Das Buch zeigt für West- und Ostdeutschland und für die Länder der Europäischen Union vergleichend auf, dass der Anteil der Bevölkerung, der nach konventionellen Mustern lebt, stark rückläufig ist und im Zuge eines allgemeinen gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses die Zahl derer ansteigt, die nicht-traditionale Lebens- und Beziehungsformen praktizieren. Informationen der amtlichen Statistik werden ergänzt durch Ergebnisse empirischer Untersuchungen, die die Selbstwahrnehmung der Befragten in den Mittelpunkt stellen und differenzierte Einblicke in die komplexen Beziehungskonstellationen erlauben. (Verlagstext)
"In dem Beitrag wird versucht, das aus dem Bereich der Physik stammende Theorem der Selbstorganisierten Kritikalität auf die Gesellschaft zu übertragen, um soziale Transformationsphänomene zu erklären. Am Beispiel des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wird die Erklärungskraft dieses Ansatzes beispielhaft demonstriert." (Autorenreferat)
Wie haben die 90er Jahre das Leben von Jugendlichen und ihren Familien verändert? Wie hat die deutsche Wiedervereinigung auf Entwicklung und Sozialverhalten eingewirkt? Die hier versammelten Ergebnisse der Jugend- und Kindheitsforschung beleuchten die großen Themen von Pädagogik, Psychologie und Soziologie in einem ereignisreichen Jahrzehnt: Wie gestalteten sich die psychosozialen Übergangsphasen von Jugendlichen? Wie ihre Beziehungen zu den Eltern oder die geschlechtsspezifische Entwicklung?
Ziel des Beitrages ist es, die Bedeutung der verhaltenstheoretischen Perspektive bei der Analyse sozialen Wandels zu zeigen. Dazu werden im ersten Teil der Arbeit die Argumente gegen die verhaltenstheoretische Forschung im Bereich des sozialen Wandels dargestellt. Es wird dabei nachgewiesen, daß keines dieser Gegenargumente zwingend und stichhaltig ist, so geht es im zweiten Teil darum exemplarisch aufzuweisen, auf welche Weise sich verhaltenstheoretische Konzepte bei der Erklärung sozialer Entwicklungsvorgänge als tauglich erweisen. Dabei zeigt sich, daß die meisten Theorien sozialen Wandels ohnehin neben sozial-strukturellen Variablen auch Variablen des Verhaltens implizieren. (RW)
Das Forschungsprojekt ist ein Teilprojekt des Forschungsverbundes "Stärkung von Integrationspotenzialen einer modernen Gesellschaft" (Leitung: Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Bielefeld), der 17 Teilprojekte umfasst und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
In fast allen ökonomisch hoch entwickelten Ländern ist die Gewaltkriminalität in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts deutlich angestiegen - in Umkehrung eines langfristigen rückläufigen Trends inividueller (außerstaatlicher) Gewaltanwendung seit Beginn der Neuzeit. Die Autoren entwickeln hierfür einen Erklärungsansatz, der vor allem von Norbert Elias´ Zivilisationstheorie und E. Durkheims Gesellschaftstheorie inspiriert worden ist. Sie präsentieren detaillierte Zeitreihen über die Entwicklung unterschiedlicher Formen der Gewaltkriminalität, die sodann in Beziehung gesetzt werden zu bestimmten Aspekten des ökonomischen und sozialen Strukturwandels in den drei Vergleichsländern, die ihrerseits auf Veränderungen des Integrationsmodus moderner Gesellschaften hinweisen. Die Analyse befasst sich insbesondere mit der Effektivität und Legitimität des staatlichen Gewaltmonopols, den wohlfahrtsstaatlichen Sicherungs- und Steuerungssystemen, Formen der Sozialkapitalbildung, ökonomischer und sozialer Ungleichheit, Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen, verschiedenen Aspekten einer zunehmenden Ökonomisierung der Gesellschaft, dem Wandel von Familienstrukturen und der Nutzung von Massenmedien und modernen Kommunikationstechnologien.
Untergliederung der Studie in HISTAT (Online-Datenbank Historische Statistik):
A: Kriminalitätsstatistik
A.01 Häufigkeitsziffern der Verbrechensarten in verschiedenen Ländern (1953-2000) A.02 Tatverdächtige nach Verbrechen auf 100.000 Einwohnern in Deutschland, England und Schweden (1955-1998) A.03 Todesfälle durch Mord, Totschlag und vorsätzlichen Verletzungen durch eine andere Person nach Geschlecht laut Todesursachenstatistik auf 100.000 Personen (1953-2000) A.04 Aufklärungsquote nach Verbrechensarten in Deutschland, England und Schweden (1953-1997) A.05 Gefangene auf 100.000 Einwohner in Deutschland, Großbritannien und Schweden (1950-2000)
B: Basisindikatoren der ökonomischen Entwicklung in Deutschland, Großbritannien, Schweden und den USA
B1:Gesamtwirtschaftliche Rahmendaten
B1.01 Die prozentuale Veränderung des realen BIP pro Kopf in Kaufkraftparitäten (1956-1987) B1.02 Die prozentuale Veränderung des BIP pro Kopf in Preisen von 2000 (1955-1998) B1.03 Bruttoinlandsprodukt Deutschlands, Schwedens und des Vereinigten Königreichs in Kaufkraftparitäten in Prozent des U.S.-Bruttoinlandsprodukts (1950-1992) B1.04 Arbeitsproduktivitätsindex verschiedener Länder, Basis: USA 1996 = 100 (1950-1999) B1.05 Bruttoinlandsprodukt je Arbeitsstunde in verschiedenen Ländern in EKS-$ von 1999 (1950-2003) B1.06 Außenhandel - Exporte und Importe in Prozent des BIP in verschiedenen Ländern (1949-2003) B1.07 BIP, Beschäftigtenvergütung und Unit-Labor-Cost in verschiedenen Ländern (1960-2003)
B2: Arbeitslosigkeit
B2.01 Standardisierte Arbeitslosenquote in verschiedenen Ländern bezogen auf alle Erwerbstätigen (1960-2003) B2.02 Langzeitarbeitslose an der Gesamtzahl der Arbeitslosen in verschiedenen Ländern in Prozent (1992-2004) B2.03 Jugendarbeitslosigkeit in verschiedenen Ländern in Prozent (1970-2004) B2.04 Arbeitslosenquote in Prozent nach Geschlecht in verschiedenen Ländern (1963-2000)
B3: Erwerbstätigkeit
B3.01 Beschäftigungsquote in Prozent in verschiedenen Ländern (1960-2000) B3.02 Anteil der befristet Beschäftigte an den abhängig Beschäftigten in Prozent in verschiedenen Ländern (1983-2004) B3.03 Anteil der Teilzeitbeschäftigten nach Geschlecht bezogen auf alle Erwerbstätigen in verschiedenen Ländern (1973-2000) B3.04 Anteil unfreiwillig Teilzeitbeschäftigter nach Geschlecht in verschiedenen Ländern (1983-2003) B3.05 Anteil der Leiharbeiter an den Beschäftigten in verschiedenen Ländern in Prozent (1975-2002) B3.06 Anteil der Selbstständigen an der Beschäftigtenzahl in verschiedenen Ländern in Prozent (1970-2004) B3.07 Schichtarbeiterquote in verschiedenen Ländern in Prozent (1992-2005) B3.08 Jährliche Arbeitsstunden je Beschäftigten in verschiedenen Ländern (1950-2004) B3.09 Erwerbstätigkeit nach Sektoren in verschiedenen Ländern (1950-2003) B3.10 Anteil der Beschäftigten im zivilen öffentlichen Dienst an der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren in Prozent in verschiedenen Ländern (1960-1999) B3.11 Weibliche Bevölkerung, weibliche Erwerbstätige und Frauenerwerbsquoten an der Bevölkerung zwischen 16 und 64 Jahren in Prozent in verschiedenen Ländern (1960-2000) B3.12 Erwerbstätige, Selbstständige und Selbstständigenquoten an den Erwerbstätigen in Prozent in verschiedenen Ländern (1960-2000)
B4: Steuern & Abgaben
B4.01 Steuern und Sozialabgaben in Prozent des BIP (1965-2002) B4.02 Sozialabgaben in Prozent des BIP (1965-2002) B4.03 Sozialausgaben in Prozent des BIP (1960-2000) B4.04 Staatsausgaben in Prozent des BIP in verschiedenen Ländern (1960-2003) B4.05 Bildungsausgaben in Prozent des BIP (1950-2001)
B5: Verschuldung
B5.01 Insolvenzen in Deutschland und England (1960-2004) B5.02 Insolvenzen bezogen auf die Bevölkerungszahl in verschiedenen Ländern (1950-2002) B5.03 Konsumentenkredite in verschiedenen Ländern (1960-2002)
C: Einkommensverteilung in Deutschland, Großbritannien und Schweden
C.01 Einkommensungleicheit in verschiedenen Ländern (1949-2000) C.02 Einkommensungleichheit nach verschiedenen Indices und Berechnungen in verschiedenen Ländern (1969-2000) C.03 Umverteilung: Verringerung des Gini-Index durch Transfers und Steuern in Prozent in verschiedenen Ländern (1969-2000) C.04 Umverteilung: Verringerung des Gini-Index durch Transfers und Steuern in Prozent bei einer Bevölkerungsstruktur wie der des Vereinigten Königreiches des Jahres 1969 in verschiedenen Ländern (1969-2000) C.05 Umverteilungseffizienz: Verringerung des Gini-/ Atkinson-Index durch Transfers und dem Anteil der Sozialausgaben am BIP in verschiedenen Ländern (1969-2000) C.06 Index für Transferkonzentration in verschiedenen Ländern (1981-2000) C.07 Vermögensverteilung in West-Deutschland (1953-1998) C.08 Vermögensverteilung im Vereinigten Königreich (1950-2000) C.09 Vermögensverteilung in Schweden (1951-1999) C.10 Relative Einkommensarmut in verschiedenen Ländern (1969-2000) C.11 Reduktion der Armut in verschiedenen Ländern (1969-2000) C.12 Neokorporatismus-Index in verschiedenen Ländern (1960-1994)
D: Sicherheitsempfinden
D.01 Demokratiezufriedenheit in verschiedenen Ländern (1976-2004) D.02 Umsätze und Beschäftigte des privaten Sicherheitsgewerbes in verschiedenen Ländern (1950-2001) D.03 Dekommodifizierung-Score in verschiedenen Ländern (1971-2002)
E: Demographie
E.01 Geburtenraten: Geburten je 1000 Frauen zwischen 15 und 49 Jahren in verschiedenen Ländern (1951-2001) E.02 Fertilitätsrate in verschiedenen Ländern (1950-2004) E.03 Ehescheidungen je 100.000 Einwohner in verschiedenen Ländern (1950-2003) E.04 Ausländeranteile an der Bevölkerung in verschiedenen Ländern (1951-2002) E.05 Binnenwanderungen in verschiedenen Ländern (1952-2001)