In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 838-840
Ausgehend von der Bedeutung der militärischen Verwendung der Psychologie werden extern vergebene Forschungsaufträge, Gutachten und Sachstandfeststellungen aufgeführt. Die Aufstellung basiert auf den allgemein zugänglichen 'Wehrpsychologischen Mitteilungen' 1971 bis 1980 und den 'Wehrpsychologischen Untersuchungen' 1972 bis 1985. Es ist eine zunehmende Beachtung der Wehrpsychologie in ethischer und der militärischen Verwertbarkeitsdimension festzustellen. In die bundeswehrinterne Nutzung wird jedoch nur ein unbefriedigender Einblick gegeben. (HD)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 854-857
Der Autor äußert sich in seinem Beitrag kritisch zu einem Manuskript, welches "Fragen und Antworten zum Wehrdienst" enthält. Die Publikation wird seiner Meinung nach einen breiten Leserkreis finden, da "Probleme des Wehrdienstes, der Verteidigung des Sozialismus generell auf großes Interesse bei der überwiegenden Mehrheit der Jugendlichen stoßen". Verbesserungsvorschläge des Autors betreffen vorwiegend den ersten Teil des Manuskripts. So soll die Einheit von Frieden und Sozialismus stärker betont werden. Außerdem muß auf die Rolle und den Charkter der Bundeswehr eingegangen werden, "da der aggressive Charakter der Bundeswehr von einem großen Teil der Jugendlichen verkannt wird". (psz)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 842-844
Überall in Lateinamerika entstehen neue Allianzen zwischen Politikerinnen und Politikern einerseits und Offizieren andererseits, durch die das Militär wieder Einfluss auf politische Prozesse gewinnt. In Brasilien hat Präsident Jair Bolsonaro einen erheblichen Anteil der Kabinettssitze an aktive und ehemalige Offiziere vergeben. Zuweilen heißt es, Armeeangehörige verfügten über den unbestechlichen Sachverstand, der zur Lösung der drängendsten Probleme in der Region gebraucht werde. Doch die schmerzliche Geschichte Lateinamerikas stellt dies infrage. Wieder einmal betritt das Militär die politische Arena. Angehörige der Streitkräfte bekommen mehr Handlungsfreiheit, werden im Inland eingesetzt, vor ziviler Strafverfolgung geschützt und bekleiden erneut wichtige Kabinetts- und Ministerposten. Auch wenn es in nächster Zeit wahrscheinlich nicht zu ausgemachten Militärregimen in der Region kommen wird, warnt uns die Geschichte Lateinamerikas nachdrücklich vor der wachsenden politischen Rolle des Militärs. Wo immer das Militär in der Vergangenheit politischen Einfluss erlangte, gerieten demokratische Institutionen, bürgerliche Freiheiten und Menschenrechte unter Druck. Angesichts der ungelösten strukturellen Probleme in der Region - Gewalt, Korruption und soziale Ungleichheit - wird die Forderung nach durchgreifenden Lösungen lauter. Offiziere gelten in Bevölkerung und Politik gleichermaßen als die unpolitischen und unbestechlichen Experten, denen zugetraut wird, die drängendsten Probleme der Region lösen zu können. Die Streitkräfte nehmen ihrerseits das Angebot, in die Politik zu gehen, oft sehr gerne an. Den Militärs, die nach Sinn und Orientierung suchen, verspricht die Übernahme politischer Ämter neue Aufgaben, mehr Ressourcen und die Gelegenheit, verloren gegangenes Prestige wiederzuerlangen. Der Fall Brasilien zeigt, wie schnell Militärs in einer Demokratie wieder Einfluss auf politische Entscheidungen gewinnen können. Es ist davon auszugehen, dass das Militär in der gesamten Region eine zunehmende politische Rolle spielen wird, mit all den negativen Folgen für Gruppen der politischen Opposition und der Zivilgesellschaft. Die Militarisierung der Politik in Lateinamerika wird sich nur aufhalten lassen, wenn sich die politischen Kalküle und Interessen sowohl der Regierungschefs als auch der militärischen Entscheidungsträger ändern.
In Brasilien ein Präsident, der die Militärdiktatur verherrlicht, und ein General als Vizepräsident; in Guatemala Offiziere als Drohkulisse, als die Regierung das Aus für die internationale Kommission gegen die Straflosigkeit verkündet; in Argentinien Pläne, die Streitkräfte wieder bei Konflikten innerhalb des Landes einzusetzen. In Lateinamerika greift das Militär wieder offen in die Politik ein. Der Kontinent scheint auf dem Weg zurück in eine Vergangenheit, die Viele für überwunden hielten. Auch wenn sich Geschichte selten wiederholt und offene Militärregime unwahrscheinlich sind, steckt der Kontinent in einer politischen Krise. Die strukturellen Grundprobleme von Gewalt, Korruption und Ungleichheit bestehen fort und unterminieren demokratische Institutionen. Der Rückgriff auf das Militär in Krisen trifft nicht nur in defekten Demokratien wie Guatemala oder in autoritären Kontexten wie Venezuela kaum auf Widerstand; Umfragen zeigen, dass das Militär in der gesamten Region trotz vergangener Menschenrechtsverletzungen erstaunlich großes Vertrauen genießt. Die zunehmende Gewalt gegen Menschenrechtsaktivisten schmälert den Handlungsspielraum zivilgesellschaftlicher Akteure, deren Engagement für Stabilität und Konfliktregelung demokratischer Gesellschaften notwendig ist. Seit Donald Trump US-Präsident ist, sehen sich rechtsautoritäre Bewegungen auch in Lateinamerika mit internationalem Rückenwind. Der Vormarsch des Militärs in der Politik hat keine Bedenken aus Washington zu befürchten. Stand lange die Rückkehr autoritärer Strukturen in Venezuela und Nicaragua im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit, erschüttert nun die Wahl des rechtsextremen Reserveoffiziers Jair Bolsonaro zum brasilianischen Präsidenten den Kontinent. Es ist ein dramatischer Weckruf. Nur wenn staatliche und nichtstaatliche Akteure diejenigen Kräfte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen, die die demokratischen Institutionen verteidigen, lässt sich eine neue Phase der politischen Militarisierung in Lateinamerika verhindern.
History and status of Myanmar's armed forces in society, with special reference to respective role of Buddhism, socialist ideology, and their impact on national identity.
"'Keine Entwicklung ohne Sicherheit' wird immer mehr zu einem entwicklungspolitischen Paradigma, das neue Handlungsweisen in der Entwicklungspolitik erforderlich macht. In Deutschland und bei anderen Gebern gab es in der Vergangenheit eine erkennbare Distanz zwischen entwicklungspolitischen und militärischen Akteuren und ihren Aufgaben. Diese Distanz hat sich in den vergangenen Jahren rasch verringert. Die damit verbundenen Konsequenzen sind allerdings noch nicht ausreichend reflektiert und diskutiert worden. Die vorliegende Studie behandelt die Chancen und Risiken entwicklungspolitisch-militärischer Zusammenarbeit aus der Sicht der Entwicklungspolitik, des Militärs und der entwicklungspolitischen und humanitären Nichtregierungsorganisationen (NROs). Anschließend identifizieren und erläutern die Autoren vier Kategorien entwicklungspolitisch-militärischer Schnittstellen, und sie erarbeiten Strategien und Empfehlungen für die Gestaltung des Verhältnisses der Entwicklungspolitik zu militärischen Akteuren in Post-Konflikt-Situationen." (Autorenreferat)
Der Autor äußert sich in seinem Beitrag kritisch zu einem Manuskript, welches "Fragen und Antworten zum Wehrdienst" enthält. Die Publikation wird seiner Meinung nach einen breiten Leserkreis finden, da "Probleme des Wehrdienstes, der Verteidigung des Sozialismus generell auf großes Interesse bei der überwiegenden Mehrheit der Jugendlichen stoßen". Verbesserungsvorschläge des Autors betreffen vorwiegend den ersten Teil des Manuskripts. So soll die Einheit von Frieden und Sozialismus stärker betont werden. Außerdem muß auf die Rolle und den Charkter der Bundeswehr eingegangen werden, "da der aggressive Charakter der Bundeswehr von einem großen Teil der Jugendlichen verkannt wird". (psz)