Das Jahrbuch Sexualitäten ist ein jährlich erscheinendes Periodikum, das Fragen des Sexuellen in einem weiten Sinne thematisiert - unter anderem in den Bereichen des Gesellschaftlichen, Politischen, Kulturellen, Historischen und Juristischen, in der Medizin und den Naturwissenschaften, in Religion, Pädagogik und Psychologie. Mit Beiträgen u. a. von Seyran Ateş, Adrian Daub, Stefan Donath, Marion Hulverscheidt, Ralf König und Karsten Schubert
Das Thema Sexualität begegnet uns überall: in Filmen und Büchern, in der Werbung, in der Presse und im Internet. Doch wie sieht es mit der sexuellen Gesundheit in Deutschland wirklich aus? Obwohl das wissenschaftliche Interesse an männlicher Sexualität in den letzten Dekaden gewachsen ist, fehlen uns zu vielen Aspekten belastbare Daten. Der vorliegende Dritte Deutsche Männergesundheitsbericht, der in Zusammenarbeit der Stiftung Männergesundheit mit dem Institut für Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg entstand, wirft einen aktuellen Blick auf die vielseitigen Facetten der Sexualität von Männern sowohl aus sozialwissenschaftlichen als auch aus medizinischen Perspektiven. 40 Expertinnen und Experten analysieren in 31 Beiträgen den erreichten Stand, zeigen Defizite auf und geben umfangreiche Handlungsempfehlungen. Auch in Bezug auf Fragen der gesellschaftlichen Entwicklung von Sexualität gibt der Männergesundheitsbericht wertvolle Aufschlüsse: Wie entwickelt sich Sexualität im 21. Jahrhundert? Wie vermeiden wir auf sexuelle Orientierungen bezogene Diskriminierungen? Wie können sexuelle Straftaten weiter reduziert werden?
Die Autorinnen erörtern, in welcher Form sich sexuelle Probleme äußern können. Dabei gehen sie zum einen auf Funktionsstörungen wie Lustlosigkeit, Impotenz oder ausbleibenden Orgasmus ein; zum anderen werden nichtfunktionelle sexuelle Probleme, wie z. B. Krisen im Zusammenhang mit Außenbeziehungen, Gewalt oder Konflikte über sexuelle Fragen, behandelt. Die weiteren Kapitel beschreiben Erklärungs- und Lösungsansätze, die biologische, gesellschaftliche, biografische und partnerschaftliche Einflussfaktoren sowie unvermeidliche innerpsychische und partnerschaftliche Konflikte berücksichtigen. Neben Pharmakotherapie und Beratung werden psychotherapeutische Angebote wie die behavioral-integrative Sexualtherapie und die systemisch-integrative Paar- und Sexualtherapie vorgestellt. Implikationen für die therapeutische Arbeit im Kontext von Einzel- oder Paartherapien werden abgeleitet und praxisnah anhand von Fallbeispielen illustriert.