekennzeichnet, der sich aus machtkritischen Überlegungen zu Subjektbildung, Schule und Fähigkeit zusammensetzt. Im empirischen Teil wird anhand von drei biographischen Fallrekonstruktionen untersucht, wie sich ableistische Normalitäten von Schule auf die Subjektivitäten junger behinderter Personen auswirken. Die vom Autoren nachgezeichneten schulischen Erfahrungsräume verweisen auf Praktiken von Peers und Lehrer*innen, die zwischen fähigkeitsbezogenen Normalisierungsimperativen und ermöglichender Unterstützung changieren. Anhand der biographischen Texte wird rekonstruiert, über welche Selbsttechniken Subjekte sich zu den schulischen Normalisierungsregimen in Relation setzen. Die Ergebnisse werden abschließend hinsichtlich ihrerBedeutung für Professionalisierung im Bereich inklusive Bildung aufbereitet.
In: Sport und Gesellschaft: Zeitschrift für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie, Sportgeschichte = Sport and society, Band 12, Heft 2, S. 149-170
ISSN: 2366-0465
Zusammenfassung
Der Aufsatz untersucht am Beispiel der Skateboard-Praktik den Einfluss audiovisueller Medien auf die Produktion von Bewegungen und die Konstitution von Stil-Kulturen in neuen sportiven Praktiken. Der Zusammenhang von Bewegungen und Bildtechnologien wird als "intermediale Konstellation" (Stern, 2010) analysiert. Zeigen lässt sich, wie seit den 1970er Jahren der Gebrauch sich wandelnder Medientechnologien nicht nur das Aneignen von Manövern beeinflusst und beschleunigt. Auch auf die Vergemeinschaftung der Teilnehmer zu stilistischen 'Kulturen' hat diese Entwicklung erheblichen Einfluss, indem sie immer wieder neue AutorenInnen und Bildgenres zulässt. Eine Zäsur markiert der in den frühen 1980er Jahren durchgesetzte Videorekorder, auf dessen Basis sich das 'klassische' Skateboard-Video etabliert: Die Praktik verbreitet sich in körperlicher Aneignung von "Rockvideos über Sport" (Klein, 2005), die zugleich Imagefilme von Jugendmarken sind. Dieser Prozess, so die These, platziert ihre Träger exakt im Schnittpunkt von Sport- und Popkultur - und macht die Skateboard-Praktik zu einer exemplarischen Selbsttechnik, in denen sich ab 1980 das "konsumatorische Kreativsubjekt" (Reckwitz, 2006) der postmodernen Ordnung heranbildet.
Die Klimaschutzbewegung Extinction Rebellion (XR) bringt neben ihrem radikalen Protest durch zivilen Ungehorsam auch Narrative und Praktiken der Achtsamkeit zum Einsatz. Bewegungsinterne Leitlinien umfassen zahlreiche standardisierte und achtsamkeitsbasierte Gefühlsvorgaben und Selbsttechniken, die zum Zweck eines nachhaltigen Zusammenlebens vor allem das Wohlbefinden der Einzelnen forcieren. Diese subjektzentrierte Perspektive rückt vor dem Hintergrund von XRs politischem, an Gemeinwohl orientiertem Ansatz das gegenwärtig höchst populäre Gefühlsprogramm in ein neues Licht. Angesichts der soziologischen Kritik an der Achtsamkeit, die vorrangig deren Tendenz zur Entpolitisierung, Privatisierung und verstärkten Eigenverantwortung anprangert, wirft XRs neuartige, politisierte Rezeption zahlreiche Fragen auf. Der Beitrag zeigt daher anhand einer qualitativen Analyse von öffentlichen Dokumenten und Regelwerken, inwiefern die für ihre individualistische Disposition kritisierte Achtsamkeit in einem politischen Kontext eingesetzt wird und welche ambivalenten Folgen daraus sowohl für die Klimabewegung als auch das Konzept der Achtsamkeit selbst hervorgehen. Darauf aufbauend wird dargelegt, wie institutionalisierte Gefühlsprogramme in einer dezentral organisierten Bewegung ordnungsbildend und als Kontrollinstanz wirken können.
BASE
Referat: Unter den Stichworten "Ethischer Konsum", "Politischer Konsum", "Moralischer Konsum" o.Ä. lassen sich seit den letzten Jahren Konsummuster fassen, in denen neben der Erfüllung privater Wünsche und Bedürfnisse immer stärker die Frage danach aufgeworfen wird, inwiefern das eigene Konsumverhalten dazu beitragen kann, bestehende globale Verteilungsungerechtigkeiten/Umweltprobleme abzumildern oder ganz zu beseitigen. Unter anderem mittels verschiedener Siegel, die faire Arbeitsbedingungen oder eine nachhaltige Produktion (vermeintlich) garantieren, sollen Konsumentinnen und Konsumenten dabei mit dem für sie nötigen Wissen über die Herkunft der Waren ausgestattet werden. In vorliegender Arbeit wird die Frage gestellt, wie in Diskursen und Praktiken jener Formen kritischen Konsums gesellschaftliche Problematiken (z.B. die oben angesprochenen) in Probleme bzw. Aufgaben individueller Lebensführung übersetzt werden, mithin also von einer globalen Ebene auf eine lokale, körperliche herunterskaliert werden. Dabei wird kritischer Konsum als spezifisches Handlungsfeld verstanden, welches jenen Spielraum eröffnet, der für die Etablierung jeglicher aktiv gestalteter Lebensführung ("Selbsttechniken" im weitesten Sinne) notwendig ist, und damit die Konstituierung von "raumsensiblen" und "verantwortlich" agierenden Konsumentinnen und Konsumenten erst ermöglicht.
BASE
In: Foucaults Machtanalytik und soziale Arbeit: eine kritische Einführung und Bestandsaufnahme, S. 227-243
Der Beitrag beschreibt die Schwächen des Gouvernementalitätsansatzes. Dabei umfassen die Ausführungen fünf Problembereiche: Das erste Problem besteht darin, dass Subjektunterwerfung als herrschaftsförmige Zurichtung und produktive Verwertung von Subjektivität und Subjektwerdung im Sinne der Entwicklung eines Denk- und Handlungsvermögens kurzgeschlossen werden. Das zweite Problem besteht darin, dass Foucaults Subjektionsbegriff etatistisch untermauert und das Konzept der Gouvernementalität zugleich ökonomisch ausgelegt wird, wobei sowohl in der einen oder anderen Interpretation der relationale Machtbegriff de facto aufgegeben wird. Das dritte Problem liegt in der nicht weiter untersuchten Annahme, dass die neoliberalen Regulations- und Rationalisierungsanforderungen von den Subjekten verinnerlicht werden und vollständig in ihrem Handel wirksam sind. Wenn man eine Analyse der Wechselwirkung von Herrschafts- und Selbsttechniken bzw. produktiven und repressiven Machtformen mit Foucault zu denken versucht, liegt ein viertes Problem in der unterschiedslosen Abbildung von Verantwortungsstrukturen und Wissensformen als Subjektivierungsmechanismen. Als fünftes Problem ist festzuhalten, dass die Gouvernementalitätsstudien die Kritik an Techniken, Technologien und Disziplinen von Foucault übernehmen, um von der Formseite her Herrschaftsmechanismen aufzudecken, dabei aber die Problematik zu kurz fassen und ein weiteres Mal den emanzipatorischen Nutzen des zu Kritisierenden übersehen. (ICG2)
In: Vernunft - Entwicklung - Leben: Schlüsselbegriffe der Moderne ; Festschrift für Wolfgang Eßbach, S. 245-259
Der Beitrag untersucht in Anlehnung an Michel Foucault und Judith Butler die Selbstpraktiken und -techniken beim Handeln und Interagieren am Arbeitsplatz, d.h. in einem von Macht und Unterordnung geprägten Raum. Von dieser "Subjektivierung der Arbeit" wird der Aspekt der Ästhetisierung des eigenen Lebens unterschieden. Der Beitrag unternimmt den Versuch, diskursanalytische Überlegungen im Sinne Foucaults und Butlers mit sozialphänomenologischen Untersuchungen, die wesentlich qualitativ verfahren, programmatisch zu verbinden. Aus qualitativen Interviews ergeben sich die Materialien (soziologisches Transkript, Sequenzialisierung und psycho-analytisches Gedächtnisprotokoll), mit denen Aussagen über die Psychodynamik und das soziale Handeln von Angestellten gewonnen werden. Um Grenzen und Anschlüsse an die gegenwärtige Diskussion innerhalb der Arbeits- und Industriesoziologie zu markieren, werden zunächst die Kernpunkte der Argumentation Foucaults und Butlers re- und dekonstruiert. Begonnen wird mit einer Rekapitulation von Foucaults Auffassung von Macht und Subjektivierungsprozessen. Erörtert werden vor allem Foucaults Differenzierungen des Machtbegriffs und Fragen der Selbsttechniken bzw. Selbstpraktiken. Daran anschließend geht der Autor mit und gegen Butler den Prozessen der geschlechtlichen Subjektivation (Unterwerfung, Widerstand etc.) nach. Der Begriff der Selbstpraktiken wird dann als Schnittpunkt zwischen Diskurs und sozialem Handeln begriffen. (ICA2)
Angeregt durch empirische Befunde zum Wandel von Erwerbsverläufen und Geschlechterverhältnissen untersucht der Beitrag verschiedene theoretische Zugänge nach Erklärungen dafür, wie Individuen auf Reformen des Wohlfahrtsstaates reagieren. Ausgangspunkt der theoretischen Überlegungen ist ein empirisches Forschungsprojekt über Doppelkarriere-Paare, in denen beide Partner eine hohe, zumeist akademische Qualifikation aufweisen und jeweils eine eigenständige berufliche Karriere vorweisen. In dem Projekt geht es unter anderem darum, wie sozialpolitische Regelungen auch deren Erwerbsverläufe und Muster partnerschaftlicher Arbeitsteilung beeinflussen, obwohl sie auf die Lebensrealität dieser Gruppe nicht zugeschnitten sind. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen die theoretischen Ansätze von Beck und Foucault, wobei ersterer den Individuen reflexives Handeln und letzterer widerständiges Handeln zugesteht. Nutzen sowie die Grenzen dieser theoretischen Überlegungen für die Analyse individuellen Handelns im Kontext eines Umbaus des Wohlfahrtsstaats werden diskutiert. Insbesondere wird Foucaults Ansatz, der Regierungstechniken mit Selbsttechniken verknüpft, als geeignet betrachtet, um das Zusammenspiel von staatlicher Regulierung und individuellem Handeln zu analysieren. Die Autorin plädiert für eine Rekonzeptionalisierung der Sozialpolitikforschung mit dem Ziel, die Deutungen und Selbsttechnologie von Individuen einzubeziehen und die reflexive Bearbeitung widersprüchlicher Handlungsanforderungen, Leitbilder und Anreizstrukturen durch die Individuen empirisch zu rekonstruieren. (IAB)