Jungen und Sexualität: Pubertät, Aneignung von Sexualität und sexuelle Gewalt.
In: Sexualitäten. Diskurse und Handlungsmuster im Wandel., S. 195-212
Die individuelle und interaktive Auseinandersetzung mit der eigenen sexuellen Entwicklung und Identität gewinnt für Mädchen und Jungen in der modernen Gesellschaft nach Einschätzung des Autors vor allem aus zwei Perspektiven an Relevanz: Soll die Aneignung von Sexualität und die Ausbildung von Selbstwert in diesem Kontext gelingen, stehen Mädchen und Jungen (1) zum einen vor der individuellen Aufgabe, einen Bezug zu ihrem eigenen Körper herzustellen sowie mit ihm und mit ihrer eigenen Sexualität umzugehen und sich mit ihrer sexuellen Orientierung zu arrangieren, (2) zum anderen vor der beziehungsbezogenen Seite von Sexualität, d.h. der Aufgabe, gleichberechtigte Beziehungen zu Personen aufzubauen, die für sie als sexuelle Partner sowie als soziales Netzwerk in Belangen der Herstellung der eigenen sexuellen Identität zunehmend an Wert gewinnen. Im vorliegenden Beitrag werden vor diesem Hintergrund Aspekte der Herstellung sexueller Identität von männlichen Jugendlichen, des Aufbaus sexueller Beziehungen mit dem anderen Geschlecht sowie des Umgangs mit sexueller Gewalt als auch Fragen der alltäglichen Kommunikation von männlichen Jugendlichen in der Pubertät näher erörtert. (ICI2).